Hi,

kennt ihr das auch, dass ihr in einem " Loch der Traurigkeit " versunken seid und da nicht rauskommt???
Ständiges googlen, weil man irgendwelche " komischen Dinge " an sich bemerkt, also Dr Google ständig befragt, verstärkt es, dieses ’ Sitzen im Loch’-
…ich weiss, Psychotherapie wäre angesagt, kann mich aber nicht durchringen.

Ablenkung, Freude an Dingen finden, fällt mir gerade sehr schwer.

Hallo Molly

Du hast dich schon ganz gut selber reflektiert.

Aber „Den Arsch hochkriegen“ muss jede/r selbst. Ich wünsche mir auch seit Jahrzehnten, dass eine gute Fee meine Baustellen behebt während ich mich mit Angenehmerem befasse.

Psychotherapie ist für mich in der Tat eine Erleichterung, weil ich dort einfach mal Ballast abladen kann, soll und darf. Ich kann es nur empfehlen.

LG
MO

Antidepressiva können ein Leiterchen sein um aus dem schwarzen Loch zu kommen. Ein Spruch den ich während meiner schweren depressive Episoden hörte war: Wer um Hilfe schreit muß sie auch annehmen. Die einzige Person, die Dir helfen kann Bist Du. Dr Google ist der schlechteste Ratgeber. Du machst Dich abhängig von ihm….
Such Dir professionelle Hilfe, Du brauchst sie….

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…Psychotherapie habe ich bis 2023 " mitgemacht “- ja, es hat geholfen- und klar ist mir auch, dass ich auf keine Fee warte:-)-
Ich will eigentlich nur erfahren, ob jemand vielleicht ein " Aha- Erlebnis " für sich entwickelt hat, außerhalb von Psychotherapie und Antidepressiva- Citolopram habe ich getestet, Problem: seltene Nebenwirkungen treten bei mir auf: es entspannt die Muskulatur so sehr, daß meine Beine nachts nicht mehr " wollen”, dh gehen fällt schwer, wenn ich mich auf den Weg zum Klo machen möchte.

Hy @Molly1

Den A. nicht hochkriegen kennt wohl jeder.
(vor allem, wenn man krank ist).

Antidepressiva : “klingt immer toll”
“Nimmt man halt eine Tablette mehr”

So easy ist dann aber die sogenannte Lösung auch wieder nicht!

Schon wegen der NW’s!
(AD schalten Gefühle aus, mMn. und Erfahrungsgemäß, ist das aber auch schon alles…)

Manchmal muss man diese “blöden” Tage durchhalten :persevere:… LEIDER.

Mir hilft da, raus in die Natur, am Besten alleine, und bewusst die frische Luft zu genießen, die Vögel bewusst singen hören…, den Wind spüren…
an einen schönen Ort gehen…einem Bach “zuhören”, im Wald :deciduous_tree: das Rauschen der Blätter hören…

Das geht am Besten ALLEINE oder mit einem guten Freund/in, mit der man auch mal miteinander schweigen kann.

LG

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Ich kenne das auch sehr gut…bin wieder am überlegen auch antis zu nehmen

Ich hatte auch schon depressive Phasen, zum Beispiel nach Verschlechterungen.

Ich stimme @Kotarich zu, wenn sie schreibt, daß man diese unangenehmen Phasen einfach durchhalten muss.

Meine Erfahrung ist, daß es da nichts gibt, mit dem man das quasi auf Knopfdruck ausschalten kann. Das ist ein Prozess, der einfach seine Zeit braucht.

Während einer Reha, in der ich eine depressive Phase durchstehen musste, hatte ich ein paar Stunden psychologische Beratung, die ich hilfreich fand. Gearbeitet wurde mit Verhaltenstherapie. Dort bekam ich einige Impulse, mein Verhalten hier und dort zu verändern und auch die Dinge mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Das war durchaus inspirierend. Aber auch das bewirkte keine Wunder über Nacht und bedeutete auch Arbeit in einem längeren Prozess.

