Hallo Peter,
jetzt nur ein winziges Posting für Dich - ich antworte Dir später von zuhause aus, es ist mir zu wichtig, um hier bloss kurz zu schreiben. Leider hab ich kein Einzelbüro und manche gucken hier schon komisch (meine Aufgaben, lassen sich einfach nicht mit wildem Tppen auf der Tastatur in Verbindung bringen). Bis nachher Andrea
Hallo Peter,
ich habe mich über deine ausführliche Antwort sehr gefreut.
Mir ist bereits im KH von erfahrenen “Hasen” gesagt worden, daß bei Ignoranz die Krankheit einen auf unliebsame Weise wieder einholt. Deshalb suche ich Wege etwas an meinem Leben zu ändern.
In meinem Leben bin ich an allen Krankheiten (außer Erkältungen, meist ohne Fieber) vorbeigelaufen (davongekommen). Ich finde es trotzdem nicht “gerecht”. Manchmal dachte ich “Unsere Familie soll wohl hart bestraft werden”. Erst die beiden jüngeren Geschwister meines Vaters und jetzt noch seine eigene Tochter.
Einige deine Begriffe habe ich nicht verstanden:
Benefit und “derrappeln”
Ach was ich noch wissen wollte:
Was ist ein Schwankschwindel? Wie macht sich das äußerlich und innerlich bemerkbar?
Hallo Petra,
Bei mir ist die Familienplanung ebenfalls noch offen. Wobei wir auch vor der Diagnose stänig geschwankt sind zwischen Herz und Verstand. Jetzt kommt noch die Verantwortungsfrage dazu. Meine Bettnachbarin hat durch ihre Tochter viel Hilfe. Allerdings hätte ich da auch ein schechtes Gewissen. Ich sehe bei meiner Verwandschaft, wie die Kinder eingespannt sind. Das hält meinen Cousin (Einzelkind) vom Aufbruch in die Freiheit ab.
Andererseits sind Kinder ein Zeichen dafür, daß es im Leben immer weiter geht. Ich will dabei nicht den “Kraftakt” vergessen. Kinder können auch mal Nerven kosten. Deshalb benötigt frau noch mehr Hilfe von Freunden und Verwandten. An zweitem mangelt es uns.
Mir fällt es auch gegenüber guten Freunden schwer, meine Gefühle auszupacken. Aber die Texte von Herbert Grönemeyer sprechen mir aus der Seele.
Viele Grüße an Andrea, Tina, Beppo und alle anderen
Hallo Petra (und wie immer auch Hallo an alle anderen),
so, nun zu Deinen Themen. Nachdem in der Zwischenzeit Andrea auch schon einiges dazu geschrieben hat, kann ich vielleicht das ganze mit meinen Einschätzungen noch ein wenig abrunden.
Mit deiner Neurologin schließe ich mich Andreas Meinung an. Es ist wirklich enorm wichtig, daß die Chemie zwischen euch stimmt. Und sogar mir, dem Medizinfreak, sind am Anfang im Dialog mit meinen Neurologen etliche Sachen durch die Lappen gegangen, weil ich die Flut von Informationen aufgrund meiner eigenen Ängste und Befürchtungen schlichtweg einfach nicht mehr richtig verarbeiten konnte.
Nachdem bei Dir aber eben diese Grundvoraussetzung der menschlichen Chemie gegeben ist und ich den Äußerungen Deiner Neuologin nicht wirklich etwas besorniserregendes entnehmen konnte, was einen Wechsel dringend anrät, würde ich Dir empfehlen, Dich als Partnerin Deiner Neurologin bei der Behandlung Deiner MS zu positionieren.
Du hast mittlerweile so viele Informationen gesammelt (und das Internet hält noch viel mehr davon bereit) und bist sicherlich auch aufgrund Deiner eigenen Betroffenheit als MS Koryphäe anzusehen (denn wenn nicht ein Betroffener, wer sonst soll wissen, wie es sich anfühlt MS zu haben…?), daß dies eine echte Alternative zu einem Wechsel sein könnte und meistens von den Ärzten auch gerne aufgenommen wird.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß dieses Arzt-Patienten-Tandem recht gut funktioniert, vielleicht wäre es ja auch einen Versuch bei Dir Wert.
Mit den unterschiedlichen Neurologenkonsultationen, Andrea, bin ich mir nicht so ganz sicher. Denn wie heißt’s so schön - 4 Ärzte, 4 Meinungen. Ich vertraue da lieber auf die “Informationskraft” des Internets und diskutiere die Dinge dann, auch kontrovers, mit meinem Neurologen. Und so lange der eigene Arzt einen nicht vollkommen unkompetenten Eindruck macht und insbesondere die zwischenmenschliche Chemie stimmt, scheint mir das der bessere Weg. Außerdem isser auch noch weniger Zeitaufwändig, da man nicht dauernd zu irgendwelchen neuen Ärzten hüpfen muß… ;o)
Mit der Prophylaxe - ein Kinderwunsch ist kein Problem, es sollte nur während der Schwangerschaft und Stillzeit die Behandlung unterbrochen werden, wobei es auch schon zu Schwangerschaften unter Medikamenteneinnahme gekommen ist und bisher noch keine Fälle von Mißbildungen bekannt sind. Allerdings wird immer empfohlen, die Medikamente sofort abzusetzen nachdem die Schwangerschaft bekannt ist. Ein Schwangerschaftsabbruch ist aber auf keinen Fall angezeigt.
Mit dem natürlichen Schutz in der Schwangerschaft hat Andrea recht, das liegt wohl an der vermehrten Ausschüttung von Östriol während der Schwangerschaft - aber selbst wenn es zu einem Schub kommen sollte, stellt eine Kortisonstoßtherapie während der Schwangerschaft kein echtes Problem dar (siehe Ausführungen weiter oben). Allerdings ist es auch richtig, daß es in den ersten 6 Monaten nach der Geburt zu einem statistisch erhöhten Schubrisiko kommt…
Generell sehe ich die MS keinesfalls als Hinderungsgrund an, wenn man Kinder möchte. Es erfordert bestenfalls einen etwas höheren Organisationsgrad, als wenn man gesund wäre. Aber nachdem das eigene Leben durch die Anwesenheit eines neuen Erdenbürgers sowieso erst mal gründlich durcheinander gewirbelt wird, sollte das wohl auch hinzukriegen sein.
Also wenn Du wirklich Kinder haben möchtest - nur zu!!!
So, nun zu diesen “Befindlichkeits-Löchern”. Da muß ich sagen, geht es mir ähnlich wie Andrea (mir wird’s eh langsam “unheimlich”, wie viel wir zwei doch gemeinsam haben. Habe mich in bei der Beschreibung Deiner Persönlichkeit in Deinem letzten Posting sehr stark wiedererkannt - wahrscheinlich gibt es gar keinen Peter und ich schreibe hier nur als Multiple Persönlichkeit unter mehreren Namen… ;o) ). Egal wie kompetent und zuversichtlich ich hier auch wirken mag, auch ich habe Phasen, in denen es mich quasi regelrecht von den Beinen reißt. Bin aber mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, daß es wohl ganz normal und natürlich ist, andere Leute es in ähnlicher Form genauso durchzustehen haben und es auch wieder vorbei geht. Mit dieser “Gewissheit” gelingt es mir mittlerweile etwas leichter mit dem Auf und Ab dieses Lebens zurecht zu kommen. Und MS ist halt nur eine der vielen Widrigkeiten, die das Leben für einen bereit hält.
