Meistens bin ich am Computer, aber ich muss auch Versuche in der Produktion begleiten. Das klappt aber bisher auch.
Wenn mich dann jemand fragt, sage ich, dass ich durch Nervenschäden die Gehbehinderung habe.
Das ist ja auch so.
Viel Erfolg!
Vielen Dank!
Lies dir Mal das durch, da werden beide Sichtweisen thematisiert:
Bei uns in CH kommt noch dazu, dass die Pensionskassen Gesundheitsfragen stellen dürfen und das auch tun.
Bei Falschangaben ist man nicht versichert für diesen Fall.
Also wenn man die Gehbehinderung schon sieht, dann würde ich im Bewerbungsgespräch die Karten auf den Tisch legen und keine “Geschichten” darum bauen…
Anders sähe die Sache meiner Meinung nach aus, wenn man noch nichts sieht…
Ich hatte mein “coming out” erst als die Behinderung offensichtlich war. So nach 15 Jahren im Job.
LG
Uwe
Ich kann dir nur meine Erfahrungen mitteilen.
Ich habe min. 6 mal den Arbeitsplatz wechseln müssen.
Bei mir sa man es damals noch nicht. Der Arbeitgeber hat Geld für mich bekommen. Ich glaube 2jahre lang. Wegen dem behinderten Ausweis. Nach den 2 Jahren war dann Schluss. Gekündigt
Einer hat mich mal rausgeworfen weil ich nicht gesagt habe. Vertrauensbruch.
Mittlerweile bin ich Rentner. Nicht so schön aber besser wie immer wieder entlassen zu werden weil man krank ist.
Viel Erfolg
Das ist ein großer Punkt!
Würde ich als AG wsh auch machen.
Noch ein Nachtrag : vielleicht schreibe ich davor noch, dass ich einen Parkplatz in der Nähe brauche wegen meiner Gehbehinderung, dann sind die immerhin schon vorgewarnt.
Aber es reicht ja, wenn ich sage, dass ich eine chronische Erkrankung habe
Wie gesagt, wenn man die Gehbehinderung sieht bringt es Dir nichts mehr rumzueiern.
- Bei “chronischer Erkrankung” und Gehbehinderung kommt man eh sehr schnell auf MS.
Du wirst da gannz schnell in Erklärungsnöte kommen.
Also lieber gleich die Karten auf den Tisch
Uwe
Ich habe die Diagnose während meiner Ausbildung bekommen und mit offenen Karten gespielt. Der Chef hatte mich dann kurz vor Ende der Ausbildung zum Gespräch über Gehaltsvorstellungen für ein späteres Angestelltenverhältnis gebeten.
Leider hatte danach die Personalchefin mit ihm gesprochen und ihm nahe gelegt, dass sie mich lieber nicht behalten wollen.
Deshalb hatte ich mich auch nirgends anders beworben. Das war echt gemein.
Bei meinen bisherigen Arbeitgebern habe ich es genauso erklärt, und das ging super durch.
Gefragt hat sowieso nie jemand, weil es rechtwidrig wäre.
Mit nur einer Diagnose, ohne sichtbare Symptome hätte ich nichts gesagt. Habe ich auch damals nicht gemacht.
Würde das wieder genauso machen.
Diese Entscheidung kann man niemand abnehmen.
Uwe
Hast dir den anderen Thread durchgelesen?
Da sind wir alle Punkte durchgegangen.
Ehrlich gesagt scheinst Du genau zu wissen, wie du in deiner persönlichen Situation vorangehen solltest.
Es gibt viele MSler, die noch Jahrzehnte nach der Diagnose in Bürojobs weitermachen wollten und auch konnten. Am Ende kommt es darauf an, daß du persönlich dich den Anforderungen deiner neuen Stelle gewachsen fühlst und bereit bist dich zukünftig an den entsprechenden objektiven Vorgaben dafür messen zu lassen.
In dem Augenblick wird dein „Gehumpele“ für die andere Seite eher ein „Umstand“ den du persönlich angehen wirst und kein potentielles „KO Kriterium“ für die Zukunft. M. W. dürfen AG in ihren Personalentscheidungen nur offensichtliche Einschränkungen berücksichtigen und auch nur in Hinsicht auf die Arbeitsplatzsicherheit von dir und deinen Kollegen.
Wenn Du dich also z. B. auf einen Job als Gabelstaplerfahrerin bewerben würdest, wäre das also ggf. ein Problem. Bei einem Bürojob mit Tisch und Stuhl weniger.
