Hallo Steffi!
Erst mal ein herzlich Willkommen!
Die Diagnose und den ersten Schub
seelisch zu verkraften, das ist wirklich nicht einfach … Auch ich habe meine Diagnose erst seit einem Jahr und verstehe Dich so gut!
Ob Deine jetzigen Beschwerden “normal” sind, weiß ich leider nicht. Aber bei mir ist es so, dass nach einem Schub immer auch etwas zurück bleibt. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon über 40 bin. Mein erstes MS-Krankheitsjahr war sehr, sehr heftig. Ich hatte einen schweren Schub nach dem anderen und habe vom letzten Schub auch richtig was zurückbehalten. DAS MUSS BEI DIR ABER NICHT SO WERDEN!!! Aber daran knacke ich halt ganz schön, zumal ich den Eindruck habe, dass ich neben den Schüben auch progredient bin. Denn seit dem ich Tysabri bekomme, habe ich zwar das Gefühl, dass ich in Bezug auf die Schubaktivität stabil geworden bin, aber dass jetzt die Symptome sich schleichend weiter verschlechtern und das ist sehr schwer auszuhalten für mich. Ich hatte innerhalb von drei Monaten 2-mal eine Plasmapherese, weil ich vom Cortison (fast) nicht profitiere. Bei mir sind (neben einigen anderen Symptomen) vor allem die Beine betroffen (Spastik+Paresen).
Ob die Gewichtszunahme unter Rebif normal ist, weiß ich auch nicht. Ich hatte als BT Copaxone bevor ich auf Tysabri umgestiegen bin, weil ich unter Copax absolut nicht stabil war. Ich würde mich aber auch nicht wundern, wenn die “Mehrkilos” gar nicht wirklich vom Rebif kommen würden, sondern einfach von dem zu verarbeitendem seelischen Chaos: die Angst, die neue Situation, mit der man erst mal fertig werden muss und überhaupt die ganze Belastung. Aber es kann gut sein, dass wirklich Rebif daran schuld ist. Ich habe im ersten Jahr stark an Gewicht verloren. Das lag bei mir vor allem an den vielen Cortisonstoßtherapien, die ich vom Magen her ganz schlecht vertrage und wohl auch an der ganzen Belastung. Mir kommt die Frage: Was ist bei MS „normal“? Ich weiß es auch nicht. Bei mir ist vieles nicht „normal“ und ich finde das schwer auszuhalten. Auch ich würde oft gerne hören: „Das ist normal“. Das würde mir ein Gefühl von Sicherheit geben … Aber leider ist es bei mir oft auch so, dass mir die Ärzte sagen, dass „dies oder das“ nicht das „Normale“ sei …Aber inzwischen geht es mir – zumindest im Augenblick – etwas besser damit. Ich versuche mich damit zu arrangieren. Im Grund ist es ja auch egal, ob es „normal“ ist, denn es ist, wie es ist …
Ich kann Dir eigentlich nur sagen: Kopf hoch! Kämpfe weiter! Es lohnt sich!
Ich verstehe Dich sehr, sehr gut und ich denke an Dich!
Semvelg