Mein lieber Philipp da kann ich rumpumoel nur zustimmen. Als ich suizidal war half zusammenreißen nix. Die Sprints Richtung Auto werde ich nicht vergessen ebenso meine Abschiedsbriefe die ich geschrieben habe, die Antriebslosigkeit werde ich nicht vergessen. Die drei Monate bis zum Normalisieren waren ein Witz in Dosen. Ich hatte nicht umsonst 2 Nervenzusammenbrüche und war vollstationär. Ich viele Leute mit sehr unterschiedlichen Verläufen kennengelernt… Echt heftig. Wie MS verlaufen Depressionen sehr unterschiedlich und wir Menschen sind sehr unterschiedlich… wenn jemand schon vorher Depressiv vorbelastet ist kann Interferon das ganze noch verstärken und heftig werden…

Also so einfach ist die Empfehlung net…
Sorry, das Thema Depression ist nicht zu unterschätzen…

Ideflitz

Das Ganze ist 18 Jahre her, ich wollte nur Mut machen, daß es dauern kann, bis sich etwas zurückbildet.

Nicht spüren können, wo man hintritt erfordert einen peinlich gesäuberten Fußboden wegen der Verletzungsgefahr. Ich bin in eine abgebrochene Reißzwecke getreten, die in der Hornhaut stecken blieb und keinen weiteren Schaden angerichtet hat.
Gemerkt habe ich das am Klacken beim auftreten. Also habe ich morgens als allererstes Schuhe zum zubinden angezogen, damit ich sie nicht verliere.
Das ist mir nämlich auch passiert. Ich gehe die Treppe rauf und vor mir steht in Laufrichtung mein rechter Latschen auf der Treppe, als sei er schon vorgegangen. Es ist eíne gewisse Komik dabei, aber es bedeutet eben auch daß man in einem Schub steckt, von dem man nicht weiß, ob er sich überhaupt zurückbildet.

wie bei mur mit der rechten
Hand, ja, das ist speziell.

Nur noch ne kleine Anmerkung. Ich wollte immer gegen einen Brückenpfeiler auf der Autobahn fahren. Verhindert wurden meine Pläne dadurch, daß ich niemand verletzen wollte. Es hat jahre gedauert bis ich wieder einfach so an einem Pfeiler vorbei fahren konnte…

Das hat nix mit a bissele zusammenreißen zu tun.
Ich hab das Glück ziemlich rational gestrickt zu sein. Ich habe im KH viele kennen gelernt, bei denen die Emotionen durch gehen. Das ist echt heftig und sehr schwierig…

Dann noch Corona etc…

Man lebt mit einer chronischen Erkrankung wie andere auch. Ich bekam von Mittwoch bis Freitag Corti bei meinem Onkodoc bekommen und da waren nicht nur alte Leute.

MS ist mitten in der Gesellschaft wie Krebs. Du bist nicht allein, aber auch Du mußt an Dir arbeiten. Es gibt gegen MS keim Pillchen was alles wieder gut macht… Sorry das ist Pharma gewäsch. Du bist Physiotherapeutin und hast Möglichkeiten Dir Informationen zu beschaffen. Sich nur auf die Psyche zurück zu ziehen. Wir haben die Diagnose auch bekommen, ich bekam drei Monate später und hatte dann noch 2 medikamenteninduzierte Nervenzusammenbrüche… und??? Ich lebe immer noch… warum??? Ich will leben, immer noch. Mein Leben wurde komplett auf den Kopf gestellt. Ich mußte darum kämpfen mit Hochs und Tiefs aber es lohnt sich.

Ich hatte heute Pulp-Fiction-Laune (Jeder der nicht meiner Meinung ist wird erschossen), das heißt mein Mann und ich sind aneinander gerappelt,inzwischen sind wir wieder auf der Suche nach Panama (Janosch)

Das leben ist schön trotz MS, man muß manchmal einen Perspektivwechsel durchführen. Es kann doch auch spannend sein neues zu entdecken… Es ist doch langweilig immer den gleichen Stiefel zu machen… Entdecke Dein leben neu. Aktuell sind wir eingeschränkt wg Corona, aber nutzt es uns nicht auch ein bischen einen Perspektivwechsel durch zu führen.

