mensch,was ist denn bloß mit der FAZ los? plötzlich so kritisch?
oder wird da bald ein redakteur arbeitslos?
die FAZ ist zwar nicht gerade die erste Zeitung, die über die verflechtungen von pharmaindustrie und forschung berichtet…
aber schön, daß diese erkenntnis jetzt mal im mainstream angekommen ist…
wenn das so weiter geht, berichtet bestimmt bald sogar die bild-zeitung über
“die machenschaften der bösen pharmafirmen”!
ursula
Ja, leider:
\“Eines ist jedoch sicher: Ohne die substantielle finanzielle Hilfe der Wirtschaft wäre klinische Forschung heute undenkbar.\”
\“Aber auch die Patientenversorgung, die ärztliche Fortbildung und das medizinische Personal hängen zunehmend am Tropf der Industrie, zumal die öffentliche Hand hierfür nicht genügend Mittel bereitstellt. Denn unterstützt wird letztlich nur, wer erfolgreiche Kooperationen mit der Industrie eingeht.\”
Wie sollte es sonst gehen?
so zum beispiel:
http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/index.php?kategorie=forschung&anr=1430
die “grüne tee-studie” ist unanhängig von pharmageldern.
die pharmaindustrie gibt kein geld für “gemeinnützige” forschung.
mit diesem stoff läßt sich nämlich kein großes geld verdienen - es gibt ihn halt schon und es bleibt zu hoffen, daß darauf niemand ein patent anmelden kann (versuche in die richtung gab es leider schon, siehe “neem-baum”)
daran sieht man mal wieder, wie wichtig unabhängige forschung ist!
ursula
Wie das gehen soll? Ganz einfach!
Die Krankenkassen in Deutschland zahlen keine Phantasiepreise mehr für Medikamente sondern den Durschnittspreis in Europa. Mit dem eingesparten Geld kann man unabhängige Forschung finanzieren.
Forschungsausgaben der Pharamindustrie, die nicht für neue Produkte sind, sind nur noch normal steuerlich abzusetzen und nicht merh kompeltt vom Gewinn. Mit dem eingesparten Geld kann man wunderbar unabhängige klinische Forschung betreiben.
forschungsgelder des Bundes werden nicht mehr vergeben, wenn Industrieinteressen im Vordergrund stehen, sondern nur noch für Grundlagenforschung (klappt in anderen Industriebereichen wunderbar).
Bestimmte “Marketingausgaben” der Pharamindustrie, wie z.B. Ärztebestechung über sogenannte “Anwendugnsstudien” sind nciht mehr steuerlich abzugsfähig. Die eingesparten Gelder … siehe oben.
Wenn unsere Damen und Herren “Volksverarscher” äh sorry Volksvertreter wollten, könnte sich einiges bewegen. Aber dazu ist die Lobbyarbeit der Pharamindustrie direkt und über Patientenorganisationen wie die AMSEL/DMSG zu gut. Auch gibt es da das eine oder ander Pöstchen zu verteilen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Das Meckerle
…staatliche Planwirtschaft wird in einem finanziellen und wissenschaftlichen Fiasko enden - wer die Fehler in der Vergangenheit nicht zum Anlass nimmt, zukünftige zu vermeiden, ist nicht lernfähig. Zum Glück sind solche Ostalgisten in der Minderheit.
WEr lesen kann ist klar im Vorteil. Wo habe ich denn was von Planwirtschaft geschrieben???
Jetz haben wir sozusagen ein “Planwirtschaft” in der Forschung. Es wird nur dort geforscht, wo es sich lohnt.
Was ich vorgeschlagen ist eine Umschichtung der Gelder. Weg von der Industriedominierten Forschung hin zur freien Forschung an den Universitäten und Forschungslaboren. Das hat mit Deiner vermuteteten Ostalgie und Planwirtschaft ungefähr soviel zu tun wie ein altes Fahrrad mit einem Porsche.
Dann mach du doch mal einen Vorschlag wie du dir freie Forschung und deren Finazierung vorstellst. In alter Westalgie Manier…
Das Meckerle (das nicht aus dem Osten kommt)
hallo maurer,
leider hast du offensichtlich recht wenig verstanden, wie die pharmaindustrie wirklich funktioniert.
sonst hättest du vielleicht verstanden, wie wichtig unabhängige forschung für uns alle ist! (unabhängige forschung = planwirtschaft? auf welchem planeten lebst du denn?)
ich wage zum beispiel zu behaupten, daß es die tysabri-toten bei einer unabhängigen studie gar nicht gegeben hätte.
wer sonst, wenn nicht die (bezahlende) firma biogen wäre auf die idee gekommen, tysabri ohne not mit avonex zusammen zu verabreichen?
ursula
sehr löblich!
ursula