Ja, da hast du genau hingeschaut. Das ist eine Ebenholz-Flöte, die ich mir irgendwann vor 40-50 Jahren von den Instrumentenbauern Hervieux & Glet in der Bretagne habe bauen lassen. In den 70ern begann ja die Renaissance der bretonischen Folk-Musik, u.a. durch Alan Stivell. Und da gab es dann auch erste Instrumentenbauer, die die traditionellen Instrumente, z.B. eben die Holzquerflöten, wieder gebaut haben. Man konnte dann sagen, in welcher Tonart und mit wieviel Habtönen/Klappen man die Flöte haben wollte - und bekam dann ein individuell handgefertigtes Instrument. Ich glaube, die Flöte hat damals etwa 400 DM gekostet (bzw. 1.400 FF).

Ich musste die Verbindungskorkscheiben (um die Steckflächen geklebt) mal ersetzen, aber ansonsten klingt sie wie damals.

Auch auf meine klassische Querflöte bin ich ziemlich stolz. Sie ist von Schreiber in Nauheim. Die Firma wurde noch im letzten Jahrhundert von Boosey & Hawkes übernommen. Sie hatten in den 70er Jahren die Rechte für ein spezielles Querflöten-Mundstück übernommen, ein sog. “Cooper-Mundstück”. Das war - damals noch etwas ganz Neuartiges - (luftzug-)strömungsoptimiert. Und da ich im Laufe der Jahrzehnte veschiedene eigene und fremde Querflöten mal gespielt habe, bin ich der Überzeugung, dass der Klang meiner Schreiber-Flöte wirklich etwas Besonderes ist. Aber vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, weil ich so stolz drauf bin. :wink:

Entspannt fand ich mich übrigens nicht, aber sehr konzentriert oder fokussiert - ohne verkrampft oder angespannt zu sein. Es war eine wahnsinnige Abedstimmung und hinter uns ging langsam die Sonne unter …

Ich habe schon zwei kurze Handy-Video-Sequenzen - und werde wohl morgen noch weitere bekommen. Vielleicht lade ich die dann hoch, bzw. den Link zu meinem Cloud-Bereich. Die musikalische Qualität der Handy-Aufnahmen ist natürlich eingeschränkt, aber ich denke, ein bisschen was von der Atmosphäre kommt rüber.

Michael

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Das ist sehr, sehr günstig im Vergleich zu heute. Mich würde so eine Holzflöte auch reizen, aber dann mit moderner Böhm-Mechanik. Meine Lehrerin hat so eine, die darf ich demnächst ausprobieren.

So muss es sein. Ich bin auch verliebt in meine Querflöte. Vollsilber, handgemacht und mit vergoldetem Kopfstück, um mal ein bisschen anzugeben.

“Cooper-Mundstück” sagt mir nichts, das werde ich googlen.

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Was diese Mundstücke so besonders macht, habe ich noch nicht herausgefunden. Fest steht allerdings: Sie kosten richtig Geld

Meine Querflöte habe ich übrigens gebraucht gekauft (nach Generalüberholung). Sie hat mich vor vier Jahren 3800 € gekostet. Profiflöten fangen irgendwo fünfstellig an. Manche spielen auch Goldflöten, da wird es dann richtig teuer.

Meine Querflöte hat nur ein silbernes Mundstück und war deshalb nicht ganz so teuer. 3800 Euro gebraucht ist ganz schön viel. :sweat_smile:

Das Cello habe ich beim Geigenbauer gemietet. Bei Streichinstrumenten ist nach oben keine Grenze gesetzt. :see_no_evil:. Meine Lehrerin hat ihr Cello vor etwa 10 Jahren gekauft und das hat damals 7000 Euro gekostet. Im Wert ist es mittlerweile deutlich gestiegen.

Vielleicht kommt irgendwann ein unverhoffter Geldsegen. Dann kaufe ich es mir. :grin: Das Cello wäre allerdings günstiger als deine Querflöte. :sweat_smile:

Das ist sehr, sehr günstig im Vergleich zu heute. Mich würde so eine Holzflöte auch reizen, aber dann mit moderner Böhm-Mechanik. Meine Lehrerin hat so eine, die darf ich demnächst ausprobieren.

Da bin ich mal gespannt, wenn du davon berichtest. Holzquerflöte ist noch mal was ganz Anderes - und tendenziell nicht ganz so einfach zu spielen wie eine klassische Böhm-Silberflöte…

[quote=“Michael27, post:84, topic:8388”]

bin ich der Überzeugung, dass der Klang meiner Schreiber-Flöte wirklich etwas Besonderes ist. Aber vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, weil ich so stolz drauf bin. :wink:

[quote]

So muss es sein. Ich bin auch verliebt in meine Querflöte. Vollsilber, handgemacht und mit vergoldetem Kopfstück, um mal ein bisschen anzugeben.

