Hallo Ihr,

wie geht Ihr mit wechselhaftem Befinden um?
Mir fällt es immer wieder schwer mich selbst bzw. meine Kräfte einzuschätzen.
Mal geht es Tage oder ein paar Wochen gut, dann wieder bin ich total ausgelaugt und kriege nix richtig auf die Reihe.
Auch beim Laufen ist das so. Vor 4 Wochen hatte ich Besuch von einer Freundin, da ging es mal wieder einigermassen gut mit der Lauferei (habe dann immer die Befürchtung dass ich nicht für voll genommen werde wenn ich berichte dass es nicht so gut geht).
Im Moment ist es wieder mal etwas schlechter aber bei weitem nicht so schlimm wie vor einem halben Jahr als man mir im KH den Rollator nahe gelegt hat.

Finde es blöd wenn man seine Grenzen immer neu ausloten muss

LG
Pucci

Hallo Pucci,

ja, das mit den Grenzen ist schon so ein Päckchen, das man tragen muß! Heute geht es mir gut und nächsten Tag kann es schon ganz anders sein. Obwohl ich mich überhaupt nicht beklagen kann, da es mir im Großen und Ganzen ziemlich gut geht (vielleicht auch dank Avonex).

Aber das mit dem “nicht für voll nehmen” kenne ich. Da ich ein lustiger und kämpferischer Typ bin, kann das keiner so richtig verstehen, wenn ich mich von heut auf morgen anders fühle. Habe mich aber mittlerweile daran gewöhnt. Wie soll ein Außenstehender auch solche Veränderungen verstehen!!! Wir verstehen es doch manchmal selbst nicht.

Also, halt die Ohren steif!

Bine

Hallo Pucci,
gestern konntest Du mich in der Pfeife rauchen, ich habe mein linkes Bein hinter mir hergezogen. Heute bin ich für meine Verhältnisse wie ein junger Gott gelaufen. Viel weiter als gestern. Ich schiebe es im Moment auch aufs Wetter. Weil es auch anderen, die nicht MS haben auch net so berauschend geht.
Glaubwürdig ist natürlich wenn andere sehen, daß es einem wirklich schlecht geht. Aber wollen sie das wirklich??? Ich bin die begnadete Schauspielerin wenn es um das verbergen meiner Defizite geht aber heute schaut mir mein Umfeld in die Augen und weiß wie es mir wirklich geht. Aber das hat auch einige Zeit gebraucht. Heute kann auch ich mal Hilfe von anderen annehmen früher war das indiskutabel.
Ich stimme meiner Vorschreiberin zu, wie will jmd der selbst nix hat nachvollziehen wie es uns geht, wenn wir es oft selbst nicht wahrhaben wollen. Heute werde ich ins Körbchen geschickt wenn ich es mal wieder übertreiben will.
Ich versuche täglich meine Grenze zu erweitern da sind aber auch oft Rückschläge dabei. Aber versuchen sollte man es. Gib jedem Tag ne Chance und wenn heute bescheiden ist so kann es morgen wieder viel besser sein. (Das kann trösten und helfen einen Haken hinter nicht so tollle Tage zu machen) Wenn du gut damit umgehst reagiert auch Dein Umfeld entsprechend wenn nicht sind sie noch in der Lernphase oder Du kannst sie vergessen. Wir müssen lernen mit dieser Erkrankung zu leben unser Umfeld aber auch.
(Mei siehst Du gut aus - Ihr habt mich auch noch nicht tapsen sehn (bzw. ich hab es Euch nicht sehen lassen))
Idefix

Ja, Idefix,
da muß ich dir jetzt zustimmen! Heute so und morgen wieder anders! Aber die Krankheit zu akzeptieren, ist wichtig. Verdrängen hilft nicht. Sie ist nun mal da. Fiel mir am Anfang sehr schwer, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Kann sie mittlerweile auch beim Namen nennen. Andere haben Rheuma, Krebs oder andere teuflische Krankheiten. Und wir haben eben MS. Ich versuche jeden Tag das Beste daraus zu machen. Obwohl meine Kräfte auch täglich unterschiedlich sind. Was mich am meisten stört bei mir, sind meine Stimmungsschwankungen. Bin zeitweise richtig garstig. Da tut mir meine Familie doch manchmal ziemlich leid. Und ich glaube auch, das sie mit diesen fiesen Schwankungen nicht so richtig umgehen können. Vor allen Dingen meine jüngere Tochter. Das tut weh, aber ist halt so. Auch damit muß ich fertig werden.
So: Nun noch einen schönen, heißen Tag. Ich glaube, bei uns naht ein Gewitter. Fühl mich jedenfalls so!
Gruß Bine

Hallo Ihr,

heute ist es mal wieder übel mit dem Laufen. Heute Mittag war ich bei Edeka und der Einkaufswagen war mal wieder mein “bester Freund” weil ich mich da so prima festhalten kann und keine Angst haben muss zu fallen.
Mein linkes Bein ist nämlich wieder wie aus Gummi und das re. wackelt auch mal wieder.
Treppe laufen…runter ein Gewackel (GsD habe ich ein Geländer) und rauf ein “sich hochziehen am Geländer”

Pucci