Irgendwann verflüchtigte sich die Depression nach und nach von selbst. So war es bei mir bisher immer.

Antidepressiva sind nicht mein Ding und habe ich nie probiert. Generell bin ich ja nicht so der Fan von chemischen Pillen aller Art. Außerdem habe ich Bedenken wegen Nebenwirkungen oder auch unerwünschter Persönlichkeitsveränderung.

Das sind interessante Impulse, @Sunny_Yellow.

Ich rette den Beitrag schon mal für die Nachwelt :wink:

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Ich weiss nicht, wie gut oder schlecht es dir geht - aber machst du regelmässig Sport und bewegst du dich ausreichend?

Ich habe selbst keine Erfahrung damit, habe aber vor vielen Jahren als ich ein FSJ in einem Krankenhaus gemacht habe, eindrucksvoll gesehen, wie hilfreich Antidepressiva sein können, bei einem Patienten, ein älterer Herr, der auf mich den Eindruck eines Steins gemacht hat. Er lag völlig bewegungs- und ausdruckslos im Bett, hat nicht geredet. Als die Medikamente gewirkt haben, war er nach kurzer Zeit ein anderer Mensch, ist aufgestanden, hat geduscht, gegessen, sich unterhalten.
Manchmal braucht es Antidepressiva um überhaupt erst in einen Zustand versetzt zu werden um sich helfen zu lassen und selbst helfen zu können.
Genauso bei starken Schmerzen nützt es mir auch nichts, wenn mir jemand sagt, Bewegung hilft, sondern ich brauche erst Mal ein Schmerzmittel um mich überhaupt bewegen zu können. Und dann bin ich froh, über chemische Pillen, die wirken.

Ich denke, es gibt kein Patentrezept, sondern jeder muss selbst rausfinden, was ihm gut tut. Wenn ich intensiv in mich reinhöre um meine Gefühle zu ergründen, verstärkt sich die Traurigkeit nur. Mir hilft es, mich mit Leuten zu treffen, die mir wohlgesonnen sind. Auch wenn ich mich oft erst dazu aufraffen muss, geht es mir danach erfahrungsgemäß besser.

@Molly1
Ich wünsche dir alles Gute, dass du bald einen Weg findest um aus dem Loch rauszukommen.

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Liebe tournesol ich stimme Dir voll zu während meiner aufenthalte in der Psychiatrie ab ich einerseits viel gesehen und sehr viel gelernt. Deshalb habe ich geschrieben, daß sie ein Leiterchen sein können. Allerdings sollte man begreifen Tabletten lösen keine Probleme, versetzen einen in die Lage Probleme an zu gehen. Sie erschwinden nicht mit einem Schnippe…
Ich hatte 3 Jahre einen Psychiater, mir dem ich mich super verstand. Er nahm meine Sprüche nicht zu ernst und antwortete humorvoll.
Einmal kam ich zu ihm und meinte, die MS hat mir auf den Kopf geschlagen. Ich schaffe nix mehr worauf er mich fragte und was haben Sie heute so gemachr??! Ich meine dahingeflitzt schnell dies und jenes erledigt… Daraufhin grinste er und wann fangen Sie an zu arbeiten…
Ich habe gelernt mich nicht zu ernst zu nehmen.
Meine Therapeutin, die mich auch noch vor den Erkrankungen kannte meinte mal zu mir die Perfektion muß die Imperfektion lernen….

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Eine Perfektionistin war ich noch nie, aber ich habe auch oft das Gefühl nichts von dem geschafft zu haben, was ich eigentlich sollte oder wollte.
Wenn ich mir dann überlege, was ich heute gemacht habe, war es noch nie nichts.