Dös mußt’ halt ois irgendwie intergalaktisch sehen… [alte Bayrische Spruchweißheit] ;o)
Spaß beiseite, ich wollte hier nichts verniedlichen oder Dir Deine Gefühle absprechen, aber ich denke daß wohl alle von uns diese Phasen durchleben und nur allzu gut nachfühlen können, wie es Dir im Moment geht. Am liebsten würde ich jetzt schreiben - Kopf hoch - aber das ist schon so grausam abgedroschen, daß es fast weh tut…
Ansonsten halte ich’s genauso wie Andrea, daß ich mittlerweile versuche mich mehr an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen und auch probiere, mehr im hier und jetzt zu leben. Drum gönne ich mir z.B. auch den Luxus während meine Arbeitszeit mit euch im Forum zu kommunizieren und es nicht auf später zu verschieben. Und so ist’s zwischenzeitlich mit vielen anderen, mehr oder weniger kleinen Dingen meines Lebens. Einer meiner Freunde hat einen recht netten Leitspruch hierzu - Lebe Dein Leben, denn Du hast nur eines…
Mit dem Verdrängen Petra, sehe ich es ähnlich wie Andrea (öha, schon wieder eine Gemeinsamkeit…). Zum einen glaub ich nicht, daß man das wirklich kann. Und zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, daß man dann wirklich glücklicher ist, sollte es einem wider erwarten doch gelingen. Wenn Du Dir mal all jene dumpf und unbewußt dahin lebenden Menschen, die vermeintlich glücklicher, weil unbedarfter, sind, dann wirst Du bei näherem Hinsehen feststellen, daß es da im Hintergrund ganz gewaltig brodelt und diese Leute durchaus eine gewisse, aber eben dumpfe, Leere in ihrem Leben empfinden. Allerdings nicht benennen können daß dem so ist und schon gar nicht worin selbige besteht.
Also nein danke, da habe ich dann doch lieber ab und an meine “Kohlrabenschwarzen-die-Welt-geht-jeden-Moment-gleich-unter-Depri-Phasen”, kann aber dafür auch die guten Tage in meinen Leben wirklich genießen und würdigen.
Bei der Angst vor Behinderungen erreiche ich allerdings nur eine fünfzigprozentige Übereinstimmung mit Andrea. Ich habe nämlich am meisten Angst vor Inkontinenz (insb. Darm!) und Blindheit. Nachdem ich sowieso noch nie der große Spaziergänger vor dem Angesicht des Herrn war, ist ein Rollstuhl für mich jetzt kein wirklicher Weltuntergang. Finde es im Moment eher recht angenehm, für meine Lauffaulheit die MS als Ausrede nutzen zu können :o) Wenn ich mir aber vorstelle, mal keine Farben und die ganze andere Pracht auf dieser Welt nicht mehr sehen zu können (lesen wär noch nicht mal mein Problem - zu was gibt es Hörbücher…) oder im eigenen Saft (oder noch Schlimmeren!) vor mich hinzudufteln, dann wird’s mir ehrlich gesagt ganz anders. Aber ich denke mal, da hat wohl jeder mit seinen ganz persönlichen Ängste zu leben.
Übrigens Blindheit, Andrea. Meines Wissens ist bisher noch kein MS Patient wirklich durch eine Optikusneuritis erblindet. Das sind doch gute Neuigkeiten, oder?
Ach noch was, Andrea, wenn Du demnächst wirklich den Lotto-Sechser haben solltest, sag mir bescheid, ich wüßte sofort was ich mit dem vielen Geld anfangen sollte. Ich schick Dir dann auch als Dank eine Packung Taschentücher, damit Du Deine Tränen abtrocknen könntest… ;o)
Und überhaupt. Andrea! Jetzt zerrede mir doch nicht so einfach meine schöne Theorie der Interferonwirksamkeit in Sachen grippalen Infekt. Bei mir liegt’s gaaaanz sicher daran und nicht and diesem schöden 1,87 € Paracetamol… ;o)
Mist, an diese Möglichkeit hatte ich noch gar nicht gedacht, wobei ja Paracetamol an sich keine Prophylaxe gegen grippale Infekte darstellt, es aber gut sein kann, daß ich aufkeimende Symptome aufgrund der ständigen Einnahme gar nicht mitbekommen habe und mich deswegen ohne jeglichen Infekt wähnte… Ok, der Punkt geht an Dich, soviel dann also dazu, in wieweit man meinen medizinischen Einlassungen vertrauen kann ;o)
Nun ja, dann eben Halbwissenende, aber wie immer liebe, Grüße,
Peter (auch genannt der Scharlatan - Ihr könnt Rasputin zu mir sagen… ;o)) )
Hallo Cony und Rest,
meine Herren, hier geht’s ja heute wirklich schlag auf schlag. Gott sei Dank ist es bei mir heute im Büro ein wenig ruhiger und im Gegensatz zu Andrea, wirkt die wilde Tipperrei aufgrund meines sonstigen Tätigkeitsfeldes auch nicht allzu sehr verdächtig ;o)
Cony, ich finde es übrigens gut, daß Du an Deinem Leben etwas ändern möchtest und wünsche Dir all die notwendige Kraft dazu. Ich bewundere es immer sehr, wenn jemand den Mut aufbringt sich den Veränderungen seines Lebens so aktiv zu stellen.
Allerdings, bitte, bitte - versuche Dir nicht einzureden, daß Du und Deine Familie für etwas bestraft werdet. Dem ist nicht so und ihr habt es auch ganz sicher nicht verdient, daß sich die Schicksalschläge bei euch dermaßen häufen!!
Allerdings muß ich zum Thema “gerecht” auch mal eine ganz ketzerische Aussage in den Raum stellen. Wer hat eigentlich gesagt, daß das Leben gerecht ist?
Wie ihr ja auch an meinen bisherigen Postings sehen konntet, empfinde ich, was die Gerechtigkeit des Lebens angeht, nicht wirklich anders als alle anderen (wobei ich ja eher gerne zum anderen Extrem neige und die MS als “gerechten” Ausgleich für mein Glück betrachte). Ich denke mal, das ist wohl auch durch den (natürlichen, oder doch eher kulturell anerzogenen?) Gerechtigkeitssinn des Menschen bedingt, ohne den das Zusammenleben in einer größeren Gemeinschaft wahrscheinlich gar nicht funktionieren würde.
Was meint ihr? Oder hebe ich euch langsam zu sehr ab mit meinen philosophischen Betrachtungen?
Nun aber wieder zu was ganz weltlichem…
Cony, “derappeln” ist ein bayerischer Dialektausdruck und heißt so viel wie wieder auf die Beine kommen oder sich eben aufrappeln. Und ein Benefit ist ein Zusatznutzen. Sorry, wenn ich hier mißverständliche Begriffe gewählt habe…
Nun noch ein Wort zur Familienplanung. Ich habe ja schon ein bißchen was zu dem Thema in meinem vorherigen Posting gesagt (siehe Organisationsgrad), möchte aber in Deinem speziellen Fall, Cony, noch etwas anmerken.
Es liegt ganz alleine an Dir wie sehr Du Deine Kinder mit der MS belasten und für Deine Zwecke einspannen möchtest. Das Familienmodell in Deiner Verwandschaft oder Deiner Bettnachbarin ist nicht das einzig zwingend notwendige bei MS Erkrankungen in der Familie.
Und auch hinsichtlich Deines Cousins wage ich zu bezweifeln, daß die MS seiner Eltern (oder eines Elternteils) der wirkliche Grund ist, der im am Aufbruch in die Freiheit hindert. Die Erfahrung zeigt, daß solche offensichtlichen Gegebenheiten ganz selten der wahre Grund für solche Verhaltensweisen sind. Aber das nur nebenbei…
Und ja, der Mangel an Verwandschaft ist sicher ein Problem wenn man Hilfe benötigen sollte. Aber auch hier gibt es wiederum andere Hilfen (Tagesmütter, stundenweise Haushaltshilfen etc.) wenn man wirklich Hilfe brauche sollte.
