Ich erlebe wie schwierig es ist bei meiner Frau zu erleben, dass sie sich psychisch immer mehr verändert. Ist das so bei MS, das es auch eine Persönlichkeitsveränderung gibt?

Hallo, Gregor,
ich bin selbst MS krank und ich muß sagen,daß ich mich bestimmt dadurch verändert habe.So was geht nicht spurlos an einem vorbei.Niemand kann sich damit so schnell abfinden auf immer nicht mehr so zu können ,wie früher.Das gilt bestimmt auch für andere chronische Krankheiten.
Aber mancher trägt es eben gelassener .

Hallo Gregor,
ich bin auch an MS erkrankt und ich kann von mir sagen, dass ich mich selbstverständlich verändert habe. Der Einschnitt ins Leben war einfach sehr groß. Im Laufe der Zeit hat sich allerdings auch vieles an mir zum Guten verändert, dafür bin ich dankbar. Versuche, Deine Frau zu verstehen, ohne dass Du Dich selbst dabei aufgibst. Damit wäre niemandem geholfen. Ich wünsche Dir und Deiner Frau von Herzen alles Gute und trotzalledem Freude am Leben.
Gruß, Wolfgang

hallo!
leider ist es so… es gibt teilweise sogar massive kognitive veränderungen. ich weiß, es klingt fuer die betroffenen sehr hart, aber ich habe beruflich mit ms zu tun und muss sagen: alles ist möglich: depressionen, psychosen, manie und demenzielle erscheinungen. kommt darauf an, wo die läsionen liegen geht es teilweise weit über die “krankheitsverarbeiteten” momente hinaus. es können auch die kognitiven einschränkungen größer wie die körperlichen sein. ich möchte nimanden diskriminieren, sondern angehörigen eine hilfe bieten, wenn es sie betrifft, auch wenn meistens nicht so ist! deshalb macht mich bitte nicht nieder!

Das schlimme ist das die Erkrankten das auch nicht wahr nehmen. Dadurch hat sich die Beziehung zu meiner Frau sehr verschlechtert.

Ja das muss ich ganz deutlich sagen. Bei meiner frau ist es so, dass sie sich total abkapselt. Wir streiten uns sehr häufig und sie kann mit Kritik nicht mehr umgehen.

Hallo Gregor,

das ist etwas was mein Mann mir auch immer vorwirft. Natürlich habe ich mich verändert, aber mein Mann auch. Es ist bestimmt normal, das sich jeder verändert. Schieb nicht alles auf die Krankheit. Mein Mann sagt auch immer, das ich mich verändert habe, seit ich von der Krankheit weiß. Aber die ersten Symptome hatte ich schon bevor wir uns kennengelernt haben.

Unterstütz deine Frau, wenn sie es braucht, aber gib ihr nicht die Schuld an allem. Habt ihr vorher keinen Zoff gehabt? Es gibt immer einen Grund zum streiten.

Und denk immer daran, du bist auch nicht mehr der, der du warst, als du deine Frau kennengelernt hast.

Gruß Heike

Hallo Heike,
natürlich verändern sich immer beide. Ich kann aber ganz deutlich merken und bestätigen auch Fachärzte, das dort wo Entzündungsherde im Gehirn aufgetreten sind auch kognitive Einbußen sein können.
Leider habe ich auch das Problem, das meine Frau solche Gedanken nicht zulässt. Sie zieht sich auch immer mehr zurück und nimmt auch keine Hilfe an, die sie nötig hätte. Denn dazu kommt wahrscheinlich auch noch eine Depression, die behandelt werden müsste.
Gruß Gregor

Vielleicht solltet ihr psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.
Mein Neuro ist z.B. nebenher auch noch ausgebildeter Psychologe.
Eine Therapie zu zweit in neutraler Umgebung könnte vielleicht was bringen,sofern beiden etwas am Fortbestand einer guten Ehe gelegen ist.

Hallo Heike,
ich bin auch selbst MS erkrankt. Ich habe zum Glück gemerkt, das auch ich etwas unernehmen musste um unsere Ehe aufrecht zu erhalten. Leider habe ich es zu spät gemerkt. Mittlerweile bin ich von meinem Mann getrennt, weil ich immer nur mein Ding durchgezogen habe. Zum Glück habe ich einen guten Neurologen, der auch meine psychischen Veränderungen angehen konnte. Ich wollte das leider über Jahre nicht wahr haben. Darunter haben auch unsere gemeinsamen Kinder sehr gelitten. Aus deiner Äußerung leite ich ab, das du auch deinem Mann Vorwürfe machst. Ob du wirklich erfassen kannst, wie es ihm geht? Für mich war die Trennung sehr schwer und ich würde in einer erneuten Partnerschaft anders handeln. Ich wünsche dir das es bei dir nicht so weit kommt! Ich habe auch oft nicht erkannt, was mein Mann für Bedürfnisse hatte und habe ihm oft Unrecht getan. Ich habe mich zu viel mit meiner Krankheit beschäftigt. Heute nicht mehr. Mir geht es wesentlich besser.
Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute!
Cathrin

