Hallo an alle,

bevor ich zum Arzt gehe und als Simulant gelte, wollte ich einfach mal nachhören, ob meine Sorgen berechtigt sind.
Seit Jahren plagen mich temporär unterschiedliche Beschwerden, die meist nach mehr oder weniger langer Zeit verschwanden und kamen, bzw. ganz aufhörten.

Angefangen hatte es mit Taubheitsgefühlen linksseitig…diese Symptomatik hielt stundenweise, gesamt aber über ca. 3 Jahre. Daraus entwickelten sich dann Panikattacken.
Dann kam Drehschwindel hinzu. Der ging über ein paar Tage, auch hier war nach ca. 3 Jahren Schluss.
Begleitend kamen Gefühle von elektrischen Schlägen im Kopf hinzu. Einfach so, ohne andere Symptome. Diese sind weg…zuletzt 1997 so arg, dass es störte.

Es besteht allerdings seit langen Jahren (mitte der 90er) schlimme Müdigeit, die sehr einschränkt. Gefunden wurde nie etwas. Depressionen, Eisenmangel etc…alles durch.

Ab und an habe ich Taubheitsgefühle um die Nase und an den Beinen, meist links.
Seit 1998 habe ich Probleme beim Wasserlassen. Besonders am Morgen, bzw. wenn die Blase sehr gefüllt ist, kommt es nur sehr langsam, manchmal nur Tröpfchen, über Tag geht es aber besser. Keine Inkontinenz.
Ab und zu Gesichtsfeldeinschränkungen(Augenflimmern, kann Migräneaura sein)

Seit Jahren Empfindungsstörungen am Rücken. Ein Gefühl, als ob Berührung nicht richtig intensiv ankommt. Als ob da eine Schicht zwischen Haut und Nerv ist.
Ab und zu in der Motorik ungeschickt, als ob man neben sich steht, Feinmotorik ist ebenfalls schwierig. Aber eben nicht täglich und dauerhaft.

Bei langen Gesprächen das Empfinden monoton zu werden.
Zwischendurch Wordfindungsstörungen.
Schreiben klappt gut, fühlt sich manchmal fremdgesteuert an.

Und jetzt ganz neu- Hitzeempfinden im rechten Fußballen, hält nur Sekunden, Fuß ist aber nicht warm…Kälteempfinden in beiden Oberschenkeln, bzw. es fühlt sich an, als ob klamme, feuchte Wäsche draufliegt. Temperatur ist aber normal ? Dabei kalte Hände.

Dies und die Blasenprobleme haben mich auf diese Seite gebracht.

Wegen der Sehprobleme hatte ich 2005 oder 2006 eine MRT, ohne Befund. Sollte das davor dann auf dem MRT zu sehen sein? Mache ich mir umsonst Sorgen?

Klar, ich werde spätestens am Montag einen Arzttermin machen. Bisher habe ich immer alles auf die Psyche geschoben, da ich lange unerkanntes ADHS hatte und eben auch psychisch angeschlagen war.

Danke für Infos

Hallo Angsthase

erst dachte ich “oi” so schnell wie möglich zu Arzt aber nachdem ich gelesen hatte wie lange das schon geht uff… Der Arztbesuch bleibt Dir aber nicht erspart. Mach besser morgen einen Termin da die Neuros lange Wartezeiten haben. Erkläre Deine Symptome vielleicht geht dasdann schneller.

hab ja noch einiges vergessen :frowning:

Manchmal das Gefühl, dass es unter der Schädeldecke \“brennt\”, und manchmal ein Gefühl, als wäre nur noch Watte im Kopf.

Stechen unter den Fußsohlen, aber selten.

Gestern das erste mal ein eingeschlafenes Knie(???)

Sehkraft hat sich Verändert. Manchmal trotz Brille unscharf, manchmal mit Brille zu scharf. Augenarzt hat außer einer minimalen Achsenänderung nichts gefunden.

Nochmal Grüße :slight_smile:

Meiner Kenntnis nach kann der Befund der MS duch eine Lumbalpunktion (Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit) eindeutig gestellt werden, auch wenn ein MRT ohne Befund bleiben sollte. Deine Beschwerden können aber auch nichts mit MS zu tun haben. Dies kann wirklich nur ein Neurologe beurteilen. Jedenfalls als Simulant wirst du bestimmt nicht gelten.
Viel Erfolg.

