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Multiple Sklerose - Therapie heute und morgen

Video: Prof. Alastair Compston zeigt sich überzeugt von den Fortschritten der MS-Therapie. Auch bei progressiver MS sei in Zukunft mehr zu erwarten, etwa durch Remyelinisierung.

Vor 25 Jahren gab es keinerlei krankheitsverändernde Medikamente gegen Multiple Sklerose. Das Blatt hat sich gewandelt - zum Glück. Heute steht eine ganze Auswahl an Therapien zur Verfügung. Und: Der Trend geht zu immer mehr Komfort bei der Einnahme: oral statt spritzen, jährliche Infusion anstatt täglich an die Einnahme denken zu müssen.

Der Nachteil: Die meisten Substanzen wirken vor allem in der frühen Phase der MS. Die spätere Phase, die immer weniger in Schüben abläuft, also ohne schubartige Entzündungsprozesse zur allmählichen Degeneration der Nerven führt, ist noch nicht mit Wirkstoffen zu bremsen.

Der schleichende oder auch progressive Verlauf der MS

Prof. Alastair Compston, Leiter der Abteilung für klinische Neurowissenschaften an der Universität Cambridge und Herausgeber von Brain, ist der Meinung, dass auch der schleichende Verlauf medikamentös in den Griff zu bekommen ist, dass wirksame Therapien auch in der späten Phase der Multiplen Sklerose zu finden sind.

Eine Heilung der MS oder auch den Ausbruch der Krankheit zu verhindern - davon sind wir noch ein gutes Stück entfernt. Doch selbst hier zeigt sich der international gefragte Neurologe zuversichtlich: Sobald die Entstehung der Multiplen Sklerose aufgedeckt ist, können passende Wirkstoffe entwickelt werden. Und die Ursachen von MS werden immer transparenter: 110 "MS-Gene" sind bereits gefunden. Was diese Gene triggert, auf MS "umzuschalten", also etwa ein Virus, das gilt es noch zu finden.

Alastair Compstons Forschungsschwerpunkt ist die klinische Wissenschaft menschlicher demyelinisierender Erkrankungen, mit Beiträgen zur Ätiologie, zu den Mechanismen und zur Behandlung von Multipler Sklerose. Er ist der Verfasser von mehr als 750 Veröffentlichungen und der Herausgeber von McAlpine’s Multiple Sclerosis.

 

Übrigens: Die regelmäßigen Videos zu Multipler Sklerose können Sie auch als Abonnent über unseren Youtubekanal MultipleSklerose.TV beziehen. Schon über 100 Videos mit Experten wie Betroffenen haben AMSEL e.V. und der Bundesverband der DMSG veröffentlicht.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.11.2013