Gene kontrollieren den Vitamin-D-Status bei MS
22.10.2008: OXFORD (MedCon) -
Zur Entstehung der MS scheinen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge das Erbgut der Betroffenen und Umweltfaktoren gleichermaßen beizutragen.
Als wichtiger Umweltfaktor gilt die verfügbare Menge an UV-Licht, das für die Bildung von Vitamin D benötigt wird.
Nun berichten britische Wissenschaftler im American Journal of Clinical Nutrition, dass die Fähigkeit zur Bildung von Vitamin D allerdings genetisch bedingt ist.
Für ihre Studie hatten die Forscher bei eineiigen (n = 40) und zweieiigen (n = 59) Zwillingspaaren, bei denen entweder einer oder beide Zwillinge an MS erkrankt waren, die Blutspiegel des Vitamin-D- Stoffwechselprodukts 25-Hydroxy-Vitamin D (25(OH)D) bestimmt.
Dabei zeigte sich, dass die Serumkonzentrationen von 25(OH)D bei Zwillingspaaren, bei denen beide Zwillinge MS-krank waren, stark korrelierten.
Allerdings fanden die Forscher keinen Zusammenhang zwischen dem 25(OH)D-Spiegel und dem Auftreten der Krankheit. Außerdem korrelierten die Serumspiegel bei eineiigen Zwillingen deutlich stärker als bei zweieiigen Zwillingen.
Die Ergebnisse deuteten bei MS-betroffenen Zwillingen auf einen starken Einfluss der Gene auf die Regulation des jahreszeitlichen Blutspiegels des untersuchten Vitamin-D-Metaboliten hin, schlussfolgern die Wissenschaftler aus ihren Befunden.
Quelle:
Am J Clin Nutr. 2008; 88(2): 441 - 447