Erfahrungen aus ReHa Kliniken geben den Eindruck, dass viele MSler in Bürojobs nach einer gewissen Zeit eher für sich selbst entschieden, dass sie den Anforderungen kognitiv und von der Belastung her nicht mehr gewachsen sind, als dass sie vom AG rausgedrängt worden wären.
Du wirst im Vorstellungsgespräch also wahrscheinlich schon selber wissen, dass es wenig Sinn machen wird, von selbst deinen Gesprächspartnern eine Einführung in chronische neurodegenerative Erkrankungen zu geben. Das wäre eine irrelevante Verschwendung eurer Zeit und würde wohl nur zu haltlosen Spekulationen führen.
Und wenn die ihrerseits aus irgendeinem Grund tatsächlich auf sowas abbiegen, konterst Du kurz mit etwas wie: „Die Malu Dreyer hat das doch auch und der geht’s ja augenscheinlich prächtig. Warum sollte es bei mir anders sein“ und zirkelst das Gespräch zurück auf die inhaltlichen Themen…
Alles Gute
Ich habe zum Anfang auch nichts gesagt . Da hatte ich 50% schwerbehinderung und könnte ohne Stöcke laufen . Als es dann nicht mehr ging kam ich mit treckingstöcken auf Arbeit. Da haben die erst mal komisch geschaut . Aber ich hatte keine Probleme. Als das dann nicht mehr ging kam ich mit dem Rollstuhl auf Arbeit und habe mit dem Betrieb eine wöchentliche Arbeitszeit von 15 Std vereinbart . Ich hatte da keine Probleme solange ich meine leistung bringe . Bekomme auch 50% Rente. Arbeite im Callcenter. Habe starke Einschränkungen aber bei meiner Arbeit behindert mich das wenig . Aktuell arbeite ich im Homeoffice. Habe mir von der knappschaft einen Gamingstuhl erstritten in dem ich gut sitzen kann . so überstehe ich meine 3 x 5 Std Arbeitszeit halbwegs . Also bis jetzt bin ich auf Verständnis gestoßen . Wir haben auch eine schwerbehindertenvertretung in unserem Betrieb die sich für uns Schwerbehinderte einsetzt . Ich bin vom Grad der Behinderung mit aktuell 100% mit merkzeichen aG ein härtefall . Ich bringe meine leistung im Homeoffice. Da lassen die mich zufrieden .
Das ist der Punkt, solange man zuverlässig seine Arbeitsleistung bringen kann, entstehen durch eine Behinderung keine Probleme. Schwierig wird es, wenn man das nicht mehr schafft und Kollegen einspringen und Arbeit mit übernehmen müssen, aus deren Sicht verständlich.
Einfacher wird es für Behinderte wahrscheinlich durch den Fachkräftemangel in vielen Bereichen, wo Betriebe froh sein müssen, qualifiziertes Personal zu finden.
Hallo Moniko83,
ich hatte Deinen Beitrag schon in meinem Urlaub gelesen und konnte Dir nicht antworten. Meine Erfahrungen haben mich eines gelehrt. Versuche Deine Erkrankung so lange wie auch nur irgend möglich zu vertuschen. Die Anspielung mit dem Parkplatz würde ich ohnehin sein lassen. Wenn Du den so offensichtlich den “Ball zu spielst”… und die nicht ganz blöd sind, fragen die so nach das Du auf jeden Fall in der Sackgasse landest, ohne dabei unzulässige Fragen zu stellen.
Lass das! Konzentriere Dich auf Deine Stärken und führe das Vorstellungsgespräch als ob Du keine Behinderung hättest.
Bedenke für die aller, allermeisten gesunden Kolleg*innen, ist MS immer noch eine “unheimliche” und unbekannte Erkrankung. Über viele Vorurteile, Nichtwissen usw. machst Du Dir das Leben in der Probezeit unnötig schwer und Du wirst dann sicher noch genauer beobachtet “ob Du das packst”…
Nach der Probezeit, wenn die gesehen haben wie gut Du bist…
Viel Glück! Melde Dich wie es war.
Viele Grüße Snoopy
Hallo Zusammen,
ich hatte nun das Bewerbungsgespräch. Verheimlichen, dass ich eine Gehbehinderung habe, kann ich nicht, da man es sieht. Aufgrund meines Hilfsmittels (Roller) wurde ich aber natürlich auch darauf angesprochen. Aber eben nur, warum ich den Roller dabei habe. Da habe ich nur gesagt, dass ich diesen wegen meiner Gehbehinderung brauche. Das war gar kein Problem, sondern kam eher amüsant rüber.
Später wurde ich nur gefragt, ob ich Auto fahren, was ich bejahen konnte.
Also gar kein Problem.