Hallo allerseits,

mein Name ist Swetlana, ich bin 38 Jahre alt und habe zwei Töchter im Alter von knapp zwei und knapp zwölf Jahren.

Eine “richtige” MS-Diagnose habe ich noch nicht, aber Symptome und MRT passen wohl ganz gut. Entdeckt wurde die (vermutliche) MS eher zufällig, weil ich mit anderen Symptomen bei meiner Ärztin war, die wohl nicht soooo MS-typisch sind (Schweißausbrüche, Heißhunger, extreme Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Augen verschlechtert …). Daraufhin hat sie alle möglichen anderen Tests gemacht (Diabetes, Schilddrüse, Borreliose, Listeriose) und die waren alle negativ. Nun ist MS der Hauptverdacht. Nächste Woche Donnerstag habe ich einen ersten Termin beim Neurologen, obwohl der Verdacht schon seit Ende August besteht. Das Warten ist im Moment das Schlimmste.

Und für den Fall, daß es tatsächlich MS ist, hat der Streß wohl auch einen Schub ausgelöst. Jedenfalls bekam ich zwei Tage nach dem Gespräch mit meiner Ärztin schlimmes Kribbeln in den Beinen, was sich auch immer mal wieder an den Händen und im Gesicht zeigt. Arme und Beine sind mächtig schwer, ich komme kaum die Treppen hoch und kann keine fünf Minuten den Telefonhörer festhalten. Ansonsten bin ich unglaublich schlapp. Probleme mit der Blase hab ich auch und vor einiger Zeit auch Sehstörungen.

Na ja, ich könnte wohl noch ne Weile Symptome aufzählen, aber das reicht wohl erstmal. Ich bin jedenfalls schon seit 1,5 Wochen krankgeschrieben und werde auch erst Anfang Oktober wieder arbeiten gehen.

Darf ich gleich mal ein paar Fragen stellen? Ich fange einfach mal an in der Hoffnung, daß mir jemand antworten kann.

Ihr kennt zwar meinen Arzt nicht, aber wie wahrscheinlich ist es, daß der Neurologe gleich beim ersten Termin die Liquor-Entnahme macht? Ich will einfach nicht mehr warten.

Geht diese Schwäche irgendwann mal vorbei? Ich fühle mich ja wie ne uralte Frau, so wenig belastbar bin ich.

Weiß jemand, was es sein könnte, falls ich nicht MS habe? Meine Symptome stehen ja schon oben, ansonsten “multiple hyperintense Herde” “von periventrikulär bis biokzipital” “biokzipital besonders ausgeprägt, dort möglicherweise aus mehreren Herden zusammengeflossen”. Ich weiß, Ihr seid vermutlich keine Ärzte, aber möglicherweise beschäftigt Ihr Euch ja schon länger mit dem Thema und könnt mir was dazu sagen.

Anfangs war es sehr schwer für mich, mit der Sache umzugehen, aber so langsam habe ich mich auch dran gewöhnt.

Hier im Forum hoffe ich auf einen netten Austausch und darauf, vielleicht ein paar neue Leute kennenzulernen.

Liebe Grüße von Swetlana

Hallo Swetlana,

erst mal willkommen in dem Klub, in dem keiner gerne Mitglied ist. Aber wir sind es, und müssen damit klarkommen, und der Mensch ist eine äußerst anpassungsfähige Spezies, also schaffen wir das irgendwie, und du wirst es auch schaffen!

“Ihr kennt zwar meinen Arzt nicht, aber wie wahrscheinlich ist es, daß der Neurologe gleich beim ersten Termin die Liquor-Entnahme macht? Ich will einfach nicht mehr warten.”

Bei mir wurde die Lumbalpunktion stationär gemacht, und die Liquoranalyse im Kliniklabor. Nach der Lumbalpunktion musste ich für den Rest des Tages auf dem Bauch liegen bleiben und viel trinken, um das Risiko von postpunktionellen Kopfschmerzen zu minimieren. Denn die können ganz schön übel sein! Es soll aber auch Leute geben, die danach mit dem Bus nach Hause gefahren sind.

Man hört zwar ab und zu von Neurologen, die die LP ambulant machen, aber das sind vermutlich alles Schwerpunktspraxen mit entsprechender Ausrüstung. Schließlich lässt sich auch die Liquoranalyse (mittels Elektrophorese) nicht in einer normalen Arztpraxis durchführen.

Bei mir dauerte die Liquoranalyse mehrere Tage, weil ein Wochenende dazwischen lag. Versprich dir nicht zuviel davon, denn der Liquorbefund kann im Verlauf der MS auch mal negativ sein, vor allem, wenn gerade kein Schub besteht. Ein negativer Liquorbefund sagt aber noch nicht, dass du keine MS hast. Die Diagnose ist ein Puzzle, zu dem viele Steine gehören.

