Spenden und Helfen

Multiple Sklerose? - Spezialisiertes MS-Zentrum!

MS ist ein weites Feld und die Neurologie erst recht. Prof. Mathias Mäurer erklärt im Blog, warum es sinnvoll ist, mit einer MS Spezialisten aufzusuchen.

Multiple Sklerose ist eine hochkomplexe Erkrankung. Sie ist oft nicht leicht oder nicht sofort zu diagnostizieren, kennt mehrere Verlaufsformen, nahezu unzählbare viele Symptome und trifft Patientinnen und Patienten unterschiedlich stark. Keine MS ist gleich. Ihre Therapiemöglichkeiten füllen ganze Wälzer an Fachliteratur, in der Immuntherapie kommen fast jährlich neue Wirkstoffe hinzu und auch die symptomatische und rehabilitative Therapie ist umfangreich.

Schon vor diesem Hintergrund erklärt sich, warum Prof. Mathias Mäurer Patientinnen und Patienten mit MS empfiehlt, ein spezialisiertes Zentrum aufzusuchen. Dank intensiver Forschung entwickelt sich die Medizin sich in allen Bereichen rasant. Besonders krass ist es jedoch auf dem ohnehin schon sehr weiten Gebiet der Neurologie. Zum Neurologen kommen Patienten mit einer breiten Spanne an Symptomen und Krankheiten neben der MS: etwa ein dauerhaftes Lidzucken, Missempfindungen nach einem Bandscheibenvorfall, chronischen Kopfschmerzen, Demenz, Epilepsie, Schlaganfall und Schädel-Hirn-Trauma, um nur einige zu nennen. Die Neurologie umfasst sämtliche Nerven (zentrales, peripheres und vegetatives Nervensystem) plus die gesamte Muskulatur.

Ein weites Feld: Multiple Sklerose

Und es gibt noch einen Grund, mit einer MS zum Spezialisten zu gehen: Nicht alle niedergelassenen Neurologen können alle Untersuchungen und Therapien in ihrer Praxis durchführen. Einige zum Beispiel per Infusion gegebene Wirkstoffe erfordern zu Beginn, dass die Patientin/ der Patient in einem speziell ausgestatteten Zentrum behandelt wird, umbei besonderen Nebenwirkungen zeitnah und passend reagieren zu können. Manche niedergelassene Neurologinnen und Neurologen haben gar nicht die passende Ausstattung für bestimmte Infusionen oder können die nur in begrenzten Zeitrahmen anbieten.

    Was aber, wenn man auf dem Land wohnt und der weite Weg zum MS-Zentrum regelmäßig kaum machbar ist? Erst kürzlich hatte amsel.de berichtet, dass es bei der MS-Versorgung ein Stadt-Land-Gefälle gibt. Oder was, wenn man bereits einen Neurologen/ eine Neurologin hat, bei dem oder der man gern bleiben möchte, auch wenn er oder sie nicht auf MS spezialisiert ist? – Dann empfiehlt es sich, in regelmäßigen größeren Abständen ein MS-Zentrum aufzusuchen und sich dazwischen weiterhin beim niedergelassenen vorzustellen.

    Hinzu kommt, dass die Neurologie gar nicht die gesamte Behandlung einer MS abdeckt. Hierzu braucht es oft zusätzlich die

    • (Neuro-) Radiologie,
    • Augenheilkunde,
    • Urologie,
    • Laboratoriumsmedizin,
    • Frauenheilkunde,
    • Innere Medizin und Kardiologe,
    • Psychiatrie und Psychotherapie.

    MS interdisziplinär behandeln

    Die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (kurz ASV, amsel.de hatte berichtet) macht es möglich, künftig auch bei Multipler Sklerose ambulant auf ein interdisziplinäres Team an Spezialisten zurückgreifen zu können. Entweder ambulant in einem Krankenhaus oder verteilt in zumutbarer Entfernung vom eigenen Wohnort. Immerhin: Man braucht durch diese Gesetzesänderung nicht mehr stationär in einem Krankenhaus zu verweilen, sondern kann sich auch ambulant umfangreich im Krankenhaus behandeln lassen.

    Egal, wo man "seinen" Neurologen oder "seine" Neurologin findet: Die Chemie muss natürlich stimmen. Längst schon ist die "ärztliche Kommunikation" neben dem Fachwissen Teil des Medizinstudiums in ganz Deutschland, wie Prof. Mathias Mäurer berichtet. Am allerwichtigsten jedoch ist, dass man Vertrauen fassen kann in die fachliche Kompetenz seines Gegenübers. Nur dann kann er oder sie einen gut beraten.

    Quelle: MS-Docblog, 13.12.2023.

    Redaktion: AMSEL e.V., 05.02.2024