" Vielleicht solltest DU mal besser mitlesen." Ja Frau, das würde ich dir auch empfehlen,
denn du hast jetzt schon markante Defizite. Naja, schieben wir es auf die MS …
" Vielleicht solltest DU mal besser mitlesen." Ja Frau, das würde ich dir auch empfehlen,
denn du hast jetzt schon markante Defizite. Naja, schieben wir es auf die MS …
Puh, eigentlich ging es mir um Hilfestellung und Rat, nicht um Anklage. Ich werde mich hier zurückziehen, auch wenn ich mich über ein wenig Austausch gefreut hätte.
Es ist ganz und gar kein Weltuntergang, etwas zu vergessen, dass sagen wir ihr auch immer wieder. Sie ist dann selber so sauer auf sich, dass sie sich schämt, etwas zu sagen und dafür lieber Stress für sich und andere in Kauf nimmt (O-Ton gestern). Sie hat nicht nur Angst vor mir, sondern vor allem (In ihrer Anamnese steht Angststörung) . Nicht nur ich werde angelogen, um kleine oder große Fehler zu vertuschen, sondern alle. Meist betrifft es jedoch mich.
Blasenentfernung: Ich habe da kein einziges Wort mitgeredet, war nicht mal dabei. Habe nur telefonisch mehrmals alles erklären lassen. Urologen (2 Meinungen) halten es für unabdingbar und meine Mutter möchte es.
Pflegegrad: Schon etlich Male eine Höherstufung und auch eingeschränkte Alltagskompetenz beantragt. Wie schon geschrieben, erzählt sie dann immer, wie gut es ihr gehe und was sie alles kann (und nein, das entspricht dann nicht unbedingt der Wahrheit). Wenn ich sage heute hat sie einen guten Tag, letzte Woche konnte sie aber nicht alleine essen fällt das unter den Tisch, auch mit Protokoll. Und nein, ich habe es nich nicht geschafft, dass jemand genau dann kommt, wenn es ihr sehr sehr schlecht geht, Termine dauern immer eine Weile. Beim letzten Mal fehlten 2 (!!!) Minuten für die Höherstufung. Und ja, ich hätte vehementer Widerspruch einlegen sollen, habe meine Kraft dann aber lieber für andere Dinge verwendet.
So, jetzt habe ich mich doch wieder gerechtfertigt. Es ist echt krass, wenn man nur das beste möchte, sich oft über seine Kräfte bemüht und sich dann noch vorwerfen lassen muss, dass man zwei Kinder kurz hintereinander und ein Haus hat.
Hi schubidü,
lass dich von einigen hier nicht vertreiben.
Geh während des Krankenhaushaufenthaltes zur Sozialberatung.
Nimm auch deine Aufzeichnungen mit, auch zu allen Vorfällen und so weiter.
Und was den Pflegegrad angeht, bei meiner Oma haben wir immer die Pflegekraft die normal kommt und den Hausarzt beim Termin mit dabei gehabt. Der Hausarzt hat das immer mit einem Hausbesuch verknüpft.
OK solche Hausärzte sind selten, aber einige gibt es noch.
Das andere wäre, gibt es auch von ärztlicher Seite Unterlagen zum Verhalten deiner Mutter?
Ansonsten gibt es im den Krankenhaus, wo die Blasenentfernung stattfindet auch eine Neurologische Abteilung? Vielleicht schafst du es, ein neurologisches psychatrisches Gutachten zu bekommen.
Das bedeutet nicht gleich, dass sie entmündnigt wird oder ähnliches, sondern es sollte darum gehen, für gewisse Tätigkeiten ihr die Verantwortung abzunehmen.
Ich kenne auch MSler die mit 40 schon einige Verantwortungen abgegeben haben, weil sie es nicht mehr geschaft haben.
Sprich mit dem Sozialdienst, was du alles machen kannst.
Ansonsten setze auch deiner Mutter die Pistole auf die Brust.
Auch du hast ein Leben und nur begrenzte Zeit für sie, so hart es sich das auch für andere anhören mag. Sei auch mal egositisch für dich und deine Familie.