Also wenn Du wirklich Kinder haben möchtest, dann sollte Dich die MS keinesfalls davon abhalten Dir diesen Wunsch zu verwirklichen.
Solltest Du aber eigentlich auch unabhängig von der Diagnose noch nicht ganz sicher sein (Deine Äußerungen wie “Kraftakt”, “Nerven kosten” wecken bei mir diese Assoziation), dann solltest Du Dich aber auf nichts einlassen, was auch schon ohne Erkrankung vielleicht über Deine Kräfte gehen sollte.
Nachdem ich aber viel zu wenig über Dich und Dein Umfeld weiß und auch hier vielleicht mehr meine eigenen Emfindungen interpretiere, als die Deinen, fühle Dich um Gottes Willen nicht von mir in irgendeine Ecke gedrängt.
Da meine eigenen Gefühle hierzu im Moment noch sehr ambivalent sind, weiß ich ehrlich gesagt auch noch nicht, wie es bei mir mit diesem Thema weitergehen sollte. Vielleicht gehen meine Fau und ich auch den “einfachen” Weg, daß wir meine MS als Ausrede für unsere Kinderlosigkeit nutzen werden, da wir in unserem Verwandtenkreis die letzten Jahre doch recht häufig darauf angesprochen wurden, wann wir denn endlich Nachwuchs bekommen und hier auch eher wenig Verständnis herrscht, daß man vielleicht gar keine Kinder haben wollte. “Zuwas ist man denn sonst verheiratet…?”
Mag sein, daß dies als Feig oder Verlogen angesehen werden könnte, aber ich denke, mit MS hat man schon genug am Hals, so daß einem solche kleinen Ausflüchte durchaus zu gewähren sind. Ich persönlich werde jedenfalls niemanden Verurteilen, nur weil er seine MS auch mal als Grund vorschiebt um langwierigen Grundsatzdiskussionen aus dem Weg zu gehen. Man sollte sich halt nur immer bewußt sein, was man da tut, da man sonst Gefahr läuft sich selbst zu belügen.
Okido, soviel einstweilen mal wieder von mir - und wenn ich euch mittlerweile zu weltfremd schwafele, sagt mir bitte kurz bescheid, dann werfe ich künftig nur noch mit medizinischen Fachausdrücken um mich ;o)
Beste Grüße,
Peter
…Mist, schon wieder was übersehen.
Schwankschwindel wird die Form von Schwindel bezeichnet, bei der der Betroffene das Gefühl hat die Welt um ihn herum würde wie auf einem Schiff “schwanken”.
Das Pendant hierzu ist der sog. “Drehschwindel”, bei em der Betroffenen das Gefühl hat, die Welt um ihn herum würde sich “drehen”.
Ersterer ist zu 95% Prozent psychosomatisch bedingt, während bei letzterem meistens eine Organische Ursache zu Grunde liegt.
Bei beiden kann es sein, daß der Betroffene sich nur noch tastend und unsicher (oder eben auch “schwankend”) vorwärts bewegen kann.
Frage beantwortet?
Viele Grüße,
Peter
Hallo Petra, hallo Ihr Lieben,
hier die Dates:
1.Medizinische Grundlagen, Diagnosti und Therapien der MS
Dienstag 11.11.03 19-21.00h
2. Psychologische Aspekte der MS “Diagnose MS - was nun”
Dienstag 18.11.03 19-21.00h
3. Soziale Sicherung in Beruf und Privatleben
Dienstg 25.11.03 19-21.00h
Alles im Neuro-Cafe in Stuttgart, da gilts noch rauszufinden, wo das ist.
Liebe Grüße Andrea
Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich merke, dass mir auch schon Verwechslungen unterlaufen, und ich an Cony was geschrieben habe, was mich Petra gefragt, druck ich mir mal wieder alles aus. Kann sich bitte noch diejenige melden, die das mit der Arbeitszeitverkürzung gefragt hat ? Beppo, lebst Du noch ? Oder hats Dir die Sprache verschlagen ?
So und jetzt hallo Peter, (mußt erstmal das allgemeinere loswerden. Meine Antworten beziehen sich auf Deine letzten 2-3 Postings. Ich mag Dich philosophisch, da kann ich ganz gut mithalten, ohne Latein oder Fremdwörter-Lexikon, von der vielen Medizin werd ick ganz struwellisch. Mach beides ! Danke für Dein Kompliment für den Schreibstil ! Irgendwie seh ichs schon fast so, ich schreib ziemlich holterdipolter von der Leber weg und frotzel auch und Du lieferst die passende Diplomatie und Einfühlung hinterher !Alle aufgepasst, seid nicht böse, wenn ich lospolter, Peter liefert das was ich sonst noch denke/fühle nach. Jetzt muß ich schreiben VORSICHT ! wenn Du weiterliest wirds Dir noch unheimlicher ! Willkommen im Klub der Selbstzweifler ! Ich zweifel meistens als erstes an mir selber ! Mir gings auch heute so, dass ich was gelesen haben, dann fings an kräftig zu Nagen, aber da ichs ja weiß, denk ich keine Panik, ist mal wieder nur der olle Selbstzweifel ! Grundsätzlich sind wir wohl sehr ähnlich, wobei wir was unsere Charaktere oder der Umgang damit unterschiedlich Stadien erreicht. Diese Frage nach der Gerechtigkeit oder ob man etwas verdient hat, so wie es sich bei Dir liest, bist oder warst Du von diesen innerlichen Fragen auch schon betroffen. Jetzt fällt mir auf ich muß zwischen Gerechtigkeit und Verdienst differenzieren. Mein Gerechtigkeitssinn geht nicht soweit, dass ich MS als Strafe betrachte (Ausnahme ich war nicht nett zu meinem Körper, also ist er nicht nett zu mir (alttestamentarisch)).
