> Was mich beim Vit. D etwas positiver stimmt ist, dass die DMSG in einer der letzten Aktiv - Ausgaben vorsichtig positiv darüber geschrieben hat. Das soll bei eingefleischten Schulmedizinern schon etwas heißen.
Man sollte beim Thema Vit. D differenzieren: zum einen gibt’s den Ansatz der möglichen kausalen Verbindung zwischen Vit. D Werten und MS Pathogenese, zum anderen wird seit ein paar Jahren die Idee eines Neurologen aus Brasilien von einer potentiellen Stoffwechselstörung stark in sozialen Medien gepusht.
Beim ersten hat man zwar recht gut einen Zusammenhang herstellen können, jedoch bis heute nicht nachgewiesen, ob ein niedriger Vit. D Pegel ursächlich für den Verlauf der MS ist oder die MS den Vit. D Wert beeinflußt. Es wäre hier dennoch sicherlich sinnvoll, auf einen Vit. D Wert im oberen Normbereich zu achten und, wenn notwendig, mit Dekristol aufzufüllen.
Ich habe mich im vorigen Post eher auf den 2ten Ansatz, der umgangssprachlich “Coimbra Protokoll” genannt wird, bezogen.
Dabei sollen täglich Unmengen an Vitamin D eingenommen werden im Glauben, dass der Patient damit Kontrolle über seinen/ihren Krankheitsverlauf erfährt. Es ist richtig, dass Vit. D, ein Hormon, eine gewisse stimmulierende Wirkung hat was bei Patienten mit Fatigue sicherlich von Vorteil ist.
Wenn daraus aber die Herleitung gemacht wird, dass alleine hochdosiertes Vit. D eine eigenständige Therapie darstellt ist m.E. deutlich zu optimistisch. Bei schwachen Verläufen, für welche vermutlich sowieso keine Therapie indiziert wäre, mag das klappen. Die anderen gehen damit aber ein Risiko ein und ich denke, dass das in den kommenden Jahren zunehmend evident werden wird.