Ich habe lange mit mir gerungen, meine Erfahrungen und Erlebnisse in den letzten Jahren öffentlich zu machen. Und es ist bis heute ein schwerer Kampf, der in mir tobt. Ich bin selber Krankenpfleger und verstehe die Krankheit als ganzheitlichen Prozess. Jedoch hat die Multiple Sklerose mir in den letzten Jahren psychisch, finanziell und physisch sehr zugesetzt.
Meine/ unsere Geschichte:
Meine Mutter erkrankte mit 32 Jahren an MS. Damals war ich 12 Jahre alt und mein Bruder 6 Jahre. Mein Bruder ist zu 100% schwerbehindert.
Meine Mutter hat eine der schlimmsten Formen, die es gibt: stetig progredient verlaufend und mit nicht reversiblen neurologischen Störungen. Heute ist meine Mum 43 Jahre alt und sie lebt in einem Pflegeheim in unserem Wohnort. Die Krankheit ist in den letzten 11 Jahren so weit fortgeschritten, dass sie heute die Pflegestufe drei innehat, nicht selbständig essen kann, an den Rollstuhl gefesselt ist, keine Extremität bewegen kann, nicht mehr sprechen kann, auf Ansprache nicht reagiert und Probleme mit der Atemtätigkeit hat.
Es gab damals einen gewaltigen Schub, nach welchem meine Mutsch ins Pflegeheim \“kommen\” mußte. Mein damals 15 jähriger Bruder kam zu mir und meiner Ehefrau. Ich übernahm mit 19 Jahren die Betreuung für meine Mutter und meinen Bruder. Seit damals lebt mein Bruder ständig bei mir und wir haben so manche schlimme Zeit durchgestanden. Meine Frau war nach 1,5 Jahren dieses Zusammenlebens der Meinung, dass sie all die Notwendigkeiten und den Aufwand in Bezug auf meinen Bruder und meine Mutter nicht mehr \“erdulden\” kann. Sie trennte sich von mir und seit einem guten Jahr bin ich geschieden.
Ich habe, während ich in der Ausbildung war, meine Mutter und meinen Bruder \“durchgebracht\”. Darauf bin ich auf der einen Seite sehr stolz, jedoch hat dies auch tiefe Spuren bei mir hinterlassen. Ich bin jetzt 23 Jahre alt. Es ist mir unmöglich, eine normale Beziehung zu einer Frau zu führen, da es in meinem Alter keine mitmachen würde. Ich bin manisch- depressiv geworden und frage viel zu oft nach dem Ziel meiner Existenz.
Die ganze Geschichte unserer Familie schreckt so viele ab, dass ich selten über all das reden kann. Selbst Berufskollegen bringen kein Verständnis auf!
Hinzu kommen die finanziellen Belastungen, die Behörden\“eskapaden\” und das Gefühl, nicht alles gegeben zu haben… Bzw. nicht das Beste was man leisten kann.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich mit all dem alleine dastehe. Aber ich weiß, dass es gerade in diesem Forum noch Menschen gibt, deren Schicksal ähnlich ist. Diese heimtückische Krankheit fordert von allen Beteiligten das letzte ab.
Mein Problem ist, dass mir die entsprechenden Ansprechpartner fehlen. Ich brauche dringend Hilfe wegen der finanziellen Absicherung des Heimplatzes. Ich sehe zur Zeit kein Land mehr.
Ih würde gerne alle meine Erfahrungen einfach mal loswerden können, aber unser Schicksal interessiert keinen…
Einfach mal reden, wär schon toll.
Ich will euch hier nicht die Ohren vollheulen. Es gibt so viele Schicksale, die mit der Multiplen Sklerose verbunden sind, wir sind nur ein Absatz davon. Aber es geht doch bestimmt vielen so oder? Es haben doch bestimmt noch andere Menschen solche Angst vor der Zukunft oder? Es sind doch noch viele Angehörigen da draußen, die sich überfordert fühlen?
Oder?

Weimar, der 06.02.2008

Hallo Silvio!

Es ist ganz klar ein verdammt hartes Schicksaal, was du durchlebst.

