Hallo Jasmin,
Du schreibst:
“Da der letzte Schub im Feb 08 war, und auch das MRT im Okt 09 unauffällig war, beschlossen wir, da meine MS stabil scheint, dass wir es mal ohne eine Basistherapie
probieren.”
Normalerweise ist eine MS-Basis-Therapie und Tysabri nicht “beständig”.
D.h. die Logik ich habe jetzt bei einer bestimmten Therapie keine Schübe mehr jetzt kann ich
die Therapie zieht so nicht. Es sei denn es kommt noch ein anderes Argument dazu. Z. B. Angst vor PML.
Es ist auch bekannt, dass beim Absetzten von Tysabri das Risiko einen Schub zu kriegen
erhöht ist.
Das Problem ist: Laut Studien ist die Wirksamkeit von Copaxone eher gering.
D.h. durchschnittliche Schubreduktion bei Tysyabri rund 70% und bei Copaxone unter 30%.
Normalerweise fängt man mit Avonex, Copaxone usw. an und wechselt auf Tysabri
wenn man Schübe bekommt. Aber das ist dir sicher schon alles bekannt.
Dass du im Internet nichts findest liegt einfach daran, dass ein
Wechsel von Tysabri auf Copaxone eine relativ neue Idee ist.
Von Mitox wäre ich auch nicht so begeistert.
Da viele Berichte in Englisch sind muss man beim Suchen den englischen Begriff “washout” und “Tysabri” verwenden.
Hier habe ich was gefunden:
http://www.epgonline.org/mobile/drug-details.cfm/id/DR011627/page/atoz/letter/T/language/LG0017/startrow_drug/561/drugNam/Tysabri-300-mg-Konzentrat-zur-Herstellung-einer-Infusionslösung
(Link eventuell zusammenbateln)
"Beendigung der TYSABRI-Therapie: Wenn entschieden wird, die Behandlung mit
Natalizumab zu beenden, muss sich der behandelnde Arzt darüber im Klaren sein, dass
Natalizumab noch im Blut vorhanden ist und bis zu etwa 12 Wochen nach der
letztmaligen Gabe noch pharmakodynamische Wirkungen (z.B. eine erhöhte Lymphozytenzahl) zeigt. Die Einleitung anderer
Therapien in dieser Zeit wird zwangsläufig mit einer begleitenden Exposition gegenüber Natalizumab verbunden sein. Bei Wirkstoffen wie Interferon und Glatirameracetat war eine
begleitende Exposition über diesen Zeitraum inklinischen Studien nicht mit Sicherheitsrisiken
assoziiert. Es liegen keine Informationen für MS-Patienten im Hinblick auf die begleitende
Exposition gegenüber Immunsuppressiva vor. Der Einsatz dieser Arzneimittel kurz nach dem
Absetzen von Natalizumab kann einen additiven immunsupprimierenden Effekt zur Folge
haben. Dies sollte in jedem Einzelfall individuell abgewogen werden, gegebenenfalls könnte
eine Washout- Phase von Natalizumab angebracht sein. Kurzzeitige Steroidgaben zur
Behandlung von Schüben waren in klinischen Prüfungen nicht mit häufigeren Infektionen assoziiert."
LG
tmg