“Geht diese Schwäche irgendwann mal vorbei? Ich fühle mich ja wie ne uralte Frau”

Schwer zu sagen, Prognosen sind bei MS generell nicht möglich. Wenn es noch Folgen des Schubs sind, kann es sein, dass sie sich noch zurückbilden. Wenn die MS schon länger besteht (wie lang hast du sie schon? Hattest du alte Herde im MRT?), dann kann es auch sein, dass es die Fatigue ist. Die kann man mit verschiedenen Medikamenten behandeln.

Es kann aber auch sein, dass eine solche Schwäche und Müdigkeit, vor allem, wenn sie länger besteht als der Schub und seine Nachwirkungen, andere Ursachen hat, z.B. eine Unterfunktion der Schilddrüse. Man muss sich hüten, alles gleich auf die MS zu schieben, denn dadurch übersieht man womöglich andere Defekte, die unabhängig von einer MS existieren, von der Schilddrüsenunterfunktion bis zur Bandscheibenprotrusion. Also lasse mal ein bisschen Blut beim Hausarzt und untersuchen, ob du eine Anämie oder eine Schilddrüsenunterfunktion hast.

Was es sonst noch sein könnte, wenn es nicht MS ist, kannst du hier in der Liste der möglichen Differentialdiagnosen nachlesen:
http://www.ms-world.de/portal/system/forum/viewtopic.php?topic=5134&forum=63

“Multiple”: vielfache
“hyperintens”: was in der Kernspintomographie in der T2-Gewichtung stärker aufleuchtet
( http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=890 )
“periventrikulär”: typische Anordnung von MS-Läsionen im Großhirn: um die Ventrikel herum
“biokzipital”: beidseits okzipital, d.h. am Hinterkopf

“Zusammengeflossen” (konfluiert) heißt, dass mit der Zeit aus mehreren kleinen Herden wenige große geworden sind. Wie bei Pfützen, wenn es zu regnen anfängt. Erst sind es mehrere kleine, mit der Zeit werden sie größer und aus vielen kleinen Pfützen oder Herden werden wenige große. Für mich deutet das eigentlich darauf hin, dass deine MS, wenn es denn eine ist, schon eine Zeitlang besteht. Läsionen um die Ventrikel herum passen gut zu einer MS.

Im Durchschnitt vergehen immer noch etwa dreieinhalb Jahre vom Auftreten erster Symptome bis zur gesicherten Diagnose, sodass die “Frühtherapie” meist nicht realisiert werden kann. Ein/e Neurologe/in, mit der/m man gut auskommt, ist schon die halbe Miete.

Meiner ist nur ein niedergelassener Feld-Wald-und-Wiesen-Neuro, aber wir sind jetzt schon seit 5 1/2 Jahren ein gutes Team. Die Auswahl von Medikamenten diskutieren wir gemeinsam. Manchmal überzeugt er, manchmal ich, und dann verschreibt er mir, was ich ihm sage. Ich spritze seit 5 1/2 Jahren Betaferon (selbst ausgesucht) und hatte seither keine Schrankenstörung mehr.

Wenn du noch Fragen hast, immer her damit. Ich mache fast täglich die Foren-Runde, mein Stammforum ist das Biogen-Forum MS-life http://www.ms-life.de/mslife/home.html

Liebe Grüße
Renate

Hallo Renate,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Der Neurologe, zu dem meine Hausärztin mich überwiesen hat, praktiziert im örtlichen Krankenhaus und hält wohl MS-Spezialsprechstunden ab. Ich hab mich mal informiert, der Mensch hat über MS promoviert, was mich hoffen läßt, daß er genug Ahnung hat. Und falls die Punktion wirklich stationär gemacht wird, hab ich’s dann nicht so weit, da unser Krankenhaus halt diese neurologische Station hat, wo dann möglicherweise auch die Laboranalyse gemacht werden kann.

Ob die MS schon länger besteht, weiß ich nicht. Die Müdigkeit ist erst im letzten halben Jahr so extrem geworden und von “alten Herden” hab ich nichts gelesen bzw. hat bisher keiner was gesagt. Der Radiologe hat mir gegenüber sowieso gar nichts erzählt und meine Hausärztin hat wohl nicht genug Ahnung von MRT, sie hat sich die Bilder jedenfalls gar nicht angeguckt. Allerdings hatte ich vor drei oder vier Jahren mal Probleme mit den Händen, die da ganz gut reinpassen würden. Also falls das damals ein Schub war, hab ich die MS vielleicht schon seit damals, bloß ohne Symptome oder Schübe bis vor etwa einem halben Jahr.

Schilddrüse wurde schon getestet. Da wurden mehrere Blutwerte genommen, außerdem Ultraschall gemacht. War alles ok, bis auf ein winziges Knötchen, was aber laut Aussage der Spezialistin nicht für meine Probleme verantwortlich ist. Anämie? Ich weiß nicht, wie die sich zeigt, aber meine Ärztin hat mein Blut auf vieles untersuchen lassen und ich gehe mal davon aus, daß das dabei rausgekommen wäre.

Puuuh… die Liste der Differentialdiagnosen ist ja ellenlang. Und was man auf den ersten Blick so liest, klingt zum großen Teil noch schlimmer als MS. Ich glaube, ich lasse das lieber. :wink:

Ich hab mal ein bißchen bei AMSEL rumgesurft und ein Interview gefunden, wonach es eher egal ist, welches Medikament man spritzt? Wie hast Du entschieden, was Du nehmen willst? Und was passiert, wenn man nicht spritzen würde?