Ich habe heute auch einen richtigen Sch…Tag. Ganz wichtig, du musst raus in die Natur oder heute gibt es Garten bei mir. Ich schreibe Tagebuch. Manchmal hilft auch Entspannungsmusik. Vielleicht hilft dir auch, dich mit Freunden zu treffen oder
zu telefonieren. Eben har mein Mann mich aufgemuntert. Seit 2016 nehme ich AD, wegen Schlafproblemen. Da wusste ich noch nichts von der MS. Die AD müssen immer eingeschlichen werden. Ich hatte einen Wechsel von Mirtazapin zu Amitriptylin. Wegen KopfschmerzenI. Ich habe mit einer Dosis von 8 mg angefangen und langsam hochdosiert. Hast du mit deinem Neurologen schon mal über die Probleme mit dem AD gesprochen? Alles Gute. :relaxed:

Ich kenne die depressiven Phasen auch gut, besonders seit ich in den Wechseljahren bin. Ich habe festgestellt, dass es bei mir echt Zyklus-abhängig ist. Mir geht’s dann zwar trotzdem schlecht, aber allein das Wissen darum hilft etwas. Es sind ein paar Tage im Monat und dann ist es wieder besser. Ich versuche auch, schwierige Entscheidungen und Gespräche nicht in diese Phase zu legen. Schlechte Stimmung ist ein sehr schlechter Ratgeber.
Liebe Grüße Claudia

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Hallo Cdeckel,

Ja mit meinem Neurologen habe ich über AD gesprochen. -
In meiner 1. Reha 2020, habe ich abends Mirtazipin genommen/ bekommen, es hat.mir dort gut getan/ geholfen.

Zurück habe ich es mir hier weiter verschreiben lassen…leider war es von einem anderen Hersteller ( den aus der Reha hatte ich nicht mehr im Kopf) und es hat mir nachts meine Muskulatur zu sehr entspannt , es ging nicht, wie schon geschrieben: nachts wanke ich dann extrem , wenn ich aufschreiben muss-

Ich kann Sport- mässig nicht viel machen… Laufe am Rollator; setze mich auf mein Trimmrad, oder stelle mich auf unseren Corsstrainer…beides immer nur mit kurzen Intervallen, Pausen zwischendurch. Ansonsten Hantel und Theraband Übungen-

Physio 2/ Woche

Mein Problem: ich kann es einfach immer noch nicht akzeptieren ( Diagnose 2016), dass ich soo unmittelbar geworden bin, durch dir MS… ich war sehr sportlich -

Ich weiss: nicht rumjammern, es hilft mir nicht, an " früher " zu denken. Der Blick muss im hier liegen…ich bekomme es momentan nicht hin
…war schon 1mal anders

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Vielleicht haben es Menschen wie ich, die schon immer unsportlich waren leichter, weil der Unterschied bzw. Verlust nicht so groß ist. Das Meiste, was ich vor MS so gemacht habe, mache ich immer noch.

Bist du noch berufstätig, sonst ist das auch ein Verlust, wenn du da Abstriche machen musstest?

Kein Wunder, dass du traurig bist.
Gibt es irgendetwas, das dich interessiert, womit du dich befassen möchtest, wo du dein Wissen und deine Fähigkeiten einbringen kannst, vielleicht mit anderen zusammen?
Ein 1. Schritt um aus deinem Loch rauszukommen, ist, dass du dich hier angemeldet hast um dich auszutauschen.

Mich macht es manchmal traurig, dass ich nicht mehr rennen kann. Ich weiss gar nicht mehr wie das geht und kann mir das gar nicht mehr vorstellen. Ich bin dennoch zwei Mal die Woche auf dem Laufband und gehe dann schnell. Auch gut.

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Ich lese gerade die 1% Methode (findest du auch als Hörbuch auf Spotify oder ev. auch auf Youtube). Der Plan ist, jeden Tag nur 1% deiner Routine zu ändern bis es zur Gewohnheit also 100% wird. 1% kann sein, dass du dich morgens im Spiegel anlächelst oder dir eine Massage gönnst - oder ein Eis. Auch wenn es schwer ist, schaue nach vorne und nicht nach hinten. Es mag Selbstbetrug sein, aber ich habe mir fest vorgenommen, dass ich irgendwann wieder richtig gehen kann.