Ich werde ca 2 Wo in Isolation sein, weil ich immunsuppressiv sein werde… Find ich das toll nööööö, aber es muß halt sein.Es wird noch andere Alternativen geben.
Greif an und nimm Dein Leben in die Hand…

Vielen Dank für diese Information das wusste ich tatsächlich nicht
Ja mit einer Depression ist nicht zu spaßen … dachte bisher sich immer wieso haben die Menschen denn keine Lebensfreude mehr
Aber nun … das letzte halbe Jahr war die Hölle auf Erden ich möchte so eine schlimme Phase nie mehr wieder durchleben müssen …
Leider haben die antidepressiva bei mir überhaupt nicht angeschlagen ich wurde richtig wahnsinnig und hätte mir vielleicht auch ausersehen etwas angetan weil ich nicht mehr ich selbst war …
Nun steige ich aktuell wieder langsam ins Berufsleben ein , trotz allem
Ist mein Leben anders als vorher … es macht einfach keinen Spaß mehr , die Leichtigkeit und Freude ist mir verloren gegangen
Dennoch hoffe ich , mit meinem Therapeuten eine gewisse Stabilität in mir zu bekommen , dass ich diese Krankheit irgendwann „akzeptieren „ kann …

Leider haben die antidepressiva bei mir überhaupt nicht angeschlagen ich wurde richtig wahnsinnig und hätte mir vielleicht auch ausersehen etwas angetan weil ich nicht mehr ich selbst war …
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Wieviel Antidepressiva hast Du denn ausprobiert?

Am Anfang steigern etliche Antidepressiva lediglich den Antrieb (in dieser Phase ist das Suizidrisiko erhöht) und erst später setzt der antidepressive Effekt ein.

Wenn Du allerdings ohne Chemie auskommst ist es natürlich umso besser!

Woraus ziehst Du Deine Lebensfreude???

In Corona - Zeiten nicht so einfach…

Hast Du schon mal Deine Prioritäten überdacht???
Kannst Du Dich auch an kleinen Dingen freuen??? Was macht jmd der nimmer lange zu leben hat???

Gebt mir ein Tablettchen, dann wird alles gut…Wurde genau analysiert ob Du eine depressive Episode hast oder eine ausgewachsene Depression???
Bekommst Du schon entsprechende Basistherapien??? Sorry so einfach bekommt man keine medikamenteninduzierte Depression. Sorry da gehört schon einiges dazu.

Rein aus meinem Erleben heraus ist das ganze nix anderes als ein depressive Episode… Es wird so leicht ne Runde AD verschrieben obwohl viele Ärzte nicht wirklich Ahnung davon haben. Sorry Depression ist min. so komplex wie MS.

Die Entscheidung wie Du Dein Leben findest triffst Du… Du bist diejenige, die die Möglichkeiten hat Ihr Leben wertvoll zu gestalten, es gibt Menschen ohne MS die diese Chance nie mehr haben werden. Da würde ich meine Chance ganz bewußt lieber nutzen…

Nur 40 Tage …
Aber nach der Dosis Steigerung hatte ich sooooo einen Antrieb und Angst Vor mir selbst , dass ich kein weiteres ausprobieren wollte …
Manchmal denke ich „
Ich schaffe es nicht ohne „ aber dann denke ich wieder ich möchte so etwas nie wieder nehmen müssen … meine Ms ist ja genauso da, wenn ich die Tabletten wieder abgesetzt habe
Aber ich denke wenn es immer schlimmer wird muss ich das nochmal überdenken

Ich habe eine diagnostizierte Anpassunhsstörunf, Angst / Panikstörung sowie eine „ depressive Episode“ ich hatte damals selber um die AD gebeten damit ich die Weihnachtsfeiertage irgendwie durchstehe bzw. einen Anker habe
Nach 40 Tagen habe ich es dann aufgeben weil dieser Antrieb einfach immer schlimmer wurde
Es war einfach nicht das richtige Mittel für mixj
( Escitalopram )

Ja momentan macht mir nichts wirklich Freude …
Außer dass ich wieder zurück im
Arbeitsleben bin und meinen Sport langsam wieder aufnehme

Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen. (Habe ich heute früh gelesen)

Du entscheidest was Du willst und sonst niemand…
Selbst während Corona kann. Man manches positiv in seinem Leben verändern…
MS ist eine Krankheit mehr nicht. Die meisten von uns haben ihre Einschränkungen. Der eine mehr der andere weniger. Du hast Voraussetzungen um etwas für Dich zu tun. Nutze Deine Fähigkeiten. Ohne die Tipps meiner alten Physio hätte ich vieles nicht geschafft.

Das Leben ist schön

Auch mit MS

Bei was für einem Arzt bist Du bzgl. Der Depression in Behandlung???