Ich nehme solche Dinge eher als Denkanstoss. Und orallem, ich habe die Gewissheit (mir gings immer so), dass sich aus allen vermeintlichen Katastrophen für mich etwas ungeahnt Gutes entwickelt. Zum Verdienst, dass ist eher ein Knackpunkt, das geht Hand in Hand mit meinen Selbstzweifeln. Bei den Zweifeln, kann ich mich noch zurückpfeifen, aber beim verdienst spielt mir oft mein Unterbewusstsein einen Streich. Wobei wir jetzt zu Dahlke kämen (leider hab ich das Buch nicht mehr, aber es war wohl das Gleiche), weil Du auf das “Wärst Du nicht so…” abhebst, mußt Du weiterdenken, “warum wurdest Du so…”, was spiegelt sich in Dir an Erziehung, Umfeld, an der Erziehung Deiner Eltern und den ganzen Lebenumständen wieder, dadurch relativiert sich die Schuld sehr schnell. Aus dieser Spirale herauszukommen, selbst wenn man die einzelnen Knackpunkte erkannt hat ist schwer, vielleicht manchmal unmöglich. Bei mir ist es so, dass ich schon lange vor Dahlke, wußte, ich verzeih mir keinen Fehler, ich immer extrem viel von mir erwarte, ich einen fast übersteigerten Gerechtigkeitssinn (aber nur bei 3.) habe. Meine Harmoniesucht hab ich schon auf ein verträgliches Maß reduziert. Ein Beispiel: Als ich 16 war, habe ich in einer Kneipe der Bedienung versehentlich ein Bier über die Kleidung gekippt, heute noch schwirrt mir immer wieder im Kopf rum, warum ich Ihr nicht gleich angeboten habe die Reinigung zu zahlen…
(und da gibts vieles…) (am Rande beim Lesen Deines Postings schreibst Du, Autor und Titel sind vergessen, Inhalt nicht - dasselbe bei mir, ich kann Dir dafür aus vielen Büchern sofort die Seite raussuchen, bei Musik das gleiche, 2 Töne und ich kanns weitersummen (nicht schön), aber keine Ahnung von wem oder wie es heißt). Mit den Psytherapeuten ist es so denke ich, selbst wenn sie den richtigen Riecher haben, fehlt oft die Zeit um an die wirklich Komplexität ranzugehen, bzw. man veräppelt sie unterbewußt. Ich war einmal bei einem, da habe ich an manchen Stellen genau das beantwortet, was er wissen wollte, hätte er die Frage etwas anders gestellt, (hätts wirklich weh getan) und er hätt mich gekriegt. Diese ganze Geschichte mit Härte und Selbstzweifel liegt vieles an meinem Elternhaus (ohne Ihnen die Schuld zu geben) und wenn ich mein Leben Revue passieren lasse, weiß ich genau wann welche Mechanismen ausgelöst wurden. Um da auf eine vernünftige Basis zu kommen, gilt es einiger Befreiungsschläge, die ich auf jeden Fall erahne, aber bisher war ich dafür zu bequem und zu feige. Nicht, dass ich dran glaube, dieses “Aufbäumen” befreit mich von MS, aber ich hatte schon oft Situationen in meinem Leben, da könnt ich mich heut ohrfeigen, weil mir da einfach obengenannte Eigenschaften im Weg standen. Bei einigen Krankheiten, war Dahlke eher vage, da hätt ich mit “grummel” reagieren können, bei MS stand genau das da, was ich seit Jahren weiß und das dran Rühren immer auf ein ander Mal verschiebe, obwohls mich quält. Danke, dass Du mir Mut zusprichst, aber es sind immer wieder die kleinen “Teufelchen” im Kopf, die Probleme machen. Weil Du mich nicht als hart empfindest, ich bin zwar wirklich manchmal nach aussen hart, aber dafür kann ich mich auch entschuldigen und das kann ich mir dann auch verzeihen. Mit einigen Teufelchen hab ich schon Frieden geschlossen und bei den verborgenen Quellen, gilts diese zum Positiven zu nutzen. So jetz wieder was handfestes, Neid, mir hat mein gesundes Leben leider nur 4kg gebracht, so 10 wären nicht schlecht (ich war noch nicht reif für Pertersielie), da ich mir ab und an doch mal ein Stückchen Wurst gönne, wenn ich das Gefühl habe, ich müßte sonst sterben, fängt mein Körper fröhlich an zu bunkern für schlechte Zeiten … grummel. Zu Petra´s Neurologin, ich wollte Ihr nicht raten Arzt-Hopping zu betreiben, sondern nur mal 1-2 (nicht ihr Leben lang) andere zu probieren und dann zu vergleichen oder neue Erkenntnisse daraus ziehen. Die 50% Übereinstimmung kommt von meiner Unwissenheit, die Inkontinenz (Darm) war mir noch nie so präsent, da siehts dann natürlich anders aus, mit dem Sehen, kann ich mich dunkel erinnern, dass, wenn auch nur vorrübergehend, schon mal extreme Einschränkungen vorkommen können. Hörbücher, gute Idee, aber ich habe noch soviele wunderschöne Bücher, die ich alle noch lesen will. Und mit dem Rolli, naja, ich mach halt wahnsinnig gern Sport, Tanzen, Tauchen, Kraftsport … (aufs Laufen könnt ich verzichten (by the way - mit den Smileys hab ichs nicht so), leider muß ich ja schon aufs Inlinen verzichten, wg. meines Gleichgewichtssinns, hab ich zwar schon immer Probleme, aber durch MS wirds nicht besser. Ach und Du mir meine6-Lotto-Depri-Phase zeredest, zerede ich Dir Deine Erkältungstheorie ! (alttestamentarisch).
Cony, was Peter bezügl. Kinder schreibt sehe ich es auch so. Wichtig ist, dass man auch mit sich und seinem Partner im Reinen ist, seelische Altlasten werden gern an Kinder weitergegeben, das hat aber nichts mit MS zu tun. Ohne MS stimmt dann mehr das äusserliche. Bei Deinem Cousins gehe ich auch davon aus, dass die MS nur vorgeschoben ist, die wahren Gründe laufen im Untergrund ab und selbst wenn er jetzt ganz weit weg zieht und es gäbe keine MS, erlanggt er vielleicht trotzdem nicht die Freiheit ! Ich schreibe aus Erfahrung !
Peter ich finds schrecklich, wenn man Verwandschaft hat, die sich so ins Privatleben einmischen und vorallem so gedankenlos sind, ich hatte solche auch schon. So nachdem ich wg. der Schreiberei, mir das Fitness-Studio gespart habe, wend ich mich jetzt hingebungsvoll dem Bügeln zu (nicht wirklich)… Beste Grüße Andrea
Hallo Andrea und ihr lieben anderen,
das mit dem Ausdrucken ist wirklich eine gute Idee, Andrea! Habe da aber noch eine andere - nachdem ja die Postings immer länger werden (zumindest meine…), erfasse ich den Text jetzt extern in der Texterfassung und kopiere ihn dann rüber. Das hat den Vorteil, daß ich meine Antworten zwischen drin auch mal abspeichern, und sozusagen als Krönung, nochmal die Rechtschreibprüfung drüber laufen lassen kann.
Puhh, Andrea, da bin ich aber froh, daß Du mich auch philosophisch magst - hoffentlich die anderen auch, denn sonst werden wir beide wohl bald wieder ganz alleine posten (hihihi…). Übrigens danke für die Blumen, daß ich Deine Ausführungen mit Diplomatie und Einfühlung ergänzen würde, wobei ich eingestehen muß, daß ich zum einen Deine Postings in keinster Weise in dieser Hinsicht Ergänzungswürdig finde und noch viel schlimmer - das mit der Diplomatie und dem Einfühlungsvermögen kriege ich leider nur schriftlich hin, da ich im “wahren” Leben leider immer wieder den Effekt “woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich nicht gehört habe, was ich gesagt habe…”. Nachdem ich da also schon oft genug ins Fettnäpfchen getreten bin, versuche ich bei meinen Postings ganz besonders darauf acht zu geben, ob ich das, was ich sagen möchte auch wirklich mit meinen Worten ausdrücke. Insbesondere, weil man ja beim schreiben nichts auf der nonverbalen Ebene mittransportieren kann, was unglückliche Äußerungen vielleicht wieder relativieren würde…
Und Andrea, Du mußt mich nicht mehr vorwarnen, daß da noch mehr Gemeinsamkeiten kommen - ich hatte es schon fast befürchtet :o)) Apropos smileys - heißt, daß Du es nicht so mit den smileys hast, daß ich zu viele verwende oder ist das eher als Entschuldigung gedacht, daß Du so wenige einfließen läßt?? 8-O (so, gleich noch einer drauf…)
Hinsichtlich Deiner Bemerkung bzgl. der Stadien unseres Umgangs mit ähnlich gelagerten Problemen, glaub ich nicht, daß man hier wirklich von verschiedenen Stadien sprechen kann. Das impliziert bei mir sofort wieder eine Kategorisierung. Wer ist somit im “höheren” Stadium und damit weiter… Ich denke, wir sind eben zwei unterschiedliche Personen (puhh, damit sind dann wohl auch meine Befürchtungen bzgl. meiner mulitplen Persönlichkeit vom Tisch…) auch noch unterschiedlichen Geschlechts und somit ist unser verschiedenartiges Herangehen an Problemstellung wohl eher etwas ganz natürliches und kann nicht in “richtig” oder “falsch” bzw. “wer ist in welchem Stadium” unterteilt werden. Es ist meine feste Überzeugung, daß jeder Mensch in der Situation in der er sich gerade befindet adequat und gemäß seiner Möglichkeiten, somit für sich also immer richtig, handelt. Diese Einstellung hat bei mir dazu gefühlt, mich selbst ein wenig von den Selbstzweifeln zu entlasten und hat es mir auch leichter gemacht, andere so anzunehmen wie sie sind. Damit wurde auch dieser unerbittliche, imaginäre Richter in meinem Kopf, der sowohl mich selbst als auch alle anderen um mich herum ständig verurteilte, endlich zum schweigen gebracht.