Weiterhin habe ich gelesen, daß Schübe mit Kortison behandelt werden. Wie ist es da mit den Nebenwirkungen? Irgendwo stand auch, daß ein Schub ohne Kortison genauso lange dauert. Das kann ich ehrlich gesagt kaum glauben. Was passiert, wenn man kein Kortison nimmt? Wäre es besser, auf Kortison zu verzichten?

Sorry für die vielen Fragen, die vielleicht auch ein bißchen doof sind, aber ich stehe noch ganz am Anfang und mache mir Gedanken über alles mögliche.

Vielen Dank schon mal und liebe Grüße

Swetlana

Hallo Swetlana,

(schöner Name übrigens - “Licht”!) erst mal, es gibt keine doofen Fragen, nur doofe Antworten. Wer nicht fragt, bleibt dumm.

“Ich hab mal ein bißchen bei AMSEL rumgesurft und ein Interview gefunden, wonach es eher egal ist, welches Medikament man spritzt?”

Ja-in. Es gibt Gründe, sich für das eine und gegen das andere zu entscheiden. Erst mal gibt es objektive Gründe dagegen - sogenannte “Kontraindikationen” oder Gegenanzeigen. Ich habe z.B. eine Kontraindikation gegen Avonex: ich bin Marcumarpatientin und darf nichts intramuskulär spritzen, nur subkutan.

Ich habe auch eine gegen Copaxone: ich bin Allergikerin, und meine Haut und meine Bronchien spielen gerne mal verrückt. Daher kommt auch Cop für mich nicht in Frage. Zur Auswahl standen bei mir Betaferon und Rebif: Beta ist als Trockensubstanz mit Lösungsmittel im Handel, Rebif als Fertigspritzen.

Das ist ein erheblicher Unterschied, denn in den Fertigspritzen müssen Stabilisatoren und Konservierungsmittel drin sein. Rebif enthält solche Stoffe (Schaumhemmer, Benzylalkohol, Essigsäure) und ist pH-sauer.

Betaferon besteht dagegen nur aus rekombinantem Interferon beta-1b, synthetisiert von gentechnisch modifizierten Colibakterien (wie z.B. auch Humaninsulin). Sonst sind nur noch Humanalbumin (aus Spenderblut), Mannitol und Salzwasser darin. Betaferon ist pH-neutral.

Außerdem hatte Beta, als ich die Diagnose bekam, schon eine Zulassung für SPMS, und SP war ich damals wahrscheinlich schon. Also fiel mir die Entscheidung für Betaferon leicht. Ich hatte auch Vertrauen zu dem guten alten Stoff, der zum Zeitpunkt meiner Diagnose schon seit 12 Jahren auf dem Markt war. Die Zulassungsstudien für Betaferon begannen 1988 - neun Jahre, nachdem es zum ersten Mal gelungen war, Interferon gentechnisch zu synthetisieren. Vorher musste es aus Spenderblut gewonnen werden, und jedes Mikrogramm kostete Tausende.

Einen Nachteil hat Betaferon: Interferon beta-1b ist nicht ganz humanidentisch wie Interferon beta-1a (Avonex und Rebif). Dadurch induziert es häufiger als Interferon beta-1a neutralisierende Antikörper. Inwieweit diese die Wirkung beeinträchtigen, und ob sie bleiben oder auch wieder verschwinden, ist noch nicht restlos geklärt.

Als ich die Diagnose bekam, sagte ich dem Arzt gleich, dass ich mir Betaferon ausgesucht habe, so dass er sich den Vortrag, den er mir vermutlich halten wollte, schenken konnte. In der Roten Liste lesen kann ich selber, und das hatte ich längst getan. 2 oder 3 Tage nach der Diagnose setzte ich mir die erste Spritze. Inzwischen waren es etwa 1.000.

Es gibt natürlich auch subjektive Gründe: man wählt das Medi, das man am besten in seinen Alltagsablauf integrieren kann. Faustregel: je öfter zu spritzen, desto weniger Nebenwirkungen - wegen des Gewöhnungseffekts.
-Cop, täglich gespritzt: wenig NW.
-Betaferon, alle 2 Tage: mäßige NW.
-Rebif, 3 mal in der Woche: mäßige NW, etwas stärkere nach der 72-Stunden-Pause.
-Avonex, einmal in der Woche: starke und lang anhaltende NW.
Das heißt aber nicht, dass das bei allen Anwendern so ist! Die MS ist bei jedem anders, und auch die NW der Medis.

“Und was passiert, wenn man nicht spritzen würde?”

Wenn man das wüsste! Für den Einzelfall lässt sich das nicht vorhersagen, und wer weiß, ob die diversen, meist aus dem Kaffeesatz stammenden “Prognoseregeln” auf einen zutreffen, oder ob man die Ausnahme davon bildet!
“Wenn die MS mit einer Sehnerventzündung, an einem Freitag um fünf oder bei abnehmendem Mond beginnt, wird man nach 7 Jahren und 3 Monaten inkontinent.” Sowas ist lachhaft, wie alle Orakeleien. Prognosen sind nicht möglich!

