Hallo, liebe Idefix, nun war ich gestern sehr im Zweifel, ob so eine Art der Kommunikation für mich in Frage kommt und ich überhaupt die richtigen Worte finde!
Heute Nacht lag ich lange wach und dachte über alles nach, was ich hier so las und mich tief berührte.
Und ich komme auch zu dem Schluss, dass man, wie du es sinngemäß schreibst, das Lachen nicht verlieren sollte und sogar mehr auf die Dinge achten sollte, die man ohne die MS gar nicht erlebt hätte und die doch oft auch positiv und aufbauend sind!
Die schlimmen Erscheinungen dieser Krankheit kennen wir wahrlich und jeder muss lernen, für sich den besten Weg zu finden!
Aber ich fände großartig, auch Glücksmomente zu teilen und dann still in sich zu lächeln oder auch mitzufühlen, was ein anderer als Glück empfindet. Bei dir ist es die Literatur, bei mir die Anekdoten aus meinem Lehrerdasein!
Wenn ich morgens in die Schule komme, steht an meinem Schwerbehindertenparkplatz schon eine riesige Kindertraube bereit, um mich in Empfang zu nehmen. Manchmal habe ich nicht einmal genug Taschen und Beutel mit, damit auch jeder etwas tragen darf. Da packe ich dann sogar Bücher und Hefte aus, damit es keine Tränen gibt!!!
Wenn dann noch so ein Zwerg von fürsorglichem Erstklässler, mit meinem Stöckchen abzieht, da er eher ein modisches Beiwerk darin sieht, ich, ein Kind links und ein Kind rechts, in die Schule geleitet werde, dann spüre ich ein Glück in mir, dass ich doch wahrscheinlich ohne diese Krankheit nie hätte spüren dürfen!
Oder wenn ein Junge aus einer 4.Klasse, in der Pause leise an meinen Lehrertisch kommt und mir von seinem Opa erzählt, der doch einen Rollstuhl hätte und ihn nicht bräuchte. Danach mit seiner Idee rausrückt, ihn fragen zu wollen, ob er ihn mir mitbringen dürfe, da läuft mir das Herz über und ich kann fiese Schmerzen einfach vergessen.
Ja, jeder kranke Mensch kennt sicher diese winzigen Glücksmomente und warum sollen wir sie nicht auch hier teilen!
Und es kann doch sein, dass so ein Geschichtchen auch jemand anderen für eine kleine Zeit, mit glücklich macht! Geschichten, die wir gerade wegen der Erkrankung, erzählen können und die Gesunde doch nie ansatzweise erleben dürfen!
Bringt das nicht auch Lebensfreude und Lebensmut zurück? Mir tat das jetzt gut und ich danke euch, dass ich in diesem Moment so denke!!!