Als ich psychisch total im Keller war hab ich mich extrem mit mir und meinen Defiziten beschäftigt.
Was mir geholfen hat waren zB https://zeitzuleben.de/, https://www.zeitblueten.com/, habe mich mit wellness für zuhause, Meditation, Yoga etc.
Gibt es eine Selbsthilfegruppe…

Daß ich gerade so fuchtig bin liegt daran, daß ich zur Zeit die Folgen einer Coronadepri abbekomme.
Ich hatte bei der Diagnose die Wahl auf zu geben oder zu kämpfen.
Mein Leben brach nicht nur wg MS komplett zusammen. Lebensträume und -pläne lösten sich mal so eben mal auf. So mußte ich mit Unterstützung anfangen an mir zu arbeiten…

Ich kultiviere meine Teezeremonien… Eine schöne Tasse, ein ausgefallener Tee, ne Kerze…, ein leckerer Keks…
Hört sich Banane an, aber das ist Zeit für mich…
Die gönne ich mir. Früher hab ich das nicht getan, heute muß ich das.

Greif an… die Zeit ist jetzt…

Eine depressive Episode kann viel bedeuten - von leicht bis schwer.

Das Du in der Lage bist zu Arbeiten und Sport zu treiben ist aber generell schon mal ein sehr gutes Zeichen :wink:

Lange ist es bei mir her, da hatte ich eine schwere depressive Episode. Ich habe damals den Fehler gemacht und mich erst nach Monaten in Behandlung begeben.

Bei Depressionen gilt: je schneller man mit der Behandlung beginnt, desto leichter und zügiger ist die Depression behandelbar.

Bei mir hat es ein Jahr gedauert, bis ich endlich ein passendes Antidepressivum gefunden hatte.
Escitalopram habe ich u.a. auch überhaupt nicht vertragen.

Mal ganz davon abgesehen finde ich es legitim, wenn einen die Diagnose MS aus der Bahn wirft (das war bei mir allerdings nicht der Grund für eine Depression). Gefühlsmäßig war das bei mir aber auch eine Achterbahnfahrt - erst pflege ich viele Jahre u.a. auch MS-Kranke und dann bekomme ich selber den Mist.
Ich habe mein näheres Umfeld mit dem Thema MS ziemlich genervt und irgendwann kam dann der Punkt da hab ich es akzeptiert.

Du schaffst das (auch)!

Deine Antwort berührt mich … danke :slight_smile:
Sport war mir schon immer wichtig … und genau wie du kenne ich so viele Ms Betroffene habe in meinem Beruf die schlimmsten der schlimmen betreut … habe Immer gemeint Ms oder zu erblinden wäre das aller schlimmste für mich … und nun ?? Habe ich selber diese scheisse und alle meine Patienten kommen wieder in meinen Kopf …
Ich bin bald wieder bei meinen Psychiater , er meinte damals AD machen eben auch „abhängig“, habe damals für den Notfall Trimipramin für die Nacht ( ebenfalls ad) sowie ein neuroleptikum bekommen wenn ich das Gefühl habe „ auszurasten“ oder massiv nervös zu sein …

Hatte mich teilweise nicht mehr meinen Körper zugehörig gefühlt … glaube das nennt man depersonalidation
Ich mache nebenbei eine Verhaltenstherapie , das tut mir gut, aber wenn diese zu Ende ist habe ich ja immer noch die Ms :smiley:

Momentan weiß ich auch nicht genau was ich machen soll…
Sobald ich morgens aufstehe habe ich massives Herzrasen, ein ataktisches Gefühl …
Alle meinen immer nur. der Stress der Stress… aber irgendwann muss mein Körper sich doch mal an diese neue Situation gewohnt haben :frowning:

da meine Mutter eine histrionische
Persönlichkeitsstörung hat ist sie
seit Jahrzehnten immer wieder
stationär in Psychiatrien.

Ich weiss nicht, wie viele Male ich
bei Familiengesprächen, Therapie-
besprechungen und und und dabei
war.

Das grosse Thema ist Medikamenten-
missbrauch, gerade die “Benzos” und
“Morphine” machen süchtig.

Seit einem 1 jährigen Entzug vonn all
dem Drogenmist lebt meine Mutter ganz
normal in einem Pflegeheim, ohne Panikattaken,
Depression, Herzrasen, Schlafstörungen
und und und.

Wie bei allen Süchtigen wollte sie den
Medikamentenmissbrauch unter keinen
Umständen wahr haben.