Hallo,
In dem Panorama-Bericht wird von Verflechtungen der Pharma-Industrie mit der Amsel-Seite.
Wer hat den Bericht auch gesehen und was haltet Ihr davon?
Ich habe den Bericht gesehen und er hat mich entsetzt. Die Glaubwürdigkeit berstimmter Personen hat für mich stark gelitten. Wie kann man sagen, man arbeitet unabhängig von der Pharmaindustrie, wenn man andererseits von ihr bezahlt wird.
LG Karin
Zum Beitrag von Panorama stellen wir fest: Die AMSEL hat Panorama offen geantwortet, obwohl Panorama die AMSEL über den wahren Grund des angefragten Interviews im unklaren gelassen hat. Die Zusammenarbeit mit Sponsoren ist seitens der AMSEL stets offen kommuniziert worden, sie ist selbstverständlich frei von jeglicher Einflussnahme des Sponsors auf die Arbeit und den Inhalt der geförderten Projekte.
Die AMSEL hat zu keinem Zeitpunkt ein bestimmtes Produkt eines Sponsors beworben. Bei Fragen zur Behandlung MS-Kranker folgt die AMSEL den auf der Grundlage evidenzbasierter Studien herausgegebenen Empfehlungen des Ärztlichen Beirats der DMSG und den internationalen Leitlinien der Multiple Sklerose Therapie Konsensus Gruppe. Darauf wurde unsererseits stets hingewiesen.
Die Tätigkeit des Vorsitzenden bei einem Pharmaunternehmen ist in der AMSEL durch öffentliche Bekanntgabe kommuniziert worden. Dies war auch bei seiner Wiederwahl zum Vorsitzenden 2003 allen Mitgliedern bekannt.
Die AMSEL finanziert sich heute aus Mitgliedsbeiträgen, wenigen öffentlichen Mitteln, Stiftungserträgen, Spenden und Sponsoringerträgen von Unternehmen. Die AMSEL ist wie viele andere gemeinnützige Gesellschaften, öffentliche, kulturelle und soziale Einrichtungen und auch – wie immer häufiger zu beobachten – allgemeinbildende Schulen und Hochschulen – auf das Sponsoring durch die Industrie angewiesen, weil die öffentliche Hand nicht in der Lage ist, die berechtigten Interessen benachteiligter Bevölkerungsgruppen angemessen zu bedienen.
Die AMSEL nutzt das Sponsoring der Industrie nicht zum Product Placement, wie es im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen vorgekommen ist. Sie braucht und verwendet diese Gelder – wie viele andere gemeinnützige Institutionen auch – zur Durchführung ihrer Betreuungsarbeit für MS-Patienten und zur dringend erforderlichen Aufklärung der Öffentlichkeit über die bisher nicht heilbare Nervenkrankheit Multiple Sklerose.
Die AMSEL würde sich freuen, in ihrem Kampf für ein menschengerechtes Leben MS-Erkrankter und ihrer Familien die Unterstützung der Medien, insbesondere in Form einer ausgewogenen Berichterstattung, zu bekommen.
Adam Michel, Geschäftsführer der AMSEL
Auf zwei Hochzeiten zu tanzen ist manchmal auch beim besten Willen schwierig zumal MS-Patienten eine der lukrativsten Kunden der Pharmaindusrie sind.
Wie heisst es so schön auf schwäbisch:
“A Gschäckle bleibt halt immer”
Habe zwar den Bericht nicht gesehen, aber das die Amsel von Pharmaunternehmen spenden annimmt ist doch eigentlich jedem bekannt. Der Amsel-Tag der jungen Initiative kommt doch wohl auch nur deshalb zustande, weil Biogen Gelder dafür zur Verfügung stellt. Ich erinnere mich sehr gut an einen Vortag über Naturheilkunde an einem solchen Tag. Ich finde es nicht verwerflich Gelder von der Pharma zu nehmen, ob wir dafür Ihre Medis nehmen oder nicht beleibt doch letztendlich uns überlassen. Und von Seiten der Amsel wird immer dafür plädiert sich bei allen Entscheidungen Zeit zu lassen, diese gründlich zu überlegen und selbst zu entscheiden ob und welche Therapie. Dass Pharmakonzerne uns als gern gesehene Kunden sehen ist keine Frage, freuen Sie sich doch über den immensen Umsatz mit Medikamenten, die wir jahrelang nehmen sollen. Aber trotzdem ist es unsere Entscheidung.
Danken wir den Industrie doch lieber für das nette Sponsorien, so dass Informationstage der Amsel überhaupt stattfinden können. Und manche von uns haben doch auch Erfolge in der MS durch die Medis erfahren können.
Der Amsel danke ich dafür, dass sie meiner Meinung nach trotz Sponsoring, Spenden, oder wie man es nennen will neutral beleibt und “nur” Entscheidungshilfe leistet und diese ist nach meiner Erfahrung keinesfalls einseitig orientiert.
In diesem Sinne: Wenn wir Geld bekommen können, lasst es uns nehmen, so lange wir uns davon nicht beeindrucken lassen ist alles i.O.
Liebe Grüße
Conny
Hallo Conny!
Ich sehe auch mehr das Problem darin, dass der Vorsitzende ein Angstellter der Pharmaindustrie ist. Es geht hier nicht nur um Sponsorengelder.
Ich hoffe, er kann da wirklich trennen.
LG Karin