Ich kenne das sogar aus eigener Betroffenheit, nämlich daß ich die Person bin, der geraten wird. Ich beschreibe das im folgenden.

Vielleicht sieht er das ganz anders. Was du als unerträglich bewertest, muss für ihn nicht unerträglich sein. Für ihn sind vielleicht andere Dinge unerträglich, oder er ist noch nicht so weit.

Ich kenne das aus meinem Umfeld. Hier gibt es eine nahestehende Person, die mir immer wieder zu zwei bestimmten Dingen rät. Ich solle das unbedingt machen, dann wäre mein Leben doch leichter und angenehmer. Ich habe aber meine Gründe, genau dies nicht zu wollen. Eventuell später einmal, aber jetzt nicht.

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Dies gilt, solange jemand selbst entscheiden kann und nicht entmündigt wurde. Jeder hat seinen eigenen Lebensweg und will / muss / soll seine eigenen Erfahrungen machen. Auch wenn dieser Lebensweg anderen abstrus erscheinen mag :wink:

9 „Gefällt mir“

Naja, entmündigt wird heutzutage niemand mehr, sondern er bekommt einen gesetzlichen Betreuer für bestimmte Bereiche.

Es ist oft schwierig für Angehörige, wenn zu sehen ist, dass der Betreffende nicht mehr gut alleine zurechtkommt, die nötige Hilfe aber nicht annehmen will, aus teilweise nachvollziehbaren Gründen wie keine fremden Leute im Haus wollen. Das kenne ich von meinem Vater.
Man will ja dann auch nicht gleich mit gesetzlichen Maßnahmen kommen.
Oft braucht es dann leider eine Notsituation, dass der Betreffende einsieht, dass es so nicht weitergehen kann.

Bei meinem Engagement würde ich auch unterscheiden, ob es sich um einen nahen Angehörigen handelt oder um einen Bekannten oder Freund, wo ich nicht zuständig bin.

3 „Gefällt mir“

Ja, kann sein. Ich kenne mich da mit den gesetzlichen Regelungen nicht so aus.

Nochmal ja. So ist es wohl häufig.

Tatsächlich kann es Gründe geben, zwischen nahen Familienangehörigen und Freundes- und Bekanntenkreis zu unterscheiden. Aber auch nahe Familienangehörige dürfen nicht zu ‘penetrant’ in ihrer Fürsorge werden, vor allem dann, wenn der andere nicht will. Auch da gilt, was ich oben geschrieben habe: Jeder darf und muss seinen eigenen Lern- und Lebensweg haben. Meiner Meinung nach. Und manchmal ist einfach ‘loslassen’ notwendig.

4 „Gefällt mir“

Also ich sehe das auch so, er nimmt anscheinend Hilfe an. Ich würde dir dazu raten, dich Medikamenten technisch nicht einzumischen. Oder zum Beispiel Tipps zu geben, an welcher MS Ambulanz er sich wenden sollte. Bei mir zum Beispiel meine Mutter/Freunde, sie hätte im Fernsehen einen Bericht über eine bestimmte MS Ambulanz gesehen. So was nervt!

4 „Gefällt mir“

Ja, nervt total. “Ich kenne einen, der nimmt an einer Studie teil…”, " Guck mal, habe hier Zeitungsausschnitte… "
Ich weiß, sie wollen nur helfen, aber ich denke, wir sind mehr als gut informiert.

Aber auch, wenn es Richtung Depression gehen sollte, kann man nicht viel machen…

Ein Rückzug kann aus vielen, auch harmlosen Dingen passieren.

7 „Gefällt mir“

[quote=“Nalini, post:23, topic:22490, full:true”]

Es kommt auf die Situation an. Manchmal darf man meiner Meinung nach gerade nicht loslassen.
Wenn die Gefahr besteht, dass der Betroffene völlig im Müll versinkt und verwahrlost, keine Nahrung bekommt, obwohl er schwer krank ist, keinen Arzt kontaktiert oder bei Jugendlichen, völlig abzurutschen droht etc. würde ich es als Angehöriger nicht einfach so laufen lassen.
Natürlich als erstes versuchen, den Betroffenen zu überzeugen, Hilfe anzunehmen.

Bei Siegfrieds Freund ist das alles nicht der Fall. Er bekommt Lebensmittel, seine Wohnung wird sauber gemacht und er geht regelmäßig zum Neurologen.

1 „Gefällt mir“

Du schreibst meiner Meinung nach völlig richtig “manchmal”.

Das ist dann gegeben, wenn wirklich Gefahr für Leib und Leben besteht. Oder wenn der Fall zu krass wird. Dann sollte man als naher Angehöriger, eventuell auch als Freund, tatsächlich “dranbleiben”. Und eventuell externe Hilfe dazuholen wie zum Beispiel Arzt des Vertrauens oder Sozialstation o.ä.

Sag das mal meiner Mutter… :stuck_out_tongue:

2 „Gefällt mir“

Es ist schwer jemanden leiden zu sehen, helfen zu wollen und es nicht zu können.
Für den Fall dass es Depressionen sind und es zu suizidalen Äußerungen kommen sollte, kannst du immer den Notarzt anrufen, auch wenn du nicht vor Ort bist.
Manchmal muss man erst ganz tief abstürzen, bevor man einsieht oder akzeptiert, dass man krank ist und dass Hilfe benötigt wird.
Es ist gut, wenn du eine Auge auf ihn hast, aber aufdrängen, organiesieren und regeln, vermitteln und überzeugen sind nicht deine Aufgaben.

4 „Gefällt mir“