Hallöchen,

ich habe im Mai diesen Jahres die Diagnose Multiple Sklerose bekommen, nachdem ich durch meinen ersten Schub im Krankenhaus gelandet bin. Jetzt nachdem ich vor einigen Wochen schon den Antrag auf Feststellung des Grades der Behinderung weggeschickt habe, mache ich mir weitere Gedanken um meine Zukunft. Ich bin aktuell 26 Jahre alt und habe Angst davor, dass ich durch weitere Schübe weiter eingeschränkt werde und möchte mich deshalb absichern für den Fall der Fälle.

Habt ihr eine Versicherung zur Berufsunfähigkeit abschließen können bzw. Tipps, wie ich das gescheit angehen kann? Ich habe gehört, dass dies fast schon unmöglich sein soll, aber es dennoch für einige möglich war.

Mit Prämien die hoch genug sind, geht alles.
Ich habe in den neunzigern über eine nachgedacht.
Ich war pumperlgesund.
Ich habe sehr gut verdient.
Mir war das zu heftig und habe dann das Geld anders gut angelegt

Wenn du die Diagnose schon hast ist es zu spät.

Machs wie Paule empfiehlt:
Vorhandenes Geld gut anlegen.

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Ich habe ein paar Jahre vor der Diagnose angeschlossen. Jetzt kann ich sie nicht einmal erhöhen.
Aus einer Lebensversicherung bin ich rausgeflogen, da ich sie in der Elternzeit stillgelegt habe und dann krank geworden bin.

Der Tipp, Geld anzulegen, ist sehr gut. Das würde ich auch an Deiner Stelle machen. :money_mouth_face:

Schau mal hier, ich hatte kürzlich zum selben Thema geschrieben:

Eine BU bekommst du nicht mehr. Eine Grundfähigkeitsversicherung leider auch nicht - das hatte ich zuletzt noch abklären lassen. Auch keine Pflegezusatzversicherung. MS ist bei allen Versicherungen als Ausschlusskriterium aufgeführt. Ich war mit mehreren Vermittlern im Gespräch und habe mich umfänglich beraten lassen.

Sorge privat vor, lege in ETFs an und/oder - so wie ich jetzt - in eine Rentenversicherung mit Beitragsübernahme im Falle einer BU. Dann killt dich wenigstens die Altersarmut nicht noch zusätzlich.

Alles Gute, Loki

Was die Pflege Bahr angeht bin ich mir noch unsicher. Es ist die einzig mögliche Alternative, allerdings sind die Bedingungen furchtbar:

Du zahlst bis Pflegestufe 5 (oder 4?) deine Beiträge weiter. Dabei sind diese gestaffelt und erhöhen sich fortlaufend. Bei Pfegestufe 1 bis 2 wird das schnell zu einem Nullsummemspiel - erst recht wenn du Glück hast und erst spät überhaupt Pflegebedürftig wirst. Die geleisteten Beiträge ersetzen nie und nimmer zudem die Versorgungslücke sondern sind eher ein Tropfen auf dem heißen Stein.

In meinem Fall, Stand jetzt mit 43 lägen meine Beiträge bei 23 - 28 Euro, je nach Anbieter (Allianz vs Barmemia).

Ich lasse mich aber auch gern eines besseren belehren! Bin wie gesagt selbst unsicher und weiß nicht ob ich das machen soll.

VG

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Ich habe kurz nach der Diagnose auch überlegt den Pflege-Bahr abzuschließen. Aus den Gründen die Loki beschrieben hat, habe ich mich dagegen entschieden.

Zum Glück habe ich beim Start ins Berufsleben eine BU-Versicherung abgeschlossen.

Ich würde, sofern es dir möglich ist, Geld anlegen. Eigener Wohnraum ist so viel Wert. Das war mein Fehler hier nichts gemacht zu haben.

Hallo @Sunny_Yellow ,

Warum liest man von dir nur selbst gelöschtes? Ist das eine Art von Spleen?

