Hallo Ihr alle,
meine Mutter, 50 Jahre alt, hat seit 2003 die Diagnose MS und seitdem ging es schubförmig bergab. Anfang 2005 hatte sie den bis dahin heftigsten Schub, der sie für Monate blind machte und von der Brust abwärts lähmte. Irgendwie hat sie es danach mit unserer Hilfe und der ihrer tollen Therapeuten geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf die Beine zu kommen (zumindest am Rollator), auch das Sehen ging trotz vieler Rückschläge wieder besser.
Sie ist eine absolut bewundernswerte und starke Person, die bisher trotz der \\\‘1 Schritt vorwärts, 2 zurück\\\’-Situation immer positiv geblieben ist und sich nicht hat unterkriegen lassen.
Das einzige Medikament, das wohl bisher gewirkt hat, war das Mitox, das die ja leider nur für eine begrenzte Zeit bekommen konnte.
Da die Schübe aber im letzten Jahr immer heftiger und vor allem immer häufiger kamen, wurde Tysabri ausprobiert, ohne Wirkung.
Nun befinden wir uns in einer schrecklichen Situation. Seit dem 1.1. (Prost Neujahr…) hatte meine Mutter 6 starke Schübe, momentan liegt sie auf der Neuro-Intensiv und kann weder ihre Arme noch Beine noch irgendwas außer dem Kopf bewegen, das Atmen fällt ihr schwer und auch Schlucken klappt nicht mehr. Sprechen ebenfalls nicht und ich bin mir nicht sicher, ob sie alles um sie herum mitbekommt.
Behandelt wird sie mit Kortison und Plasmaferesen, bislang ohne Verbesserung. Momentan wird über Rituximab als Prävention nachgedacht, aber das ginge natürlich erst, wenn der Zustand sich wieder stabilisiert.
Ich weiß nicht genau, warum ich das hier schreibe, vielleicht hoffe ich, dass jemand sagt: \\\“Hey, mir oder meinem Freund oder wem auch immer ging es mal genauso schlecht, er hat sich aber wieder etwas erholt und kommt jetzt wieder einigermaßen klar…!\\\”
Vielleicht tut es auch einfach gut, sich das alles von der Seele zu schreiben, denn ich bin absolut verzweifelt. Ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann, außer das ich sie sie so oft es geht besuche. Wenn ich an Weihnachten denke oder daran, dass ich irgendwann ein Kind bekomme und sie es vielleicht gar nicht mehr mitbekommt, gehen alle Lichter aus.
Ich bin kein Jammerlappen und eigentlich der geborene Optimist (so wie meine Mutter), aber momentan mit meiner Kraft einfach am Ende. Ach Scheiße, vielleicht muss man einfach doch manchmal jammern.
Mirja