Wenn sie gewisse Verantwortungen nicht an dich abgeben will, vielleicht an eine andere Person.
Grüße
Lucy
Gut geschrieben Lucy, auch meine Meinung !
Puhh… Hitzige Diskussion.
Ich kann beide Seiten gut verstehen.
Es kann nicht sein, dass du und deine Familie hinten anstehen müssen, nur weil deine Mutter krank ist. Ich könnte das nicht ertragen, dass meine Tochter sich für mich aufopfert. Niemand sollte sein Leben ruinieren, nur um jemanden anderen zu pflegen.
In jahrzehntelangen Ehen, wo der eine ohne den anderen nicht kann, im Alter, ist das etwas völlig anderes.
Also würde ich versuchen, so viel wie möglich an Pflege an gute Pflegedienste abzugeben.
Ins Heim gehört deine Mutter definitiv nicht, auch nicht in die Tages- oder Kurzzeitpflege. Man kann eine MS-Kranke nicht mit alten, vielleicht dementen Menschen vergleichen. Alleine der Stress des Anziehens, Fahrt irgendwo hin, den Tag lang sitzen (mit Inkontinenz!), zuhören müssen, womöglich Spiele spielen oder sonstwas, wäre für mich z.B. überhaupt nicht zu schaffen. Und ich habe noch keinen Pflegegrad.
Im übrigen werden meiner Meinung nach soziale Kontakte überbewertet. Die kann man auch am Telefon oder PC pflegen. Ich bin gerne alleine und ich kann mich hinlegen wann immer ich will. Das ist meine Freiheit und ich möchte es nicht ändern, wenn ich nicht muss. Raus gehe ich, wann ich will und die Kraft dazu habe.
Die Geschichte mit der Lügerei ist auch so eine Sache… Wenn man erst mal so krank ist wie deine Mutter fängt man irgendwann an zu flunkern. Ich praktiziere das selber gelegentlich. Das sind aber eher Notlügen, um mich nicht ständig erklären zu müssen, warum, wieso, weshalb jetzt irgendwas so ist.
Das resultiert aber daraus, dass man einfach irgendwann zum “Selbstschutz” damit anfängt. Man muss sich irgendwann einfach abschirmen, weil alles zu anstrengend geworden ist, selbst Diskussionen. Du empfindest das als Lügerei, was ich als Tochter auch tun würde. Das tut weh, wenn die eigene Mutter lügt. Aber versuche es nicht so überzubewerten. Wenn man so krank ist, ticken alle Uhren anders.
Eure Situation ist ziemlich festgefahren momentan, das liegt bestimmt auch daran, dass du dich verantwortlich für das Wohlergehen deiner Mutter fühlst. So kann es aber nicht weitergehen bei deinem eigenen Stress, den du hast.
Du wirst vielleicht auch deine Einstellung zu deiner Muttern ändern müssen. Das geht aber nicht von heute auf morgen.
Schwierig, schwierig…
LG
Ich frage mich langsam, ob wir hier zwei verschiedene Texte lesen…
Schubidü stellt hier einen Beitrag ein mit der Überschrift “Pflegeheimunterbringung”. Es geht um ihre Mutter. Gleich in einem der ersten Sätze stellt sie dann aber fest, dass die Mutter in der Regel halbwegs alleine zurecht kommt und schildert kurz, welche Hilfsdienste sie und ihr Mann leisten. Und in der Tat ist das nicht viel, so dass die Mutter scheinbar tatsächlich noch ganz gut alleine über die Runden kommt.
Ja was soll die Mutter dann in einem Pflegeheim?
Dann schildert schubidü im folgenden, dass ihre Mutter Arzttermine teilweise wieder absagt und sich von Ärzten Medikamente verschreiben lässt.
Die Mutter steht aber nicht unter Vormundschaft, kann ihre Entscheidungen also alleine treffen. Ich habe auch schon vor etlichen Jahren beschlossen ausser des Zahnarztes und meiner zweimonatigen Volon A Spritze im KH keine Ärzte mehr aufzusuchen und meine Angehörigen haben das akzeptiert. Geht also auch.