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@LOKI hat recht, @Paule ebenso und die Realität sieht in den meisten Fällen entsprechend bitter aus. Das verschärfende Problem dabei: Es wird noch deutlich härter, aber viele haben das überhaupt nicht mehr auf dem Schirm. ETS 2? Kaum jemand denkt noch daran. Und ausgerechnet in dem Jahr, in dem wieder um Wählergunst gebuhlt wird und sich die Parteien gegenseitig bekriegen, tritt es in Kraft.

Der Witz ist, es ist längst beschlossen. Das Datum steht fest. Und wie weitreichend die Folgen sein werden, kann sich jetzt schon jeder ausmalen. Es ist zwar nicht exakt wie bei Michael Burry (Immobilienkrise, “The Big Short”), als er 2005 frühzeitig erkannte, dass es sich um faule Kredite handelte und entsprechend handelte. Aber der Wumms wird sehr viele in der EU, insbesondere in Deutschland, „unerwartet“ treffen. Und ein Russe wird an dem Dilemma nicht schuld sein.

Ich bin aber überzeugt: Man kann durchaus davon profitieren.
Wie auch immer, mach was draus.

Was ist daran so gefährlich?
kann es sein dass deine KI dich auf den Arm genommen hat?

Euro Truck Simulator 2

(Google Search)

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Wovon schreibst du denn jetzt? Dem European Union Emissions Trading System Phase 2? Ja. Das wird sicherlich besch… werden. Meine Nebenkostenabrechnung hatte sich dieses Jahr schon massiv erhöht. Und 2028 wird‘s halt den nächsten Wumms von 20-30% geben… dann wird man wohl im Winter wieder mehr mit Pulli in der Wohnung rumlaufen… und die Hausbesitzer mit Wärmepumpe können endlich sehen, wie sich ihre Investition auszahlt…

Jetzt bist du wieder irgendwo in einer Ecke gelandet in der keiner mehr mitkommt. Ich zumindest nicht…was hat ein staatlich regulierter Markt mit Preisbegrenzungen und sozialen Ausgleichsmechanismen mit einem unregulierten Finanzsystem mit unbezahlten Immobilienkrediten und ungedeckten Finanzderivaten zu tun? Und was hat Emissionshandel überhaupt mit dem Pflegebahr oder Anlageprodukten zu tun?

Keine Sorge, ETS2 bleibt weiter auf Steam verfügbar. Was euch wirklich ins Schwitzen bringt, steht 2027 in der Heizkostenabrechnung. Aber gut, nennt mich ruhig KI-Jünger. Ich zieh mir trotzdem lieber Wissen rein als Diesel.

Es ist nicht umsonst Kryptisch verpackt und mit dem abschließenden Satz “mach was drauß” verpackt.

wie die Anderen geschrieben haben - sobald MS als Diagnose gestellt ist, bist du bei allen mir bekannten BU / Pflegezustzversicherungen raus. Auch mit der MS-Diagnose, die du 1-2 Monate später nach Abschluss der Versicherung kriegst, ist es wahrschenlich, dass die Versicherung nicht zahlt. Es gibt wohl einen Gerichtsurteil dazu. Falls dir jemand etwas anderes erzählt, ist es sehr wahrscheinlich, dass er / sie die Provision haben will und die Versicherung später nicht zahlt.

PflegeBahr muss dich auch mit MS nehmen, zumindest solange noch kein Pflegegrad beantragt wurde. Allerdings hat diese Versicherung auch Nachteile:

