Eine frühe hochwirksame MS-Therapie verzögert nicht nur langfristig die Akkumulation neuer Behinderungen, sie bremst offenbar die gefürchtete entzündungsunabhängige Progression.

Vergleich hochwirksame First-Line-DMT vs. Basismedikation + spätere Eskalation:

Signifikante Unterschiede zeigten sich bereits nach einem Jahr mit einer EDSS-Differenz von 0,16 Punkten zugunsten der hochwirksamen First-Line-DMT; nach zehn Jahren hatte sich die Differenz auf 0,63 EDSS-Punkte vergrößert - in der Eskalationsgruppe schritt die Behinderungsprogression auch nach der Eskalation schneller voran. Eine Cox-Regressionsanalyse ergab für die Eskalationsgruppe ein um 36 % erhöhtes Risiko für eine erste Behinderungsprogression, das Risiko für eine schubabhängige Progression war um 55 % und das für ein erstes PIRA-Ereignis um 22 % gesteigert.

Artikel vom 23.11.2023:

Zur Zeit wird auch geforscht ein körpereigenes Protein zu isolieren und das über den Richer in Neurokanal Richtung Hirn einzuschleusen. Dieses Protein ist angeblich in der Lage das Myelin zu reparieren.

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Ich habe nicht gleich Hit-hard-and-early gemacht, sondern erst eine BT mit Tecfidera. Damit hatte ich keine Schübe, aber eine laufende langsame Verschlechterung. Seitdem ich Ocrevus bekomme, ist keine Verschlechterung mehr spürbar.

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Seit wann nimmst du Ocrevus? Ich für meinen Teil kann zumindest bestätigen, dass Ocrevus sehr gut Schübe verhindert.

Habe keine Schübe und keine sichtbaren MRT-Aktivitäten mehr. Aber dennoch wird meine Schluckfähigkeit ganz langsam zunehmend schlechter.

Dass also unter einer hochwirksamen Therapie alles nur noch tiptop ist, so wie sich einige das hier vorstellen, kann ich zumindest nicht bestätigen.

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Seit gut 2 Jahren.

Ähnliche Studien bestehen schon seit Jahren.
Interessiert halt die Verfasser der DGN Leitlinien nicht…

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Wobei ich mich frage, wie genau sich die EDSS-Differenz bestimmen lässt und was das konkret für den Einzelnen bedeutet.
0,16 EDSS-Differenz nach 1 Jahr und 0,63 EDSS-Punkte nach 10 Jahren klingt ja nicht nach einem wahnsinnig großen Unterschied der Wirksamkeit.

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Ja also der Unterschied ist gar Nichts. Wenn man hier die Risiken miteinbeziet. Da dachte da kommt nach 10 Jahren mehr :smiling_face_with_tear:

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Ja, das habe ich mich auch gleich gefragt - wie wird das gemessen?

Die Einstufung bis EDSS 3 oder 3,5 ist stark vom Patientenbericht abhängig.

Eine Abweichung von 0,63 nach 10 Jahren ist nicht so überzeugend.

Ob das für die Lebensqualität relevant ist?

Wie steht das in Relation zum Risiko schwerer NWs?

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We’re all clutching at straws …

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EDSS ist sehr grob gemessen. Man sollte vielleicht auch beachten, dass die Patienten, die gleich eine hochwirksame MS Therapie bekommen, einfach eine aktivere MS haben als die, die gleich mit der Basistherapie starten?
Außerdem würde mich auch interessieren wie es nach 20/30 Jahren und der Progredienz aussieht.

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Verglichen wurden Patienten die entweder direkt Hochwirksame Medis nahmen oder im Schnitt nach 4 Jahren hochwirksame Medis nahmen. Macht dann vermutlich auch nebenwirkungstechnisch nicht Welten aus, man ist halt etwas länger im Leben immunsupprimiert. Mich wundert aber auch nicht, dass der EDSS nicht sooo weit auseinander liegt. Schlussendlich haben ja alle untersuchten Personen nach überschaubarer Zeit eine Eskalationstherapie gestartet.

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Das Ergebnis spricht dafür, dass man durchaus Leitliniengemäß mit einer BT beginnen kann und dann ggf., wenn das nicht ausreicht, eskalieren.

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So sehe ich das auch und somit schlafe ich heute Nacht besser. :sweat_smile:

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Ist ehrlich gesagt ein komisches Studiendesign….

Beim ersten Durchlesen wird nicht ganz klar, ob bzw. welche Kontrollen bei Experimentalgruppe bzw. Kontrollgruppe angewendet wurden.

War das Durchschnittsalter der Gruppen wirklich identisch?
Konnten Patienten nur teilnehmen wenn sie eine Diagnose mit 32 hatten?
Wie wurde die Zuordnung der Therapien berücksichtigt?
Eine frühe Eskalation wird einen Grund gehabt haben.

Durchschnittlicher EDSS ist nicht sehr aussagekräftig.
Andere Studien konnten beispielsweise eine Aussage liefern wie:
„…Nutzung von Therapien reduzierte das Risiko eines EDSS von 4.5 im normalisierten Patientenalter von 50 von 30% auf 15%…“

Die Normalisierung ist daher wichtig weil Nutzung einer reinen „Dauer nach Diagnose“ keine Aussagekraft hat. Patienten, die eine Diagnose mit 40 erhalten, haben andere Prognosen - im Sinne von „EDSS Wert nach x Jahren“ - als Patienten, die eine Diagnose mit 20 erhalten.

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Ja,da hast du Recht. Das mit 32 Jahren: da wurden einfach retrospektivisch betrachtet die ausgewählt, die mit 32 ihre erste DMT erhielten. das sorgt ja laut Forschern für die Vergleichbarkeit.

Hast du nicht auch in der HWs eine Läsion?

Ja, eine relativ große. Ich weiß nicht genau wie das mit der Schluckfähigkeit gesteuert wird. Also welche Nerven daran beteiligt sind usw.

Wie geschrieben, andere Studien verwenden aus diesem Grund einen eindeutig wahrnehmbaren cut-off für Progression. Bis EDSS 4 sind Einschränkungen individuell einschätzbar. Wer bestimmt, welches „Funktionelle System“ wichtig ist. Ab 4 ist die Mobilität eingeschränkt und Gehstrecke/Geschwindigkeit ist einfach messbar.

Dann kann eine Wirkung darin gemessen werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit y, Teilnehmer einer Messgruppe nach Dauer x dort gelandet sind.

Das ist aussagekräftiger hinsichtlich einer möglichen Änderung der Lebensqualität als „Durchschnittswerte“…

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Da ja der Herd ca. gegenüber liegt könnte man versuchen die HWS vorsichtig zu dehnen und zu mobilisieren. Vielmehr liegt zwar der Verdacht auf die Neuros im Hirnstamm aber bei mir ist das zur Zeit besser, fast normal.