Ich weiß nur, was bei mir passiert ist, bevor ich die Diagnose hatte und mit der Basistherapie angefangen habe: Nach mehreren Jahren (möglicherweise 10 - 15) ohne bleibende Schäden, in denen sie auch niemandem auffiel (auch mir nicht), gab meine MS ab 2003 Gas und brachte mich in zwei Jahren auf EDSS 6.

Zuerst wollte mir niemand glauben, dass man mit Ende 40 noch MS kriegen kann. Ich kriegte bloß den Vogel gezeigt, und es hieß: “Das sind die Wechseljahre”, usw. usf. 2005, in meinem 51. Lebensjahr, kam der “Crash” (übrigens in einer Phase, in der es mir total super ging). Effekt: volle Erwerbsminderung, GdB 80 und aG. Ich musste auch das Autofahren aufgeben. Wenn meine MS in dem Tempo weiter gemacht hätte, wäre ich wohl schon ein Pflegefall. (Aber Prognosen sind nicht möglich.)

“Weiterhin habe ich gelesen, daß Schübe mit Kortison behandelt werden. Wie ist es da mit den Nebenwirkungen?”

Das kommt darauf an, welches Cortison man verwendet und wie lang man es einnimmt! Verallgemeinern lässt sich da gar nichts. Es gibt ganz unterschiedliche Stoffe mit unterschiedlichen Nebenwirkungen, z.B. Prednisolon, Methylprednisolon, Flucortolon, Triamcinolon, Betamethason, Dexamethason …
Allen gemeinsam ist, dass sie synthetische Nachbildungen des in der Nebennierenrinde gebildeten Hormons Cortisol sind, von dem der Körper täglich (mit dem Höhepunkt frühmorgens) eine Menge produziert, die ca 7,5 mg Prednisolon entspricht.

Alle wirken immunsuppressiv, entzündungshemmend und aufputschend. Manche beeinflussen stark den Mineralstoffhaushalt, führen zu Wassereinlagerungen, Schwäche und Herzrasen, andere nicht. Einige wirken nur wenige Stunden lang, andere 2 Tage. Alle können bei Langzeitanwendung Folgeschäden wie Osteoporose, Grünen und Grauen Star und Diabetes hervorrufen. Daher sollte man sie so kurz wie möglich einnehmen und möglichst rasch wieder absetzen, nicht die Einnahmedauer durch Ausschleichen noch verlängern.

Cortison im akuten Schub hat den Zweck, die Blut-Hirn-Schranke wieder so dicht zu machen, wie sie sein sollte, und dadurch die Entzündung zu stoppen. Dass das funktioniert, würde man merken, wenn man nach einem Cortisonstoß ein MRT mit Kontrastmittel machen würde. Das KM geht dann nämlich nicht mehr durch die BHS. Deswegen muss man das MRT immer vor dem Cortisonstoß machen, sonst sieht man nicht, ob eine Schrankenstörung besteht.

Ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass die unbehandelten Schübe, die ich vor meiner Diagnose und Therapiebeginn hatte, so lange an den Nerven gefressen haben, dass bleibende Schäden zurückgeblieben sind, ob es nun die Augen sind oder das Rückenmark. Erholt habe ich mich nur von den Schüben, die mit Dexamethason (dem von mir bevorzugten Cortison) ruckzuck gestoppt wurden. Ich nehme davon als Stoßtherapie 24 mg, nach 3 Tagen weniger, insgesamt 5 - 7 Tage lang.

Mir gefällt das Bild mit dem Entzündungsherd als Brand: je schneller man ihn löscht, desto weniger zerstört er. Ich glaube, dass viele Negativerfahrungen, die mit Cortison als Schubtherapie gesammelt wurden, einmal dadurch kamen, dass man den Nebenwirkungen von Prednisolon nicht ausreichend vorgebeugt hat (durch Magenschutz, natriumarme Ernährung und Hypokaliämieprophylaxe), und zum anderen dadurch, dass es ausgeschlichen wurde.

Cortison bremst bei längerer Anwendung das Zellwachstum und beeinträchtigt die Wundheilung. Ich halte es für möglich, dass es das bei der Regeneration von MS-Läsionen auch tut. Darum befürworte ich, es wirklich nur als kurzen Stoß zu verabreichen, wie einen kräftigen Wasserschwall, mit dem man einen Brand löscht, aber dann ist Schluss damit, denn den Schaden reparieren kann das Wasser nicht, und mehr Wasser, als man zum Löschen braucht, ist kontraproduktiv.

Wenn man noch tagelang damit herumkleckert, ist es, als würde man nach dem Löschen des Brandes mit der Gießkanne die angekohlten Möbel noch ein paar Tage lang einweichen - was soll das noch bringen, außer dass zum Brand- auch noch ein Wasserschaden kommt, der noch schwieriger zu reparieren ist.

