Hallo Tanja,
also, die Uhrzeit halte ich nicht soooo genau ein. Meistens spritze ich gegen sechs Uhr abends, aber wenn ich abends was vor habe, spritze ich auch schon mal zwei Stunden früher oder später. Ich habe allerdings festgestellt, dass ich es nicht zu spät spritzen darf, also nicht direkt vor dem Schlafengehen, weil ich sonst schlecht schlafe.
Zu den Spritzen hat man mir Ibuprofen 400 verschrieben. Am Anfang habe ich es brav vor der Spritze genommen, aber bis die Nebenwirkungen einsetzten (mit Verzögerung - ca. 4 Stunden NACH der Spritze) hatte das Ibu schon wieder aufgehört zu wirken.
Ich habe es dann etwa 3 Stunden nach der Spritze genommen, so dass die NW und die Wirkung vom Ibu etwa gleichzeitig einsetzten. Also etwa 18.00 gespritzt, 21.00 Ibu geschluckt, 22.00 ins Bett.
In den ersten 3 Wochen hatte ich nachts Schüttelfrost und Fieber und musste 3-4 mal pro Nacht das T-shirt wechseln (war durchgeschwitzt), aber am nächsten Tag war ich eigentlich wieder OK. Ein bisschen mürbe vielleicht, aber nicht arbeitsunfähig (ich habe einen Schreibtischjob).
Die meisten Nebenwirkungen habe ich wahrscheinlich “verschlafen” und gar nicht mitbekommen. Ich habe auch nur am Anfang Ibuprofen dagegen genommen (mein Magen mochte es nicht besonders), dann habe ich es eingemottet. Richtig krank habe ich mich nicht gefühlt.
Ich sollte das Beta laut Spritzschwester einschleichend dosieren, alle paar Spritzen um 0,25 ml steigern, aber das dauerte mir zu lang (“viel hilft viel”) und ich habe schon bei der 6. oder 7. Spritze die volle Dosis von 1 ml gespritzt.
Nach 3 oder 4 Monaten bin ich dann dazu übergegangen, den gesamten Inhalt des Fläschchens und der Spritze zu spritzen, also 1,2 ml / 300 Mikrogramm, nachdem ich gelesen hatte, dass Schering eine Studie mit der doppelten Dosis durchführt (das soll dann “Betaferon 500” heißen, also 500 Mikrogramm). Meinem Neuro habe ich das natürlich gesagt, er findet es OK.
Alle 2-3 Monate lasse ich mir vom Hausarzt Blut abnehmen und die Leberwerte checken (am Anfang meiner Junkiekarriere musste ich das alle 3-4 Wochen machen), das ist wichtig. Bis jetzt ist alles OK. Depressionen hatte ich auch nicht.
Ich spritze mit dem Betaject light - die mit 1,2 ml “überfüllte” Spritze passt in meinen Betaject trotzdem noch hinein. Ich habe allerdings gelesen, dass Schering demnächst im Februar etwas am Applikationsset ändert.
Wenn du jetzt von der Spritzschwester die Spritzschulung bekommst, lernst du das Spritzen vielleicht schon mit den neuen Spritzen/Applikationsmaterialien.
Ich musste mir schon die erste Spritze selbst setzen - unter Aufsicht der Spritzschwester - und es klappte problemlos.
Wichtig ist, dass man senkrecht einsticht, damit das Betaferon wirklich UNTER der Haut landet und nicht in der Haut, dass man mit “trockener Nadel” spritzt, und dass man die Nadel nicht sofort wieder rauszieht, wenn der “Stoff” drin ist - ich warte damit immer ca. 20 Sekunden. Das vermindert die Hautreaktionen. Ich spritze seit 1 1/2 Jahren nur noch in den Bauchspeck (habe allerdings auch genug davon) und außer ab und zu einer leichten Rötung habe ich keine Hautprobleme.
Auf der Schering-Website http://www.ms-gateway.de/ findest du Infos speziell zu Betaferon, ein Forum und Kontaktadressen. Auch die Online-Version des Beipack"zettels" (es ist eigentlich ein Büchlein).
Toi-toi-toi zum Spritzstart und alles Gute!
LG Inge