Kühl bleiben

08.01.07 - Mehr Lebensqualität bei Multiple Sklerose durch neu entwickelte Kühlhose.

Ein Zufall stand Pate für die neue Entwicklung einer Kühlhose für MS-Kranke. Als eine MS-kranke Ärztin, von einem Platzregen überrascht, die wohltuenden Effekte der Kühlung durch Verdunstungskälte feststellte. Um diesen Effekt auch ohne Regen zu simulieren, griffen Wissenschaftler von EMPA, einer Forschungsinstitution im Verbund mit der ETH Zürich, auf wasserdichte, aber zugleich atmungsaktive Verbundschichten zurück.

Anstatt einer Lage wählten sie jedoch zwei sehr dünne Membranen, die sie zu einer Hose zusammennähten. Den Hohlraum zwischen den beiden Schichten befüllten sie mit 10 Milliliter Wasser. Auf der Außenseite der Hose verdunstet dieses Wassers, innen stellt sich ein angenehmer Kühleffekt ein, der bis zu 40 Minuten anhält.

Mehr Lebensqualität als Ziel

Die Kühlhose kann die MS nicht heilen und ersetzt weder Medikamente noch Behandlung, darauf weist der Leiter des Projekts hin. "Sie dient lediglich als Unterstützung; beispielsweise in einer Physiotherapie." In einer gemeinsamen Studie mit der Rehabilitationsklinik Valens in der Schweiz sollen unter Leitung der EMPA die Alltagstauglichkeit und der Effekt der Kühlhose für MS-Patienten untersucht werden.

Weitere Kühlelemente geplant

Die Kühlhose soll in diesem Jahr in den Verkauf kommen, untersucht wird, inwieweit auch für andere Körperpartien Kühlelemente Wirkung zeigen.

Quelle: EMPA

Redaktion: AMSEL e.V., 08.01.2007