diese Versicherung ist spürbar teurer als die Pflegezusatzversicherung und die Auszahlsummen geringer.
Ich habe mindestens 12 Makler / Versicherungen kontaktiert. Falls ich MS erwähnte, habe ich nicht mal Angebote zugeschickt bekommen. Eine meiner Fragen war, ob der Fall eintreten kann, dass die Versicherungbeiträge höher oder fast gleich hoch wie die Auszahlsumme in den nächsten Jahrzehnten sein könnten. Diese Frage wurde von den meisten Maklern / Versicherungen mit ja beantwortet oder man schwieg oder lenkte das Thema auf einen anderen Punkt um. Dieser Punkt war mir wichtig, da z.B. Zahnzusatzversicherung schreibt meist eine fixe Zahl in den Vertrag, nur nach nicht mal 10 Jahren sind die Rechnungen beim Zahnnarzt deutlich höher. Eine weitere Frage war - zahlt die Versicherung definitiv nach 5 Jahren Wartezeit oder wenn der Pflegegrad in der nächsten Monaten oder Jahren beantragt wird, zahlt die Versicherung nicht, da der Versicherungsfall vor Ablauf der Wartezeit von 5 Jahren eingetreten ist. Hier war die Reaktion / Antworten sehr interessant, einige gaben an, dass sie es nicht genau wissen und die anderen teilten sich etwa Hälfte / Hälfte in diejenigen die der Ansicht waren, dass das eingezahlte Geld dann verfällt und die anderen sagten, dass die Versicherung schon zahlt, aber erst nach der Wartezeit von 5 Jahren. Das machte mich sehr misstrauisch, wie die Verkäufer der Versicherungen diesen wichtigen Punkt nicht eindeutig beantworten konnten. Auf PflegeBahr habe ich nach Abwägung der Aussagen und Kosten verzichtet. Was nicht heissen soll, dass du in deiner Lebenssitutation / Alter damit evtl. doch gut fährst, du muss nur deine Zukunft / Optionen genau bewerten.

Leider war ich nicht klug genug, früher eine BU / Pflegezusatzversicherung abzuschliessen, da ich immer der Ansicht war, dass es in meinem Job es sehr unwahrscheinlich ist, dass BU / Pflegeversicherung notwendig sein wird. Auch ein paar hundert Euro regelmäßig hätten mir jetzt gut geholfen.

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Ja, ich stimme euch zu. Keine BU Versicherung, sobald eine chronische Erkrankung diagnostiziert wurde. Ging mir bei der Diagnose meiner Krebserkrankung vor knapp 18 Jahren auch so, wer denkt denn daran mit 30 Jahren Krebs zu bekommen. Keine Chance, dass hat mir schon damals mein Onkel, der bei einer Versicherung gearbeitet hat, gesagt.
Krankenhaustagegeld hatte ich abgeschlossen, aber nicht BU.
Das hätte mir damals auch geholfen, statt damals in der vollen Erwerbsminderungsrente zu landen, mit knapp 450€ und davon gingen noch Krankenkasse und Rentenversicherung ab. Ohne meinen Mann hätte ich das nicht geschafft. Da war damals schon sehr bitter :disappointed_relieved:.
Wenn nach der Krebserkrankung nichts mehr geht, Essen sprechen alles ging nicht, musste alles neu lernen.

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Man kann sich dumm und dämlich versichern.
Die Versicherungen in Deutschland sind finanziell viel besser aufgestellt als Krankenkassen und so manche Unternehmen warum,?? weil die Leute zur Angst gedrängt werden und alles mögliche absichern.

Grundversicherungen sind ein absolutes muss, hat man keine Versicherung im Eintritt eines Falles, ist man natürlich hinterher schlauer, ist bei mir auch schon eingetreten, hätte ich jedoch 20 Jahre in diese einbezahlt bin ich trotzdem besser gefahren, diese nicht gehabt zu haben. Die Versicherungen erhöhen jährlich ihren Beitrag, der Staat verdient prozentual mit …

Letztendlich wird sich jede Versicherung im Schaden oder Gesundheitsfall, sich, auseinandersetzen ob übrhaupt gezahlt werden muss gerade im Gesundheitsbereich kann es schwierig sein, jeglichen Verdienstausfall abzusichern.

VG

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Das sehe ich genauso. Der Pflege-Bahr ist unter dem damaligen Bundesgesundheitsminister entstanden. Daher auch der Name.

Die Versicherungswirtschaft hat es anfangs gefreut,. Die Leistungen mit der Zeit zurückgefahren und viele Versicherungen bieten die Tarife nicht mehr an.

Ratet mal, wo er jetzt arbeitet. :wink:

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