Ich denke, daß einzige in meinem Leben, wofür ich wirklich nochmal missionarischen Eifer entwickeln könnte, ist es den Leuten nahezubringen sich selbst und anderen zu verzeihen.
Wahrscheinlich sehe ich genau deswegen bei Büchern wie von R. Dahlke auch so schnell rot. Der Aspekt, “warum wurdest Du so…” den Du da anführst, ist etwas über das ich in nächster Zeit sicher nochmal nachdenken werde, aber meine innere Stimme flüstert mir hier schon wieder zu, daß wir uns nicht ein Leben lang darauf zurückziehen können, daß unser aktuelles Handeln nur deswegen so ausfällt, weil wir quasi dazu gemacht wurden. Da kommt dann für mich wieder das mit der Eigenverantwortung ins Spiel - denn ich bin heute Erwachsen uns alleinig für mein Handeln in all seinen Konsequenzen veantwortlich. Versteh’ mich hier aber bitte nicht falsch, ich stoße mit dieser Aussage mitnichten in’s Horn der Philosophen, die uns glauben machen wollen, der Mensch sei frei in allen seinen Entscheidungen, kann aber auch nicht den Psychologen zustimmen, die sagen der Mensch ist bei allem was er tut determiniert. Ich denke, die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen und bei allem was ich tue, bewege ich mich wohl irgendwo in diesem Spannungsfeld. So, und damit bin ich dann aber wieder bei meiner Kritik an Dahlke bzw. jenen Selbsthilfe Gurus - nachdem ich in weiten Teilen eben doch frei bin, mich zu entscheiden (und es ja gemäß der meisten Klugschwätzer auch tun soll - gut, ich gebe zu, nicht bei Dahlke), komme ich schwupp-die-wupp doch wieder in die Zwickmühle, auch noch selbst Schuld an meinem Leid zu sein, weil ich mich ja nur nicht genug bemüht habe. Wie heißt’s so schön - bemühte sich sehr - setzen, sechs!
Aber nochmal zur Erinnerung - ich werfe Dahlke mit seinem Buch keineswegs komplett in diesem Topf, möchte aber doch sagen, was mir bei solchen Büchern eben ein Stück weit durch den Kopf geht. Aber vielleicht ist das ja nur ein Teil meines ganz persönlichen Seelenballasts…
Noch kurz zur Psychotherapie. Man muß hier wohl, um wirklich Fortschritte zu machen, seine Maske irgendwann mal fallen lassen, denn sonst versagt wohl auch des besten Therapeuten Kunst. Wenn’s Dich aber beruhigt, es gibt wohl in jeder Therapie Zeiten, wo man das nicht tut und unter Umständen vielleicht sogar gar nie tut. Der Punkt ist vielleicht auch gar nicht so sehr, daß der andere einen ohne die Maske sehen kann, sondern daß man seiner selbst hinter dieser Maske bewußt ist. Und bei diesem Erkenntnisprozeß hilft einen eine Therapie manchmal irgendwie doch. Wie hat Tina (oder was Cony, Petra - Hilfe…) gesagt - Homöopathie wirkt auch bei Tieren und Säuglingen. Und manchmal ist’s mit einer Therapie ganz genauso :o)
So, nun aber Schluß, ich muß mich auf die Socken machen und werde heute abend wohl nicht mehr dazu kommen den PC nochmal hochzufahren. Alles weitere dann wieder morgen.
Liebe Grüße,
Peter
Guten Morgen Andrea und all die anderen Lieben,
anscheined haben euch meine gestrigen Ausführungen so verstört, daß jetzt keiner mehr antwortet, aber vielleicht wartet ihr ja auch nur auf die Fortsetzung, nachdem ich ja zum Schluß geschrieben hatte, alles weitere würde morgen folgen… :o)
Ich denke, zu den psychologischen Aspekten und Abgründen unser aller Seelenleben (denn so wie’s aussieht, hat da wohl jeder sein Päckchen zu tragen…) habe ich mich bereits gestern mehr als hinreichend ausgelassen. Ich will euch ja schließlich auch nicht zu Tode langweilen ;o)
Noch ganz kurz zur Ernährung - tja, Andrea, da greift halt mal wieder der alte Vorteil, daß Männer das bessere Fett-/Muskelverhältnis haben und somit einfach leichter abnehmen. Wobei ich schon sagen muß, daß es aufgrund der Ernährungsumstellung alleine hätte ich wahrscheinlich auch nicht sooo viel abgenommen, aber ich hatte schon letzten Sommer angefangen, wenn ich wegen der Hitze sowieso nicht so den großen Hunger habe, abends ab und an nur noch ein großes Glas Buttermilch oder einen leichten Salat oder so, zu essen. Und da ist’s dann schon so, daß bei mir die Pfunde purzeln.
Erfreulicherweise habe ich das dann im Winter nicht wieder zugenommen (zum ersten Mal in meinem Leben…), aber vielleicht ist das ja auch einfach ein weiterer positiver Nebeneffekt der Spritzerei [stichel, stichel…] :o))
Und mit der Verwandtschaft - naja, so schlimm sind sie nun eigentlich auch nicht bei mir. Sie sind halt schon alle ein bißchen älter, aus der Generation, wo eine Ehe eben mehr oder zwangsläufig zu Kindern führte. Und nachdem meine Frau und ich nun ja doch keine Twens mehr sind, wird da halt bei Familienfeiern doch jetzt öfters mal nachgefragt. Wobei ich auch sagen muß, seit man von meiner Diagnose weiß, hat sich das nun auch wieder reduziert (hihi…].
Sag mal Andrea, Du hast geschrieben, daß Du solche Verwandtschaft auch schon “hattest”. Was hat man denn darunter zu verstehen? Haben die schon alle das zeitliche gesegnet, oder war das die Mischpoke eines der Vorgänger von Axel? Soviel dann auch zu meinem Taktgefühl und Einfühlungsvermögen, daß sich ganz flott verdünnisieren kann, sobald bei mir die Neugier ins Spiel kommt :o)
Achja - mit der Optikusneuritis ist es natürlich schon so, daß es in der akuten Entzündungsphase tatsächlich zu erheblichen Einschränkungen der Sehleistung, biis hin zur Blindheit, kommen kann. Allerdings ist bei einer Optikusneuritis in den meisten Fällen nur ein Auge betroffen und außerdem gibt es bisher meines Wissens, keine Fälle von anhaltender Blindheit aufgrund einer Optikusneuritis.
Soviel mal wieder von mir, wie immer beste Grüße,
Peter
Guten Morgen meine Lieben, hallo Peter, die Ausdruckerei ist nicht so doll (der Papierverbrauch ist exorbitant), das mit der externen Erfassung hab ich mir auch schon überlegt ! Und habe es jetzt gleich umgesetzt, Erst kopier ich mir die zu beantwortenden Postings raus und schreib dann direkt dazu und kopiere wieder hinein. Rechtschreibprüfung, ach deshalb Dein fehlerfreies Deutsch, eigentlich kann ichs ja gut, aber ab und zu hab ich meine Zweifel.
