Potenzielles Therapeutikum gegen multiple Sklerose und andere demyelinisierende Krankheiten entdeckt

CAMBRIDGE, Massachusetts–(BUSINESS WIRE)–

Biogen Idec (NASDAQ: BIIB) verkündete heute die Veröffentlichung von Ergebnissen einer vorklinischen Studie, die zeigen, dass der Antikörper anti-LINGO-1 die Remyelinisierung des Rückenmarks sowie die axonale Integrität fördert, was ihn als potenzielles Mittel gegen multiple Sklerose (MS) und andere demyelinisierende Krankheiten des Zentralnervensystems (ZNS) interessant macht. Die Ergebnisse werden in der Oktober-Ausgabe des Fachmagazins Nature Medicine vorgestellt und bestätigen zuvor veröffentlichte Daten, die auf das Potenzial des anti-LINGO-1-Antikörpers bei der Myelinreparatur des ZNS hindeuteten.

LINGO-1 wirkt offenbar als molekularer Schalter, der die Fähigkeit von ZNS-Zellen steuert, Myelin – die schützende Isolierschicht, die die Nervenfasern umwickelt und für die störungsfreie Weiterleitung elektrischer Impulse verantwortlich ist – zu produzieren. Wird diese sogenannte Myelinscheide durch Autoimmunkrankheiten wie MS geschädigt, verlieren die Nervenzellen ihre Fähigkeit, Impulse an den Körper zu senden. Eine fortschreitende Schädigung kann zum Absterben dieser Zellen führen, was zur Behinderungsprogression beiträgt. Mit einer MS-Therapie kann der Prozess der Schädigung zwar verlangsamt werden, eine Reparatur des zerstörten Myelins ist bisher jedoch nicht möglich. Wissenschaftler von Biogen Idec hatten entdeckt, dass LINGO-1 die Myelinreparatur nach einer Verletzung möglicherweise verhindert. In der heute veröffentlichten Studie konnten sie in einem MS-Tiermodell die Myelinreparatur fördern sowie die Genesung verbessern, indem sie LINGO-1 blockierten.

„Diese vorläufigen Ergebnisse sind ermutigend und deuten darauf hin, dass der anti-LINGO-1-Antikörper das Potenzial hat, einige der Schäden des ZNS zu reparieren. Dies könnte ein völlig neuer Ansatz zur Behandlung von MS sein“, sagte Alfred Sandrock, M.D., Ph.D, Senior Vice President, Neurology Research and Development, Biogen Idec. „Das anti-LINGO-1-Programm ist ein Hauptbestandteil unserer Forschungs- und Entwicklungsbemühungen im Hinblick auf MS. Wir verfügen über eine Pipeline mit zahlreichen Arzneimittelkandidaten, die auf verschiedene Behandlungspfade und Patientenbedürfnisse ausgerichtet sind. Unser Ziel ist es, den Menschen, die mit dieser verheerenden Krankheit leben, ein breites Spektrum von Behandlungsmethoden zu bieten.“

In der Studie wurde die funktionelle Erholung nach einer Demyelinisierung dargestellt, indem die Progression von experimenteller autoimmuner Enzephalomyelitis (EAE) – ein in weiten Kreisen anerkanntes Tiermodell zur Erforschung der klinischen und pathologischen Merkmale von MS – beobachtet wurde. Der anti-LINGO-1-Antikörper wurde vor dem Ausbruch der Krankheit injiziert und führte im Vergleich zur Kontrollgruppe in allen Stadien der Krankheitsprogression zu einer Abschwächung der EAE. In einer ähnlichen Studie resultierte die Behandlung mit dem Antikörper in einer deutlichen Reduzierung der EAE-Symptome – auch als anti-LINGO-1 nach dem Ausbrechen der Krankheit injiziert wurde.

In der Studie ging die funktionelle Erholung, gemessen nach EAE-Scores, mit verbesserter axonaler Integrität sowie axonaler Remyelinisierung einher. Anhand von Magnetresonanz-Diffusions-Tensor-Bildgebung wurden physiologische Verbesserungen der axonalen Integrität nachgewiesen. Auf Zellebene konnte die Produktion neuer Myelinscheiden mit Hilfe von histologischer Färbung und Elektronenmikroskopie gezeigt werden.

„Dies sind sehr erfreuliche frühe Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass Therapien, die auf die Myelinreparatur im ZNS abzielen, das verhaltensbezogene sowie funktionelle Ergebnis bei Modellen der multiplen Sklerose stark beeinflussen können. Der nächste Schritt ist die Identifizierung weiterer Regulatoren für die Myelinreparatur, die die funktionelle Erholung von MS-Patienten unterstützen“, sagte Robert H. Miller, Ph.D., Principal Investigator, Myelin Repair Foundation, und Director of the Center for Translational Neuroscience, Case Western Reserve University.

Anti-LINGO-1 wurde von Biogen Idec entdeckt und wird im Rahmen eines der branchenführenden Forschungs- und Entwicklungsprogramme des Unternehmens erforscht. Biogen Idec hat bereits zwei Produkte zur Behandlung von MS auf den Markt gebracht, vier weitere befinden sich in der klinischen Entwicklung.



Das klingt doch gar nicht so schlecht- auch wenn es von der “ach so bösen Pharma” kommt… :wink:

LG von Lupo

Es ist mir “wurscht”, wer mir hilft. Hauptsache es tut jemand, oder??

…und etwas gegen MS zu finden, Respekt den Forschern, vor dieser Aufgabe…

…und toi, toi, toi

Sabine
SW

Liebe Sabine,

du hast in allen Punkten Recht.
Ich erwarte allerdings von der Pharma Hilfe.
Wie sich die Pharma verhält ist leider ein anderes Kapitel.

Alles Gute und LG von Lupo

“Das klingt doch gar nicht so schlecht - auch wenn es von der “ach so bösen Pharma” kommt…”
Die “ach so böse Pharma”, sind Aktienunternehmen, wie Automobilhersteller und die Bahn AG auch. Wie eine Aktiengesellschaft funktioniert soll hier nicht Diskussions-
grundlage sein. Eine AG trägt jedoch Verantwortung gegenüber ihren Aktionären - DIE werden nämlich sehr schnell “böse”, wenn die Aktien nicht das halten, was diese Anleger sich davon versprechen: nämlich zu steigen!
Aktionär kann jedeR werden, und der Wertpapierhandel orientiert sich wenig an Ethik und Moral. Da wird der Konkurrenzkampf um Aktienwerte zwischen den Pharma’s mit harten Bandagen geführt: Damit der Aktionär und die Aktionärin sich freuen, weil ihre Unternehmensanteile Gewinn machen.
Tysabri oder Betonmischer für China: Profit, Profit, Gewinn…sonst werden die Shareholder “böse”.
Und was böse Aktionäre anrichten können…die letzten 100 Jahre Aktienhandel halten so einiges bereit…,
aber wie Sabine so nett ugs schreibt: Wurscht, hauptsach s’hilft!