Schubidü beklagt sich, dass ihr das alles zu viel wird mit ihrer Mutter. Ein Pflegeverband wird aber nur in Ausnahmefällen eingeschaltet. Warum?
Und das ihre Mutter den Pflegeverband wieder abbestellt, ist so ungewöhnlich nicht. Bei meinem Schwiegervater hat es Monate gebraucht, bis er sich an den Pflegeverband gewöhnt und ihn akzeptiert hatte. Ein Gespräch kann hier manchmal helfen.
Ich kann an dem Verhalten der Mutter nichts, aber auch gar nichts, entdecken, was eine Heimeinweisung rechtfertigt. Und darüber hinaus hat die Mutter ja auch ganz klar geäußert, dass sie in kein Heim geht. Und auch, dass sie sich von der Tochter nicht entmündigen lässt.
Alles was hier geschildert wurde lässt sich gut mit einer entgeltilchen ambulanten Hilfe abdecken. Und dafür hat die Mutter ja auch einen Pflegegrad.
Ich kann euch Foristen aber auch nicht verstehen. Wie würdet ihr es finden, wenn Angehörige hinter eurem Rücken eure Geschichte in einem Internetforum ausbreiten? Sich erkundigen würden, wie man euch ins Heim verfrachten kann, obwohl ihr genau das nicht wollt.
Ihr kennt doch die Geschichte gar nicht aus Sicht der Mutter, wisst noch nicht mal, ob die Mutter die Hilfe der Tochter überhaupt erbeten hat.
Manchmal glauben pflegende Angehörige leider, dass sie sich durch ihre Hilfeleistung ein Recht auf Bevormundung erarbeitet haben.
Wie dem auch sei: schubidüs Entschluß scheint ja bereits festzustehen, also ist hier jedes Wort sowieso vergebene Liebesmüh.
scheinbar hast du überlesen, dass gefragt wird, ob und welche alternative zum pflegeheim besteht.
ich denke, dass hier ein gespräch unter beizug einer drittperson (hausarzt, pflegedienst, sozialarbeiterin) helfen könnte. die situation scheint bei mutter und tochter -schwiegersohn nicht vergessen) völlig unterschiedlich gesehen zu werden.
schuldzuweisung ist unnötig und nicht hilfreich.
hallo schubidu,
manche kommentare muss man hier einfach überlesen und abhaken!
meistens kommen solche kommentare, von menschen die nicht wissen, was es bedeutet
jahrelang volles programm zu haben und gleichtzeitig zu pflegen.
mir tut jetzt schon die tochter der userin leid, war es namenlos oder frau, wenn ihre tochter
die pflege von ihrer lieben mami übernehmen darf.
das wird kein zuckerschlecken für die tochter…
versuche über die sozialstation die sofortige schnelleinstufung für deine mutter.
das kann direkt in der klinik passieren. allerdings mit absprache des stationsarztes.
das wird dann nach einiger zeit vom mdk überprüft. vielleicht habt ihr so mehr chancen.
ich würde auch direkt zum sozialdienst hingehen, wenn deine mutter stationär ist.
frage am empfang, wo der sozialdienst sein zimmer hat.
so geht es schneller, und du kannst direkt einen termin vereinbaren, wo du zeit hast.
sonst kann es sein, das der sozialdienst kommt, wenn du zur arbeit bist und deine mutter alleine ist.
bist du sicher, das nicht schon eine art demenz besteht?
lass dich nicht verdrängen, sehe es auch wie lucy!
rechtfertigen musst du dich bei solchen kommentaren auch nicht.
viel erfolg!
ameise
Also, lieber unbekannter: solch einen Mist kann nur jemand schreiben, der sich zwar auf der Seite der Kranken (sind Sie ja selbst) emotional auskennt, nicht aber mit der Situation der pflegenden Anghörigen. Hier schildert jemand seine Verzweiflung, die ich als pflegender Ehemann nur zu gut nachvollziehen kann.
