kerker

komme nicht heraus,
angebunden.
krepiere vor mich hin,
uninteressant.
was nur verstoßen,
warum verbüßen?
strafe lautet lebenslänglich,
keine berufung möglich.
lautes schreien ungeachtet,
verzweifelte tränen trocknen von allein.
allein an einem ort,
der niemand zu kennen scheint.
er ist einfach nicht da,
doch ich kenne ihn auswendig.
gewohnheit und schmerz finden sich vielleicht irgendwann damit ab,
doch es wird lange brauchen.
sehr lange,
ein ganzens leben.

rip

Wende Dich doch mal an Deinen Psychiater!
Nur mal so ein Gedanke von mir.
Gute Besserung.
GDH

Warum fragst du nicht einfach deine engen Freunde (bewußt NICHT den Psychiater), ob sie dir helfen? Sie können zwar nicht unbedingt deine Gedanken lesen (außer die hier in Worte gefaßten :wink: ), können deine Situation möglicherweise trotzdem etwas nachempfinden. Vielleicht wollen sie sich nur nicht aufdrängen und warten nur darauf, dass du an ihrer Tür klopfst und fragst. Ist sauschwer, ich weiss, gerade für MS-ler, könnte jedoch auch dazu führen, neue Wege auszuprobieren :wink:

Alles Gute!

Hallo rip,

ich kann Dich gut verstehen.

Bleib bei Deinen Gedichten und schreibe und schreibe. Allein das Aufschreiben, in Gedichtform bringen, erlöst und lindert Deinen Schmerz.

Ich finde es gut, daß Du nicht verdrängst, sondern Dir Dein Leid von der Seele schreibst. Dadurch wird es weniger, Du wirst sehen.

Freiheit

Als die dunklen Räume näher kamen
und man mich wieder in den Kerker werfen wollte
blickte ich zu einem kleinen vergitterten Fenster
durch das sich Sonnenstrahlen hindurchzwängten.

Ein Strahl traf mich, mitten ins Herz und es fing an, laut und schnell zu schlagen.

Mir wurde klar: Ich bin unschuldig, was sollte ich hier im Kerker?
Mit letzter Kraft überwältigte ich die Wärter,
fing noch einmal einen Sonnenstrahl ein und machte auf der Stelle kehrt.

Ich öffnete das eiserne Tor und wunderte mich, wieviel Kraft ich doch hatte.
Dann war ich draußen und es war geschafft.
Als die volle Sonne mich traf setzte ich mich, schwer atmend, auf die grüne Wiese
und spürte die Freiheit.

Du weißt, was ich Dir mit meinem Gedicht sagen will?