Hallo Steffi,
um einen Schub festzustellen, braucht man keine Medizintechnik. Ein Schub ist laut “offizieller Definition”
http://www.dgn.org/images/stories/dgn/leitlinien/34ms.pdf
[zitat]Neue oder eine Reaktivierung bereits zuvor aufgetretener klinischer Ausfälle und Symptome, die
subjektiv berichtet oder durch die Untersuchung objektiviert werden können und
• mindestens 24 Stunden anhalten,
• mit einem Zeitintervall von @ 30 Tagen zum Beginn vorausgegangener Schübe auftreten und
• nicht durch Änderungen der Körpertemperatur (Uhthoff-Phänomen) oder im Rahmen von
Infektionen erklärbar sind.
Einzelne paroxysmale Episoden (wie z. B. tonische Spasmen) werden definitionsgemäß nicht als Schub eingeordnet. Multiple Episoden dieser Art mit einer Dauer von mehr als 24 Stunden werden jedoch ebenfalls als Schub angesehen.[/zitat]
Es reicht also schon, dass du “Ausfälle und Symptome” subjektiv berichtest, die die entsprechenden Kriterien erfüllen. Mehr braucht es für eine Schubdiagnose nicht! Ansehen tut man uns die meisten Symptome sowieso nicht, und im MRT sieht man auch vieles nicht, nicht mal alle Läsionen. Ob wir einen Schub haben, entscheiden wir selbst!
Mein Neurologe kann übrigens in seiner Praxis nicht mal VEP ableiten, da ist deiner noch besser ausgestattet als meiner. Ich finde aber meinen völlig ausreichend.Bei einer Schwangeren würde mein Neuro nicht mehr machen, als bei ihr in Rückenlage ein bisschen mit dem Hämmerchen klopfen und an der Fußsohle kitzeln, in die Augen leuchten und sie mit dem Finger auf die Nasenspitze tippen lassen, und basta. Natürlich könnte man im MRT mit einer Ladung Kontrastmittel sehen, ob aktuell eine Schrankenstörung besteht, aber, was dann? - Nichts.
Wozu eine belastende Untersuchung machen, die wegen deinem Baby keine therapeutischen Konsequenzen hätte, weder einen Cortisonstoß noch sonstwas? Nicht mal ein rezeptfreies (und bei MS nachweislich wirkungsloses) Enzympräparat, wie es mancher Alternativ-Neurologe empfiehlt (z.B. das mit W), dürftest du einnehmen, weil diese Schweine- und Ananas-Verdauungsenzyme die Blutungsneigung verstärken und zu Durchfällen führen können, und daher in der Schwangerschaft absolut kontraindiziert sind (bei Bluthochdruck übrigens auch).
Wegen Sensibilitätsstörungen würde ich erst mal gar nichts machen (lassen). Ruh dich aus und warte ab. Vielleicht macht dein Kleines allmählich deiner Wirbelsäule und deinen Bandscheiben zu schaffen, zerrt ein bisschen an den Bändern und lastet auf den Bandscheiben, im 5. Monat kann das schon sein. Versuch es mit schonender Bewegung und Schwangerschaftsgymnastik, geh spazieren oder schwimmen, wenn du kannst, und stricke Babysachen, dein Kind geht vor.
Alles Gute für dich und dein Kind und liebe Grüße!
Renate