Erstens: der zugestandene Pflegegrad sagt uns allen erst einmal ganz und gar nichts über den wirklichen Zustand der Dame. Wir wissen doch alle, wie ungerecht die Pflegesituationen teilweise von den Gutachtern beurteilt wird.
Zweitens: Ihre Formulierung “in ein Heim abschiebt” ist nicht nur unverschämt, sondern saudumm. Jeder, der einigermaßen gut lesen kann, hat im Hauptbeitrag sehr gut erkennen können, dass vor genau dieser Lösung eine nachvollziehbar große Hemmschwelle vorhanden ist, man sich aber aufgrund der Gesamtsituation auch in solchen Dingen beraten lassen will.
Drittens: Noch viel dreister finde ich Ihre Anmerkung “Nur weil ihr euch viel an Belastungen ans Bein gebunden habt (zwei Kinder in kurzem Zeitabstand, beide Elternteile berufstätig und nun noch der Hausbau) kann doch nicht deine Mutter die Leidtragende sein.” Diese freche Bemerkung zeigt mir, dass die MS bei Ihnen in der obersten Region des Körpers schon recht viel geschädigt haben muss. Denen, die seit vielen Jahren für Ihre kranke Angehörige da sind und sich jederzeit - wenn es irgendwie möglich ist - um sie kümmern, ihre eigene Lebens- und Familienplanung praktisch geradezu vorzuwerfen, ist der absolute Hohn.
Wenn Ihr MS-Verlauf sich in den nächsten Jahren verschlechtern sollte (was ich Ihnen nicht wünsche), tut mir Ihre Tochter jetzt schon leid. Hat sie doch anscheinend einen Elternteil, der bedingungslose Aufopferung bis hin zur Selbstaufgabe wegen seiner Krankheit verlangt.
In dem Beitrag finde ich sehr viele Situationen wieder, die auch mich als pflegenden Ehemann immer wieder bewegen und mental ziemlich fertig machen. Ein schwer kranker Mensch entwickelt in den Jahren Eigenarten, die ihn (nicht falsch verstehen !!) zu einem “Monster” machen. Alles wird als sebstverständlich angesehen, nur die eigenen Probleme sind schlimm, permanent in einer Art “Opferrolle”, nicht mehr kritikfähig, komplett egoistisch, usw… Ein “Danke, dass du immer für mich da bist und für mich so viel durchleidest” habe ich z.B. in 10 Jahren Pflege noch nicht vernommen, ist man doch mit seiner Krankheit genug beschäftigt.
Also, Unbekannter: ein Wenig mehr Empathie sollte man beim Lesen eines Beitrages schon entwickeln, damit man nicht solche dämlichen Kommentare schreibt.
LG. an alle und besonders alles Gute für “schubidü”,
Jörg
ich bin zwar betroffen, also von der andern seite, möchte aber deine meinung voll unterstützen.
kranke sind nicht der mittelpunkt anderer leute leben - auch nicht von angehörigen.
gruss moritz
Danke Jörg und Danke Moritz! Ehrlich gesagt, hat mich der Kommentar von … schon mitgenommen. Genauso, wie du es schilderst, Jörg, habe ich es gemeint und gerade habe ich das Gefühl, ein solches Verständnis für die Wesensänderung Macher MS Kranker können tatsächlich nur die engsten Angehörigen entwickeln. Ich wünsche euch alles alles Gute!
Auch hier nochmal ein Danke in die Runde, bin froh, doch noch mal vorbei geschaut zu haben.
Die Situation eskaliert gerade weiter, habe mir jetzt die nächsten Tage frei genommen und weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Wenn ich etwas Zeit finde, schreibe ich euch mal, was gerade alles in Krankenhaus vorgefallen ist.
ja, bitte, mach das. interessiert mich nämlich wirklich.
da in meiner beziehung ich der “pflegefall” bin, tut es gut, unabhängig von der eigenen situation die lage der angehörigen besser kennen zu lernen, um damit eigene fehler zu minimieren.
alle vermeiden ist leider unmöglich, ich erlebe gerade , dass sich vobestehende schwierigkeiten verstärken.
alles gute moritz