Heut morgen sah es ja schon so aus, als müßten wir allene philosophieren. Wenns um entsprechende Themen geht, ist bei mir soviel Emotion unterwegs, da bleibt einfach die Diplomatie auf der Strecke. Da ich aber weiß, dass ich mich jederzeit (ohne das Gesicht zu verlieren) entschuldigen kann, seh ich das nicht so eng. Apropos smileys - ich mag smileys, aber beim Schreiben bin ich absoluter Smiley-Muffel, eine Freundin, wesentlich älter als ich, hat mich erst über die Bedutung der smileys aufgeklärt. Sorry, das mit den Stadien (mangelnde Diplomatie), ich verwendete dieses Wort allgemein als “Zustand” in nicht wertender Form und nicht als “Entwicklungsstufe”. Ich glaube schon, dass von unterschiedlichen Stadien gesprochen werden kann, zum einen da es ja nie nur 1 Zustand ist, sondern, wie z.B. Selbstzweifel oft mit dem Gefühl “etwas nicht verdient zu haben” Hand in Hand geht. Wobei nicht bei jedem Menschen die gleichen Eigenschaften (Problem will ich nicht schreiben) Hand in Hand gehen und bei jedem die Konstellation, um solche Eigenschaften präsent zu machen unterschiedlich sind. Somit sind die verschiedenen Stadien als gleichwertig zu betrachten. ÄÄÄÄÄhhhm, verstehst Du (Hegel oder so läßt grüßen…). Multiple Persönlichkeiten, nie und nimmer, gabs vor nicht allzulanger Zeit eine wissenschaftlich Untersuchung, ist ein völliger Schmarrn (für Nicht-Bayern - Käse). “>>Es ist meine feste Überzeugung, daß jeder Mensch in der Situation in der er sich gerade befindet adequat und gemäß seiner Möglichkeiten, somit für sich also immer richtig, handelt. >>Da kommt dann für mich wieder das mit der Eigenverantwortung ins Spiel - denn ich bin heute Erwachsen uns alleinig für mein Handeln in all seinen Konsequenzen veantwortlich.” Irgendwie sind für mich die beiden Sätze widersprüchlich, wenn jeder Mensch entsprechend seiner Möglichkeiten richtig handelt, fallen meiner Ansicht nach die Eigenverantwortung, wie auch die Konsequenzen weg. Wichtig ist solche Sichtweisen, wie auch von Dahlke nicht unkritisch, buchstabengetreu zu übernehmen, sondern alle Infos, die wir aus dem Leben und solchen Büchern ziehen sorgfältig abzuwägen. Wenn ich meine Erziehung, mein Elternhaus anführe, mich frage “warum bin/wurde ich so…” sind das nur einige Teilaspekte, die einen gewissen Einfluß nehmen, ohne mir meine Eigenverantwortung und mein Erwachsensein abzusprechen, auch das gehört in die Waagschale. Warum kommt es denn häufig vor, dass wir im Alter Angewohnheiten unserer Eltern annehmen, bei denen wir früher gedacht/gesagt haben “so werd ich nie” ? Ein Beispiel, ich dachte jahrelang ich hätte Höhenangst, mit meiner Mutter ging ich über eine Brücke, nach dem Motto “bloß nicht runtergucken”, als ich Jahre später wieder dort war, kam mein Kopf/meine Gedanken nicht schnell genug zum Zug, um mich drauf hinzuweisen, dass ich ja eine furchbare Höhenangst habe und ich stand mitten auf der Brücke und beugte mich interessiert übers Geländer…und fühlte mich pudelwohl. Sooo unterschiedlich sind unsere Sichtweisen wohl nicht, allerdings vielleicht der Umgang damit. Manche Dinge, bei denen ich dachte, ich hab sie “im Griff” oder kann rational damit umgehen, ploppen immer mal wieder an den unpassendsten Stellen hoch. Apropos Gerechtigkeitssinn, meiner ist zwar sehr ausgeprägt, aber er kommt eher nciht so zum Tragen, dass ich rumlaufe und Leute “verurteile”, muß ich nochmal überdenken. Eigentlich denke ich (nicht immer) “Du/Ihr bist/seid ok, ich bin sch…”. Bei der Psychotherapie wollte ich auch nicht sagen, dass sie nur dann hilft wenn man “die Hosen runterläßt”, aber bei manchen Punkten würde man weiterkommen, wenn der Therapeut ein komplettes neutrales Bild des Werdegangs hätte. Ich hoffe, ich habe mich einigermassen verständlich ausgedrückt und jede Einstufung/Wertung liegt mir fern - was ich schon sehr verinnerlicht habe ist, jeder nach seinem Gusto ! Heureka, ich hab die Auswüchse meines Gerechtigkeitssinnes gefunden, ich reagiere immer zornig, bösartig, gandenlos, wenn jmd. wehgetan wird. Bis später und viele Grüsse Andrea.
Hallo Peter und hallo Ihr Lieben (falls Ihr denn wieder auftaucht), sieht fast so aus als hätten wir sie philosophisch vergrault…
Das mit dem Abnehmen stimmt schon, was vermutlich noch mehr ins Gewicht fällt, ist der Altersunterschied… Bei mir frag ich mich, wie warm es noch werden muß, um keinen Hunger zu haben…Das mit dem Nachwuchs, ich war mal auf einer Geburtstagsfeier, da hat die Schwiegermutter im Anschluss an ein Gedicht öffentlich einige bissige Bemerkungen über die Kinderlosigkeit des Geburtstagskindes gemacht. Er wurde regelrecht vorgeführt, da geht mir das Messer in der Tasche auf ! Meine Verwandschaft, teilweise ist sie verstorben, teilweise hab ich einfach den Kontakt abgebrochen (wohnen sowieso weit verstreut), einen Teil hab ich mir mal angeheiratet, hihihi, gell da guckscht, verheiratet war ich auch schon. Allerdings lässt sich was angeheiratetes besser in Schach halten, da sind die emotionalen Bindungen nicht so groß. Taktgefühl, frag ruhig, wenn ich nicht will, überlese ich die Frage. Optikusneuritis -ein Tag ohen Lesen ist für mich ein verlorener Tag - beste Grüsse Andrea
PS: sagt Dir der Begriff Hyperlaxie was ? (Nix MS),
finde ihn nirgends, nicht mal was ähnliches
Hallo Andrea und alle anderen,
nur ganz kurz zur Hyperlexie. Es handelt sich hierbei um eine frühkindliche Störung, bei der die Lese- oder Rechenfähigkeit des Betroffenen bei weitem die Fähigkeiten übersteigt, die seinem Alter angemessen wären.
Leider ist auf der anderen Seite die Fähigkeit Sprache zu verstehen und Interaktion mit anderen Menschen sehr stark eingeschränkt.
Man könnte es wohl am besten mit einer besonderen Art des frühkindlichen Autismus vergleichen.
Zu den Philosophischen Sachen äußere ich mich gleich - habe schon ein wahres Monsterposting im Editor :o)
Bis denne und liebe Grüße,
Peter
Mahlzeit Andrea und guten Hunger an alle Anderen,
so, und nun das angekündigte Monsterposting…
Andrea, ausdrucken ist doch toll - allerdings nur, wenn man den auszudruckenden Eintrag markiert, und in die Textverarbeitung rüberkopiert. Wenn du natürlich jedes mal den ganzen Thread ausdruckst, dann wirst Du ja arm :o)
Hmmm, anscheinend ist’s doch so, daß wir zwei heute ganz alleine philosophieren müssen… Sagt mal, liebe Cony, Claudia, Petra, Tina und Beppo - langweilen wir euch hier zu Tode? Wenn nicht, dann würde mich eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema doch sehr interessieren, insbesondere, da ja Andrea und ich anscheinend recht ähnliche Erfahrungen und Ansichten zu dem Thema haben, was den Austausch zwar sehr angenehm macht, aber manchmal liegt die wahre Würze eben doch in der kontroversen Diskussion. Also, wer möchte die Rolle des Advocatus Diaboli zu diesem Thema übernehmen…? ;o)
Und Andrea, denke nicht, daß mir bei diesen Themen nicht auch die Emotionen durchgehen. Im Gegensatz zu Dir, neige ich dann halt dazu seitenweise über das Thema zu dozieren… gg
Ok, wenn Du Stadium als Zustand, in nicht wertender Form, beschreibst, dann kann ich Dir zustimmen. Ich sehe es ähnlich wie Du (und na klar, kann ich Dir folgen - erwähnte ich schon, daß ich interessehalber auch so ein bißchen mit Philosophie beschäftige - mein Favorit: Kirkegaard), daß eine Situation natürlich nie als “statischer” Zustand beschrieben werden kann und aufgrund dessen, die Bezeichnung Stadium durchaus angemessen ist. Und Deine Aussage, daß Menschen nie die gleichen Eigenschaften haben und aufgrund der äußeren Konstellation dies bereits zwangsläufig unterschiedliches Herangehen an Problemstellungen bedingt, stellt im Endeffekt nichts anderes dar, als meine Aussage “daß jeder Mensch in der Situation in der er sich gerade befindet, adequat und gemäß seiner Möglichkeiten, also somit für sich immer richtig, handelt” - eben nur in anderen Worten.
