Hallo,

ich habe eine Frage: Weiß jemand, ob sich das Wesen eines Menschen durch die MS ändert?

ich bin sowieso schon immer ein Mensch mit niedriger Reizschwelle gewesen, aber es ist bei mir in den letzten zwei Jahren sehr schlimm geworden. eigentlich habe ich im moment überhaupt keine reizschwelle mehr. flippe dann aus und krieg mich gar nicht wieder ein. es ist wirklich schlimm. gibt es vielleicht jemanden, dem es auch so oder ähnlich geht?

kenne ja recht viele ms-betroffene,

auch schon länger, teilweise ca 20 jahre…und dabei ist auffallend, dass der eigentliche menschl. charakter offenbar abhängig von der schwere und dem verlauf immer deutlicher “freigespült” wird…zumindest sind dies meine beobachtungen…

Günni

danke erstmal für die antwort.

mein letzter schub liegt jetzt genau 4 jahre zurück. ich hoffe es bleibt so. es sind keine sichtbaren probleme zurückgeblieben. nur sensibilitätsstörungen an der linken unteren körperhälfte. hin und wieder kribbeln linke gesichtshälfte.

was kann ich machen, dass ich nicht so schnell ausflippe und vor allem was kann ich machen um mich wieder einzukriegen. es ist wirklich schlimm… partner, familie und freunde leiden darunter und ich weiß einfach nicht, wie ich es ändern kann…

dieses kenn e ich zur genüge,man schämt sich für sich selbst , obwohl man es nicht steuern kann.ich versuche im vorfeld soweihilft meint wie möglich stressituationen abzufangen, sprich ihnen aus dem weg zugehen,bespreche es auch mit meinem psych.
entspannungsübungen helfen mir ,wenn ich weiß etwas stresst mich und ich muß da aber druch zb ämter und soweiter
was ich gemerkt habe ist je mehr meine kognitiven defizite ,die mir keiner anmerkt zum tragen kommen je leichter kommt es zu diesen ausflippern,weil ich mich überfordert fühle und hilflos,
und das versteht dann keiner weil für sie ist das alles kein problem
mir meine psycholgische betreuung da echt viel denn medikamente da gegen ? vergess es

grüßle Mary

es ist wohl nicht so einfach, tippi

“über den eigenen schatten zu hüpfen” und viele menschen reagieren erstmal aggressiv, wenn sie ein nicht lösbares problem bekommen, das muss nicht unbedingt ne ms sein, denn auch andere “einschnitte” können dahin führen…auch ich selbst habe rund 10 jahre benötigt um zu erkennen, dass ich ALLES um mich herum zerstöre, wenn ich si weitermache…wie bin ICH da herausgekommen:

habe eine “bilanz” gemacht mit “WICHTIG-UNWICHTIG” und BALLAST abgeworfen!

günni

Hallo Tippi ,

so was kann schon passieren , bei mir ist es auch so , dass ich unter Belastung , das heisst wenn viele Probleme gleichzeitig kommen zu erledigen sind , reagiere ich dann irgendwann aggressiv . Des weiteren habe ich , wo ich normalerweise mit Rückzug reagieren würde , wenn Gäste im Betrieb mich beleidigen , plötzlich richtige geistige Aussetzer , ich reagiere aggressiv und beleidige zurück , habe auch keinerlei Angst , wenn sie mir drohen , dass sie mir nach Feierabend auflauern wollen . Dann bin ich richtig lebensmüde und lass es ohne mit der Wimper zu zucken zum äußersten eskalieren .

Ich bin jetzt in Behandlung deswegen , ich will meine Arbeit nicht verlieren und mien Mann macht sich auch schon Sorgen , was mit mir los ist . Ich hoffe , ich habe daamit Erfolg .

LG Jane

Hallo günni,
das “trennen” habe ich auch schon gelernt. Oft kommen aber Situationen, da will ich einfach “normal” funktionieren, und, obwohl ich nicht mehr mache, bin ich überfordert . Würde ich nicht jeden Tag eine Tbl. Johanniskraut nehmen, würde ich “grundlos” durchdrehen. Oft klappt es auch gut, die Ruhe zu behalten, wenn ich kurz meditiere ( in mich kehre, runterkomme).
L.G.,Ina

Geht mir ähnlich.Ich bekam vor 8 Jahren MS diagnostiziert. Seitdem hatte ich Gott sei Dank keine weiteren Schübe. Das letzte halbe Jahr hab ich aber eine große Veränderung an mir bemerkt. Ich bin sehr reizbar geworden, alles nervt mich und wegen jeder Kleinigkeit fang ich an zu heulen. Außerdem hab ich an nichts mehr Interesse und igel mich total ein. Mein Umfeld hat das auch schon gemerkt, dass ich mich verändert hab. Zuerst dachte ich, die Hormone seien schuld…
Vor zwei Wochen ist ein neuer Schub ausgebrochen, mit starken Sehstörungen und Schwindel. Ich weiß jetzt auch, dass meine Reizbarkeit daher kommt. Mein Arzt hat mir geraten, einfach etwas zur Ruhe zu kommen. Momentan versuch ich mich einfach damit abzufinden, muss da einfach wieder entspannter sein, sonst risikier ich es auch, dass mein partner das irgendwann nicht mehr mitmacht, da ich inzwischen nur noch schlecht gelaunt bin und definitiv nach Streit suche…
Hab übrigens mit Baldrian und Hopfendragees gute Erfahrungen gemacht, dass ich tagsüber einnehme. Hat ja nicht viel Nebenwirkungen.