Hallo,
Ich nehme seid kurzem den Wirkstoff Fampridin.
Zuerst als Fampyra von Biogen, nun seid kurzem als Fampridin Hexal.
Ich kann deutliche Unterschiede in der Wirkung feststellen.
Auch mein direktes Umfeld nimmt wahr, dass die Wirkung bzgl. Gehreichweite und Erschöpfung reduziert ist. Mein Apotheker hat mir grundsätzlich bestätigt, dass bei identischen Inhaltsstoffen die Herstellung der Tablette einen Einfluß hat.
Bis dato bin ich aber der Erste der bei Ihm Fampridin Hexal bekommen hat und somit fehlen ihm Vergleichsaussagen anderer Kunden.
Daher meine Frage ob jemand von Euch schon Erfahrungen mit Fampridin Hexal gemacht hat.
Ich freue mich auf Eure Antworten.

Ich war 2011 bei dem Wirkstoff ganz vorne mit dabei

Da hieß es noch 4-AP und mein Apotheker hat mir Kapseln a 10mg gemacht.
2012 bin ich dann auf das retardierte Fampyra (10mg) umgestiegen.

Mit den 4-AP Kapseln setzte die Wirkung schneller ein und ich hatte 3 Kps./Tag genommen.

Aber alles in allem war es doch enttäuschend.

LG
Uwe

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Ich habe 2x fampyra probiert . Bei mir hatte es keinerlei wirkung . Habe ppms .

Das war leider zu erwarten.
Als ich 2011 einstieg war ich schon 10 Jahre lang SPMS nach RRMS.
Daher nur eine überschaubare Wirkung.

Uwe

Hallo,
bei mir wirkt Fampyra mit für mich überraschend guten Effekten.
Nur das Generika Fampridin Hexal wirkt nicht in der erlebten Güte von Fampyra.

Fampyra (Biogen) Wirkung bei mir:

  • Gehreichweite von 750m auf über 3000m
  • Balance drastisch verbessert → mehr Sicherheit bei treppabwärts gehen
  • Fatique nahezu weg
  • Dranginkontinenz, die ich schon länger mit Spasmex optimiere, noch einmal deutlich verbessert
  • Spastiken, die ich nachts mit Backofen bekämpfe, ebenfalls deutlich besser

Nur muss ich jetzt das Generika nehmen. Und da ich wohl einer der ersten bin, der das Generika nehmen muss, habe ich derzeit kein Argument für den Rückschwenk auf Fampyra. Daher suche ich MSler die ebenfalls mein Erlebnis mit dem Generika teilen.

Dank und Gruß Michael

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Kannst du nochmals erläutern, weshalb du Generika nehmen mußt?

Normalerweise schreibt dein Neurologe auf deinem Rezept, dass du das „normale“ Produkt nehmen sollst, du bist deinerseits bereit die Zuzahlung zu leisten und gut ist.

Das Ratiopharm gibt’s eigentlich schon eine Weile und die Preisdifferenz ist auch nicht mehr sonderlich groß.

Mein Neurologe hat explizit das Generika auf geschrieben.
Da ich in diesem Zusammenhang nicht diesen Wirkungsunterschied erwartet hätte, habe ich nicht nach dem Original mit einer Zuzahlung meinerseits gefragt.
Nun habe ich eine Großpackung mit 196 Stück und muss diese Packung aufbrauchen bevor sich die Option für eine eventuelle Zuzahlung überhaupt ergibt. Wobei €627,- zusätzliche Zuzahlung im Jahr schon ins Kontor gehen.

Ich weiß nicht wie du rechnest, aber die Zuzahlung ist eigentlich €10 für eine 56 Tabl. Monatspackung. Macht €120 im Jahr. Wenn das deine persönliche Belastungsgrenze übersteigt, wirst du Zuzahlungsbefreit. In 3 Monaten kannst du deinen Neurologen ja nochmals dazu ansprechen.

Bist du sicher, daß da ein Wirkungsunterschied ist? Hat jemand dich mal z.B. auf 10-15m gemessen und gezählt, wieviele Schritte du dafür machst mit den unterschiedlichen Medikamenten? Der Wirkstoff 4-Aminopyridin ist gleich. Es könnte höchstens eine Verzögerung bei der Freisetzung im Körper geben.

