Liebe Community,
zunächst möchte ich mich als zunächst Lesende bei euch für diese tolle Plattform mit eurem regen Austausch bedanken - die ich 2 Wochen nach Diagnosestellung als sehr hilfreich empfinde!
Da ich mich nun sehr bald für ein Medikament entscheiden muss, nicht den klassischen Schubverlauf habe, möchte ich mich zunächst gerne mit Betroffenen austauschen, die ggf. eine ähnliche Krankheitsentwicklung hinter sich haben (wohlwissen, dass die MS die sog.“Erkrankung der vielen Gesichter” ist):
Kurz zu meiner Krankheitsentwicklung:
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sehr starker grippaler Infekt Ende Nov.2022 mit anfangs über 39 Grad Fieber und bis Februar anhaltende immer wieder auftretende erhöhte Temperatur bis 38 Grad, Lymphknotenschwellung, ausgeprägte körperliche Erschöpfung, monatelange Infektanfälligkeit, die zunächst als ausgeprägtes postvirales Syndrom eingeordnet wurde
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Nach Kribbeln und „Kraftverlust“ rechte Hand/Arm (welches später von den Neurologen nicht als „klassischer Schub“ eingestuft wurde) wurde ein im März 2022 MRTveranlasst, **Lumbalpunktion im Mai 2022 zeigte nur 1 OB
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Diagnosestellung einer MS- Schwerpunktpraxis im Juni 2022: Diagnose RIS mit Empfehlung Kontrolluntersuchung MRT nach 6 Monaten
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sehr stark ausgeprägte Fatigue (?) massive Alltagseinschränkungen bis heute: vor dem Infekt sehr sportlich (10km Joggen, Bersteigen, Trans-Alp-Radtouren) - heute an besten Tagen 6-7 km Spaziergang, keine Abendverantaltungen mehr möglich, kognitive Verlangsamung, Autofahren aufgrund starker Reizempfindlichketi max. 30 Min. möglich…
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2 AU bis Ende 09/2023, Rehaabbruch nach wenigen Tagen aufgrund Covid-Erkrankung mit erneut hohem Fieber etc. 9/2023, beruflicher Wiedereinstieg 80% Oktober 2023 leider mit erheblichen Schwierigkeiten bei hoher Motivation bzgl. Erhalt der Erwerbsfähigkeit auf diesem Niveau
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Kontroll MRT 15.12.23**: Zunahme zerebraler Läsionslast, Diagnose G35.10G, 3 Tage Cortisonstoßtherapie, erneute Lumbalpunktion erfolgt nächste Woche
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Mein Neurologe rät nun unabhängig vom LP-Befund zu baldigem Beginn einer Immuntherapie mit folgenden Medikamentenempfehlungen: Tecfidera, Aubagio, Zeposia und Kesimpta
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Ich verstehe nach Einlesen in das Thema die „hit hart and early-Strategie“ und kann diese gegenüber der Eskalations-Strategie gut einordnen.
Da mich nun der Nutzen gegenüber der Therapieverträglichkeit der Medikamente verbunden mit der Sorge beruflicher Ausfallzeiten und weiterer Einschränkungen im Alltag beschäftigen, habe ich folgenden Fragestellung:
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Besteht aus eurer Erfahrung aufgrund meiner mehrmonatigen „Infektanfälligkeit“ nach dem initialen grippalen Infekt 2022 bei der Gabe von Kespimpta ein höheres Risiko für einschränkende Nebenwirkungen in Form von schwerer verlaufenden Infekten (beruflich häufig mit Menschen in Kontakt)?
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Da das Wirkungs-Nebenwirkungsprofil von Aubagio, Tecifidera mich bisher eher weniger überzeugt: welche Erfahrung habt diesen Medikamenten, welche mit Zeposia(ggf. als guter Mittelweg)?
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Welche positiven Behandungserfahrungen gibt es bei “höherem Diagnosealter” und zunächst vorwiegend entzündlicher MRT Aktivität?
Wohlwissen, dass diese und ähnliche Fragen bestimmt sehr oft von Neuerkrankten hier gestellt, würde ich mich sehr über einen Erfahrungsaustausch freuen.
Herzliche Grüße und allen noch einen guten Start ins neue Jahr!
Claudia