Hallo Rina,
Gliazellen sind das Stützgewebe zwischen den Nervenzellen, sozusagen der “Klebstoff”, außerdem dienen sie dem Stoff- und Flüssigkeitstransport im Gehirn. Die meisten gehören zum Typ der Astrozyten.
An Stellen, wo Axone zerstört sind, z.B. durch MS-Läsionen, werden die Löcher mit Gliazellen geflickt. Oder auch nicht, dann laufen die Hohlräume mit Liquor voll und heißen Black Holes.
Eine Gliose ist ein “Flicken” an einer Stelle, wo Nervenzellen zerstört sind. Bei Narben wird bekanntlich nur das Loch geschlossen, aber der Flicken hat nicht mehr die ursprüngliche Funktion des Originalgewebes. Das ist bei jeder Narbe so, schon, wenn du dir das Knie aufschlägst oder die Fingerkuppe absäbelst.
Hirntumoren können aus den verschiedensten Zelltypen entstehen. Aus Astrozyten können Astrozytome werden und aus weniger bösartigen Astrozytomen können die sehr bösartigen Glioblastome entstehen. Mittlere Überlebensdauer ein paar Monate.
Die Zellen, aus denen so ein Tumor entstehen kann, haben wir aber alle sowieso im Schädel, und solche Tumoren entstehen einfach so, nicht aus MS-Herden. Die Ursachen sind noch ziemlich ungeklärt, und wahrscheinlich ist es einfach Schicksal.
Alles in allem ist ein Hirntumor aber eine eher seltene Erkrankung. Glioblastome haben eine Inzidenz von 2,9 bis 3,5 Neuerkrankungen pro Jahr auf 100.000 Einwohner. Mach dich nicht unnötig verrückt, wir sind alle sterblich, jeden Tag, und die allermeisten von uns sterben nicht an einem Glioblastom, sondern eher an banalen Todesursachen wie Krebs oder Herz-Kreislauf.
Es ist gescheiter, sein Augenmerk auf solche potentiellen Todesursachen zu richten; zumal man da auch eher was tun kann. Ehe du an ein Glioblastom denkst, denke lieber an Dickdarmkrebs oder Brustkrebs, mit Vorsorge dagegen kannst du eher deine Lebenszeit verlängern. Gegen ein Glioblastom sind wir machtlos.
Liebe Grüße
Renate