Erst ein Mal…alle Achtung, dass du so für deine Mama und Bruder da bist und dich so rührend um beide kümmerst!!!
Hattest deinen Bruder ja auch in ein betreutes Wohnen oder so was geben könne…aber nein, du warst / bis lieber für deine Familie da, die dich braucht und hast dein eigenes Leben hinten angestellt. Du hast dich im gewissen Sinn selbst gegen deine Beziehung entschieden. Und das zu Recht!
Ganz ehrlich…wenn man zusammen ist (egal ob verheiratet oder nicht) ist man weiterhin für die eigene Familie da und es gehört sich auch für die Familie des Partners, der Partnerin da zu sein! Und deine damalige Frau, wußte doch ganz klar, “worauf sie sich einlässt” ihr habt ja mit Sicherheit viel geredet…und wenn sie dann in dieser Zeit nicht immer zu dir stehen konnte und regelrecht die Flucht ergriff…sorry, ist sie nicht die Partnerin, die an deine Seite gehört…

Ganz klar, ist das alles echt überhaupt nicht einfach!!!

Ich kenne es nur von meinem Opa, der 2 Jahre komplett bettlegrig und pflegebedürftig war und meine Oma wollte sich anfangs ganz alleine um ihn kümmern…wir haben uns innerhalb der Familie dabei sehr viel gehoflen, meine Oma unterstützt und uns um meinen Opa gekümmert.
Es ist anstrengend und eine riesen Belastung! Wir wollten ihn nur mal für 14 Tage ins Altersheim geben, damit wir mal etwas zur Ruhe kommen konnten. Er bekam eine Lungenentzündung, musste ins Krankenhaus und überlebte es leider nicht.
Da macht man sich dann riesige Vorwürfe, warum man nicht immer für ihn da war und in regelrecht “abgeschoben” hat, wobei es quatsch ist…

Was ich damit sagen will…
Du bist ein sehr starker und verantwortungsvoller Mensch! Aber du darfst, musst, sollst und hast das Recht auch mal an dich zu denken.

erkundige dich mal, ob du deinen Bruder nicht für eine kurze Zeit in ein betreutes Wohnen geben kannst, damit du selbst für dich zu Hause mal ein wenig Zeit hast und ich rate dir, beantrage eine Reha, damit du ganz von zu Hause weg bist und deine Krankheit behandelt werden kann!
Dabei bräuchtest du echt niemals ein schlechtes Gewissen!!!

Natürlich haben wir / ich ne riesen Angst, dass die MS überhand nimmt. Ich bin 24, habe Dez 05 die Diagnose bekommen. Von da an hatte ich so gesehen einen Schub nach dem anderen, war 06 zur medizinischen Reha und 07 zur beruflichen. Nun bin ich seit erst mal bis Ende diesen Jahres in Rente. Werde dann mitte vom Jahr wieder eine berufliche Reha beantragen um zu schauen, in wie weit ich evtl. vielleicht hoffentlich wieder zumindest Std weise arbeiten gehen kann.

Aber das schöne ist!!! Ich bin noch selbstständig und kann alleine für mich sorgen! Auch wenn mir vieles schwerer fällt und alles langsamer geht. Aber es funktioniert.

Wegen finanzieller Unterstützung kann ich dir aus dem Stehgreif so jetzt keinen Rat geben. Aber ich versuche mich schlauer zu machen und sobald ich was weiß, geb ich dir direkt Bescheid!!!

Ich wünsche dir (und deiner Familie) von Herzen alles erdenklich Gute!!!

Liebe Grüße

Lieber Silvio
In Afrika gibt es ein Sprichwort: “Um ein Kind groß zu ziehen, braucht es ein ganzes Dorf”, womit gemeint ist, dass die Eltern alleine mit dieser Aufgabe überfordert sind und den Rückhalt einer Gemeinschaft brauchen.
Für das was Du da geleistet hast und noch leistest, bräuchte es wohl mehrere Dörfer.
Es macht mich etwas fassungslos. Hast Du Freunde?
Eine Idee wäre vielleicht, Dich an eine Hospizgruppe zu wenden, diese Leute bieten oft nicht nur Sterbebegleitung an, sondern auch Beistand für Menschen in schwierigen Lebenslage, i. d. R. sind diese Gruppen gut organisiert, und jeder von ihnen verfügt wieder über mehrere - vielleicht hilfreiche - Kontakte.
Ich hoffe, das hilft ein klein wenig weiter?!
Lieber Gruß
Tilli

