Hallo ihr Lieben!
Also wie schon im letzten Beitrag geschrieben, bin ich absoluter Neuling auf dem Gebiet MS.
Ich sollte jetzt mit Interferon baldmöglichst starten, das sagt mein Neurologe, mein Mann ist auch dafür und ein Bekannter von uns der Arzt ist drängt mich auch dazu… ich weiß jaja es ist wichtig damit anzufangen, aber ist es denn soooooooooo wichtig so schnell wie möglich damit zu beginnen???
Also die Sache ist die: ICH STILLE NOCH und bin ehrlich gesagt noch nicht bereit abzustillen wegen dem Interferon, da denke ich halt, das kann ja noch paar Monate warten!!! Ich weiß nich viel über Interferon, nur dass es die Schübe rausschieben kann, aber doch nicht verhindern oder??? Also und wenn ich weiter unten im Beitrag über Nebenwirkungen von Betaferon lese was da so auf mich zukommen könnte, hab ichs noch weniger eilig damit zu beginnen.
Aber das wichtigste ist mir eben das Stillen meiner Tochter, bis der Zeitpunkt passt es ausklingen zu lassen, und der ist jetzt noch nicht!!!
KANN MICH EINER VERSTEHEN? ODER WAS SAGEN DIEJENIGEN DIE INTERFERON SPRITZEN??? IST ES DUMM VON MIR DAMIT ZU WARTEN???

Danke schon mal für Antworten
Ein schönes Wochenende und Liebe Grüße
Sarah

Hallo Sarah,

natürlich kann Interferon Schübe verhindern, sonst müsste ja jeder, der es absetzt, die nur aufgeschobenen und nicht verhinderten Schübe der letzten Jahre alle auf einmal nachträglich kriegen. Interferone verhindern ein Drittel der Schübe, und das ist ein Durchschnittswert aus allen damit behandelten Patienten. D.h. man weiß nicht im voraus, ob es bei einem selbst 100 % der Schübe verhindert, also alle, oder 0 %, oder irgendwas dazwischen.

Warum die Interferone bei MS wirken, weiß man nicht mal so genau. In letzter Zeit spricht einiges dafür, dass die antivirale Wirkung damit zu tun hat.

Die MS schläft nie, und nur jeder siebte bis zehnte Herd löst auch einen Schub aus. Wie hoch ist denn deine Krankheitsaktivität im Kernspin? Könntest du nicht, so lange du stillst, zur Schubprophylaxe i.v. Immunglobluline bewilligt bekommen? Das wäre doch eine Möglichkeit.

Das mit den Nebenwirkungen wird oft maßlos übertrieben. Die Nebenwirkungen sind behandelbar und treten vor allem am Anfang der Therapie auf. Keine Nebenwirkung einer Basistherapie kann so schlimm sein, wie eine MS, die dir ungebremst das Hirn und das Rückenmark wegfrisst.

Bist du sicher, dass du nicht nur das Stillen als Schutz und Vorwand für dich selbst brauchst, um zurzeit noch keine Therapieentscheidung treffen zu müssen? Wie lange willst du dich mit der Ausrede, dass du stillen musst, vor der Entscheidung drücken? Bis dein Kind in den Kindergarten kommt? Was wirst du tun, wenn du jetzt einen Schub bekommst, wirst du dann abstillen? Fütterst du schon zu?

Irgendwann muss jede Mutter abstillen, die Zeit wird kommen. Und dann wirst du an dein Kind denken müssen und nicht nur an dich. Du willst doch mit deinem Kind sicher auch noch Ball spielen und schwimmen gehen, oder willst du, dass es dich in 15 Jahren aufs Klo setzen und deinen Rolli schieben muss? Was hätte es dann davon, wenn du es jetzt ein paar Wochen länger stillst?

