Hallo, ich habe seit Jahren Kinderwunsch und MS. Nun mit 40 habe ich mich einer leider erfolglosen ICSI Behandlung unterzogen. Hat jemand von Euch Erfahrungen gemacht? Ich habe irgendwie Angst, dass die Krankheit die eingesetzten Blastozythen bekämpfen…
Freue mich über Rückmeldung.
Hallo Schnegge,
du bist 40 und hast MS. Ich hoffe für dich daß es dir sehr gut geht. Bis dein Kind selbstständig wäre wärst du über 60. Hast du dir darüber Gedanken gemacht? Wie ist dein MS-Verlauf? Weisst du, was es für ein Kind bedeutet, ein krankes Elternteil zu haben? Ist die Versorgung gewährleistet wenn es dir schlechter geht?
Sorry, das ist nicht die Antwort die du erwartet hast. Du hast dir darüber bestimmt schon genügend Gedanken gemacht.
Trotzdem, denk über deinenWunsch genau nach. Ich bin 20, ein MS-Kind, meine Mutter war 38 bei meiner Geburt. Seit ich 3 war wurde ich herumgereicht, weil meine Mutter zu schwach war. Mit 51 ist sie gestorben da war ich 13. Meine Kindheit bestand nur aus Rücksicht nehmen, versorgen, Mama ist krank. Als sie tot war bin ich in ein Loch gefallen. Nicht aus Trauer sondern weil ich nicht wusste, was ich mit mir und der freien Zeit anfangen sollte.
Also bitte nicht egoistisch denken. Tut mir leid wenn ich dir weh tu, aber das ist Fakt.
Alles Gute für dich
Annabella
Hallo Schnegge,
lass das mit dem Kinderkriegen lieber, und sei froh, dass es noch nicht geklappt hat. Meine Mutter war 34, als sie mich bekam, und mein Vater 40. Ich habe meine Kindheit und Jugend mit leidenden, kranken Eltern verbracht, die zu jeder Mahlzeit ein Dutzend Pillen einwarfen und rund um die Uhr nur mit ihren Krankheiten beschäftigt waren. Meine Mutter begann mit dem Sterben, als ich 15 war. Von da an musste ich neben der Schule einkaufen, putzen und den Haushalt machen. Ich durfte den Führerschein machen, um meine kranken Eltern zu ihren vielen Ärzten chauffieren zu können, die alle nichts ausrichten konnten. Meine Mutter starb mit 55, da hatte bei meinem Vater schon die Demenz eingesetzt. Ich hatte keine ruhige Minute mehr, weil er den Herd eingeschaltet ließ, die Haustür nicht zumachte, und so weiter. Ich konnte abends nie ausgehen oder verreisen. Partner, die ich kurzzeitig hatte, machten mit mir Schluss, weil sie fanden: “Du bist ja mit deinem Vater verheiratet!” Als Einzelkind kranke Eltern zu haben ist in heutigen Zeiten, wo es die traditionelle Großfamilie nicht mehr gibt, wirklich kein Segen! Ich wünsche das niemandem. Wieviele Kinder willst du kriegen, damit sie sich bei deiner Pflege ablösen können? Zwei? Drei? Von einem Kind ist das kaum zu schaffen, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Etwas anderes wäre es höchstens, wenn du so wohlhabend wärst, dass du dir Personal leisten kannst, damit dem Kind ein normales Aufwachsen ermöglicht wird, ohne dass es für seine kranke Mutter verantwortlich ist. In zehn weiteren MS-Jahren bist du so weit, dass du leidend auf dem Sofa liegst, während dein Kind Hausaufgaben macht. Dann lässt es aus Versehen einen Bleistift fallen, weckt dich damit auf, und du brüllst mit schmerzverzerrtem Gesicht: “PASS DOCH AUF! ODER WILLST DU MICH UMBRINGEN!” - Ich kenne das - nein, danke! Wenn du gerne Kinder um dich hast, könntest du doch eine Arbeit annehmen, bei der du mit Kindern zu tun hast. Z.B. Tagesmutter sein oder sowas, wäre das nicht eine Möglichkeit?
LG Inge
Hallo
ich finde eure Antorten echt krass, ich glaube euch ja das es mit einem kranken Elternteil nicht immer leicht ist, aber bei euch muss in der Familie ja einiges schief gelaufen sein wenn auf euren Schulter jede Verantwortung ruhte.
Habt ihr Kinder oder wollt ihr Kinder? Seit ihr gesund? Wenn ja was passiert wenn ihr einen Unfall habt danach Querschnittsgelähmt seit und schon ein Kind habt?
Ich denke jede Frau die MS hat macht sich tausend mal mehr Gedanke bezüglich Kinderwunsch und deren Versogung im \\\\\\\“Notfall\\\\\\\”.
Aber niemand auf der Welt kann in die Zukunft blicken und sehen ob er die erst 20 Lebensjahre seines Kindes für es sorgen kann.
Und MS hat tausend Gesichter, was ist wenn meine MS ein \\\\\\\"reundliches\\\\\\\"Gesicht hat.
Luana
Also,
ich muss auch sagen, die ersten beiden Antworten sind so mit die knallhärtesten, die ich seit langen in irgendeinen Forum gelesen habe, und so schnell bin ich eigentlich nicht am schlucken…
Okay, ihr habt eure Erfahrungen gehabt und vielleicht verschließe ich auch gerade ein bisschen die Augen vor einer, aber das muss man auch dazu sagen, möglichen Realität.
