Ich verbringe viel Zeit allein, aber Einsam fühle ich mich nur sporadisch.

Der alte Freundeskreis ist weg - ich kann weder wilde Partis feiern, noch ausgibig auf Wanderschaft gehen.

Geblieb ist eine beste Freundin und diverse Bekanntschaften. Mein Mann ist natürlich die wichtigste Person für mich.
Ein Teil von mir lechtzt nach Sozialkontakten - die Realität sieht anders aus.
Meine Tage sind so dermaßen kurz aufgrund der Fatigue und so bin ich immer völlig am Ende , wenn das allernotwendigste erledigt ist.
Des weiteren strengen mich Sozialkontakte unglaublich an. Selbst ein längeres Telefonat erschöpft mich.
Bei mir ist es dann wohl die selbstgewählte Einsamkeit, aufgrund von Defiziten…

“Des weiteren strengen mich Sozialkontakte unglaublich an.”

Das ist auch ein Problem was du ansprichst! Es kostet dann einfach zu viel Kraft, bzw ist nicht vorhanden.

Ja eure Ehemänner die sind sicher eine gute Stütze manchmal…

Aber OK.

Das mit den Gruppen ist nicht schlecht @Idefix. Werd da mal schauen, wenn dafür Kraft ist.

Gerade zwingt mich die Gürtelrose in die Knie. Jetzt mal kurzfristig diese Schmerzen in den Griff bekommen.

Bin ich froh wenn morgen die guten Ärzte offen hqben, dann kann ich mir was geeignetes dagegen holen.

Ist das mal ein schei* Teil. Lol!

Zu einsam:
Ich genieße Zeiten wo ich alleine bin; Ich genieße Wochenenden wo ich kein einziges Wort gesprochen habe, aber doch fehlt was…

Wahrscheinlich das was euch eure Ehemänner geben…

Liebe Grüße! :slight_smile:

Hallo DaumenHoch, ja, eine Partnerschaft ist eine tolle Sache, die gibt emotionale Nähe, Sicherheit.Nun hat nicht jeder ein solches Glück. Ich auch nicht. Freunde gibt es, vor allem aber meinen Sohn. Von den Freunden ziehe ich mich eher zurück, weil es mir einfach schlecht geht psychisch und ich will ja keine schlechte Stimmung verbreiten. Das Meiden der sozialen Kontakte verschärft aber wiederum die Depression, die Katze beißt sich in den Schwanz. Ich will mich auch um eine Selbsthilfegruppe in der nächsten Woche, am besten schon heute, kümmern.
Ich wünsche Dir gute Besserung.
herzliche Grüße zu Dir von Sonja

Klar, auch in einer Partnerschaft kann man manchmal einsam sein.

Das fängt schon mit der Gürtelrose an. Wenn du die auch an der Seite oder auf dem Rücken Hast,

wie kommt man dahin um die Lösung zum Eintrocknen aufzutragen. Niemand da. Die Nachbarn

kann man nicht Fragen.

Ich hatte mir eine Schwamm Flaschenbürste geholt und die Lösung auf den Schwamm gemacht

und dann vorm Spiegel aufgetragen. Es geht aber ist trotzdem nicht das wahre. Eine andere

Möglichkeit wäre sicher das der Pflegedienst kommt.

Die Bekannten die man hat haben sich über die Zeit verloren, weil man ja nicht so ist wie früher.

Hier im Nachbarort ist ein schönes Weinfest, wo ich früher immer hin gegangen bin. Mit Rollator

ist es schlecht, wie weit kann ich heute laufen, komme ich mit dem Rollator durch die Gassen bei

den vielen Menschen, Teils Kopfsteinpflaster , schlecht für gehen mit Rollator, wo kann ich auf

eine TOI gehen! viel anstehen an den Ständen.

Das macht auch den Begleitern keinen Spaß.

Da bleibt man halt einsam zu Haus. Und mit Händchenhalten ist es auch nichts.

Schönen Sonntag noch

LG Paps

Jop,

und daher bleiben wir so in unsren Räumen (einwenig hilft mir da den sozialen Kontak zu meinen Arbeitskollegen (welcher in der Informatik jetzt auch nicht soo groß ist, aber immerhin einer :-P), versuchen so gut wie möglich damit glücklich zu sein, und erleben live wie unser Körper step by step versagt.

Wohoo, thats life!! Aber im Vergleich zu Rainer, SÜWE, usw darf ich mich ja nicht beklagen!!! (das ist auch was was im Hinterkopf ist, ich mein anderen geht es viel schlechter) Runterschlucken und weiter leben/“leiden”.

So in der Art?

Ja das tolle Leben… Thumbs up! :smiley:

Hallo Daumenhoch,

dass es anderen noch schlechter geht als mir, lässt sich fast immer sagen. Ein Trost ist das nicht.

Ich selbst fühle mich selten einsam, obwohl ich oft alleine bin. Meistens genieße ich das Alleinsein sogar. Schopenhauer hat in seinen Aphorismen zur Lebensweisheit was Kluges (aber auch wieder mal Pessimistisches dazu geschrieben:

“Was einer dem andern sein kann, hat seine sehr engen Grenzen: am Ende bleibt doch jeder allein; und da kommt es darauf an, wer jetzt allein sei.”

