Hallo,
meine Mutter hat seit 22 Jahren MS und ist jetzt 54 Jahre alt. Sie hat sich vor 7 Jahren dazu entschlossen das Haus zu verlassen und sich privat von der Diakonie - Bremerhaven)pflegen zu lassen.
D.h. sie wohnt seit 7 Jahren alleine. Als sie damals die Wohnung verlassen hat, konnte sie zwar nicht mehr laufen, aber hatte genug Kraft in den Armen, dass sie sich in und mit ihrem Rollstuhl bewegen konnte, um Beispielsweise die Tür aufzumachen. Sie hat ganz viel gelesen usw., also war trotz der MS gut zu Wege.
Inzwischen hat sie soweit abgebaut, dass sie nur noch leicht ihren Arm heben kann, Beine sind ganz steif und mit dem Sprechen hat sie auch Schwierigkeiten d.h., dass sie sprechen möchte, aber wir sie nur wenig oder manchmal auch gar nicht verstehen, weil sie sehr leise spricht. Sie kann nicht lauter sprechen und man merkt, dass es sehr anstrengend ist für sie.
dies ist eine Kurzfassung zum MS-Verlauf von meiner Mutter. Der Grund warum ich schreibe, ist der, dass ich eigentlich immer gedacht habe, dass meine Mutter ganz gut betreut wird. Bis ich zufälligerweise auf dieses Forum gestoßen bin, wo ich so viel über MS erfahren habe, wie noch nie zuvor in meinem Leben.
Und zwar habe ich jetzt oft gelesen, dass ganz viel immer mit Krankengymnastik unterstüzt wird,um die Muskelkraft aufrecht zu erhalten.Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass meine Mama Krankengymnastik bekommen hat? Ich habe Angst, dass geschlurt wurde und
bin inzwischen so durcheinander, dass ich mir Vorwürfe mache und denke, dass es vielleicht gar nicht soweit gekommen wäre, wenn wir uns vorher selbstständig informiert hätten zu der Krankheit.
Meint ihr, es würde noch etwas bringen, wenn jetzt noch mit Krankengymnastik oder so begonnen wird?
Also ich werde mich jetzt erstmal mit dem Arzt in Verbindung setzen, der sie auch zu Haus aufsucht und mich mal informieren lassen über den genauen Stand der Krankheit, über ihre Schübe und Medikation. Mal sehen, was der dazu dagt. Weil mir bisher immer die Pflegerinnen berichteten, wie es aussieht.
Ich habe die Pflegerin vor ein paar Tagen daruf angesprochen, dass mein Mann und ich überlegen umzuziehen und uns eventuell auch nach einer größeren Wohnung umschauen würden, damit meine Mama auch bei uns wohnen könnte und ich wissen wollte, wie es mit der Pflege aussieht,weil die Pflegerinnen 3x am Tag kommen und Nachts nochmal ein Schwester. Da sie inzwischen nichts mehr alleine machen kann außer aus dem Fenster zu gucken oder Fernsehen zu schauen,habe ich gedacht, dass es ihr sicherlich gut tut, wenn sie nicht mehr alleine ist und die Wand anstarrt. Doch die Pflegerin meinte, dass erstens die Nachtschwester ausfallen würde, zweitens die Pflegestunden gekürzt würden. Also wenn sie jetzt für eineinhalb Stunden kommen. Hätte sie dann nur noch 45 min. für sie zur Verfügung und meint das das zu wenig ist und wir auch bedenken sollen, dass wir ja auch arbeiten. Drittens wäre das zu anstrengend für meine Mutter, weil Patienten mit MS Ruhe bräuchten. Sie sagt, dass sie ganz schön durchhängt am nächsten Tag,wenn wir “alle” da waren, um sie zu besuchen.
Kann mir das jemand betätigen?
Ich möchte doch nur, dass sie nicht mehr so alleine ist,weil sie so hilflos ist und denke, dass es ihr doch eigentlich nur guttun kann,wenn sie ihre Familie um sich hat.
Puuh,ich habe eigentlich noch so viel Fragen, die ich aber selber ersteinmal ordnen muss.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen…
Danke