Hallo, wer auch immer dies lesen wird und mir antworten mag. Habe nach etwa 4 Monaten Odysse jetzt definitiv die Diagnose MS erhalten. Seit gestern ist es sozusagen “amtlich”. Einerseits erleichtert, nicht mehr wie eine “eingebildete Kranke” dazustehen, andererseits voller Angst und Ungewissheit. Wer redet mit mir?? Will meinen Partner nicht mehr als nötig belasten. Danke für Eure Antwort

Mail mich einfach an, wenn Dir nach Reden zumute ist und halt den Kopf hoch! :slight_smile:

Hallo Uschi,
Du kannst sicher sein, hier wissen viele, was Angst ist. Bei mir wurde die MS vor 6 1/2 Jahren diagnostiziert und was mir in erster Linie Angst machte war nicht das, was gerade war, sondern was alles geschehen kann. Mit der Zeit lernte ich, im Heute zu leben, tut mir sehr gut. Mein letzter Schub war vor 6 Jahren und der war so heftig, dass ich nicht mehr laufen konnte und ausgerechnet die rechte Hand nicht mehr bewegen konnte. Heute fahre ich längst wieder mit dem Fahrrad zur Arbeit, gehe in meine geliebten Berge, natürlich auch rauf. Ein Mittel gegen die Angst konnte mir niemand geben, ich musste sie einfach er- und durchleben, und das war gut so. Ich bin mittlerweile 53 Jahre alt, voll berufstätig und, halte dich fest, in vielerlei Hinsicht mit der MS auch gesundet. Das Leben ist bewusster geworden, schon in der Früh aufzustehen, wau, das ist stark. Was mir sehr hilft, ist meine Glaube an Gott und dass alles, wenn ich vieles auch nicht verstehe, letztendlich gut ist. Ich wünsche Dir viel Kraft, aber vor allem auch Vertrauen zu Dir selbst, das Leben so anzunehmen, wie es eben für Dich ist. Ein Pfarrer gab mir einmal diesen Satz: “Mit meinem Gott überspringe ich die Mauer der Angst”.
Er meinte dann lächelnd, sagen sie diesen Satz immer wieder, aber erwarten Sie nicht, dass es hilft. Im Laufe der Zeit hat sich die Angst in Mut und Zuversicht, in eine tiefe Lebensfreude verwandelt.
Herzliche Grüße, Wolfgang

Hallo Uschi, kann Dich sehr gut verstehen. Ich glaube es gibt niemanden, der nach so einer Diagnose keine Angst hat. Bei mir wurde die MS vor 8 Monaten festgestellt und ich hatte bisher 2 Schübe und die meistens Panik ohne Ende. Aber mit der Zeit wird man ein bisschen ruhiger und lernt mit der Krankheit zu leben. Kann Dir nur empfehlen, das Buch “Prognose Hoffnung” von Dr. Bernie Siegel zu lesen. Es handelt zwar hauptsächlich von Krebs-Patienten, aber mir hat es trotzdem sehr geholfen. Wünsche Dir - und natürlich auch allen anderen - alles Gute. Und: Verliert nie die Hoffnung! CoBi

Hab Dir eine mail geschrieben.

Hallo Uschi,
als ich die Diagnose MS vor 8 Jahren bekam, hatte ich sehr, sehr viel Angst vor der Zukunft. Seitdem habe ich geheiratet, einen Sohn bekommen, einen schönen Beruf gefunden und keinen einzigen Schub mehr erlebt. Es gibt also auch sehr milde Verläufe, das solltest Du wissen. Gehe mit Dir und Deinem Leben bewusst um und genieße das, was Du hast. Gruß, Heiko

hallo Wolfgang,

kaum zu glauben, aber ich habe deinen Beitrag gelesen und gelächelt. Scheint mir doch ein sehr guter erster Schritt zu sein, meine Angst ein wenig in den Hintergrund und den Mut auf ein neues, anderes Leben in den Vordergrund zu stellen. Mal sehen, ob es klappt.

Herzliche Grüße
Uschi

Hallo ich habe die diagnose seit 3 Jahren. am Anfang hatte ich solche angstzustände daß mein Arzt mir Beruhigungstabletten verschrieb (die ich aber nicht genommen habe), dann wurde mir ne Verhaltenstherapie empfohlen um mit derAngst besser umgehen zu können, nach 1Jahr Wartezeit kam ich dann zu ner netten therapeutin, aber leider zu ner Zeit in der es mir eigentlich MS technisch sehr gut ging, somit waren die Termine eigentlich für null. Heute endlich habe ich gelernt nicht immer gleich in Panik zu verfallen wenn´s irgendwo kribbelt oder zwickt, dies hat aber lange gedauert und sehr viel kraft und tränen gekostet. aber irgendwann beherrscht die Diagnose ms nicht mehr dein ganzes leben sonden rückt auch wieder zeitweise in den hintergrund.
Ich habe mich allerdings am anfang der Diagnose über alles was mit der ms zusammenhängt total informiert, damit mir ein arzt nicht irgendwas erzählen kann.

Hallo Uschi,du kannst mir gerne Mailen,wenn du eine Frage hast oder verunsichert bist.Besorge dir am besten die Amselbroschüren,sie informieren gut ohne verrückt zu machen.Vielleicht gibt es auch eine Junge Initiative bei Euch.Denke immer daran,nichts hat sich geändert, du kennst jetzt nur den Namen deiner Gesundheitsstörungen ,kannst mit Verhalten und Medikamenten dagegen angehen, während du vorher ausgeliefert warst.Natürlich macht es auch Angst, weil man nicht weiß, was kommt.Aber wir wissen, was kommen kann,nicht muß,denn jede MS verläuft anders,kann zum Stillstand kommen.Die ,die jetzt gesund sind,wissen auch nicht,was kommt,sie sind sich dessen nur nicht so im Klaren. Du mußt dich in manchen Lebensbereichen neu einstellen,da ist es eigentlich günstig,wenn dein Partner sich mit deinen Einschränkungen auskennt und sich nicht wundert,wenn du das eine oder andere nicht tun willst(Pausen,wegen Ermüdung brauchst, bestimmte Treppen wegen Gleichgewicht vermeidest usw
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