Ich würde die Entscheidung, ob ich abstille, davon abhängig machen, wie alt mein Kind ist, wie lange ich schon gestillt habe, wie aktiv meine MS ist und welche Regionen sie angreift. Bei einem Befall des Rückenmarks würde ich nicht zögern, etwas dagegen zu tun.

Alles Gute für dein Kind und dich!
LG Ingrid

meinermeinung nach solltest du erst in aller ruhe zuende stillen. ich habe seit 14 jahren ms und schrecke noch immer vor betaferon zurück.eng genommen bin i außer mit cortisonteraphien noch nie behandelt worden. habe die progrediente form und ich fange vielleicht bald mit betaferon an.
stille du erst mal so lang du willst
gruß
anna

Hallo Sarah!
wichtig ist meiner Meinung nach bei einer Basistherapie, dass Du sie machen willst und nicht nur weil Dich alle dazu drängen.
Ich habe seit 1 1/2 Jahren die Diagnose wahrscheinliche MS. Könnte mit einer BT anfangen laut Neurologen. Nachdem es aber zur Zeit keine Aktivitätszeichen gibt (MRT und neurolog. Status), mache ich keine. Sollten sich aber neue Entzündungen zeigen, werde ich sicher wieder darüber nachdenken. Für mich ist mein Leben jetzt wichtig, was in der Zukunft sein wird, weiss man eh nicht. Kenne übrigens zwei (Arbeitskollegin, Bruder einer Freundin) die mit Interferon angefangen haben, aber wieder aufgehört haben wegen der Nebenwirkungen (sind sicher auch sehr unterschiedlich). Haben beide auch sehr schnell begonnen und sich nicht die Zeit genommen in Ruhe eine Entscheidung zu treffen.
Ich will Dir nicht von Interferon abraten, glaube aber, dass Du voll hinter der Entscheidung stehen solltest, damit Du auch durchhältst. Es ist Dein Leben und Deine Entscheidung und nicht die deines Neurologen, Mann, Bekannten, … Auch wenn sie nur gerne helfen wollen und irgend etwas tun wollen. Ich weiss, wie schlimm es ist, wenn man nicht helfen kann.
Liebe Grüsse und viel Kraft
Martina

Also,INterferon kann Schübe schon auch verhindern-muß aber zuerst einen Spiegel aufbauen.Ich selbst habe noch 2 Schübe bekommen in den ersten Monaten und dann seit 2001 keinen mehr-letztes MRT vor ein paar Wochen.
Das mit dem stillen würde ich wahrscheinlch ähnlich überlegen wie du.
Wann war denn dein letzter Schub?
Problem ist halt ,dass in der Zeit nach der Schwangerschaft sich oft Schübe bilden.
Da ist guter Rat schwer.
Aber wenn du Angst vor den Nebenwirkungen des Interferons hast-ich nehme Avonex ohne Nebenwirkungen.
Mein Arzt hatte mir gesagt, ich muß die ersten Wochen die Nebenwirkungen unterdrücken-weil sich sonst eine Art chem. Gedächtnis entwickelt,das die Nebenwirkungen immer wieder bei Kontakt mit der Substanz auslöst.
Nämlich mit Anfangs sehr viel IBU
Er meinte hört sich schlimm an-aber wenns dafür später immer ohne Nebenwirkungen abgeht lohnt es sich.
Nämlich mit 6IBUs-2zur Spritze ,2je zwei Stunden vor oder nah der Spritze
und dann wenn es drei Spritzen ohne Probleme gibt eine IBU weglassen—dann die nächste.

Nach drei Monaten(Avonex wird einmal Wöchentl. gespritzt,) benötigte ich keine IBUs mehr-nur noch wenn ich abends ausging. Dann nur noch wenn ich erkältet war,sonst nie mehr. Spritze und alles was ist,ist dass ich am Freitag etwas müder bin als sonst -morgens.

