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Interferone bei Kindern

09.03.06 - Kanadische Forscher untersuchten Sicherheit und Verträglichkeit der Interferontherapie bei sehr jungen MS-Erkrankten.

Immunmodulatorische Therapien sind weltweit im Einsatz bei Erwachsenen mit Multiple Sklerose. Obschon mindestens fünf Prozent aller Patienten mit MS den klinischen Start ihrer Erkrankung erleben, bevor sie 18 Jahre alt sind, gibt es nur begrenzt Berichte über Sicherheit und Verträglichkeit von immunmodulatorischen Behandlungen dieser jungen Patientengruppe.

Im Kinderkrankenhaus der Universität von Toronto untersuchten Forscher daher retrospektiv Sicherheit und Verträglichkeit von Interferon beta-1b in einer Kohorte von 43 Kindern und Jugendlichen, die durchschnittlich 29,2 Monate mit dem Wirkstoff behandelt worden waren. Das Durchschnittsalter lag bei 13 Jahren. Acht Kinder waren erst zehn Jahre alt oder jünger.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten grippeähnliche Symptome (35 Prozent), auffällige Leberfunktionswerte (26 Prozent) und Reaktionen an der Einstichstelle (21 Prozent). Schwerwiegende oder unerwartete Nebenwirkungen wurden nicht berichtet.

Folgenden Schluss zogen die Forscher aus ihren Daten: Wenngleich langfristige Auswirkungen auf das sich entwickelnde Organsystem fehlen, unterstützen die Ergebnisse die Sicherheit und Verträglichkeit von Interferon beta-1b bei Kindern mit Multiple Sklerose und damit verbundenen Erkrankungen. Alle Patienten, die mit Interferon beta-1b behandelt werden, sollten regelmäßig auf ihre Leberfunktion hin untersucht werden.

Quelle: Neurology (28.02.06)

Redaktion: AMSEL e.V., 17.03.2006