Ich so davon überzeugt, dass ich gar nicht mehr daran denke. Ich konzentriere mich auf die Dinge die ich (noch) kann und lerne dazu andere Sachen. Wichtig ist, dass deine Rübe noch einigermassen funktioniert und damit kannst du verdammt viel anstellen. Beine sind voellig überbewertet. Es gibt doch das Internet :slight_smile:

Es geht nicht um rumjammern, solche Momente hat jeder. Es geht darum, Dir Alternative zu erschließen.
Ich war auch sportlich und bin mit einer Sportskanone verheiratet, da hieß, wenn wir gemeinsam ins Fitnessstudio gingen rannte er stundenlang auf dem Laufband und ich ging nach 10 Min grinsend runter weil uch kangsam gelaufen bin. Nich gerannt). Ich habe mir dann andere Dubge gesucht und sei es gemütlich einen Cappuccino zu trinken.

Wenn man krank wird sucht man meistens nach dem warum… ich ,jetzt. Überhaupt… versuche mal nach dem wozu zu fragen und laß Dich zu einer Suche nach Alternativen inspirieren…. Ich damit z.B. bei Asiatischen Bewegungsformen gelandet. Yoga, Taiji, QiGong…. Auf youToube findet man auch viele Angebote im Sitzen… das ist doch ein Anfang….
Man muß sich in vielem neuorientieren… das ist eine Herausforderung… nimm sie an und ändere Deine Maßstäbe… Wenn Du etwas geleistet hast sei stolz aber nicht weil Du Dich an einem alten Maßstab mißt sondern an einem Neuen, der realistisch ist Ziele kann man immer nach oben schieben, aber das ist aktuell nicht sinnig.
Mein Mann hat mir Bobby einen Parson Russel geschenkt mit der Intension er soll Dich am Laufen halten was er nicht bedacht hat Bobby ist epin Jagdhund aber ich habihm für schnelle Runden jmd anderen bsorgt….

Sei neugierierig was Du für Dich erschließen kannst, Wenn es heute nicht klappt… morgen wieder…. Glaubst Du bei mir funktioniert alles nach Plan. Nö obwohl ich heute Nacht gut geschlafen hab bin ich heute früh so gar nicht in die Gänge gekommen. Der Tag heute war zum in der Pfeife rauchen in der Rückblende hab ich heute doch viel geschafft… mit dem aktuellen Maßstab gemessen….

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Ich kann Dir sehr gut nachempfinden weil ich die Erfahrung selbst gemacht habe. Ist zwar schon über 15 Jahre her, Auslöser war nicht die MS (familiäre Themen wegen unserem Sohn was mich emotional weggehauen hat) doch das spielt ja auch keine Rolle. Rückblickend sage ich voll überzeugt, dass für mich persönlich der Wendepunkt die Gesprächstherapie war bzw. auch der Satz meines Arztes “Sie brauchen keine Medikamente, suchen Sie sich eine Verhaltenstherapie”. Es dauerte eine ganze Weile bis ich soweit war und den Schritt ging. Es dauerte auch Jahre bis ich Auslöser aufgearbeitet und vor allem an mir selbst gearbeitet hatte, kapierte, dass ich mich ändern muss nicht mein Umfeld.
Sicherlich ist man nie frei von dem Risiko wiederin ein Loch zu fallen, ich kann von mir sagen,
dass ich seit meinen Gesprächstherapie und letztendlich einer psychosomatischen Reha wieder im Leben stehe, viel verändert habe und nun seit gut 13 Jahren keinerlei depressive Phasen mehr erlebt habe, dafür bin ich und meine Familie so dankbar.
Anmerken möchte ich, dass ich keine Medikamente genommen habe, was nicht bedeutet, dass ich diese ablehne! Medikamente können temporär helfen, keine Frage, nur sind sie meiner Meinung nach kein “Allheilmittel” oder “DIE Lösung”, ich denke ohne Arbeit mit und an sich selbst geht es nicht.
Ich wünsche Dir den Mut und die Kraft Dir professionelle Hilfe zu suchen.

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