Hallo Angsthase,

um nicht in die Psycho-Schublade gesteckt zu werden, ist es vor allem sinnvoll, dass du MRT, elektrophysiologische Untersuchungen und Lumbalpunktion/Liquoranalyse machen lässt. Die Appparate lassen sich nichts vorsimulieren, die sind objektiv, und eine verlangsamte Reizleitung in den Sehnerven oder in peripheren Nerven kannst du dir nicht einbilden.

Was nicht mehrere Tage lang ununterbrochen anhält, ist wahrscheinlich kein Schub. Ich würde bei dir eher auf ein Schilddrüsenproblem tippen, aber Ferndiagnosen können wir hier dir keine stellen. Lasse dich mal richtig durchchecken, versuche, deine Beschwerden so objektiv wie möglich zu schildern, ohne etwas von “Gefühlen” zu schildern, etwa so, als würdest du ein Auto in die Werkstatt bringen. Dann hast du am ehesten die Chance, dass man dich ernst nimmt. Alles Gute, und berichte mal, wie es dir ergangen ist!

Liebe Grüße
Regina

Hallo Angsthase,
ich habe “nur” etwa drei Jahre gewartet!
Gehe zwar nicht gern zum Arzt und widerspreche öfter, aber nach einem Gang zum Neurologen wegen eines der Symptome (ich kann nur noch ca. 30 Minuten gehen, dann schleift mein rechter Fuß und ich fange an zu torkeln) weiß ich jetzt wenigstens Bescheid. Ich habe PPSMS. Er hat eine Lumbalpunktion und Liquoranalyse ergaben eine 99%ige Wahrscheinlichkeit. Die anderen Untersuchungen waren nicht eindeutig.
Ich habe mir vor einigen Jahren unter Hypnose einen “Anker” gegen meine Panik vor Zahnarzbehandlungen und vor Spritzen setzen lassen. Nicht, dass ich jetzt fröhlich hingehe, aber ich schlafe vorher definitiv besser.
Liebe Grüße

Hallo,

ersteinmal danke für das Feedback.
Hatte nun einen Termin beim Neurologen.
Bei der ersten Schilderung meiner Beschwerden dachte sie gleich an MS.
Dann blätterte sie in meiner Akte und sah, dass es im Jahr 2003 eine MRT gab, die völlig ohne Befund war. Es ist eine große Praxis mit wechselnden Ärzten.
Also muss man auf dem MRT etwas sehen, sonst ist alles in Ordnung.(??)
Die reguläre neurologische Untersuchung war ebenfalls ohne Befund. (Streichtest, Nasenspitze finden, Reflexe etc.)

Andere Möglichkeiten die ähnliche Beschwerden verursachen schloss sie ebenfalls aus. (Vit. B12-Mangel z.B.)

Leider hat die Dame mich nicht überzeugt, denn sie besteht ebenfalls darauf, dass ADHS-ler sich nicht selber verletzen.
Damit liegt sie sehr daneben, da ADHS oft mit Begleiterkrankungen einhergeht.
Zur Erklärung, ich habe diese Diagnose 2006 bekommen und hatte mich zeitweise selber vereletzt. Sie hat nun gestern bei der Untersuchung die Narben gesehen.

Ansonsten soll ich zum Orthopäden und zum Urologen. Der Orthopäde hat mir bisher auch nicht helfen können. Aber ich verstehe das schon. Man ist mit Anfang 30 einfach nicht im Beschwerdenbereich eines älteren Menschen und er hat sein Budget, dass dann eben für die älteren verwendet wird.

Meinem Hausarzt werde ich jetzt noch die Geschichte von der Zecke erzählen und mich auf Borrellien testen lassen, da auch dies ähnliche Beschwerden verursachen kann.

Als letzter Schritt bleibt noch die Entfernung meiner letzten 2 Amalgamfüllungen und dann weiß ich nicht mehr weiter :frowning:

Ich wünsche euch hier alles Gute und bleibe “dran”
Komme mir vor wie ein Simulant, aber die Beschwerden sind nunmal da! Und alles hat mich immer wieder auf MS gebracht.