Ja mehr noch, bei einer Handlung die zu einem bestimmten Zeitpunkt und aus den maßgeblichen Umständen heraus von der Person als “richtig” angesehen wurde, ist keineswegs davon auszugehen, daß selbige Handlung sowohl für andere Personen, als auch für künftige, gleichartige Situationen der gleichen Person wieder adequat ist. Hier auch Stichwort Konstruktivismus - alles ist relativ…
Insoweit würde ich auch meine Aussage nicht im Widerspruch zur Eigenverantwortlichkeit und der Verantwortung unseres Tuns im Erwachsenenalter sehen. “Richtig” ist hier wieder nicht als objektive Wertung anzusehen, sondern eher als Bewußtseinszustand, der uns eben genau vor dieser Selbstzerfleischung à la “hätte ich bloß” bewahrt. Daß etliche unser Entscheidungen im Erwachsenenalter sehr wohl durch Prägungen und Erziehung in unsere Kindheit bestimmt sind und evtl. unter “objektiven” Gesichtspunkten der größte Schmarrn (wenn Du bayrisch, dann ich auch…) sind, steht daher nicht zwingend im Gegensatz zur Eigenverantwortung und den sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Sache ist hier wie so oft, das Bewusstsein um die Dinge. Selbiges garantiert zwar noch lange nicht, daß man Dinge auch wirklich verändern kann, aber manchmal stellt sich beim Bewußtwerden auch heraus, daß man einige Dinge auch gar nicht ändern will oder muß. Durch dieses Bewußtsein, aus welchem Antrieb heraus meine aktuellen Handlungen gespeist werden, eröffnet sich mir die Möglichkeit der echten, freien Entscheidung.
Für mich selbst hat sich aufgrund dessen auch eine ganz witzige Entwicklung eingesetzt. Ähnlich wie von Dir beschrieben hinsichtlich der Denke “so wie meine Eltern werde ich nie!”, konnte ich bei mir im Laufe der Jahre feststellen, daß ich durch diese Erlangung meines, im wahrsten Sinne des Wortes, Selbst-Bewußtsein, viele Dinge auf einmal gar nicht mehr so schlimm fand und feststellte, daß ich sie ja eigentlich bereits ganz ähnlich machte, es aber vor mir selbst nicht zugeben konnte. Daraufhin setzte bei mir ein ungeheuerer “Entspannungsprozeß”, nicht nur mir selbst, sondern auch meinen Eltern gegenüber, ein.
So, das heißt jetzt aber noch lange nicht, daß bei mir nicht auch immer wieder irgendwelche Sachen hochkommen, von denen ich dachte, daß ich sie längst verarbeitet hätte, bzw. noch gar nicht wußte, daß ich da ein Problem habe.
Die von Dir angesprochene Denkweise “Du bist ok, aber ich nicht…” kenne ich leider auch nur zu gut (wie wahrscheinlich jeder, der von Selbstzweifeln geplagt wird…), wobei neben der Strategie des “sozusagen im Erdboden versinkens, weil ich so schlecht bin”, diese Denkweise eben auch dazu führen kann, die anderen besonders kritisch zu sehen, sie quasi klein zu machen um selbst ein bißchen größer zu sein. Und nachdem ich, ähnlich wie Du sehr hohe Ansprüche an mich hatte, kam zu dem Gefühl des eigenen Unvermögens manchmal eben auch ein Hang zum moralisieren anderen Gegenüber zum tragen (eben jener imaginäre Richter, der sowohl mein eigenen Tun, als auch das der anderen nur allzu gerne be- und auch verurteilte).
Noch kurz zum Therapeuten - ich denke mal, gerade aber einer gewissen Stufe des Patientenintellekts hat der Therapeut ohne größtmögliche Offenheit des Patienten, unabhängig seines eigenen Vermögens, sehr schlechte Karten. Aber wie gesagt, auch hier geht es manchmal nicht so sehr darum, daß der Therapeut alles weiß, sondern daß man sich der Dinge selbst bewußt ist.
So, und bevor ich hier nun ins bramabarsieren gerate, wie weiland unser Kanzler Helmut in diesen, unseren Landen, mach ich jetzt mal Schluß und harre der Antworten, die da hoffentlich bald eintrudeln mögen.
Allerbeste Grüße,
Peter
…ach Andrea, noch ein kleiner Denkanstoß in Sachen öffentliche, bissige Bemerkungen.
Für mich stellt sich hier immer die Frage, wer hier wirklich vorgeführt wird. Derjenige, dem die bissige Bemerkung galt, der nicht doch eher derjenige, der sie gemacht hat…
:o)
So long,
Peter
Hallo,
Peter danke für die Antwort, aber irgendwie paßt es nicht. Die Diagnose wurde bei jmd. vom Orthopäden gestellt ?! Und ich habs Buchstabengetreu vom Original abgeschrieben… Hyperlaxie
Andrea
Hallo Cony,
ich vergaß, bin auch Grönemeyerfan, weil er alles so ausdrückt, wie ich fühle.
Andrea
Hallihallo Beppo, Cony, Peter, Petra, Tina,
fühle mich heute nicht mehr in der Lage zu philosophieren, vielleich morgen wieder (soll keine Drohung sein). Ich schwanke gerade zwischen Losheulen und Wutanfall. Habe beschlossen mich für heute in ein gutes Buch zurückzuziehen und mit niemandem zu kommunizieren.
Bis morgen dann, in alter Frische (hoff ich doch) Andrea
Hallo guten Abend Andrea, Cony, Tina und alle anderen!
Sauerei, heute morgen habe ich mir die Finger wund geschrieben, und mein Posting kam gar nicht an. Deswegen nochmal eine “Kopie”:
Wie immer, erstmal Danke für eure Meinungen und Gedanken! Und dann muß ich mich wohl erstmal entschuldigen, denn ich wollte euch natürlich nicht vollheulen, und euch sagen, was ich doch für ein armer Tropf bin, und es mir ja sooo schlecht geht! Nur ist es so, daß nach meinem anfänglichen “ach, das wird schon alles wieder!” jetzt plötzlich die Grübelei anfängt. Und durch das Miteinander hier, kriege ich ja auch wieder einiges von dieser Krankheit mit. Wie Cony schon sagte, bei Freunden mag man sich nicht so outen, weil man vielleicht auf Unverständnis stößt. Selbst meinem Freund sage ich nicht das, was ich denke (jetzt nur auf die Krankheit bezogen!!), weil ich nicht als “Mitleiderhascher” dastehen will. Obwohl das sicher der falsche Weg ist …?! Wohlgemerkt, ich führe eine sehr offene Beziehung. Wir haben keine Geheimnisse, und reden über alles. Aber seit meiner Diagnose weiß ich nicht so recht, wie ich das einbringe, und wann es zu viel ist … Aber bei euch weiß ich halt, daß ihr mich versteht, eben weil ihr auch betroffen seid (und wie Peter so schön sagte: wer, außer den Betroffenen, weiß denn sonst, wie sich MS anfühlt). Kurz, bei euch laufe ich nicht Gefahr, auf Unverständnis zu stoßen, und abgeblockt zu werden. Daß ihr alle auch mal Tiefs habt, und für euch auch die Welt manchmal untergeht, ist mir schon klar! Aber ihr habt mit diesen Depri-Phasen ja schon “Erfahrung”, und Andrea, der Tip mit dem Johanniskraut ist gar nicht schlecht. Jetzt, wo du es sagst, fiel mir ein, daß das wirklich gut sein soll, gegen Niedergeschlagenheit. Ich werde es gleich heute besorgen Danke für den Ratschlag!