Ich kann aber nur für mich sprechen und von meinen Erfahrungen erzählen, und von den Schlüssen, die ich daraus ziehe. Allerdings kenne ich Glucocorticoide seit 40 Jahren, dadurch, dass ich Allergikerin bin. Andere mögen an ihrem Leibe andere Erfahrungen gemacht haben.

“Irgendwo stand auch, daß ein Schub ohne Kortison genauso lange dauert. Das kann ich ehrlich gesagt kaum glauben.”

Ich auch nicht! Meine persönlichen Erfahrungen sind gegenteilig. Je länger die Entzündung frisst, desto größer der Schaden, den sie anrichtet, und größere Wunden heilen natürlich langsamer zu als kleinere. Selbst mein Neuro gibt aber inzwischen zu, dass Neurologen, was den Umgang mit Glucocorticoiden angeht, noch viel nachlernen müssen, und damit wesentlich schlechter umgehen können als Allergologen und Rheumatologen.

Cortisone sind relativ alte Medikamente, auf denen längst kein Patentschutz mehr drauf ist: z.B. wurde Dexamethason um 1960 entwickelt, da war mein Neuro noch nicht mal geboren. Es gibt -zigtausende Generika davon, und Studien rechnen sich längst nicht mehr. So haben viele Kliniken, Ärzte und Patienten ihre “Hausrezepte”.

Ich habe meines für die Anwendung meines Lieblingscortisons Dexamethason. Das habe ich in der Hausapotheke. Mein Neuro weiß, dass ich es nur nehme, wenn es nötig ist. Ob man im Schub ein Cortison nimmt oder nicht, kommt auf den Einzelfall an! Wegen drei tauben Fingern oder einem kribbelnden Zeh nehme ich es nicht, und wegen einem Pseudoschub durch Hitze oder durch eine Infektion erst recht nicht (im letzteren Fall wäre es kontraindiziert).

Welches Cortison einem am besten bekommt, und was man dazu nehmen muss, damit es einem bekommt, ist auch wieder bei jedem anders. Es gibt Leute, die stecken 5 mal 2000 mg Prednisolon oder Methylprednisolon i.v. problemlos weg. Sicher ist nur eins: verallgemeinern lässt sich nichts. Jede MS ist anders, und wahrscheinlich ist es nicht mal nur eine Krankheit, sondern nur ein Symptomenkomplex, der unterschiedliche Ursachen haben kann, von der Virusinfektion bis zur venösen Abflusstörung. Man darf gespannt sein, was sich da in nächster Zeit tut.

Liebe Grüße
Renate

Hallo Swetlana

Was die Kortisonnebenwirkungen angeht, so würde ich dir raten darauf zu achten das du eine zu den Kortisoninfusionen auch eine Thrombosephrophylaxe erhältst, denn leider (aber zum Glück selten) kann es unter Kortison zu Thrombosen und entsprechenden Folgen (Hüftkopfnekrose, Schultergelenknekrose ect) kommen. Viele Ärzte “vergessen” dieses leider gerne.

Ausfälle eines Schubes der mit Kortison behandelt wird, klingen bei einen Teil der Behandelten schneller ab. Nach etwa 5 Wochen gleichen sich behandelter und unbehandelter Schub hinsichtlich der Rückbildung von Schubsymptomen.

Kortison wirkt statistisch gesehen bei einem von vier Behandelten.

Nachzulesen hier:

http://www.ms-netz-hamburg.de/Download.412.0.html

in der Broschüre “Schubtherapie der Multiplen Sklerose”

Auf der selben Internetseite findest du auch eine Broschüre mit Informationen über die verschiedenen MS-Therapieen “Broschüre zu den Immuntherapien”

Ob es besser ist auf Kortison zu verzichten oder nicht kann wohl niemand pauschal beantworten.

Ich selber verzichte mittlerweile bei den meisten meiner Schübe auf eine Kortisonbehandlung.

Viele Grüße, Ataxia

Hallo Renate,

puuuuuh … was für eine Menge an Informationen. Vielen Dank, daß Du Dir soviel Zeit nimmst, meine Fragen zu beantworten. Es tut wirklich gut, mal jemanden zu haben, der sich auskennt. Du hast mir damit schon sehr weitergeholfen.

Eine Frage noch, bzw. ein Fragenkomplex. Ich stehe ja sicherlich noch ganz am Anfang der MS und habe noch nicht allzu starke Symptome. Aber irgendwie kann ich es gerade nicht einordnen. Befinde ich mich in einem Schub oder hat man bestimmte Symptome “immer”? Seit bestimmt vier Wochen hab ich immer wieder dieses berühmte Kribbeln und das taube Gefühl in Armen und Beinen. Nicht immer gleich stark, aber immer da. Die Müdigkeit und Erschöpfung seit etwa zwei Wochen. Ist das nun ein langer Schub oder sind Schübe immer so? Kann ich damit rechnen, daß das Kribbeln wieder weggeht oder wird es bleiben? Hat man das nur im Schub oder auch sonst?

Puuuh… noch drei Tage, dann geht’s endlich zum Neurologen. So langsam werde ich nervös.