Mache den Beginn halt von deinen letztrn Schüben abhängig-aber wirklich raten kann ich nicht.Wegen der Schubhäufigkeit nach Geburten. Nur auf Dauer kann ich dir Interferon nur empfehlen-kenne viele mit Null Problemen. Versuch es aber mit den IBUsWenn du noch fragen hast,kannst du mir ja Mailen. LGRosemarie
Wünsche dir und dem Baby alles Gute

Hallo Sarah,

in einem der Beträge steht, dass Interferone bei ca. 30 % helfen. Soweit ich weiß, stimmt das so. Für mich heißt das, dass man davon ausgeht, dass sie bei 70% nicht wirken. Keiner weiß, ob du zu den 30 oder zu den 70% gehören wirst.
Wichtig ist, dass DU die Entscheidung triffst, ob und/oder wann du mit einer Therapie beginnst. DU musst dahinter stehen, dich regelmäßig zu spritzen und eventuelle Nebenwirkungen ertragen. DU musst auch den Zeitpunkt bestimmen, wann du deine Tochter abstillst.
Du musst entscheiden - obwohl dass in meinen Augen einigermaßen kurz nach der MS-Diagnose für jeden eine Überforderung bedeutet.
Ich hätte am Anfang, frisch nach dem Diagnose-Schock, alles gemacht, wozu mein Neurologe mir geraten hätte.
Das Ergebnis ist, dass ich noch keine Interferone gespritzt habe und bisher - glücklicher Weise - keine weiteren Schübe hatte.
Nicht spritzen sollte meiner Meinung aber nicht bedeuten ´nichts zu tun. Anstatt zu spritzen habe ich mir mein Leben angeguckt´ und mich gefragt, was ich vielleicht anders machen sollte … Mein Leben und viele Einstellungen habe ich inzwischen verändert …
Dein Leben und deine Einstellungen kritisch anzugucken, das wäre auf jeden Fall meine Empfehlung - und dann natürlich u.U. auch Veränderungen durchzuführen. Damit kannst du sofort anfangen und dabei weiter stillen >>> allerdings ist das auch nicht unbedingt nebenwirkungsfrei :wink:

Ich wünsche dir, dass du eine für DICH gute Entscheidung treffen wirst.
Viel Glück.

Lena

Hallo Sarah,

die Interferone wirken genauso gut wie Copaxone.
Allerdings haben die Interferone im Schnitt viel mehr Nebenwirkungen (Abbrecherquote: 40 - 50 %).

Für mich ist deswegen Copaxone das Mittel der ersten Wahl. Aber seine Erfahrungen muß jeder selber machen.

Gruß Katze

Hallo Sarah
Entschuldigt bitte,das ich mich als Mann in eure Diskussion einmische,aber laß Dich nicht
verrückt machen.Es gibt auch noch Imungloboline,die verabreicht werden können.
Weil Du ja noch stillst und evtl.der Wunsch nach noch einem Kind besteht?.Rede mit
Deinem Neuro doch mal darüber.
Wie schon gesagt Interferone können gut helfen sind aber nicht ohne.
LG Klaus65

Mir wurde eine solche Behandlung auch angeraten,
aber ich habe mich nach langer Forumsleserei
und diversen Kontakten dagegen entschieden.
Bislang geht es mir gut und ich werde den Zustand - aktiv - nicht ändern.
DAS Risiko ist mir einfach zu groß.
Und schon garnicht für eine “vielleicht” Besserung.
Aber: Meine Entscheidung.
Eigenverantwortung heißt in diesem Fall das Zauberwort.
Entscheide für DICH selbst.

Hallo Lena,
“ich habe mir mein Leben angeguckt”…
genau das tu ich zur Zeit auch.
Verändere vieles zu meinen Gunsten,
gehe “gut” mit mir um, akzeptiere bedarfsgerechte Ruhezeiten
und stelle fest: Viele Dinge - die mir wichtig waren - sind vollkommen belanglos.
Ein Vorteil, den einem so eine Krankheit auferlegt.
Bis heute spritze ich übrigens nicht.