Dankeschön, aber ich antworte nicht am PC sondern nur über das Handy… Habe deinen Text markiert und auf Zitat gedrückt. Sieht gerade noch komisch aus, mal sehen ob es gleich gut wird wenn ich auf Antworten drücke
Gern, dazulernen ist immer gut…
Ich möchte nicht behindert werden, sondern selber entscheiden, wie weit ich mich als Mensch, im Beruf und im Sport, halt im Leben ausprobieren und an meine Grenzen gehen will. Dass entscheidet zum Glück keine @Daddlerin für mich.
Wann messen wir uns in Basketball, ob mit oder ohne Rollstuhl, im Tischtennis mit oder ohne Rollstuhl, auf dem Rennrad oder Liegerad?
Nur bei der Biologie weiß ich leider nicht mehr als Blümchen und Bienen, es hat damals geheißen, dass ich keine Ausbildung am “Markt” vorbei machen soll.
Oh, ich wollte ja nicht persönlich werden. Das konnte ich jetzt kognitiv leider nicht unterdrücken. Danke, dass du auf mich Rücksicht nimmst und mit mir eine Diskussion führst. Ich werde wohl nie deine Augenhöhe erreichen und darauf bin ich stolz.
Du hast also studiert. Stell dir mal vor, dir wäre das verwehrt geblieben – nicht wegen mangelnder Leistung, sondern allein deshalb, weil du im Rollstuhl sitzt. Genau solche Fälle gibt es. Noch heute sind viele Universitäten in Deutschland nicht barrierefrei – eine unüberwindbare Hürde für manche Menschen mit körperlicher Behinderung.
Findest du das fair? Nur weil jemand einen Rollstuhl nutzt, heißt das doch nicht, dass die Person weniger intelligent ist oder weniger leisten kann.
Und ja, ich habe kognitive Einschränkungen – übrigens wie viele andere hier auch. Dass du allein der Hinweis darauf bereits als Beleidigung interpretierst, sagt mehr über deine Haltung aus als über meine.
Was deinen Jobverlust angeht: Dass du ihn nicht bekommen hast, liegt sehr wahrscheinlich nicht an der Quote (es gibt keine Quote für ,Geringqualifizierte").
Im Gegenteil – wenn es rein darum ginge, Quoten zu erfüllen, hätte man dich als Frau womöglich sogar bevorzugt eingestellt. Ausserdem ist ein Biologisch-Technischer Assistent nicht geringqualifiziert. Wahrscheinlich haben die Skills eines anderen Bewerbers einfach besser gepasst.
Vielleicht war es auch nur eine Ausrede, weil der Recruiter gemerkt hat, dass es bei dir Defizite in der Sozialkompetenz gibt. Arrogante Bewerber kommen nie gut an, das riechen wir 10 Meilen gegen den Wind. Und unter uns - in einer Männerdominierten Branche ist es als Frau ohnehin schwierig einen Job zu bekommen, hinzu kommt dein Alter. Aber das DEI, das interessiert dich ja nicht.
Ein kleiner Hinweis zu deiner Aussage über Fernstudium und Umzüge: Das klingt in der Theorie logisch, ist aber in der Praxis oft weltfremd. Ich verfolge aktuell einen Fall, bei dem eine Studentin rechtlich gegen eine Universität vorgeht, weil sie die Prüfungen vor Ort schreiben soll – obwohl das Gebäude für sie nicht zugänglich ist.
Einfach die Stadt zu wechseln klingt leicht – aber selbst als gesunder Mensch ist das oft kaum machbar. Für Menschen mit Behinderung ist es ein Riesenaufwand, schon allein eine passende barrierefreie Wohnung zu finden.
In welcher Realität lebst du eigentlich?
Und zu guter Letzt:
Deine Haltung, die stark an ein verzerrtes Verständnis von „Survival of the fittest“ erinnert, wird dir vermutlich irgendwann selbst auf die Füße fallen – im übertragenen wie im ganz konkreten Sinn.
Warten wir mal ab, bis du im Rollstuhl sitzt. Denke an deine Worte und bleibe dann bitte zu Hause und arbeite ab dem Zeitpunkt nur noch in einer Behindertenwerkstatt. Oder ziehe gleich ins Pflegeheim. Nach deiner Theorie musst du dich von den anderen absondern, weil du nicht mehr so gleich bist wie die anderen.