Liebe Grüße von Swetlana

Hallo Ataxia,

vielen Dank für den Link. Da ist ja so einiges an Informationen hinterlegt, da werde ich mich mal durchwühlen. Hm… Kortison hilft nur bei einem von vier? Das ist ja nicht so dolle. Mal gucken, was der Neurologe dann meint. Im Zweifel hilft wohl nur ausprobieren. Wobei ich meine Symptome im Moment als nicht soooo schlimm empfinde, daß ich unbedingt Kortison haben müßte. Lediglich etwas gegen die Müdigkeit wäre schön.

Liebe Grüße von Swetlana

Hallo Swetlana,

“Befinde ich mich in einem Schub oder hat man bestimmte Symptome “immer”?”

Kribbeln und Taubheit in Armen und Beinen können die Folge einer Läsion im Rückenmark sein (wenn es auch in den Armen auftritt, dann am ehesten von einem “Kabelschaden” in der Halswirbelsäule). Wenn es ein akuter Schub ist, kann es auch wieder verschwinden, aber wenn der Schaden von einem Schub zurückgeblieben ist, dann kann es sein, dass es nicht mehr weggeht.

Ich habe seit rund 6 Jahren Kribbeln und Brennen in den Beinen und Füßen durch eine Läsion in der HWS. Im Rückenmark gibt es keine “Reservekabel”, die die Funktion der ausgefallenen Nervenbahnen übernehmen können wie im Großhirn. Es ist ja nur 8 x 11 mm dick.

Behandeln kann man aber die Symptome, z.B. mit Amitriptylin oder Antiepileptika, und wenn von einem Rückenmarksherd schlimme Symptome (Spastik, Schmerzen, Inkontinenz) zurückgeblieben sind, kann man versuchen, sie mit Injektionen eines Depot-Cortisons in den Liquor zu lindern (sogenannte “TCA-Therapie”: http://www.ms-reporter.de/archiv/134-Intrathekale-TCA-Therapie-bei-Multiple-Sklerose-Linksammlung.html )

Die Müdigkeit und Erschöpfung bei MS heißt Fatigue, sie kann ein Schubsymptom sein, aber auch ein Dauerzustand, vor allem, wenn die MS schon eine Weile besteht und unterhalb der klinischen Schwelle schon einige Dauerschäden hinterlassen hat. Auch wenn man keinen Schub spürt, schreitet die Zerstörung fort. Dann müssen die Nervenimpulse sich “Umleitungen” um die zerfressenen Stellen suchen, und das kostet viel Energie und macht müde. Auch die Fatigue kann man mit Medikamenten behandeln.

Ich muss sagen, dass mein Neuro zu Beginn meiner “Karriere” nicht sehr bestrebt war, bei der symptomatischen Therapie Nägel mit Köpfen zu machen. Die Basistherapie, die ich mache (Betaferon) musste er akzeptieren, obwohl ihm Avonex oder Copaxone lieber gewesen wären. Bei der symptomatischen Therapie hat aber mein Hausarzt mehr Engagement gezeigt. Vorschläge zur Schmerztherapie (und die dazugehörigen Rezepte) kamen zuerst von dem.

Ebenso hat mir mein Hausarzt das von mir bevorzugte Cortison Dexamethason verschrieben, nachdem ich das vom Neuro und der MSTKG bevorzugte (Methyl)prednisolon abgelehnt hatte. Inzwischen hat sich auch der Neuro in Sachen Glucocorticoide weitergebildet und gelernt, was für Dexamethason und gegen (Methyl)prednisolon spricht (vor allem die Nebenwirkungen!).

Richtlinien, Beiräte und Konsensusgruppen sind mir wurst, ich höre lieber auf meinen Körper. Mit meinem Neuro kann ich mich inzwischen einigen, wenn ich meine Therapieentscheidungen treffe, allerdings waren dafür fünf Jahre Zähmung nötig. Ich halte dir die Daumen, dass du auch viele positive Erfahrungen mit deinem Neurologen machst!

Liebe Grüße
Renate

Hallo zusammne!

Mich würde mal interessieren, was ihr für Medikamente gegen Fatigue nehmt, bzw. welche es gibt. Ich hatte nur mal Amantadin genommen. Hat aber nicht so gewirkt und nun nehme ich gar nichts. Von meinem Neuro kam auch kein weiterer Vorschlag.

Vieleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

Vielen Dank schon mal!!!