Zumindest ich habe nicht vor, mit Mitte 50 zu sterben, und ich möchte dann auch nicht nur leidend auf dem Sofa liegen, wenn es so kommt, dann ist es so ! Und sollte ich zu dem Zeitpunkt Kinder haben, dann werden die das auch überleben, damit leben müssen, so wie ich auch mit der Krankheit leben und wohl auch sterben muss. Ich bin mir sicher, dass die sonst noch genug positives im Leben haben, was sie für die Unannehmlichkeiten mit ihren Vater entschädigen wird.
Nochmal zum Thema Erfahrungen: alles im allen, ihr beiden seid doch irgendwie trotzdem froh, am leben zu sein, oder möchtet ihr gerne eure Geburt rückgängig machen ?
Und eurer Mutter hat eure Existenz mit Sicherheit auch einiges gegeben, vielleicht wart ihr sogar der Mittelpunkt ihres Daseins.
Das wollt ich nur mal loswerden, es gibt da bei einer Schwangerschaft einer 40 jährigen natürlich Risiken für Mutter und Kind. Und darum würd ich mir tatsächlich mehr Gedanken machen.
Gruß Baumi
Ei, Luanache, du hast schon recht, niemand weis was im Leben so alles kommen kann, aber mit einer chronischen Krankheit und einem Alter, das man im Sinne der Fortpflanzung, nicht mehr taufrisch nennen kann, ist der Wunsch nach eigenen Kindern nur schwer verständlich.
Hallo Schnegge,
ich kann dir zwar auch keine Tips geben, wie das mit deinem Kinderwunsch klappen könnte, aber ich kann dir sagen, hör nicht auf die anderen. Ich selber bin 36 Jahre alt, habe in diesem Jahr geheiratet und wünsche mir ebenfalls ein Kind. Ich glaube keiner von uns wünscht sich ein Kind, um im Falle einer Verschlimmerung eine Versorgungslücke zu stopfen. Kein Mensch kann mit Sicherheit sagen, daß er bis zur endgültigen Reife seiner Kinder gesund und munter ist. Dürfen Behinderte keine Kinder kriegen? Was ist mit Rollstuhlfahrer? Sollten die auch besser keine Kinder kriegen? Die meisten von uns MS-ler können sehr gut selbst einschätzen, ob sie sich der Belastung einer Mutterschaft gewachsen fühlen. Und einen Vater hat das Kind ja schließlich auch noch. Was soll denn diese Miesmacherei. Wir sind ganz normale Menschen mit einem Wunsch nach einen Kind. Wollte ich eine häusliche Pflege würde ich zur Caritas gehen. Laß dich nicht unterkriegen und versuch es auf jeden Fall weiter. Ich wünsch dir ganz viel Glück bei deinem Vorhaben und drück dir die Daumen, daß es doch noch mit der Schwangerschaft klappt.
Hi,
die Entscheidung ein Kind in die Welt zu setzen, mußt Du mit deinem Partner treffen.
Ich habe ms, aber mein Frauenartz fragte mich bei der letzten Vorsorgeuntersuchung, “na, wann kommt das Mädchen”.
Du müsstest wahrscheinlich viele Vorsorgeuntersuchungen in kauf nehmen und hättest eine Risikoschwangerschaft, ja und???
Dass glücksgefühl ist aber unbeschreiblich.
Hallo Schnegge,
lass Dich nicht verunsichern. Wenn Du für Dich klar hast, dass ein Kind in Deinem Leben Platz hat, dann ist das auch so. Ich habe selbst drei Kinder und MS und kann nur sagen, dass es gut funktioniert. Meine Kinder sind kein Pflegedienst, lieben mich trotz und mit meiner Krankheit und ich nerve sie ganz sicher nicht mehr oder weniger als es eine \“gesunde\” Mutter tun würde.
Nora
Hallo
Ich habe MS und selber 2 Kinder. Kann nicht behaubten, das ich Kinder wollte nur das
ich meine eigenen Pfleger habe. Ich habe noch keine Beschwerden.Als der Artz mir damals sagte ich darf keine Kinder bekommen,war es schlimmer wie die Diagnose MS. Ich bereue es nicht und meine Kinder auch nicht das sie da sind.
BINE
Hallo Bine,
ich habe nie behauptet, dass meine Mutter mich haben wollte um eigene Pfleger zu haben. Und ich unterstelle es auch den anderen Mütter nicht.
Leider ist es trotzdem so gekommen. MS ist eine Sch…krankheit und so lange es jemand gut geht kann er sich gar nicht vorstellen, dass es auch mal anders sein kann. Trotzdem muss man immer damit rechnen und entsprechend vorbereitet sein.
So wie Inge das beschrieben hat kenne ich das in etwa auch. Leider.
Schön für alle MS-Mütter, die noch fit sind. Ich wünsch euch, dass das lange so bleibt.
Annabella
Bei mir ist die Krankheit drei Monate nach der Geburt meines 1. Kindes ausgebrochen. Ich habe mich auch noch für ein 2. Kind entschieden. Klar hat man Angst, daß man an seine Kinder etwas weitergibt. Es heißt zwar MS ist nicht erblich,aber ineiner Familie mit einem MS Kranken ist die Wahrscheinlichkeit weit größer, daß einer MS bekommt, als in einer anderen Familie.
Ich habe auch Angst vor der Zukunft, aber ich weiß, daß ich mich richtig entschieden habe. Und ich habe keine Kinder bekommen, damit ich persönliche Pfleger habe.
Alles Gute.