Wenn du jedenfalls wirklich daran glaubst und alles nochmals für dich persönlich prüfen willst, dann könntest du in einer Apotheke dir mit Privatrezept auch deine eigenen 10mg 4-AP Kapseln herstellen lassen. Sollten etwa 1€/Stk kosten. Dann wüsstest du recht genau, ob und wann es wirkt.

zu den Kosten:
Wenn ich das Generika verschrieben bekomme muß ich die Differenz zum Original selber tragen: (3,70-2,84)2365=€627,80,-
Die Rezeptgebühren/ Eingenanteil kommen in jedem Fall zusätzlich zum Tragen.
zum Wirkungseinfluß:
Die Freisetzung bei Retardgaben ist von vielen Herstellparamentern, so mein Apotheker, abhängig. Ferner ist auch die Systematisierung des eigentlichen Wirkstoffs nicht frei von wirkungsrelevanten Einflüssen. Die in diesem Fall wahrscheinlich keinen Einfließt haben.
zur Wirkung bei mir:

  • Die EMENDIA App, die ich nutzte, zeigt deutliche Unterschiede auf.
  • Meine Ergotherapeuten hat große Unterschiede bei meiner Balance bestätigt
  • Mein Physiotherapeut war sehr überrascht, das ich mit dem Original meinen Fußheber wieder schnell und häufig bewegen konnte. Während mit dem Generika zwar eine Bewegung möglich ist, aber nur mit geringer Wiederholungszahl und geringerem Bewegungsweg
  • Die Gehreichweite liegt mit dem Generika nur bei 1500m

Ich denke wichtig ist anzumerken, dass auch das Generika zeigt bei mir eine positive Wirkung. Was dafür spricht, dass die freigesetzte Wirkstoffmenge einfach zu gering ist. Das Original wirkte bei mir auch eher nur 10Stunden. Während das Generika, zwar auf niedrigerem Niveau, eher über 12Stunden wirkt.

Warum sollte dein Neurologe sich weigern, dir ein Rezept für das Original auszustellen? Wenn der jetzige seine Arzneimittelbudgets über dein Wohlbefinden stellt, solltest du dir einen neuen suchen.

Und was ist passiert, wenn du einfach 3x täglich das Generikum genommen hast? Du scheinst hier ja sehr präzise vorzugehen.

Bei 3x täglicher Einnahme stellt sich gegenüber zweimaliger Einnahme eine verbesserte Wirkung ein.
Anmerkungen hierzu (keine Allgemeingültigkeit - nur meine Beobachtung):
1.) Zwei Fampyra ist immer noch wirkungsvoller als 3x Generika
2.) der Einnahmeabstand von 8h auf nüchterner Magen ist im Arbeitsalltag nicht wirklich praxistauglich
3.) mit der Einahme von 3x Generika ist der Kostenvorteil dahin und das Generika ist dann rund €400,- teurer.

Hallo… :wink:
Ich bin gerade auf dieses Forum “gestoßen”,
da ich grob genau das gleiche Problem habe wie Michael1…!!!
(Diagnose seit 2011 und von Anfang an “SPMS mit aufgesetzten Schüben”)
Habe jahrelang (~seit 2018) Fampyra 10mg von Biogen genommen.
Seit Anfang 2023 er-GEHT es mir mit den diversen Generika (Ratiopharm, Stada, ALIUD),
die nun “herausgegeben werden” deutlich schlechter… insbes. Balance-Sicherheit-Gehstrecke!
Ich merke einen deutlichen Unterschied zwischen:

  • “nichts nehmen” = Katastrophe
  • eine der o.g. nehmen = etwas besser
  • Fampyra von Biogen nehmen = viel besser.
    Hatte gerade erst das Vergnügen in der Sauerlandklinik Hachen17Tage lang
    “das Original von Biogen” zu nehmen (zack: “viel mehr möglich”)
    und bin jetzt fest entschlossen, es irgendwie auch “im Alltag” zurückzubekommen!
    Hat sich evtl. bei IRGENDJEMANDEM “was ergeben”…???
    Bisher ist die Aussage meines Neurologen: “Kann nicht sein, ist dasselbe drin!”
    Danke für alle Infos vorab,
    LG, Andrea

Auch ich nehme heute Hexal Fampridin. Die Wirkung ist mir mittlerweile fragwürdig. Zu Beginn mit Fampyra hat es definitiv effektiver geholfen als tägliche Äpfel, vielleicht auch besser als Fampridin, besonders beim Fußheber, als dieser den ganzen Tag mehr beeinträchtigt war.