Und ich finde es wirklich top, wie gut ihr hier erklärt habt!!!

lG

Hallo Jasmin,
ich gehöre bei Medis zu den Minimalisten. Ich war heute beim Neuro und habe wegen meiner extremen Wetterfühligkeit und meiner daraus resultierenden Antriebslosigkeit geschimpft. Da ich der Überzeugung bin, daß die Antriebslosigkeit keine psychischen Ursachen hat, ließ er seinen Rezeptblock stecken.
Ich bekomme gerade bei meiner Hausärztin Vit B12 - Spritzen und nehme dazu Vit B - Komplex Tabletten ich habe das Gefühl es tut mir gut.
Ich werde das ganze als Kur machen und eine Reha beantragen.
Ich habe mal Vigil zum anschubsen genommen um wieder von der Couch zu kommen. Weitergemacht habe ich dann mit kontinuierlichem Ausdauertrainong.
Das Problem von Medis in diesem Bereich ist, das Fatigue nicht wirklich eine anerkannte Erkrankung ist. Wenn es Anzriebslosigkeit aufgrund einer psychischen Belastung ist wird gerne Cipralex verabreicht.
Morgen ist hier bei uns eine große MS-Veranstaltung wenn ich noch was neues erfahre meld ich mich. Nach den Titeln der Workshops scheint die Neurologie endlich begriffen zu haben, daß Bewegung und Hirnforschung eine gute Ergänzung in der Ms-Therapie sind…
LG Idefix

Hallo Idefix,

vielen Dank, für deine Antwort!!!

also psychisch bedingt würde ich das bei mir nicht einschätzen. Bin eine sehr starke Person und von der Psyche zum Glück auch sehr stabil. Da wundern sich die Ärzte immer. Und faul bin ich zum Glück auch nicht, so dass ich lieber mal auf der Couche liege. Ich musste mich in so fern ändern, dass ich mich wirklich auch mal auf die Couche gelgegt habe, wenn ich´s wirklich brauche (wobei das auch jetzt wohl noch etwas kurz kommt). Bin der Mensch, der immer was zu tun braucht. Wäre echt super, wenn du schreibst, was du Neues in dem Workshop erfahren hast (auch Dinge, die nicht das Fatigue betreffen).
Das mit den Vitamin Spritzen werde ich mal ausprobieren (selbst wenn´s mir nichts bei der Fatigue helfen würde, was abzuwarten bleibt, schadet es auch so auf keinen Fall…ist ja auch zum Glück nichts chemisches)

Also dann danke nochmal und viel Spaß auf dem Workshop!

lG

Hallo Antje
das mit den Vitamin B12 Spritzen hatte ich auch mal zusammen mit Folsäure. Die Begründung war mein hoher Homozysteinwert. Die Bestimmung des Homozysteinwertes ist eine IGEL Leistung
Helmut

Hallo Helmut,
schön mal wieder von Dir zu lesen! Ich bin gerade nupfig (Schnupfen) nerv. Gehts Dir wieder besser? War gerade mit meinem Opa vom Stock laufen und trink jetzt einen Latte. Sogar die Sonne scheint, aber es ist kalt geworden. Ich hab gestern unsere MS-Vortragsveranstaltung gut überlebt. Ich werde wohl noch ne Weile hier sein, weil das mit einer Wohnung echt schwierig ist.
Außerdem haben wir hier wohl die einzige zertifizierte MS-Ambulanz in Süddeutschland…
Ales weitere erzähl ich noch Jasmin.
Mal ne saublöde Frage: muß man IGEL- Leistungen selbst zahlen???
LG Antje

Hallo Jasmin,
also erst mal voraus, ich bin SPMS, daher wollte ich eigentlich die ersten beiden Vorträge schwänzen um Kraft zu sparen. Das war aber ein Satz mit x der erste Vortrag war noch gar nicht fertig, deshalb sind das nur ein paar Infos die ich noch aufgeschnappt hab.
Cladibrin soll net so doll sein, da es wohl eher ein Schnellschuß war. In ca 3 Jahren ein Medi auf den Markt kommen, dessen Grundstoff in der Rheumabehandlung eingesetzt wurde und sehr bewährt und gut verträglich sei wg dem Namen muß ich nochmal meinen Neuro fragen.
Der letzte Vortrag war aus Hirnforscher Sicht und eher meine Wellenlänge :slight_smile: Ergänzung zur Basistherapie sprich Erhalt un Training durch Bewegung u Hirntraining. Bis ins hohe Alter sind wir nämlich in der Lage neue Nervenzellen zu bilden.
Dann war ich bei einem Neuropsychologen, wir leiden nicht so sehr unter Gedächtnisproblemen eher unter Aufmerksamkeitsdefiziten. Die gute Nachricht: man kann sie trainieren.
GenUeres will ich noch recherchieren. Sie haben uns ein Computerprogramm gezeigt, ich will aber noch nach Alternativen suchen.
Dann war ich bei KG auch hier gilt Defizite in geschützter Umgebung trainieren, banales Bsp schnelles Übqueren einer Straße, Drehschwindelumgang…
Dann war ich noch bei Tai Chi. Ich mache zuhause Qi Gong und ich finde es hilft.
Wg Fatigue wurde wie bei der Studie bei der ich mitgemacht habe gesagt, man solle sich dem Ausdauersport zuwenden, Nordic Walking, Schwimmen, Yoga etc.
Soweit bis hierher jetzt muß ich zur KG flitzen :wink:
LG Ideric