Lieber Silvio

Ich kann nur staunen und bewundern, was Du bisher alles getan und geschafft hast. Du bist ein ganz besonderer Mensch, das würden nur sehr wenige auf sich nehmen.
Eine Hilfe kann ich Dir leider nicht bieten. Aber ich wünsche Dir für jeden neuen Tag ganz viel Mut und Kraft und ich bete für Dich. Ich bitte Gott, unseren Vater im Himmel darum, daß er Dich mit seinen starken Armen stützt und Dir immer wieder neuen Mut und Kraft schenkt.
Ich glaube an Gott und habe in meinem Leben schon unzählige Male erlebt, daß es wirklich hilft, wenn man seine Sorgen und Nöte Gott im Gebet sagt. Gott ist nie weiter als ein Gebet von uns entfernt.

Liebe Grüße von Malchen

guten abend, silvio.
auch meinen vollsten respekt vor deinem werdegang! ich las deine zeilen und musste tief durchatmen. leider kann auch ich nicht dirket helfen. aber beistand wirst du hier auf jeden fall finden. auch wenn die situationen nicht gleich sind, so spiegeln sich emotionen wieder, die auch ich kenne.
doch ich möchte nicht nur von mir berichten. dein gefühl, nicht alles gegeben zu haben, ist fehl am platze. denn ich meine, dass du viel tust und dass das est mal jemand so durchleben muss!! was mir hilft in depressiven phasen - schreiben. schreib auf, was du kannst. “kotz” dich selisch ab, zeige keine scheu!
schäm dich nicht, die dinge beim namen zu nennen. unsere "gesunde"gesellschaft wird dir nicht zuhören. doch nciht, weil du in deinen augen nicht alles richtig machst, sondern weil die meisten keinen plan haben. was nützt es, einem kind zu sagen: fass es nicht an, es ist heiß, wenn das kind die bedeutung von heiß nicht kennt.
erwarte nihct zu viel, dann wirst du auch nicht so herb enttäuscht. ab einem gewissen punkt kann es kaum noch schlimmer werden, aber die freude um einen kleinen schritt nach vorne, ist umso größer. ich möchte dich nicht mit meinen zeilen langweilen. vielleicht ist dir das ganze auch zuwider. das wichtigste an dem ganzen schei+ ist, das lachen nciht zu verlernen!
sofern du möchtest, berichte doch noch etwas über dich und dein leben. ich meine es ehrlich, wenn ich sage, dass es mich interessiert!
es tut mir irgendwo weh, wenn ein mensch, der so unglaubliches vollzieht, die last alleine trägt. schüttel etwas davon ab.
liebe grüße, iri

Hallo Silvio,

du schreibst, dass es ein Problem für dich ist, dass dir Ansprechpartner fehlen - einfach mal reden wäre toll - wer hilft bei der finanziellen Absicherung des Heimplatzes? - und das Gefühl, mit all dem allein dazustehen - du bist selbst inzwischen psychisch erkrankt (manisch-depressiv) … - Und das alles mit 23 Jahren!!!

Wie du hier lesen kannst, wird dir hier viel Achtung für das, was du geleistet hast und noch immer leistest entgegen gebracht.

Jetzt ist es aber anscheinend so weit, dass DU dich auch intensiv um DICH kümmern musst, bevor du dich um gar NIEMANDEN mehr kümmern kannst.

Es gibt Beratungsstellen, bei denen du dir Unterstützung holen kannst. Ich liste hier mal auf, welche mir so einfallen:

  • Der Sozialpsychiatrische Dienst (SPD): eine Beratungsstelle für alle möglichen Schwierigkeiten, Menschen und Probleme, gibt es fast in jeder Stadt. Dieser Dienst ist meist dem Gesundheitsamt angeschlossen. In Weimar auch. Tel.: 501706 - ist schnell ergooglet -
    dorthin würde ich mich als erstes wenden. Die sind auf jeden Fall erst mal für dich, deine Sorgen und Nöte ansprechbar oder sogar zuständig. Die Beratung ist kostenlos. Manche SPD´s bieten fortlaufend Gespräche an. Auf jeden Fall kannst du mit ihnen gemeinsam überlegen, was jetzt bei dir und euch ansteht, wer jeweils im Ort der richtige Ansprechpartner sein könnte … Das bedeutet, dass die dich auch gut weiter leiten können, zu anderen für die jeweilige Problematik kompetenten Stellen.