In der Mitte, bereits mit Fampridin, trat das Problem nur noch abends nach der Arbeit kurzzeitig auf, half jedoch dabei, den Fuß zumindest steif zu halten. Dies hielt etwa eine Stunde an.

Auf das Ende zugehend bis heute weiß ich nicht mehr genau, warum. Und ich es im Urlaub absetze, um zu sehen, wie es ohne ist. Ein wirklicher Unterschied ist jedoch nicht mehr feststellbar. Die Gehstrecke am Stück bleibt ohnehin bei 3 km++, und ich halte “an apple a day” einfach für sinnvoller.

Ich denke, ich schaue mir das dieses Jahr noch an. Ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken, aber es wäre vielleicht zur Sicherheit gut, dies mit dem Apotheker zu besprechen.

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Ich muß nochmal mit meinem Neure direkt sprechen, daß ich das Original bekomme. Die Apotheken haben mir das Generikum bestellt.
Vom Original nehm ich bis auf Ausnahmefälle eh nur eine.
Aber das mit der Balance ist mir auch aufgefallen, als ich bei meiner Mami war bin ich hingefallen Und hier hab ich auch das Gleichgewicht verloren….
Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, daß man die Differenz zwischen Generikum und Original zahlen muß.
Beim Original leiste ich meine Zuzahlung und dann ist gut….ä

Der Wirkstoff 4-Aminopyridin und die Menge 10g sollten überall gleich sein.
Womöglich ist der Zusatz für die retardierende Wirkung aber unterschiedlich.

Das 4-AP sollte ja eigentlich gleichmäßig über 12 Stunden verteilt dem Körper zugeführt werden. Vielleicht läuft die Abgabe irgendwie schleppender beim Generikum…

Ich habe mit Unterstützung meines Apothekers und eines Vermessungsfachmanns das Gewicht und das Volumen sowohl von zwei Generikas (Beta und Hexal und von Famyra bestimmen lassen. Die Dichte der Generikas ist größer als die vom Original. Also darf ich behaupten, dass das und die Generikas nicht identisch sind.
Die Aufnahme einer Tablettewird nicht nur vom Wirkstoff und den Hilfsstoffen sonder nicht zu letzt von der Dichte insbesondere die der Oberflöche beeinflußt.
Leider ist das zusammen mit meinen dokumentierten Beobachtungen für meine Krankenversicherung nicht ausreichend um mir das Famyra von Biogen zu bezahlen.
Daher denke ich, dass nur eine größere Anzahl von MSlern mir der selber Beobachtungen, irgendwann die KVs zur Zahlungn von Fampyra bewegen kann.
Grundsätzlich wollte ich anmerken, dass der von mir unter allen Umwelteinflüssen immer wieder festgestellte Zugewinn an Balance/ Gleichgewicht und Stabillität, den größten Unterschied zwischen Famyra (Biogen) zu den Generikas darstellt.

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Bei Balance/ Gleichgewicht und Stabilität stimm ich Dir zu. Aber daß Du Schwierigkeiten hast Fampyra von deiner KV bezahlt zu bekommen, versteh ich nicht. Ich glaube wenn ich zu meinem Neuro gehe und ihm meine Erlebnisse schildere ist es kein Problem das Fampyra Original von Biogen zu bekommen.
Außerdem läufst Du als chronisch Kranker außerhalb des Budgets…

…vielen Dank für die ganzen Infos!!!
Fühle mich zumindest schon mal darin “bestätigt” :wink: ,
dass ich mir den Unterschied evtl. doch nicht “komplett einbilde”…
Ich werde also erst nochmal meinen Neurologen wg. der
deutlich besseren Wirkung
des Biogen und
bezgl. seines Budgets
“bearbeiten”…!!! :wink:

So jetzt habe ich wieder das Fampyra von Biogen, ab morgen hoffe ich merke ich wieder Verbesserungen für meine Balance/ Koordination bekomme… ich berichte….

Zum Thema „chronisch Kranke laufen ausserhalb des Budgets“ wollte ich anmerken, dass es nach meinem Kenntnisstand bei der Verschreibung von Generikas nicht um eine Fragen des Gesamtbudgets geht sondern um den direkten Vergleich den der Arzt begründen muß und dass auch ggf. auch noch lange im Nachhinein.
Zur Zeit gibt es keine medizinische Untersuchung zum Unterschied von Fampyra zu seinen Generikas auf die sich ein Neurologe berufen kann.
Bitte Schreibt mir was eure Neurologen als Argumentation in Richtung der Krankenkassen vorbringen.