Hallo zusammen
Wollte mal fragen, wie ihr der Weg der zur Diagnose MS erlebt habt.
War bei euch auch vor bekanntgabe der Diagnose ein Termin beim Neuropsychologen bezüglich Belastbarkeit etc. angesagt? Oder allgemein der Beizug eines Psycholgen, zum abchecken, ob die Symptome nur psychischer Herkunft sind (wie auch immer dies gehen soll)?

Lieben Dank für die Antwort

Heidi

Hallo Heidi,

da meine Symptome eindeutig waren, und die Untersuchungsergebnisse auch (MRT, LP, verschiedene EP), wäre niemand auf die Idee gekommen, dass etwas davon psychische Ursachen hat. Apparate lassen sich nichts vorspielen.

Eine “Bekanntgabe der Diagnose” gab es bei mir auch nicht, die hatte ich mir schon selber gestellt. Eine Viertelstunde, nachdem ich mit meinem “Diagnose-Schub” beim ersten Neuro (und Psychiater) angekommen war, hatte ich schon Elektroden im Bein, und zwei Tage später lag ich im Krankenhaus mit “V.a. entz. ZNS-Erkr.”, was sich dann auch bestätigte. Eine Überraschung war’s nicht!

Liebe Grüße
Elke

Hallo zusammen
Wollte mal fragen, wie ihr der Weg der zur Diagnose MS erlebt habt.
War bei euch auch vor bekanntgabe der Diagnose ein Termin beim Neuropsychologen bezüglich Belastbarkeit etc. angesagt? Oder allgemein der Beizug eines Psycholgen, zum abchecken, ob die Symptome nur psychischer Herkunft sind (wie auch immer dies gehen soll)?

Lieben Dank für die Antwort

Heidi

Psychologen, Neurologen, Radiologen, Physiologen, Urologen und nicht zuletzt Pharmakologen - sie alle wollen an der MS-Diagnose beteiligt sein, wollen ihren Schnitt machen. Noch nie in meinem Leben wurde ich in sovielen Logen vorgestellt, wie bei meiner vermuteten disseminierenden Enzephalomyelitis. Diese Vermutung wollte ja bewiesen sein - Die Diagnose ist Lieblingskind jedes Arztes, um Heilung kümmern sie sich später.
Um meine Diagnose zu sichern, schickte man mich zu Kollegen, die die gleichen Diagnosekriterien anzuwenden wussten: Also aus einem Guss - ohne wenn und aber!
Besteht der unbegründete Verdacht einer Einschränkung deiner kognitiven Fähigkeiten, so will dieser Verdacht erhärtet sein - Also ab zum Psychiater!
Hat dein Neurologe vielleicht eine leichte Depression bei dir entdeckt oder ein Aufmerksamkeitsdefizit? Denkt er an suizidale Tendenzen oder hält er dich für etwas neurotisch (bei einem Neurologen ja denkbar)?
An meinem diagnostischen Kreislauf waren auch Ideologen beteiligt - Pharmakologen letztendlich. Also: Meine Diagnose MS steht auf einer soliden diagnostischen Basis - da komme ich so leicht nicht weg von! Weder von der diagnostischen Aktenlage noch von…ah, urggh…vielleicht hält man dich für eine eingebildete Kranke oder für einen englischen Patient? So früh wie möglich eine Therapie - am besten vor der Diagnose!

Viel Erfolg bei deiner Zweitkarriere als Unheilbare…
-pb-

Hi -pb-
Danke für deine Antwort…naja, nach dem Motto: “wenns die Ärzte denn brauchen, können sie mich gerne verpsychologisieren”…gewisse Symptome und Labortests lassen sich nun mal nicht einbilden…aber eben, jedem Buben sein Spielzeug…

Gruss, Heidi

Hiiiiiiiiiii…Heidi

Psychologen…ne, die meisten haben doch selber einen an der Klatsche - “Arzt, heile dich selber” sach ich da nur.

Also, okay, ich bin vielleicht ein Extremfall - habe meine Diagnose 98 in einem Bundeswehrkrankenhaus bekommen. So als Entlassungsgeschenk, nach 6 Jahren Dienst.

Nach diversen Untersuchungen bei teils übereifrigen Truppenärzten (z.B. eine zweistündige Untersuchung des Augenhintergrundes) kam irgendwann ein schnittig-strammer, seitenscheiteliger Stationsarzt (Bw.-kürzel: sssSa) auf mich zugeschossen und erklärte mir, dass es bei der MS drei Verläufe gebe: gutartig, ohne bleibende Behinderung, mittelschwer, z.B. mit Gehbehinderung nach einigen Jahren, und schwerer Verlauf, also bettlägerig oder Rollstuhl nach zwei Jahren.

“Aber, mein lieber” führte er weiter aus, “MS ist natürlich keine Erkältung, aber gehen sie mal davon aus, das sie ihren Alltag ganz normal weiter gestalten können, Kopf hoch !”

Jo, denn noch drei Tage Korti und zwei Wochen abgammeln auf der FU6 (Neurologie/Psychiatrie), mein rechter Bettnachnachbar war ein hundertprozentiger Psycho, hatte immer Heulkrämpfe - aber wir haben einfach den Fernseher lautergestellt…

Hiiiiiiiiiii Grobi
Du hast mir mit deiner amüsanten Story (hoffe nimmst mir das nicht übel) sowas von den Abend gerettet, du hast eine erfrischende Art, etwas doch Ernstes, easy rüberzubringen…
:slight_smile:

Danke dir!

Liebe Grüsse Heidi