Also mein dringender Rat: wende dich dort hin!

Sollte das bei euch in Weimar keine gute Adresse sein, fallen mir spontan noch Beratungsstellen bei kirchlichen Trägern ein.
Ruf bei der Diakonie an und/oder bei der Caritas.
Gibt es im Pflegeheim deiner Mutter einen Sozialen Dienst? Oder dort, wo du arbeitest?(Krankenhäuser haben so etwas)

Bist du als Betreuer für deine Mutter eingesetzt? Dann frag bei der Betreuungsbehörde (sitzt i.d.R. im Sozialamt) an, wegen Unterstützungsmöglichkeiten.

Frag beim Sozialamt, beim Landkreis nach, an wen du dich wenden kannst.

Durchfragen ist die Devise. Irgendwer hat immer eine Idee, wo man ander richtigen Adresse sein könnte. Das ist anstrengend und kostet viel Kraft. Aber das was du jetzt tust auch. Das Ergebnis wird dich auf jeden Fall einen Schritt weiter bringen.

Hast du schon mal an Psychotherapie für dich gedacht? Das kann DIR ganz persönlich sicherlich sehr weiter helfen (wenn du den für dich richtigTherapeuten findest). Du schreibst ja, dass die ganze Situation bei dir inzwischen tiefe Spuren hinterlassen hat.

Deshalb nochmal: Kümmere dich um dich!!! + hol dir Unterstützung!
Du hast das Gefühl, dass du mit all dem alleine dastehst. - Das tust du sicherlich auch. Deshalb mußt DU DIR Unterstützung holen. Es wird vermutlich niemand von alleine von aussen auf dich zu kommen und dir etwas abnehmen. Du bist so lange auf dich alleine gestellt, bis du dich für etwas anderes entscheidest.
Den ersten Schritt hast du getan. - Dein “Hilfeschrei” hier ins Forum. Geh jetzt weiter und bleib nicht stehen.

Viel Kraft, viel Mut und viel Glück hierbei
wünscht dir Lena

Hallo ihr Lieben,

ich muß zugeben, dass ich dieses Forum anfangs mit Skepsis betrachtet habe. Ich habe bisher nur die Erfahrung gemacht, dass man als Nichterkrankter nicht ernst genommen wird. Ich mußte bitter lernen, dass man als Angehöriger nicht wahrgenommen wird. Die meisten Menschen sehen die Krankheit und den davon Betroffenen zuerst, schauen dann aber nicht weiter. Alles was ich tat, wurde vorausgesetzt, wenn nicht gar erwartet. Ich habe schon Freunde, jedoch sind die zu 90 % in meinem Alter. Und da ist es schwer, Verständnis zu wecken. Viele sind schnell überfordert, weil sie einfach nicht damit umgehen können. Hier greift dann das negative Lernen, da Vermeidungslernen. Und ich vermeide es, in meinem persönlichen Umfeld darüber zu reden. Ich habe Angst, dass sich noch mehr abwenden.
Sicherlich bin ich nicht der Mittelpunkt bei dem ganzen Prozeß. Ich will mich und mein Tun auch nicht irgendwie hervorheben. Am schlimmsten traf es meine Mutsch. Aber an jedem Betroffenen hängt eine Familie. In unserem Falle, sind alle Betroffenen noch sehr jung. Ich denke, dass dies auch die Tragik an dem Ganzen ist.
Ich habe mit 20 mein eigenes Leben zurück gestellt und gesagt: \“Wir machen das, irgendwie\” Und ich bin damit ganz gut gefahren. Die Devise hieß: \“aus Scheiße Bonbons machen\”.
Doch irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem es scheinbar nicht weitergeht, an dem man am verzweifeln ist. Und dieser Tiefpunkt ist bei mir jetzt da. Ich sehe meine Mutsch von Tag zu Tag weniger werden. Ich sehe sie immer mehr leiden und kann ihr dennoch nicht helfen. Selbst mit meiner Ausbildung bin ich nicht in der Lage, ihr Erleichterung zu verschaffen. Ich fühle mich hierbei so extrem machtlos und habe Angst vor der Zukunft. Das Schlimmste für mich ist, dass ich weiß, dass meine Mutsch dieses Dasein nie wollte. Sie hat es sich leichter vorgestellt, würdevoll sterben zu dürfen. Sie wollte immer zum Ende hin auf einer Palliativstation betreut werden. Aber es gibt dafür weder die Möglichkeit, noch wäre es finanziell tragbar.
Ich denke, ihr alle habt eure Erfahrungen mit der MS machen müssen. Und ich finde es toll, dass ihr darüber redet und euch nicht absetzt. Es ist supertoll, hier Leute zu finden, die einen nicht sofort abstempeln und vorverurteilen. Ich danke euch ganz doll für euer feedback. Diese lieben Zeilen, die ihr hier hinterlassen habt, geben unendlich viel Kraft.