Da kann ich nicht mithalten. Meine Schreiberlöte hat einen Vollsilber-Korpus und versilberte Mechanik/Klappen. :wink:

Im Übrigen habe ich mit Jean-Pierre Rampal einen ganz klaren Favoriten unter den Querflötisten. Den habe ich schon vor 50 Jahren geliebt, als er in der Muppets-Show aufgetreten ist. Die Mischung von südfranzösischer Leichtigkeit und Lebenslust mit hervorragendem technischem Können ist genau mein Ding. Aurèle Nicolet als strenger calvinistischer Schweizer ist da das krasse Gegenstück gewesen. Auch James Galway und einige Andere liegen mir nicht so.

James Galway spielt halt mit sehr viel Vibrato, was in Zeiten der historischen Aufführungspraxis ziemlich aus der Mode ist.
Ich höre gerne Emmanuel Pahud. Hier mit der Corrente aus Bachs Solo-Partita. Den Satz übe ich gerade:

Bei der Flöte dürfte es sich um Gold handeln.

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Mein aktuelles Lieblingsstück - natürlich in der Interpretation von Jean-Pierre Rampal - ist das d-Moll-Flötenkonzert von Carl Philipp Emmanuel Bach.

d-Moll-Flötenkonzert von CPE Bach

Ein Wahnsinns-Stück. Der 3. Satz entspricht von der Geschwindigkeit nicht ganz unseren Möglichkeiten …

Wie kann man eigentlich die Vorschau direkt hier sichtbar machen, und nicht nur den Link ???

Michael

Einfach direkt den Link hier einfügen,ohne Klammern

Vielen Dank ! Ich dachte, das geht nicht. Dann probiere ich es gleich mal mit 3 Video-Schnipseln von unserem Fest aus, die ich in meine private Cloud hochgeladen habe.

Bitte entschuldigt die relativ schlechte Akustik-Qualität (mit Smartphone im Freien aufgenommen).
Und bitte entschuldigt das jeweils abrupte Ende (vermutlich gibt es da Obergrenzen bzgl. Datenvolumen oder Länge - je nach Smartphone ???).

In einem Stück (Back home in Derry) sieht und hört man die oben von mir beschriebene Holz-Querflöte aus der Bretagne.

Ja, und dann sieht man natürlich auch bei meinen Füßen die bzgl. der Durchblutung geschädigten Kapillaren (rot bis lila). Aber das kennen ja zumindest einige von euch bestimmt. Keine Schmerzen, etwas eingeschränkte Sensitivität, aber kein Risiko bzgl. zu schlechter Durchblutung, da die größeren Adern sehr gut durchblutet sind.

Michael

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Oder unter dem Video auf “Teilen” klicken, dann auf “Kopieren” und dann hier im Forum auf “Einfügen” (rechte Maustaste)

Von CPE Bach kenne ich vor allem die Hamburger Sonate, an der ich leider gescheitert bin:

In einigen Monaten versuche ich es noch mal.

Dann gibt es mit dem d-Moll-Flötenkonzert für dich wirklich noch etwas Tolles zu entdecken - nicht zum Selbst-Spielen, aber zum Genießen.

CPE Bach hat meiner Meinung nach viele eher mittelprächtige Stücke geschrieben. Aber bei dem Flötenkonzert müssen ihn beim Komponieren derartig viele Musen gleichzeitig geküsst haben … Ich höre es gerade parallel zum Schreiben. Wenn es einem mal nicht so gut geht, ist vor allem der dritte Satz das beste “tirami su” (= zieh mich hoch), was es gibt.

Michael

Ich höre es mir gerade an. Allerdings eine etwas modernere Lesart:

Guck mal in dem Video den zweiten Satz an, ab circa Minute 9. So einen schrägen Ansatz habe ich noch nie gesehen.

Oh, das macht Spaß. Ich habe hier mein Geigen Heft Irish Fiddle schon gleich wieder auf dem Schoß.sagt mal ein Stück mit Noten an, welches ihr lieben " Pfeiffen" :pray::sun_with_face::joy: üben wollt. Dann üben wir mit Geige und Cello einfach mit. :heart_eyes:

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Guck mal in dem Video den zweiten Satz an, ab circa Minute 9. So einen schrägen Ansatz habe ich noch nie gesehen.

Ja, so was von linkslastig. Hatte der einen Schlaganfall mit teilweiser Lähmung rechts ? Aber eigentlich hat er rechts die volle Lippen-Spannung. Komisch …

Aber er klingt sehr gut.

@Michael27

Toll, daß wir uns drei Stücke anhören können. Ich mag keltischen Folk sehr gerne.

Das erste Stück habe ich schon gehört. Gefällt mir sehr gut, mit einer virtuosen stimmungsvollen Flöte…

Bei nächster Gelegenheit höre ich gerne alle drei Stücke mit Ruhe und Muße.

Noch eine Rückmeldung:

Ich habe nun alle drei Stücke durchgehört und muss sagen: Gefällt mir. Musikstil, “Performance”, Stimmung - sehr schön.

Bei “Back home in Derry” kommt mir die Idee, ob ich das nicht auch mal mit meinem Keyboard… …

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