Hallo,

mein Euro meint neuerdings, meine MS sei nach jahrelanger Ruhe “hochaktiv” (zwei Schübe innerhalb eines Jahres) und man müsse eskalieren. Er rät dazu, sich von Reibt zu verabschieden und auf eines der jüngst zugelassenen Medikamente umzusatteln. Die Anwendung von Mavenclad steht nun im Raum. Hat da jemand schon mit Erfahrung?

Gruß
MCZ

Hi MCZ,

es gibt bei Tysabri die definition, das bei 2 Schüben in einem Jahr unter einer “Basistherapie” von einem Hochaktivem Verlauf gesprochen wird.

Hat dein Neuro dir noch was anderes als die Chemotherapie mit Cladribin vorgeschlagen? Oder hattest du schon Tysabri, Gilenya und vielleicht auch noch Lemtrada?

Hat er auch schon Ocrelizumab ausgeschlossen?

Die PML ist bei Cladribin eine bekannte Nebenwirkung.

Also warum hat er nur das eine nun Vorgeschlagen?

Grüße
Lucy

Der rote Handbrief in Bezug auf ein PML-RISIKO bezieht sich nur auf Leustatin und Litak.
Unter Mavenclad gab es bislang noch keinen PML-Fall.
Bin mit den ersten zwei Zyklen durch: soweit alles okay, Blutwerte auch okay.

Hi Yay,

bei der MS Variante von Cladribin steht die PML Gefahr schon in der Fachinfo drin und die kam vor dem Rote Hand Brief schon raus.

Leider werden diese Fachinfos kaum von den Anwendern gelesen.

Die wichtigere Frage ist aber, warum eine orale Chemotherapie, die erst im zweiten Anlauf die Zulassung geschaft hat, wenn es noch andere Optionen gibt.

Denn die Anwendungsbeobachtungen werden von den Herstellern gut bezahlt, und leider gibt es auch Ärzte die danach ihre Beratung ausrichten.

Grüße
Lucy

Guten Morgen,

Cladribin hat mir mein Neuro vorgeschlagen, weil er als Berufsstarter vermutlich die höchste “Anwendungspauschale” verdient und ich Angst vor Problemen mit der Verdauung habe, die sich bei mir bei der Einnahme von Aubagio gezeigt haben.

Hallo Lucy,
mir ist bewusst, dass Prinzipiell ein PML-Risiko besteht. Habe die Fachinfo usw. gelesen :wink:
Da ich mich aber nun auf Mavenclad eingelassen habe, versuche ich möglichst alles positiv zu sehen.
LG

Hi MCZ,

die häufige Nebenwirkung von Cladribin hat der Neuro dann aber Überlesen, denn die heißen Durchfall, Übelkeit, Magen-Darm Probleme.

Wieso dann keine Infusion wie Tysabri?

Hast du denn schon so viele Therapien durch, dass nur noch eine Chemo mit telweisen auch irrversiblen Fogen möglich ist? Die Tumorgefahr ist signifikat erhöht, wie es so schön heißt, vor allem bösartige Tumore.

Grüße
Lucy

Hi Yay,

klar muss man das ganze immer positiv sehen, denn wenn man nicht an die Wirkung glaubt, ist die Wirkung auch geringer.

Ich sehe jedoch der neue Trend zu immer heftigeren MS Medikamenten kritische, und häufig fehlt leider auch die richtige und neutrale Aufklärung der zukünftigen Anwender.

Und leider bessern sich viele Ärzte ihr Honorar gerne mit der Anwendungsbeobachtung auf.

Sind zwar schon etwas älter Zahlen, aber ich denke es ist heute noch viel schlimmer.

Es wurden auch nur die Daten verwendet, die Ärzte von sich aus veröffentlicht haben und das sind leider nicht die Mehrheit…

https://correctiv.org/recherchen/euros-fuer-aerzte/

https://correctiv.org/recherchen/euros-fuer-aerzte/datenbank/

AWBs mit dem höchsten Honorar:
Lemtrada 8.427,53 €
Aubagio 8.427,52 €
Cladribine 7.280,00 €

Es ist schon verwunderlich das die Top 3 alles MS Medikamente sind, oder etwa nicht?

Grüße
Lucy

Danke für die Links.
In meinem Fall spielte das Geld aber keine Rolle…die Idee ist auf meinem Mist gewachsen. Mein Neuro wusste zu dem damaligen Zeitpunkt noch gar nichts von der Zulassung und hatte für mich Tysabri im Sinn.
Lg

Die Zahlen machen einen doch nachdenklich…

Gruß
Mathias

Nein, bislang stehen nur Rebif, kurz unterbrochen mit Aubagio, auf dem Zettel. Die Sache mit Aubagio hätte ich sein lassen sollen, denn die Folgen waren halt krasser Durchfall und zwei Schübe innerhalb eines halben Jahres, wobei ich zuvor mit Rebif fast zehn Jahre Ruhe hatte.

Tysabri ist auch die best wirkenste Therapie am Markt. (bekomme ich seit 6 Jahren).

Deine Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen, wäre es doch eher ein späterer Versuch.

Ich würde nach Tysabri Gilenya nehmen, wenn tys nicht mehr möglich.

Nach den Versuchen denke ich dann weiter.

Aber eine Chemo wegen “nur” 2 Schübe im Jahr ist auf alle Fälle keine gute Therapiewahl!