Was macht man nur gegen diese depressiven Anfäll? An manchen Tagen geht es besser und dann kommen wieder ganz tief schwarze.
Mia
Hi Mia,
ich denke das kommt ganz auf die Ursache an. Sofern die MS da “ihre Hände” mit drin hat (ein Schub kann Stellen im Hirn betreffen, die dann wiederum eine Depression auslösen), habe ich die Erfahrung gemacht, kommt man selten selbst gegen an. In diesem Fall habe ich (trotz meiner Vorsichtigkeit mit Medis) zu einem Antidepressiva gegriffen, also es vom Neurologen verschrieben bekommen. Hast du mit deinem Neurologen über dieses Symptom gesprochen?
Sofern nicht die MS direkt dahintersteckt (indirekt tut sies sicher, ist ja auch eine psychische Belastung), würde ich die Schwere der Beeinträchtig durch die depressiven Phasen als Maßstab für mein weiteres Handeln nehmen. Hast du schon einmal z.B. über eine Psychotherapie nachgedacht? Ich weiß ja nicht, wielange du schon die Diagnose hast, aber Krankheitsbewältigung, gerade in diesem Fall, schafft man eben nicht immer alleine, da sollte man auf Hilfe zurückgreifen.
Gute Besserung und sonnige Gedanken
Hallo Mia,
ich bin vor 10 Wochen in eine Depression gerutscht. Bis vor einem Jahr konnte ich mir nicht vorstellen, wie das ist. Und dann kam die Diagnose MS. Vor der Diagnose hatte ich auch schon depressive Phasen - die hielt ich aber für Überarbeitung.
Ich habe genau das getan, was Lea Dir vorschlägt. Zum einen hat mir mein Neuro ein Antidepressivum verschrieben (Fluoxetin), das ich sehr gut vertrage und zum anderen habe ich eine Psychotherapie begonnen. Beides tut mir gut, ich fasse langsam wieder Fuß. Mir ist klar geworden, dass ich Hilfe dabei brauche, mit den Ängsten, die die MS mit sich bringt, fertig zu werden. Vielleicht hilft Dir meine positive Erfahrung ja weiter. Du kannst mir auch gerne eine Mail schicken, wenn Du noch Fragen hast.
Hallo Mia,
sorry - ich habe mich bei der Emailadresse verschrieben. Es ist halt schon spät :-))
Hallo Mia, schliesse mich der Meinung an. Habe auch so krasse Gefühlsschwankungen von himmel-hoch-jauchzend zu zu-tode-betrübt. Habe irgendwann auch den Entschluss gefasst, eine Psychotherapie zu machen und muss sagen dass mir das sehr weiter hilft. Nehme jedoch keine Tabletten. Ist ja gar nichts schlimmes dabei sich Hilfe zu suchen wenn man alleine nicht mehr weiter kommt. Ist ja nicht unbedingt ein Spaziergang, mit MS zu leben, aber man kann lernen damit umzugehen und das beste daraus zu machen. Hier noch ein Satz den ich gestern von meiner Neurologin zu hören kriegte und der mich fast ein bisschen wach gerüttelt hat: Eine dünne Haut, ist ein Luxus den sich Leute mit MS nicht leisten können!
Also dickes Fell zulegen, Freiraum schaffen und alle Streßfaktoren soweit wie möglich ausschalten. Wünsch Dir auf alle Fälle alles Gute und mehr von den sonnigen und wertvollen Tagen.
Liebe Grüße Dine
Vielleicht reichen dir ja auch weniger heftige Medis; also mir geht´s relativ gut, seit ich Johanniskraut nehm (3 mal 300 mg am Tag). Beruhigt auch allgemein; ich bin wesentlich ausgeglichener mit dem Zeug. Heftig kommts nur wieder, wenn ich versuch, die Tabletten abzusetzen, aber dass das physische Ursachen hat, bezweifel ich…
Man nimmt die Welt gelassener (was bei mir sicher auch stark dazu beiträgt, dass ich zur Zeit schubfrei bin!), ist nichmehr so leicht reizbar und nervös.
Ne Gesprächstherapie würd´ich dir auch empfehlen, is einfach doch was anderes, einem Aussenstehenden “sein Leid zu klagen”, der die Leute aus deinem Umfeld nicht kennt (was bei mir zum Teil nich so toll funktioniert, scheiß kleinstadt…).
Ich versuch´ immer, scheißphasen so weit möglich wenigstens noch auszuschlachten (Schreiben, Zeichnen…), was einen aber unter Umständen auch noch tiefer reinreiten kann.
Was allerdings der große Nachteil am Johanniskraut ist: verhüten mit Pille is nichmehr. (Kasse zahlt aber unter Umständen ne Spirale…)
Mir wird zwar auch immer gesagt, ich könne auch andere, “echte” Antidepressiva kriegen, wenn´s schlimmer wird, aber ich muss gestehen, dass mir das Zeug suspekt ist und ich ganz froh bin, dass bei mir Johanniskraut reicht - gegen was anderes sträub´ich mich innerlich irgendwie.
Das Johanniskraut braucht auch ne Weile, bis es anfängt zu wirken, ca. sechs Wochen oder so. Manche Menschen machts auch lichtempfindlicher. Aber klär´s am besten mit nem Arzt ab, ob und wenn ja was für Medis sinnvoll sind, hoffe, dir gehts bald besser!
Hallo sturmkind, danke für deinen tipp Mia