Du erinnerst mich an homophobe Männer, die heimlich schwul sind. Finde dich damit ab, dass du krank bist und deine Behinderungen mit den Jahren zunehmen werden. Das ist kein Zeichen von Schwäche und das du auf anderen herumhackst um dich überlegen zu fühlen, wird auf Dauer nicht viel bringen. Du gehört seid deiner Diagnose zu den vulnerabelen der Gesellschaft, ob es dir passt oder nicht. Zu echter Stärke gehört auch, dass man mal Schwäche zeigt. Wenn ich mir deine Symptome durchlese, bist du alles andere gesund und fit.
Und denke bitte daran, dass hier viele im Forum sind die schwer- oder schwerstbehindert sind.
Hey Daddlerin,
deine Beiträge sind zweifellos pointiert, aber ganz ehrlich? Es wirkt, als hättest du resigniert. Du wirkst auf mich nicht wie jemand, der was gegen „Gleichmacherei“ hat, sondern eher wie jemand, der selbst schon zu oft gegen Wände geredet hat und jetzt mit der Abrissbirne antwortet.
Aber das hilft hier doch niemandem weiter.
Was bringt es, andere für ihre Perspektiven runterzumachen, weil sie noch einen Funken Idealismus haben. Sei es für Inklusion, für queere Gleichstellung oder für ein gerechteres Schulsystem?
Kritik ist wichtig, klar.
Aber wenn sie nur noch abwertend und generalisierend kommt, dann ist sie keine Kritik mehr dann ist sie Frust. Und Frust mag berechtigt sein, aber er ist kein guter Kompass für Lösungen.
Du bist klug, das merkt man. Also warum nicht mal wieder auf Augenhöhe einsteigen, statt von oben herab? Wär schade, wenn man dich nur als bitter und überheblich in Erinnerung behält, wo du doch offensichtlich viel zu sagen hast.
In Waldorfschulen ist es vollkommen normal, dass es behinderte und nichtbehinderte Kinder zusammen unterrichtet werden. Alle die ich kenne, sind verantwortungsvolle und sehr umsichtige Menschen geworden - und beruflich sehr erfolgreich.
Ich denke, es kommt auf das einzelne Kind an, man kann nicht pauschal sagen, ob eine Regel- oder Sonderschule besser für behinderte Kinder ist. Es gibt ja viele Arten von Behinderungen und jeder Mensch ist anders. Gerade Kinder mit nicht auf den 1. Blick sichtbaren Behinderungen können in einer Regelschule überfordert sein, wenn ihre Einschränkungen nicht gesehen werden, sie selbst sich nicht als ‘behindert’ wahrnehmen und ‘normale’ Leistungen von ihnen erwartet werden.
Viele dieser Kinder kommen auch in einer Klasse mit 30 Schülern nicht klar.
Aus Erfahrung weiß ich, dass es oft nicht einfach ist, die richtige Schule und Ausbildung zu finden. Das sollte aber nicht von baulichen Gegebenheiten abhängen, sondern von den Bedürfnissen des Kindes/Jugendlichen.
Natürlich nicht. Aber ein Kind von einer Regelschule abzuhalten, nur weil es im Rollstuhl sitzt, ist schon ein starkes Stück.
Allein schon der Satz: ,Statt ihm lieber Zeit mit Seinesgleichen zu gönnen…" sagt alles über ihre Geisteshaltung aus.
Ich glaube, was manchmal vergessen wird, ist, dass es schwierig ist, aus dem System Sonderschule/Förderschule rauszukommen.
Beziehungsweise, dass es allgemein schwierig ist, wenn ein Kind in einer Schublade landet, die kaum noch aufgeht.
Mir wurde in der Grundschule eine Lernbehinderung angedichtet, mein ADHS wurde nicht erkannt und ich „durfte“ dann von der zweiten Klasse nochmal zurück in die erste. Trotz guter Noten habe ich keine Gymnasialempfehlung bekommen habe und bin an die Realschule gekommen.
Es gab bei jedem Elternsprechtag Beschwerden über mich, weil ich maßlos unterfordert war und das zog sich bis zur 10.ten Klasse.
Da habe ich dann einen Arzt gefunden, der mein ADHS als solches erkannt hat, habe den Abschluss gemacht und mein Abitur nach dem Realschulabschluss noch drangehängt.