Dann zum Einholen mehrerer Neurologen-Meinungen: Aus diesem Grund habe ich meine Lumbalpunktion stationär machen lassen, weil ich damit ja nochmal die Meinung eines (oder mehrerer) Neurologen hören wollte. Da war dann zum einen die “AiP”, die mir generell nix verständlich erklären konnte, und zum zweiten bin ich dem Oberarzt hinterhergerannt, um überhaupt mal zu erfahren, wie meine Ergebnisse sind, und was los ist. Dieser hat uns (mein Freund war dabei) dann regelrecht zugetextet, so daß es kaum möglich war, Fragen zu stellen. Natürlich hat er in seinem Fachjargon nur so vor sich hingeschwallt, und es hat sich mächtig gut angehört! Aber das Ende vom Lied war dann, daß er mich mit einer Videokasette über Prophylaxen abgespeist hat, und danach sollte ich mich für eine davon entscheiden. Also Patientenberatung leicht gemacht. Deshalb bin ich inzwischen der Meinung, daß ich doch lieber zu meiner Neurologin gehe … die redet dann doch schon deutlicher
Dieser Oberarzt hat jedenfalls auch gemeint, daß während einer Schwangerschaft wohl keine Schübe auftreten. Einfach, weil die Natur schon zum Wohle des Kindes dafür sorgt, und alles abhält, was den “Mutterkörper” schwächt. Allerdings ist halt die Gefahr, daß in der Stillzeit ein Schub kommt. Ich habe jetzt aber schon von 2 Müttern gehört, die sich seit ihrer Schwangerschaft pudelwohl fühlen, und selbst in der Stillzeit keinen Schub hatten. Also ist das wohl auch wieder eine 50%-Theorie.
Mein Problem mit dem Thema “Kinderkriegen” lag aber eher darin, daß ich mich frage, wie ich wohl damit umgehe, wenn sich in jungen Jahren bei meinen Kindern rausstellt, daß sie MS haben. Wie sehr kann ich damit leben, daß ich trotz Wissens meiner Krankheit, Kinder bekommen habe? Auch wenn es nicht vererbbar ist, aber in Familien tritt es ja wohl häufiger auf (allerdings bin ich die einzigste in meiner Familie). Ich kann ja dann nicht hergehen und sagen: “Ach, hast du das jetzt auch, das tut mir aber leid. Hätte ja auch anders ausgehen können”. Ihr versteht sicher, was ich meine.
Andrea … danke für die Mühe mit den Terminen! Schade, daß es immer dienstags ist, das paßt mir eigentlich nicht so, weil ich da Fahrschule habe. Aber ich denke, einen (vielleicht auch 2 Termine) könnte ich wahrnehmen. Wir können uns ja dann nochmal kurzschließen.
Naja, ich denke, jetzt habe ich genug getextet. Nur zu Peter und seinem Gerechtigkeitssinn noch etwas: Manfred Rommel (ehem. Stuttgarter OB) hat mal geschrieben: “Ach, die Welt ist nicht gerecht! Dir geht’s gut, und mir geht’s schlecht. Wär’ die Welt etwas gerechter, ging’s mir gut - und dir ging’s schlechter!” Egal wie - ich sehe meine Krankheit nicht als Bestrafung. Für mich ist es eher eine Aufgabe, die es zu bewältigen gilt. Ich hoffe, daß es so gut wie möglich gelingt.
In diesem Sinne, wünsche ich euch einen schönen Tag (und denkt dran, bald ist Wochenende!)
Liebe Grüße und eine schönen Abend!
Petra
… Oh nein, wieso hab ich da nur den Peter vergessen???
Das sollte so natürlich nicht sein, entschuldige bitte! Dir natürlich auch einen schönen Abend!
(komisch, ich leide doch an MS, und nicht an Altzheimer …)
Gruß
Petra
Hallo Peter und Andrea,
bei mir überschlagen sich zur Zeit einige Ereignisse (Zwei Hochzeiten, davon eine in der alten Heimat, Babysitting, Grillabend mit einer Riesenportion Kinder und abends am Telefon der Hochzeitskandidatin, aus der alten Heimat händchen halten)
ich drucke die Texte auch aus, weil ich damit in den Garten gehe und dort die Philosophie auf mich wirken lasse. Im Ernst: ich erfasse die Inhalte besser, wenn sie schwarz auf weiß stehen und ich sie ohne das lästige summen des PC lesen kann (ein Vogel nervt nicht so). Und weil ich noch nie soviel geschrieben habe, wie in den letzten Tagen, fehlt mir dieRoutiene für lange Texte. Also verzeiht mir die vergleichsweise kurzen Antworten.
Mir ist aufgefallen, daß ich tippe und wenn ich den Beitrag einstelle bereits zwei neue Texte von euch drin sind. Deshalb hatte ich die Idee, daß neben dem Datum auch noch die Uhrzeit angezeigt werden sollte. Das war ein Wink an den Programmierer.
Arbeitszeitkürzung: war meine Frage
Über mögliche Einschränkungen im einzelnen möchte ich mir heute keine Gedanken machen. Das verspeert mir die Freude am Leben.
Mein mann pflegt immer zu sagen: “Wir müssen alle mal sterben.” Aber er hat auch heute schon Angst davor, die letzten Jahre als Pflegefall im Bett zu liegen.
Ein eigenartiger Vergleich: Als unser zweites Meerschwein gestorben ist, hat er Verlustängste gegenüber dem viel jüngeren dritten Meerschwein gäußert. Darufhin sagte ich ihm, Jenny ist erst 6 Monate. Sie hat noch ihr ganzes Leben vor sich.
Viel mehr Philosophie könnt ihr von einer Statikerin (Tragwerksplanerin) nicht erwarten.
Die Begriffe waren gut erklärt. Ich lerne gerade das schwäbische (in der praxis). Wörter aus dem bayrischen, die dem ähneln, verstehe ich schon.
Hallo Andrea,
wann und wo warst du das letztemal auf einem Konzert?
Ich<<< in Leipzig in der Arena, 18 Mai 2003
Der Mega-Bär war der Hammer.
Hallo Petra,
In der Beschreibung deiner Gefühle habe ich meine eigene Gefühlswelt nach der Diagnose wiedererkannt. Das hat mir gezeigt, daß es doch anderen auch so geht. Ich bin selber noch an der Verarbeitung. Jetzt habe ich mich doch etwas “ausgezogen”.
Zur Beruhigung nach einem Tag bei der Freundin mit Baby (7 Monate alt), wo es doch etwas lauter zugeht, trinke ich einen Tee aus Johanneskraut, Orangenblüten und Melisse (Mischung aus dem o. g. Buch). Baldrian lasse ich weg, weil der Geschmack doch Überwindung kostet.
So, das war wieder viel für meine Verhältnisse.
Viele Grüße auch an Tina, Beppo und Claudia und alle anderen
cony