Meine Freundin hat durch die MS knapp 20kg abgenommen und es kommt ein neues Problem auf uns zu. Die Pflegekräfte bemerkten kürzlich eine rote Stelle am Steiß. Kein wunder, durch den Gewichtsverlust, schauen jetzt auf einmal Knochen an Stellen heraus, die früher noch sehr gut gepolstert waren.

Als das Kassenbett vor ca. 4 Monaten angeliefert und aufgebaut wurde, bekamen wir eine Kubivent Duo Care Standard-Matratze die jetzt zwar nicht optimal, aber auch nicht unbequem war. Sie war hart, was die Lagerung auf der Seite und mit Kissen ermöglichte.

Als Schmerzen am Steiß und die rote Stelle auftauchte, haben wir im Sanitätshaus angerufen und gefragt, was als Upgrade für die neue Situation empfehlenswert wäre und uns wurde eine KUBIVENT Soft Plus Würfelmatratze mit dem bewährten KUBIVENT TOUCH-Konzept® empfohlen. 30 Tage testen, kein Problem.

Wurde angeliefert, ich habe sie ausgepackt und auf das Bett gelegt und die Würfel in dem Muster an der passenden/schmerzenden Stelle entfernt. Ein paar Tage haben wir rum probiert, die Stelle vergrößert, dann wieder verkleinert, bis es einigermaßen passte. Aber die Schmerzen kamen nach ein paar Tagen wieder. Meine Freundin muss (leider) je nachdem in welcher Schicht ich arbeite, bis zu 6 Std auf dem Rücken liegen.

Nach der Häfte der Testzeit, habe ich also nochmal beim Sanitätshaus angerufen und das Fazit mitgeteilt und gefragt, ob es vllt etwas besseres als dieses Model gibt. Das nächste Upgrade wäre jetzt wohl eine Wechseldruckmatratze mit Kompressor. So richtig beraten konnte mich dort aber keiner.

Also habe ich das Internetz befragt und YT Videos geschaut und bin mir nicht sicher, ob das besser oder schlechte wäre als dieses Teil mit der Pumpe.

Ich habe gelesen, dass die ständigen Auf- und Ab-Bewegungen Spastiken erst recht triggern sollen. In einem Video wurde sogar explizit davon abgeraten eine solche Matratze bei MS zu nutzen.

Habt ihr solche Systeme vielleicht zuhause und könnt was dazu schreiben?
Meine Freundin kann sich im Bett selbst nicht mehr bewegen und ist bei allem auf fremde Hilfe angewiesen. Zum Schlafen lagere ich sie mit der Hilfe von mehreren Keilen und Kissen für ca. 2 Stunden auf der Seite und danach wird sie flach auf den Rücken gedreht.

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Du hast in einem früheren Faden Euere aktuelle Pflegesituation beschrieben.
Darauf kamen einige Tipps, wie und wo Ihr Euch die dringende Unterstützung holen könnt…

Zur Matratze

Ich persönlich bin ein “Spargeltarzan” und komme mit der Standard-Pflegebett-Schaumstoffmatratze sehr gut zurecht. Nicht zu hart und nicht zu weich.
Allerdings kann ich mich mit Hilfe des Bettgalgens und auch der Brüstung sebst drehen.

Frage einen ambulanten Pflegedienst. Diie haben ganz praktische Erfahrung mit unterschiedlichen bettlägerigen Patienten und den jeweiligen Matratzen vor Ort.

Alles Gute
Uwe

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Ja, diese Tipps habe ich auch alle beherzigt und bin noch dabei eine Lösung zu finden. Insgesamt sieht es aber nicht so aus, als ob am Ende etwas anderes bleibt als ein Pflegeheim voller Senioren.

Trotzdem soll meine Freundin bis dahin bequem liegen und nach Möglichkeit kein Dekubitus entstehen. Deswegen habe ich hier im Forum die Frage gestellt. Ich gehe immer davon aus, dass die Krankheit mittlerweile (leider) so weit verbreitet ist, dass es Menschen gibt, die (leider) in einer ähnlichen Situation sind. Nicht der gleichen Situation, aber vielleicht beschäftig(t)en sie sich mit den gleichen Problemen und Fragen wie wir und können etwas zur Lösung beitragen.

Habt Ihr ein freies Zimmer für eine 24h-Pflege?

