Hallo,

ich hatte mir Anfang des Jahres als Ziel gesetzt im kommenden Jahr einen Marathon zu laufen. Im Sommer wurde bei mir MS diagnostiziert. Im ersten Moment hatte mich dies völlig aus der Bahn geworfen und ich hatte mich komplett zurück gezogen. Eine Welt ist über mir zusammen gebrochen und die letzten Monate habe ich sogar gar keinen Sport mehr betrieben. Ich hatte Angst das ich meine Gesundheit gefährde, wenn ich mich zu sehr überanstrenge. Ein Schub habe ich vermutlich durch eine zu Hohe Belasung auf dem Rad wiederfahren. Jetzt habe ich langsam wieder angefangen zu schwimmen und ein wenig zu laufen und ich bin froh darüber. Jetzt frage ich mich, ob ich evtl. mein Ziel trotz dieser Krankheit erreichen könnte oder ob ich von diesem Gedanken los lassen muss. Kann mir jemand etwas dazu sagen oder hat evtl. schon mal jemand selbst einen Marathon gelaufen? Ich wünsche mir so sehr, meinen Traum ans Ziel zu kommen zu erreichen.

Bin 63, MS seit 24 Jahren und laufe jedes Jahr den Berliner-Marathon.

Ich halte dir die Daumen, dass du es schaffst! Hier was zum Lesen (Berichte von anderen MSlern, die es geschafft haben):

http://www.lebensnerv.de/basis/fp/fp01-1/fp01-1-10-030--ms_und_marathon.htm
http://www.ms-gateway.de/html/downloads/lidwina/lidwina_0105.pdf

LG Birgit

Wir schaffen es nur wenn wir Interferone spritzen!

Wenn du es willst, dann schaffst du das auch- meine ärzte haben mir schon von so vielem abgeratern, ich habe es mir aber trotzdem zugetraut und dann auch gemacht.- dein Körper gibt dir schon die richtigen Signale und auf die solltest du hören.- du darfst nur nie versuchen, mehr zu machen.
Wenn du dir selbst zutraust, dass du es schaffst, dann schaffst du das auch.
Ich drück dir jedenfalls die Daumen und glaub an Dich!!!

Hallo,

mein Arzt hat gesagt, man brauche Ziele und ich soll für den nächsten halb Marathon mich anmelden aber nicht mit dem Ziel starten, erster zu werden! Darüber musste ich wirklich lachen! Also ich laufe um dabei zu sein und ins Ziel zu kommen!

Ich bin bereits 2-mal beim Halbmarathon gestartet und habe es geschafft, dieses Jahr war ich auch angemeldet aber ich konnte nicht mitlaufen weil meine Schübe immer schlimmer wurden und ich ins Krankenhaus musste!
Ob es etwas mit dem Training zu tun hatte weiß ich nicht!
Aber mitlaufen können wir wenn wir uns gut und fit fühlen…. Als trau dich :slight_smile: und abbrechen können wir immer noch, falls wir merken es geht nicht mehr!

Wir können es schaffen, mit viel Training natürlich aber trainieren müssen auch nicht MSler!

Ich habe mich übrigens damals genauso wie du gefühlt und wollte kein Sport mehr machen aber ich merke immer wieder wie gut mir der Sport tut. PS: es gab Ärzte die haben mir damals bei der Diagnose gesagt ich könnte meine Laufschuhe an den Nagel hängen…. Aber mein jetziger Arzt sagt das ist Schwachsinn und wenn ich mich danach fühle soll ich laufen aber …. Nichts übertreiben!

Also…. Gut schwitz,

Hallo, bin 25 und auch als MS-Patientin Marathon gelaufen. Einen bisher, und hoffentlich nicht den letzten. Ich habe durch das Marathontraining ein verbessertes Körpergefühl entwickelt, und meine Grenzen kennengelernt. Der Körper sagt meistens schon wenn es wirklich zu viel wird. Go for it!

Hallo Sven,
vorneweg, tue das was Du meinst für Dich das richtige zu sein… UND… Deine Psyche stärkt.

hier einfach mal in Kurzform meine Erfahrung bzw. mein Erlebnis:

bei mir wurde 5/2006 die Diagnose MS festgestellt. Ich hatte exakt die selben Symtome wie Du beschrieben hast. Vor dieser für mich"Hiobsbotschaft" fuhr ich im Jahr regelmäßig über 10.000 Km Mountainbike. Nahm an verschiedenen Rennen teil oder/und überquerte jährlich einmal die Alpen.

Ich weis noch zu genau wie ich mir damals im Krankenbett das Maximal-Ziel setzte wenigstens bis zum Herbst es wieder zu schaffen, zumindest einmal um den Tegernsee (meine Heimat) zu fahren Denn nach diesem ersten Schub und seiner Auswirkungen konnte ich nicht mit wirklich mehr rechnen.

Nach den Behandlungen im Krankenhaus und dann, anschliessend in der Marianne Strauss Klinik in Starnberg, wurde mir von verschiedenen Ärzten unterschiedliche Ratschläge erteilt. Von “ich solle auf jedenfall erstmal komplett aufhören mit dem biken” bis zu “fordern aber nicht überfordern”…

Als Leistungssportler waren mir diese Ratschläge schlicht und einfach zu wenig. Auch im Internet fand ich trotz langer Suche keine Hilfe, die mich zufrieden gestellt hätte.

Also begann ich bereits am ersten Tag nach meines 5-wöchigen Klinikaufenthalts damit, das Bike aus dem Keller zu holen und zu fahren. Es war SCHRECKLICH…
die rechte Körperhälfte war vollkommen normal… aber links fühlte es sich an als ob ich in meinem Leben das erstemal mit dem Rad fahre.

Somit beschränkte sich meine erste Ausfahrt zum Bäcker in 800 m Entfernung und dann war es das für diesen Tag auch schon wieder.

Am nächsten Tag:

ich konnte mich einfach nicht damit abfinden nie mehr diesen Sport auszuüben…,

beschloss ich Abends, wenn mich keiner sieht, eine ganz leichte Strecke zu fahren. Wie ein gewöhnlicher Mountainbiker. Mit kompletten Outfit, Helm, Klickschuhe, Handschuhe usw. ging ich auf Tour…
und siehe da, es geschah etwas aussergewöhnliches!!!

Das fortwährende gribbeln im Kopf und in der linken Hand reduzierte sich spürbar… ein Effekt, der mich bestärkte nicht aufzugeben.
Aber, ich wusste, ich muss unbedingt auf die leisesten Zeichen meines Körpers achten!!! um nicht einen Rückschlag zu erleben.

Ich trainierte wieder mit Pulsmesser und Brustgurt, um die Belastung nicht zu hoch werden zu lassen.
Eine gute Wahl, wie sich herausstellte.

Ich bin im Jahre 2006 von Juli bis November noch ca. 2000 km hier am Tegernsee in den Bergen gefahren, bereitete mich im Fitness-Studio mit Spinning konsequent auf die Rennsaison 2007 vor.

Dieses Jahr nahm ich an 5 Mtb-Rennen der Mountainbike-Challenge teil und fuhr jeweils auf der mittleren Distanz unter die ersten 100 der Gesamtwertung bzw. 3 mal in der Seniorenklasse unter die ersten 10, von mehr als 200 etwa gleichaltrigen Teilnehmern.

Aber eines steht immer unter Beachtung, niemals !!! den Körper überstrapazieren, höre in Dich hinein und achte auf die Signale, dann schaffst Du es, davon bin ich überzeugt.