Es hat nicht nur mit dem verschobenen Fokus auf andere weltbewegende Veränderungen wie der Energiekrise und dem Ukrainekrieg zu tun, dass sich die Corona-Lage entspannt hat. Tatsächlich erkranken inzwischen deutlich weniger Menschen schwer an COVID-19. Die Situation ist ganz anders als noch vor der Möglichkeit zu impfen und die derzeit kursierenden Varianten sind weniger gefährlich. Wer heute noch aufgrund von Corona in ein Krankenhaus muss, ist oft entweder ungeimpft und/ oder älter und vorerkrankt.
Maske in der Öffentlichkeit sinnvoll in der Erkältungssaison
Auf MS-Docblog schildert Prof. Mathias Mäurer die Lage aus seiner Sicht. In Krankenhäusern halten sich tendenziell vulnerable Gruppen auf, weswegen hier weiter besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten. Doch auch außerhalb eines Krankenhauses hält der Neurologe das Tragen von Masken in Herbst und Winter in der Öffentlichkeit weiter für sinnvoll.
Wer 3 Mal mit mRNA-Impfstoffen geimpft sei oder auch 2 Mal geimpft und 1 Mal genesen, und wessen letzte Impfung bzw. Corona-Infektion weniger als 6 Monate zurückliege, der könne eher die Impfstoffe für die BA.5-Variante von Omikron abwarten und sich dann mit rund 6 Monaten Abstand erneut impfen lassen als sich jetzt noch mit dem BA.1-Impfstoff impfen zu lassen – ganz unabhängig davon, ob an MS erkrankt oder nicht, ob unter MS-Therapie oder nicht. Es sei denn, er gehört zu den besonders vulnerablen Gruppen (Ü70, herzkrank, eingeschränkte Lungenfunktion...).
Vernünftiger Umgang mit dem Corona-Risiko
Aus heutiger Sicht können die meisten also, was Corona angeht, recht entspannt auf Herbst und Winter blicken. Ohne deshalb den eigenen Schutz zur gegebenen Zeit gänzlich zu vergessen. Denn Corona kam, so scheint es, um zu bleiben. Gut möglich also, dass vor allem gefährdete Personen neben der Grippeimpfung künftig im Herbst auch eine Corona-Impfung annehmen sollten.
Quelle: MS-Docblog, 22.09.2022
Redaktion: AMSEL e.V., 23.09.2022