Und nochmal.
Ambulante Pflegedienste betreuen viele unterschiedliche Personen in Pflegebetten.
Die haben ganz sicher mehr praktische Erfahrungen zu geeigneten Matratzen als ein Sanihaus.
Ich würde da gleich mehrere anrufen und Deine Fragen stellen.

Alles Gute weiterhin
Uwe

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Du meinst unsere 2 Pflegedienste? Habe ich gemacht, die einen hatten Mal einen Patienten mit so einer Wechseldruckmatratze, der hat sich aber trotzdem wund gelegen und ist mittlerweile verstorben. Die Sozialstation kann/will mir bei sowas gar nicht helfen und verweist auf den Arzt oder das Sanitätshaus. Das Sanitätshaus verweist auf die Erfahrungen und Empfehlungen des Arztes und der Arzt auf das Sanitätshaus. Seit letzen Freitag habe ich mich einfach im Kreis gedreht. Aber ich werde meinen Radius vergrößern und Pflegedienste außerhalb anrufen. Vielleicht hilft mir da jemand.

Klar haben wir Zimmer übrig für eine 24h-Pflege. Wir sind zu zweit in einer 5-Zimmer-Wohnung mit Küche und behindertengerechnetem Bad.

Nein, wenn diese Pflegedienste nicht hilfreich sind, dann ruf andere an. Egal wie weit weg, die sollen ja nicht betreuen.
Oder starte eine Rundmail bei den Pflegediensten. Kontaktdaten findet man schnell.

Dann wäre das ganz klar meine Option für Eueren Bedarf

LG
Uwe

Ja, unsere auch. Leider stehen dem ca. 2500€ pro Monat im Weg, die wir dafür aufbringen müssten.

Ich will das Thema hier aber nicht unnötig ausdehnen. Es geht immer noch um die Matratze(n). Der Beitrag bleibt ja noch offen und vielleicht hat sonst noch jemand Erfahrungen und Tipps dazu.

Zu dem Thema habe ich keine Erfahrungen.
Aber schau mal hier:

Da ging es im Verlauf auch um eine Wechseldruckmatratze, wie es aussieht mit positiver Einschätzung.

Nur nochmal kurz dazu
Aus persönlicher Erfahrung (Schwiegereltern) kann ich Dir berichten, dass der Eigenanteil für einen Heimplatz, zumindest bei uns, höher liegt als 2500€ …

So, bin bei der Faden jetzt raus und wünsche weiterhin gutes Gelingen.

LG
Uwe

Musste an diesen Forums-Faden denken, als ich diesen Artikel las: 2’548 € Kosten fürs Pflegeheim

Was ist denn eigentlich das Problem? “Scherzen” ist sehr allgemein formuliert. Die können ja durch viele Begebenheiten entstehen.

Ich würde mir Grundlagen im Internet anlesen und einen Hersteller suchen, der verschiedene Systeme anbietet.

Mit diesem Wissen würde ich beim Sanitätshaus Deines Vertrauns bitten, eine Vorführung verschiedener Modelle in geigneter Lokation mit einem Vertreter zur organisieren. Muss auch nicht der Hersteller sein, aber Du weißt, dass es einen mit breiter Produktpalette gibt.

Falls das wegen Transfers o.ä. in Stress ausarten könnte, würde ich für den Termin in eine Pflegekraft investieren.

PS: Ich wüßte jetzt gerade nicht, wie mir ein Würfelsystem orthopädisch wertvoll bei Rückenschmerzen helfen sollte, falls es solche Schmerzen sind.

Ich kenne die unterschiedlichen Matratzenformen, ich war 20 Jahre in der Krankenpflege.
Würfelmatratzen funktionieren oft sehr gut. Wenn es dennoch Probleme gibt, gibt es die Wechseldruckmatratzen.
Das Problem bei den Wechseldruckmatratzen ist oftmals die Mobilisation. Es ist ähnlich wie auf einer nur wenig aufgeblasenen Luftmatratze. Beim Hinsetzen ist die Matratze unter dem Gesäß komplett instabil. Pflegepatienten konnten oftmals nicht alleine auf der Bettkante sitzen, benötigten viel mehr Unterstützung und Hilf um dort sicher zu sitzen.
Zu dem Thema Verstärkung der Spastik habe ich keine Infos, aber ich kann es mir sehr gut vorstellen.
Außerdem hatte ich immer das Gefühl, das Wechseldruckmatratzen relativ kalt sind, da das Material die Körperwärme nicht so annimmt wie eine normale Matratze.
Alles Gute
Anne!