Siehe da, ich bin nämlich auf der anderen Seite. Mein Mann meint, er muss mich wie ein Kind behandeln, und das bedeutet für ihn, dass alles was ich mache kritisiert werden muss. Beispiel beim Einparken. Also, ich kann einparken, ich fahre jetzt 30 Jahre Unfall- und Beulenfrei. Aber er muss hinter mir stehen und mich dermassen zusammen schreien, so dass Leute kommen zu sehen was los ist. (Dieser Mann hat 3 Autos verschrottet, kriegt mindestens einmal im Jahr eine neue Beule.) Oder dass mein linker Fuß manchmal am Teppich hangen bleibt. Oder unterbricht mich während ich telefoniere, um mein Deutsch zu korrigieren. Oder er sagt, dass ich zu wenig Zucker in mein Espresso tue. Das ist NICHT normal. Vielleicht bin ich jetzt empfindlicher geworden. Er kann und will nicht akzeptieren, dass ich die halbe Zeit auf “Akku leer” stehe. Er hat sich auch verändert. Er ist sehr ungeduldig und schlechtgelaunt heutzutage.
Dieses Schreiben hat therapeutische Wirkung gehabt. Ich werde ihn heute klarmachen, dass er immer noch Ehemann ist, und nicht Vater.
Eigentlich habe ich mir immer vorgestellt, er wird mal krank, wie mein Vater und seiner auch, und ich müsste ihn pflegen, wie meine Mutter und seine auch. Ich habe das irgendwann akzeptiert. Aber jetzt ist anders rum.

Hi Sally,

über Deinen Beitrag mußte ich ziemlich breit grinsen (wenn’s für Dich sicher auch nicht immer so lustig ist … sorry). Erinnert mich aber daran, daß ziemlich viele Leute denken, sie müßten mich bedauern, weil ich solo bin. Ich behaupte dann immer, das hat Vor- UND Nachteile … siehe Dein Beitrag. Ich bin jedenfalls nach der Arbeit immer recht froh, wenn ich mich auf die Couch knallen kann und nicht noch wer was von mir will oder mir klarzumachen versucht, wie viel weiter man doch mit etwas Disziplin etc. kommen könnte … Dein Mann hätte an mir (auch) keine Freude - man stelle sich vor, ich trinke meinen Tee sogar GANZ OHNE ZUCKER :wink:

Laß Dich nicht ärgern und bleib “empfindlich”

Gruß AHT

Genau!!! AHT hat vollkommen Recht, Du bist so GUT wie Du bist also bleib so!!! Die Meinung kannste ihm, Deinen Mann, ja trotzdem ordentlich betont sagen - lass Dir nichts gefallen!
Alles Liebe von Kati

Hallo,Sally,
vielleicht solltest du mit deinem Mann mal raus aus dem Alltagstrott und in einer anderen Umgebung,in Urlaubsstimmung in Ruhe über all das reden ,was sich so angestaut hat…
Im Alltagstrott klappt das meist nicht,alles geht die gewohnten Bahnen.

Hallo Sally,

ich kann dich verstehen. Es gibt einfach Sachen die ein “gesunder” nicht versteht. Z.B. konnte ich mich vor ein paar Monaten auf Familienfeiern nicht kozentrieren. Wenn so viele auf einmal geredet haben, habe ich gar nichts mehr verstanden. Ich habe dannn nur noch ja oder nein oder hm gesagt. Wenn mein Mann auf der Rückfahrt gesagt hat: du hast aber auch nicht viel gesagt, hätte ich ihm den Hals umdrehen können.

Ich fahre auch nur ungerne mit meinem Mann einkaufen. Da ich nach Meinung von meinem Mann nicht Auto fahren kann, fährt er immer. Mein Mann parkt immer irgendwo. Ich komme auf dem Rückweg kaum bis zum Auto. Aber das Auto holen? Für die 5 Meter? Ich soll mich nicht so anstellen, die paar Schritte kann ich noch laufen.

Gruß Heike

Hallo Heike,
du hast in deinen Beiträgen immer eine sehr schlechte Meinung über deinen Mann. Scheinbar machst du immer alles richtig oder?
Vielleicht wäre es für deinen mann auch einfacher wenn du in der lage wärst deine Probleme die sich wohl angestaut haben zu bearbeiten und zwar so, das es für euch beide einen Gewinn bringt.
Ansonsten solltest du deinen Weg lieber alleine gehen.
Ich merke, das du unbedingt Hilfe benötigst. Denn du scheinst dich ja immer im Recht zu fühlen.
Wenn ihr Kinder habt tun sie mir ganz schön leid, wenn sie sich immer auf eurem Kriegsschauplatz befinden.
Denk mal darüber nach!