Hallo Antje
mein Gefühl sagt mir es geht wieder besser.
Diese Vitamin B12 und die Folsäure Spritzen habe ich vor einigen Jahren von meiner Hausärztin bekomen, es hatte keinen neurologischen Hintergrund. Eine Verbesserung habe ich nicht gefühlt, lediglich die Werte wurden besser. In der Ärzte Zeitung(über deinen PC) kannst du darüber auch was lesen.
IGEL=Induviduelle Gesundheitsleistungen werden von der privaten Kasse teilweise bezahlt, bei den gesetzlich Versicherten werden sie nicht bezahlt.
Schnupfen habe ich schon Jahre, möchte fast sagen Jahrzente nicht mehr. Trozdem bin ich ein großer Verbraucher von Papiertaschentüchern. Morgends beim Zähneputzen läuft meine Nase warum weiß ich nicht.
Helmut

Hallo,

vielen Dank, für die Antwort!
Scheint ja ein langer Workshop gewesen zu sein…Wie lange ging er denn?
Es wurde ja wirklich viel vorgetragen!

Wo ich auch auf jeden Fall deiner Meinung bin: TRAINING! TRAINING! TRAINING! Ist immer wichtig und tut auch gut! Nur Medis langt auf keinen Fall!!!

Wie war KG? Was machst du dort so?

lG

Hallo Helmut,
eigentlich gehöre ich auch zur Fraktion der fast nie erkälteten. Aber irgendwie wollte ich nicht wahrhaben, daß es ziemlich kühl geworden ist. Zumindest haben wir seit gestern Abend die warmen Bettdecken wieder. Jetzt will ich gar nicht aufstehen, weil es so schön warm ist.
Heute wird wohl de schlimmste Tag sein. Hoffe morgen ist wieder gut.
Danke für die Erklärung von IGEL. Ich muß die Spritzen selbst zahlen und habe subjektiv das Gefühl, daß sie mir helfen.
LG Antje

Hallo Jasmin,
ich laufe jeden Tag mit meinem Opa vom Stock ca einen km. Ich mache Qi Gong mit einer DVD. Erledige meinen Haushalt mit den überwachenden Besuchen meines Mannes. (Er arbeitet seit Anfang des Jahres woanders und der Umzug hat noch nicht geklappt)
Da mir dieses Jahr das Wetter so extrem zu schaffen gemacht hat. Gibt es leider eine groß Diskrepanz, zwischen dem was ich machen will und was ich tu. Die beiden vorher genannten Sachen sind die einzigen absolut regelmäßigen zur Zeit, was ich wieder tun will ist: Gehirnjogging, Augentraining, Balanceboard, lautes Vorlesen (als Sprachtraining) und wieder Fitnessstudio. Meine soz Kontakte wieder besser pflegen… Zur Zeit hab ich Die Tendenz zum Einsiedler :wink:
Ich war schon stolz auf mich, daß ich 4,5 Std durchgehalten hab. Meine Klappe hat sogar danach noch funktioniert. :)))
Was machst Du so???
Ach ja bei meiner Physio mache ich Bobath, PNF oder auch mal ne Massage wenn gerade gar nix geht. Sie hat eine sehr gute Einschätzung von mir und sieht was geht. Sie kennt mein großes Problem maßlose Selbstüberschätzung… wenn ich mal wieder zuviel will…
Als gut für mich ist.
LG Antje

Guten morgen Antje,

ja, ja…die Selbstübereinschätzung…man will alles…hat ja vorher auch geklappt…kenn ich nur zu gut…und das zusammen mit großem Kampfgeist und Ergeiz…was vom Prinzip her nicht schlecht ist, aber manchmal dann doch auch zu viel ist…
Wetter…kenn ich…ist seit Wochen ziemlich anstrengend für mich…müde, schlapp, diverse Beschwerden haben sich verschlimmert und jetzt muss ich auf mich aufpassen. Aber wir haben ein Haus gekauft und sind mitten in den Renovierungsarbeiten und dabei muss ich auch noch den Haushalt bewältigen. Nach der Renovierung kommt dann das Haus putzen, Sachen packen, umziehen, alles putzen, wenn man es eh gerade schon wieder in der Hand hat oder Schränke, bevor man sie wieder einräumt…da ist so schnell nichts drin für auf mich selbst groß acht zu geben. Ich habe aber auch einfach keine Ruhe, wenn Dinge anstehen. Und ich muss natürlich auch überall meine Nase drin haben :wink:
Mit den sozialen Kontakte pflegen, da hab ich zum Glück meinen Freund. Er braucht das emenz durch seine Depression und von daher komme ich mehr aus dem Haus, als ich eigentlich manchmal will.
Mit deinem Mann, der Arbeit, dem leider noch nicht vollzogenen Umzug und dann die Entfernung bei euchist auch nicht gerade einfach :frowning:
Hoffe, dass sich das bald ändert!!!

Ich mache mit meinem Ergotherapeuten Hirnleistungstraining und mit meiner Krankengymnastin ebenfalls Kg nach Bobath und Pnf, sowie Massage (vorallem wegen meiner Spastik in den Beinen). Privat habe ich endlich mal einen Sport gefunden, denn ich einigermaßen machen kann (Badminton; das ist auch ein schöner Ausgleich zum abschalten und macht Spaß).

lG