Dank dem transgenen Xenopus laevis-Modell Tg(mbp:GFP-NTR) der konditionalen Demyelinisierung ist es nicht mehr notwendig Remyelinisierungsmittel damit zu testen indem unglückliche Forschungsassistenten permanent behandelte Mäuse in ihren Käfigen mit Stoppuhren verfolgen mußten.

*Xenopus laevis ist ein klassisches Modell für In-vivo-Studien der Myelinisierung, bei dem die Schwimmgeschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke des Xenopus laevis - also dem glatten Krallenfrosch - vor und nach der Demyelinisierung sowie während der laufenden spontanen Remyelinisierung gemessen und einen funktionellen Test entwickelt, der auf der visuellen Vermeidung einer virtuellen Kollision beruht. *

*Hier zeigen wir, dass die Veränderung dieser funktionellen und klinischen Leistungen gut mit dem Grad der Demyelinisierung korreliert und dass die histologische Remyelinisierung, die durch Zählung der Anzahl der myelinisierenden Oligodendrozyten im Sehnerv in vivo gemessen wird, zu einer klinisch-funktionellen Erholung führt. *

Diese Methode wurde bereits erfolgreich bei Kaulquappen, die mit dem demremyelinisierungsfördernden Mittel Clemastin behandelt wurden, weiter validiert, wobei sich zeigte, dass eine verstärkte Remyelinisierung im Sehnerv mit einer funktionellen Verbesserung einherging.

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Noch nie davon gehört.
Ich werde es sicher nicht mehr erleben, dass sich das in der Forschung breit durchsetzt.
Zu speziell.

Alles Gute
Uwe

Das gleiche hatte man bei den Zebrafischen damals auch gesagt.

Clemastin hat zwar NW, ist aber jedenfalls frei verfügbar.
Da muß man auf nichts warten.

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Danke Marc696. Spannend

Bei solchen Meldungen sind mir immer zu viele “Konjunktive” enthalten.

Mein Fokus liegt auf Nervenneuwachstum. Bei mir gibt es nichts mehr zu remyelinisieren.

Und falls “Heilung” ein Thema wird, werden sich die Medien mit Berichten überbieten…

So long
Uwe

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vielleicht gibt’s irgendwann ein vergleichbares verfahren für die Anregung des nervenneuwachstums, z.b. durch direkte gabe ins zns

was ist an mäusen / ratten / meerschweinchen mit genetisch / künstlich erzeugter eae denn so “berüchtigt”?

suboptimal ja aber immerhin lassen sich so Experimente wie die Verpflanzung von faeces von ms Patienten oder das applizieren von schimmelpilzgiften durchführen, die aus medizinethischen gründen an ms Patienten verboten wären

Das “Mausmodell” ist bei MS wegen der erzeugten experimentellen Autoimmunen Enzephalomyelitis (EAE) hauptsächlich in der öffentlichen Wahrnehmung von MSlern in Verruf geraten.

  • EAE hat nach meiner Meinung nicht viel mit unserer MS gemein…

Was man mit Mäusen im Bereich MS-Forschung noch sinnvolles machen kann, kann ich nicht beurteilen.

LG
Uwe

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dann meldet sich also jemand freiwillig als therapienaiver Patient mit hochaktiver ms für versuche wie z.b.

  • transplantation des Stuhls von ms Patienten in den darm von eae mäusen = eae manifestation (uni Münster)
  • verabrechnung von schimmelpilzgiften (s.c., i.m.) an eae ratten = sofort rückmarksläsionen (uni Sao Paulo)
  • infektion von eae mäusen mit nicht-albicans candida = auslösen der ‘ms’ Entzündungskaskade (uni Sao Paulo)

und verzichtet dann freiwillig auf irgendwelche schadensersatzansprüche, wenn erwartbar ein schwerer schub ausgelöst wurde?

das genehmigt keine ethikkommission

Die ganzen Tests an EAE-Mäusen kann ich mit menschlicher MS nicht in Verbindung bringen.
Aber das ist nur MEINE Meinung.

Aber egal, ich verlasse diesen Faden jetzt (Stummgeschaltet)

So long
Uwe

Tiere erkranken nicht an MS. Für Versuche wird eine entsprechende Erkrankung bei den Tieren künstlich erzeugt. Die Ergebnisse sind nicht automatisch auf den Menschen übertragbar.

Korrekterweise müsste das so sein. Dass der Mensch da allerdings lieber der übelste Parasit auf Erden ist, soll hier im Thread und generell aber leider viel zu selten Thema sein.

längst bekannt, gilt ebenso für die Forschungen zu krebs oder Impfstoffen

alternativen?

Krebs, andere neurologische Erkrankungen und Viruserkrankungen, wogegen Versuche mit Impfstoffen gemacht werden, bekommen Tiere auch, aber eben nicht MS. Ich denke, deshalb sind hoffnungsvolle Ergebnisse aus Tierversuchen zu MS schwerer auf den Menschen übertragbar und funktionieren da nicht automatisch, weil die Entstehung nicht die gleiche ist wie bei der künstlich erzeugten Nervenerkrankung.

Aus ethischen Gründen wird an Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen geforscht, aber vollständig ersetzen lassen sie sich nicht.

und welchen Mehrwert hat jetzt diese info?

? Es war einfach meine Antwort auf deinen Beitrag. Ob sie für dich einen Mehrwert hat, kann ich nicht beurteilen.
Ist es denn schlimm, wenn nicht?