Vielen Dank!
Euer Silvio

Hallo Silvio,

ich hab dir hier erst mal 2 Links kopiert, gib die doch mal in die Adressleiste ein, die scheinen mir einige Ansprechpartner für dich zu haben.

http://www.yellowmap.de/YM/Poi/Poi.aspx?Zip=994&Town=Weimar&CategoryText=Öffentliche+Einrichtungen&BC=4053&BranchBC=Soziale+Beratungsstellen&Radius=20000

http://www.meinestadt.de/weimar-thueringen/stadtinformation/rell/100-108462-64620

oder gib in google Beratungsstellen Weimar ein, da findest du echt viele Ergebnisse.
An die Stellen, an die du dich wenden wirst oder auch evtl Therapeuten für dich…gibt es nicht immer auf anhieb das, was du dir vorstellst. Stell dich darauf ein, dass du nicht unbedingt direkt das passende für dich findest. Man muss sich vieles erst mal ansehen, anhören und nach etwas suchen findest du immer mehr passendes, was dir hilft!!!

Viel Glück und Kraft an dieser Stelle!!!

Noch etwas, was ich dir gerne mit auf den Weg geben würde:…

Ich finde, so wie du deine Beiträge geschrieben hast, kommt es auf keinen Fall so rüber, als dass du dich in den Mittelpunkt stellen willst!!!

Du brauchst halt auch einfach etwas Hilfe und Unterstützung!! Und das ist absolut in Odrnung und völlig NORMAL!!!

Es ist auch wahr, dass die Leute in deinem Alter nicht unbedingt viel Unterstützung bringen , aber es ist, wie die anderen geschrieben haben…sie haben kein Tief im Leben erlebt und können sich somit in nichts reinversetzen und schon gar nicht erst verstehen.

Die Gesellschaft ist einfach blind und unfair, wenn sie nicht selbst von etwas betroffen sind!!!
Traurig, aber wahr!!!

Die Erfahrungen haben mit Sicherheit wir alle gemacht. Die einen mehr, die anderen weniger…

Zu deiner Mama noch etwas…sie scheint eine sehr starke und ergeizige Frau zu sein…da kann ich es echt absolut verstehen, dass sie das noch weniger so wollte, als jemand anderes (klar, keiner möchte so eine Situation)…Aber auch wenn du deiner Mama gesundheitlich nicht helfen kannst…

Du gibst ihr verdammt viel und evtl auch mehr, als sie sich jemals vorstellen konnte!!!

Du bist immer für sie da, stehst ihr seelisch und moralisch bei und kümmerst dich um deinen kleinen Bruder.
Das hilft ihr wahnsinnig.

Eine riesen Angst und Belastung für deine Mama ist mit Sicherheit zum größten Teil, dass sie nicht für euch da sein kann. Aber dann sieht sie dich, wie stark du bist und wie du dich für alles einsetzt und es gemeistert bekommst…Das ist denk ich die mit eine der größten Hilfen, die du deiner Mama erbringst!!!
Und dabei denkst sie und möchte sie bestimmt auch, dass du dich spätestens jetzt auch endlich mal mehr um dich kümmerst, dass du wieder zu kräften kommst und es dir gesundheitlich etc. wieder besser geht.

Und denke nie, dass jemand von deiner Familie denkt, du würdest sie dabei im Stich lassen!!!
Das tun sie bestimmt nicht!!!

Vielleicht möchtest dir ja noch mehr von der Seele schreiben und auch berichten, wie´s jetzt weiter geht, was du machst, erreichste und wie´s dir geht…

Melde dich!!! UNS interessier´s und so weit wir können, unterstützen wir dich hier auch!!!