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Ich kann das nur über die Matratzenwahl “Federnkern, Viskose, Latex (“normal” / Talalay)” und Härtegrad abstrahieren.

Mit Blick auf Beweglichkeit und Physiotherapie im Bett, fiel mal meine Wahl auf Federkern, sehr hart. Das war für meinen Rücken und Schlaf eine Vollkatastrophe.

Auch Wärmeabfuhr können andere besser. Für mich ist eine “kalte” Matratze zwingend nötig.

Die eigenen Bedürfnisse beschreiben zu können, halte ich für sehr hilfreich. Leider stieg bei mir dadurch nicht die Qualität der Fachberatung im Bettengeschäft. Eigentlich tragisch.

Also, ich habe diese hier:

https://www.aurora-air.at/

Kann ich nur empfehlen. Kenne den Besitzer/Erfinder der Firma/Matratze und was besseres findet man am Markt nicht.

Für Anpassungen jeglicher Art der Matratze kann man mit der Firma reden.

(Ich weiß aber nicht, ob jene in GER auch vertrieben wird. Da muss man mit der Firma dbzgl. einmal Kontakt aufnehmen)

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Manchmal glaube ich, wir leben in zwei verschiedenen Welten. Vorführungen, Vertreter, Termine mit Pflegekräften. Sowas gibt es hier bei uns nicht. Bei uns geht man in das einzige Sanitätshaus in der nächstgrößeren Stadt und dann bekommt man 2 Modelle gezeigt, egal ob es nun um einen Rollstuhl, einen Rollator oder Inkontinenzprodukte geht. Es gibt immer das billige Model, was die Kasse zahlt und dann noch ein Premium Model.

Eine Vorführung ist wenig sinnvoll, weil die Schmerzen an den o.g. Stellen erst nach Stunden auftreten. Wir sind froh, dass wir die Würfelmatratze für 30 Tage testen können.

Der Transfer artet nur für die Pflegekraft in Stress aus. Den übernehme ich selbst in den meisten Fällen.

Die Krankenkasse bezahlt auch nur sehr widerwillig irgendwelche Termine und Vorführungen. Das erste Pflegebett mussten wir quasi blind bestellen und es endete damit, dass die tollen Funktionen des Aufstehbettes nicht genutzt werden konnten. Ich will hier aber keinen Rant gegen die Krankenkassen starten. Wir sind froh, dass die überhaupt irgendwas bezahlen, wenn auch erst oft nach einem Widerspruch.

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Vielen Dank für deine Antwort. Es ist immer gut, wenn sich jemand von der Front zum Thema meldet.

Die Wechseldruckmatratze scheint insgesamt mehr Nachteile als Vorteile zu bieten. Sitzen an der Bettkante ist sowieso nicht mehr möglich, aber das Einsacken wird wahrscheinlich das hinlegen auf die Seite und auch hin- und herschieben im Liegen erschweren.

Ich muss auch ehrlich gestehen, ich habe jetzt noch mit den Würfeln ein bisschen hin und her probiert und habe eine kleinere Zone erstellt. Dann habe ich mit Physio-Tape das Quadrat genau markiert und wir sind der Meinung, wenn meine Freundin mit dem Steiß genau in dem Bereich liegt, hält sie ganz gut durch.

Außerdem verzichten wir, so gut es geht, auf alle zusätzlichen Unterlagen. Das scheint sich auch positiv auf die Liegedauer auszuwirken.

Ich bin übezeugt davon, dass es nicht so ist. Beim kleinen Sanitätshaus (in einem Verbund zusammengeschlossen?), gibt es halt nur VerkäuferInnen. Im “Hintergrund” wird es sowas wie ein großes Medical- Center geben, die einem weiterhelfen könnten. Aber auch? da wird der Kunde vermutlich nicht König sein.

Ein zu “forsches Vorpreschen” seitens der VerkäuferInnen im Gespräch, kann man etwas abfedern indem man signalisiert, dass man im Thema ist.

Generell, ja es ist in der Regel lästig und viele bleiben auf der Strecke. Aber es ist eine Investion in das eigene Leben.

Du hast das Spiel nicht durchschaut. Muss ja nicht.
Aber versuch Dich mehr auf Profis - damit meine ich nicht mich - einzulassen.