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Behandlung der frühen Multiplen Sklerose

Prof. Gilles Edan erklärt im Video, warum ein zeitiger Behandlungsstart bei MS sinnvoll ist.

Prof. Gilles Edan ist Leiter der neurologischen Abteilung im Universitätskrankenhaus in Rennes und hat die MacDonald-Kriterien mit überarbeitet. Er empfiehlt, die Multiple Sklerose sofort nach der Diagnose zu behandeln. Abzuwarten hält er nicht für ratsam, da die MS eine degenerative Erkrankung ist.

Zunächst gilt es natürlich zu klären, um welche Form der MS es sich handelt: schubförmig oder progredient. Hochaktiv oder moderat ? Bei hochaktiver MS sind aggressivere Mittel einzusetzen.

Auch Patienten mit bisher nur einem klinischen MS-typischen Ereignis, die vielleicht an der Diagnose selbst zweifeln, würde er zur Therapie raten, jedoch nicht dazu überreden wollen. Vielmehr würde er dem Patienten erklären, warum er als Arzt sich seiner Diagnose so sicher ist. Und auch erklären, dass die zur Verfügung stehenden Medikamente in der frühen Phase der Multiplen Sklerose besser wirken als später.

Beim ersten klinischen Ereignis (die engl. Abkürzung CIS steht für Clinically Isolated Symptom) ist die Krankheit MS meist schon längere Zeit unmerklich im Körper aktiv. Es gilt also, frühzeitig zu handeln, doch das, so Prof. Gilles Edan, kann er nur mit einem geschulten Patienten.

Redaktion: AMSEL e.V., 14.11.2014