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Autoantikörper identifiziert

22.01.07 (aktualisiert) - Forscher der Neurologischen Universitätsklinik Düsseldorf finden neue Methode zur Identifizierung potenziell krankmachender Autoantikörper.

Forscher aus der neuroimmunologischen Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bernhard Hemmer, Neurologische Universitätsklinik Düsseldorf, konnten zeigen, wie mit einer neuen Methode erstmals potenziell krankmachende Autoantikörper, die das vermutliche Autoantigen MOG (Myelin Oligodendrozyten Glycoprotein) erkennen, identifiziert wurden. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences USA" veröffentlicht.

Die gravierenden Nervenschäden bei Multipler Sklerose, so berichten die Forscher, werden unter anderem durch eine bestimmte Sorte von Antikörpern hervorgerufen, die sich offenbar gegen das Eiweiß MOG richten. Dieses Eiweiß ist Bestandteil des Myelin, das durch die fehlgeleitete Immunreaktion von MS-Patienten zerstört wird. Bisher war weitgehend unklar, welche Bestandteile des Immunsystems bei diesem Prozess aktiv werden und gegen welche Bestandteile der Myelinscheide sie sich richten.

Zwar galt MOG schon seit längerem als mögliches Ziel für einen fehlgeleiteten Immunangriff bei MS, Labor- und Patientenstudien brachten dafür aber kein eindeutiges Ergebnis. Die Gruppe um Prof. Hemmer konzentrierte sich bei ihrer Suche auf Antikörper, die das in die Zellmembran eingebettete MOG erkennen. Denn diese Antikörper fanden sich im Blut von MS-Patienten häufiger als bei gesunden Probanden. Weitere Hinweise ergaben Reagenzglas-Versuche: Das stark antikörperhaltige Blutserum von MS-Patienten zerstörte Zellen, die MOG auf der Oberfläche trugen.

Quelle: Pressemitteilung der Neurologischen Universitätsklinik Düsseldorf vom 08.01.07

Redaktion: AMSEL e.V., 17.07.2008