Ich habe die Realschule mit einem Schnitt von 1,3 abgeschlossen und das Abi mit 1,7 bestanden, aber das wäre wahrscheinlich nicht so gelaufen, wenn ich auf eine Förderschule gegangen wäre.
Kindern direkt Möglichkeiten zu verbauen, weil man ihnen keine Chance gibt, kann viel kaputt machen.
Mich hat das „nur“ zwei Jahre, einiges an Frustration und Langeweile gekostet, aber ich habe die Diagnose MS mit 20 bekommen und für mich sind zwei Jahre nicht wenig Zeit. Und wie gesagt, mein Fall ist auch nur ein leichtes Beispiel dafür, wo es schadet, wenn Inklusion nicht umgesetzt wird. Da gibt es allerhand Fälle, bei denen Betroffene weit unter ihren Möglichkeiten bleiben, obwohl es nicht so sein müsste.
Ich arbeite mit vielen zusammen die ADHS haben. Viele von ihnen sind in Führungspositionen in Grossunternehmen. Die Damen haben eine unglaubliche Power und ich arbeite mega gerne mit ihnen zusammen. Mit ADHS zu leben ist wirklich nicht einfach, aber ADHS bedeutet nicht, dass jemand dumm ist - ganz im Gegenteil! Es ist ein Jammer, dass Lehrer/Schulen das immer noch nicht geschnallt haben.
Wenn ich lese, dass ein Bewerber ADHS hat - immer hereinspaziert Ich weiss, dass sie super gute Mitarbeiter sind. Aber auch nur, wenn man ihnen ausreichend Ruhe und Freiheiten gibt (zB. in Form von remote work).
Wenn ich dich richtig verstehe, bist du in der Regelschule geblieben und das, was schiefgelaufen ist, lag nicht an mangelnder Integration.
Wichtig ist, dass jemand genau hinschaut um die Ursache von Problemen zu erkennen. Pech für Kinder, deren Eltern dazu aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind und sich nicht für ihre Kinder einsetzen können.
Ich habe das bei unseren Kindern in beide Richtungen erlebt.
Richtig, ich bin dort hingegangen, aber selbst das hat mich Zeit gekostet, was nicht hätte sein müssen. Hätte man tatsächlich auf die Argumente “Lernbehinderung” und “Förderschule” gehört, hätte mein Lebensweg wahrscheinlich anders ausgesehen und ich hätte weniger Möglichkeiten gehabt. Da kenne ich persönlich Bekannte, die das erlebt haben.
Meine Eltern haben mich jahrelang zur Ergotherapie gebracht und auf die meisten Empfehlungen der Lehrkräfte und Pädagogen gehört. Die sind die letzten, die daran Schuld haben, wie das gelaufen ist.
Kinder mit ADHS haben oft genug das Problem, dass sie aus dem System fallen, obwohl sie nicht dumm sind, eben wegen mangelnder Inklusion.
Damals wurde ADHS nur selten diagnostiziert. Mittlerweile hat sich das geändert, aber das Problem bleibt bestehen. Eltern wissen nun eher was los ist und können dementsprechend reagieren, aber die Regelschule ist noch immer nicht darauf eingestellt.
Daddlerin würde nun sagen, dass alle Kinder auf eine ADHS Schule gehen sollen und das Problem sei gelöst. Hauptsache weg mit denen, die irgendwie anders sind - und hört auf zu jammern wegen solchen Zipperlein. LOL.
Ich wollte nicht sagen, dass deine Eltern an irgend etwas schuld sind.
Meiner Erfahrung nach haben die Fachleute und Pädagogen nicht immer den richtigen Blick, gerade bei Kindern, die nicht ins Schema passen. Wenn wir immer auf die gehört hätten, wäre wahrscheinlich einiges schief gelaufen.
Ja, aber das ist ja Teil des Problems. Wenn Eltern sich auf Empfehlungen von Fachleuten und Pädagogen nicht verlassen können und Kindern dadurch unnötige Steine in den Weg gelegt werden, ist das durchaus problematisch und fördert Exklusion. Zumindest sehe ich das so.
Es ist genauso wie bei medizinischen Fragen, man kann sich nie auf die Meinung eines Arztes oder Pädagogen verlassen, sondern muss selbst genau hinschauen und sich informieren.
Es gibt halt immer verschiedene Blickrichtungen. Ich als Elternteil war näher dran an meinen Kindern und habe manches anders eingeschätzt, als Lehrer es können in einer Klasse mit 30 Kindern.