GlG

Jasmin

Hi Silvio
ich würde mich an die Dmsg wenden.
Leite aber Deinen Bericht an die Amsel weiter.
Gruß Sandy

Lieber Silvio, das ist verdammt hart und Du bist verdammt jung für diese Verantwortung. Alle Achtung, dass Du nicht komplett davonläufst! Plage Dich nicht mit schlechtem Gewissen, sondern nimm Dir Deine Auszeiten, Deinen Urlaub von der Pflege der Angehörigen regelmäßig und mobilisiere alles und jeden von kirchlicher über städtischer über staatliche Hilfe bis hin zu Verwandten, Freunden, Nachbarn, damit Du entlastet bist. Frage bei der DMSG in Weimar auch nach psychologischer Beratung (evtl. mal bei info@dmsg.de nachfragen) damit Du alles verarbeiten und ohne schlechtes Gewissen und trübe Zukunftsaussichten leben kannst. Klar, Du bist sehr jung, was die Sache auf der einen eite nicht erleichtert, Dir teils bestimmt ein nicht grade altersgerechtes Leben abverlangt, doch andererseits ist das doch das Pfund mit dem Du wuchern kannst: Dein Leben liegt noch vor Dir - mach was draus und kümmere Dich auch um Dich!

Mir fiel noch was ein. Hier im Forum gibt es die Tipps und Adressen von andern Leuten, doch da ist auch eine Blogseite www.ms-blog.de wo alle selbst betroffene und auc Angehörige ihre Erfahrungen schreiben können. Vielleicht hilft es Dir einmal, Dir den Frust von der Seele zu schreiben. Soll ja auch therapeutische Wirkung haben.

Hallo Nachbar (ich wohne in Jena),

vielleicht kann dir ja folgender Link weiterhelfen:

http://www.nathalie-todenhoefer-stiftung.de
(mail: kontakt@nathalie-todenhoefer-stiftung.de)

Ich hatte denen schon geschrieben und sie auf dich aufmerksam gemacht, aber die
haben geantwortet, dass sie dir nur helfen können, wenn du dich selber aktiv bei denen meldest. Ist halt ´ne Stiftung…

Jedenfalls kannst du zum Quatschen gern auch mal an meine e-Mail-Adresse
schreiben (siehe unten) oder vielleicht sieht man sich ja auch mal live.

Ansonsten auch von mir: großer RESPEKT,
Silvi

Hallo ihr lieben,
ich danke euch ganz doll für eure beiträge. hätte mit einer solch durchweg positiven ressonance nie gerechnet. all das gibt unwahrscheinlich kraft. vielen, vielen dank!
euer silvio

Hallo ihr Lieben,
habe mich an die Nathalie Todhoefer- Stiftung gewendet. Dort wurde mir jedoch gesagt, dass dort nur Menschen mit bestimmten Wünschen, in außergewöhnlichen Situationen geholfen werden kann. Sprich, wenn man einen E-Rolli benötigt oder einen Urlaub braucht, dann können sie helfen.
Bei uns konnten sie leider nichts tun. Nicht schlimm, wir kämpfen weiter. Habe mich neben meinem Schichtdienst jetzt noch selbständig gemacht. Irgendwie müssen die Kosten ja gedeckt werden. Wenn ihr mal eine supergünstige Patrone für euren Drucker braucht oder Papier dafür, dann schaut doch mal bei mir rein: www.gws-weimar.de.tl
Vielleicht bringt uns das ein Stück weiter. Wir halten den Kopf trotz Allem weiter oben.
Gruß, euer Silvio

Hallo Silvio,

alle Achtung, dass du dich jetzt auch noch Selbständig gemacht hast!!!
Ich drücke dir ganz fest die Daumen!!!

Aber vergiss dich dabei bitte nicht!!!

Und versuche es bei weiteren Institutionen. Ich hab ja geschrieben…nicht unbedingt das erste oder die ersten Versuchen können dir / euch weiter helfen oder sind das richtige.

Gib nicht auf bei der Suche nach Unterstützung!!!

Weil ganz ehrlich…Wie lange willst / KANNST du das alles so noch durchstehen?! Körperlich, wie auch gesundheitlich…

Ist nicht böse gemeint!!! Aber es ist leider auch die Wahrheit!

Ich wünsche dir weiterhin viel Glück, Kraft, Mut, Erfolg und Unterstützung!!!

GlG