Gruß Cathrin

Find ich nicht i. O. wie Du hier angreifst, was ist Dir denn über Deine Leber gelaufen? Niemals in den Beiträgen tut sie sich so hervor, als wenn nur sie alles richtig macht. Guck mal so die Sache an: -> Man will sich hier doch was von der Seele reden u. etwas was man so halt vielleicht schlecht verarbeitet sonst oder etwas, dass schon einen stören kann aber man aufgegeben hat mit dem jeweiligen “Ärgernis” drüber zu reden oder reden zu können. Manchmal hat man einfach die Erfahrung gemacht, schlucks lieber, kommt mehr bei raus - aber ärgern darf man sich doch drüber trotzdem und es mal als Beispiel von sich geben, wo wenn nicht hier? mal los lassen oder? Außerdem sollte der Beitrag auch für den “Betreff-Schreiber” eine Art Mitteilung sein, dass er nicht allein ist mit seinen Sorgen. Du wirkst echt so, als wenn Du sauer bist drauf, das andere nen Mann haben - haste vielleicht keinen und deshalb so angriffslustig? Tut mir leid aber so kommst Du rüber - Na? wie findest Du denn das nun, so wolltest Du sicher auch nicht verstanden werden, wenn das nicht so zutreffen sollte was ich geschrieben habe oder?! Also komm mal runter von da oben.
Lieber Gruß an Dich, ich meins nicht böse!
Kati

Klar hat man mit Familie / Partner häufig Stress, vor allem wenn’s einem nicht sonderlich gut geht. Die ewigen Ratschläge - mach doch langsam… hat das nicht Zeit… muss doch nicht jetzt erledigt werden… gehen mir genauso auf die Laterne, wie … was ist denn los?, …stimmt was nicht? …haste was? …mit dir ist heute überhaupt nichts anzufangen. Ich ertappe mich immer wieder, dass ich auf beide Situationen gereizt reagiere.
(Wenn mich doch alle einfach in Ruhe lassen würden… denke ich sowohl wenn’s mir gut geht und ich wie ein “wild gewordener Handfeger” (Ausdruck von meinem Mann) durch Haus und Garten turne, aber auch wenn ich mich “ausgelutscht” und ohne Kraft durch den Alltag schleppe.
Hab - um ewigen Erklärungen oder Streitereien aus dem Weg zu gehen - mir eine rote Karte angeschafft, die dann, wenn mich alle nur nerven, in der Diele am Spiegel steckt. So wissen alle im Haus - Mama ist auf Kollisionskurs. (Kommt Gott sei Dank nicht allzu häufig vor und wenn, dann hält dies auch nicht sooo lange an.) Das System klappt ganz gut. Oft müssen wir auch alle über die rote Karte am Spiegel lachen - nach dem Motto “Lach, wenn’s zum Heulen / Streiten nicht ganz reicht”.
Muss vielleicht noch anmerken, dass meine Kinder schon älter sind und von klein auf wissen, dass ich schon mal austicke, wenn’s nicht so läuft (mein Mann übrigens auch - schon 30 Jahre). Genauso schnell wie ich auf 180 bin, komme ich aber auch wieder runter (glaube ich zumindest). Wenn ich meine Tiefpunkte habe und alleine sein will, gehe ich in meinen Keller zum Wäschebügeln. Da lassen Sie mich dann zum Glück auch in Ruhe (Waschküche = Sperrbezirk).
Ich hoffe nur, dass meine Familie mich notfalls schüttelt, wenn ich meine “Stimmungsschwankungen” selbst nicht mehr mitkriege und alle darunter leiden müssen. Naja vielleicht zeigen sie mir dann ihre “Rote Karte”, ich hoffe nur sie “sperren” mich dann nicht komplett im Familienspiel.
LG Gerlinde

Salute, logisch ändert eine MS-Diagnose und vor allem das Voranschreiten der Krankheit einen Menschen. Die oberflächliche Leichtigkeit der Vergangenheit ist vorbei. Meine Frau nahm mich trotz meiner MS. Zusammen schlitterten wir immer tiefer in die MS hinein (Stock - Gehwagen - Rolli und natürlich Phasen mit Wut - meine Wut auf mich, dass ich Dinge nicht mehr kann, die vor kurzem noch selbstverständlich waren). Entweder reißt dies eine Beziehung auseinander oder man ist sehr stark verbunden. Aber einfach ist so eine Beziehung wohl selten.