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Kein Kortison bei reinen Kernspinläsionen

Prof. Dr. med. Mathias Mäurer spricht sich klar gegen eine Kortisonstoßtherapie ohne Symptome bei Multipler Sklerose aus. Aktuell unter www.ms-docblog.de

Kortison bei MR Veränderungen? - So titelt Prof. Mäurer seinen jüngsten MS-Docblogbeitrag und spricht sich damit eindeutig gegen Kortison allein aufgrund von MRT-Veränderungen aus. 

Rein logisch gedacht könnte man als Laie ja davon ausgehen, dass jede neue kontrastmittelaufnehmende Läsion eine Entzündung bedeutet und diese akute Entzündung also auch mit Kortison behandelt werden sollte. Quasi nicht "erst" dann, wenn Symptome auftreten.

Kortison nur bei Beschwerden

Doch der Fall liegt genau umgekehrt: Erst wenn neue MS-Symptome hinzukommen oder sich bereits aufgetretene Symptome verstärken, sich also "klinisch" Symptome zeigen, die für einen Schub sprechen, sollte Kortison eingesetzt werden, so der Chefarzt der Neurologie am Juliusspital in MS-Docblog

Die subklinische Entwicklung, also neue entzündliche Läsionen in der MRT-Aufnahme ohne klinische (vom Patienten spürbare) Symptomatik behandelt man nicht mit Kortison. Öfter hört man von Ärzten auch den Satz "Wir behandeln Patienten, nicht Bilder."

Sehr wohl haben subklinische entzündliche Läsionen, solche, die ohne neue oder verstärkte Beschwerden einhergehen, natürlich eine mitunter große Bedeutung bei der Multiplen Sklerose. Eventuell wird der Neurologe vorschlagen, die immunmodulatorische Behandlung zu überdenken, wenn dieses subklinische Fortschreiten auftritt.

 Quelle: MS-DocBlog, eine Plattform der AMSEL, 27.07.2018

Redaktion: AMSEL e.V., 28.07.2018