“Da kommt es darauf an, wer jetzt allein sei.” Für mich heißt das: Wenn ich mich mit mir nicht langweilen will, muss ich für mich selbst interessant werden. Und das geht nicht, wenn ich mich den ganzen Tag nur berieseln lasse, sondern indem ich geistige Interessen entwickle, die mich herausfordern, anstrengen, aber auch bereichern. Eine Art geistiges Bergsteigen also. Das geht nämlich auch mit MS.

Besorge dir “Krieg und Frieden” von Tolstoi und lies es von vorne bis hinten aufmerksam durch. Wenn dich die Sprache anstrengt, um so besser. Wenn du die Personen mit ihren russischen Namen durcheinanderbringst, schau hinten im Register nach, bis du sie dir merken kannst.

Nach der Lektüre wirst du vielleicht immer noch einsam, aber auf jeden Fall um eine geistige Erfahrung reicher sein. Mehr hat das Leben manchmal nicht anzubieten. Es ist schon eine ganze Menge.

Ich fühle gerade jeden dieser Beiträge mit! Und es ist für mich Erleichterung, dass ich nicht alleine so empfinde! Fast fehlen mir die Worte, um zu sagen, was mich gerade bewegt! Gerade die Urlaubszeit ist die Hölle! Zwangsverordnetes im Zimmer hocken und sich nur darauf freuen , dass endlich wieder der strukturierte Arbeitsalltag beginnt, dass man gebraucht wird und zeigen kann, was man noch leisten kann! Bei mir kam die Krankheit viel zu früh! Ich war erst 20! Habe eine sehr dominante Mutter, bin jetzt 52 und habe keine Freiheiten mehr, da sie mir viel abnimmt, damit ich noch arbeiten kann! Dafür bin ich auch dankbar, aber ab und an würde ich gerne entfliehen und einfach ich sein! Am liebsten ich und nicht ich , mit MS! Keine Freunde, da sie ja unehrlich sein könnten oder kein Verständnis hätten, keine selbst unternommenen Aktivitäten, da man es vielleicht nicht mehr schafft und immer nur Dankbarkeit, dass eine Mutter sich aufopfert! Das belastet mich zunehmend und ich schaffe es einfach nicht, diesem Kreislauf zu entfliehen! Aber es tat gut, jetzt mal zu jammern! Manchmal muss das einfach sein und dann tut sogar gut, wenn ein fremder Mensch mitjammert! Liebe Grüße an jeden, dem Jammern auch mal gut tut!

Hallo Musikus,

willkommen hier im Forum!

Mach am besten ab und zu mal einen Absatz, wenn du hier etwas schreibst. Einige kommen mit so einem Textblog von den Augen her nicht so gut klar.

Hörst du gerne Musik oder machst sie sogar selbst? Wegen “Musikus”

Vielen Dank für den Hinweis, das war mir nicht klar, da ich solche Kontakte noch nie hatte!

Ja, ich bin Musiklehrerin und jetzt in den Ferien schlägt eben die Einsamkeit doppelt zu! In der Schulzeit vergesse ich manchmal, was mich so aushebelt,da meine Schüler mich das vergessen lassen und mich lieben, egal, ob mit Stöckchen und ewig langsam! Denen ist das wurscht! und sie sind super gefühlvoll!

Hört sich sicher geschwollen an, aber mein Leben ist die Schule! Das fehlt jetzt einfach und täglich nur mit meiner Mutter, das bringt Reibereien, die ich nicht brauchen kann! Selbst wenn ich am Computer sitze, nervt sie das, weil ihr dann die Kontrolle fehlt!

Ja, ist momentan einfach schwierig und mein Gehen wird täglich schlimmer, weil ich ohne sie keine Möglichkeit habe, vor die Tür zu gehen! Ja, Ferienzeit eben! Trainiere nur auf dem Motomed, damit nicht alle Kräfte verloren gehen!

Für ständige Kämpfe mit ihr fehlt schon einfach die Kraft! Außerdem war ich nie der Typ, mich gegen sie aufzulehnen! War zu jung, als es losging und brauchte zu oft Hilfe! Aber jetzt war toll, dass ich es einfach mal sagen konnte!

Danke,für das offene Ohr!

Danke!

Ganz genau dwg. Hatte ich es auch hier hineingeschrieben (Forum), weil ich mir denke es muss doch mehr “Singles/oder auch nicht Singles” mit der KH geben welch gleiches erleben.

“War zu jung, als es losging und brauchte zu oft Hilfe!”

Meinen ersten Schub, wenn ich mich so zurückerinnere war mit 16. Ich hatte aber das Glück, damals nicht ins KH zu gehen, daher bekam ich die Diagnose erst mit 25.

Ich bin wirklich froh das ich diese unbeschwerte Zeit noch hatte.

Wirklich! Ich bin soo froh das ich das alles erleben konnte. Mit der Diagnose hätte ich einiges nicht machen können. Dankr dafür Mama, dass du damals nicht gleich ins KH mit mir gefahren bist! :slight_smile:

Das Leben ist deine Arbeit. Die Ablenkung, der soziale Kontakt, diese Gedankenfreiheit.

Ganz gleich bei mir!

Jetzt werfe ich in den Raum, aber so sollte es auch nicht sein? :-S

Aber irhendwie bin ich halt bei entweder oder. Für beides klappt es mit der Kraft eigentlich nicht (mehr).

Habe ich es verpasst in meinem Leben? War nur vorher dafür noch Kraft da?

Warum war ich früher nicht reif genug dies zu erkennen?

Gedankeneinwurf

Hi,

Ja mit dem hast du natürlich recht:

“dass es anderen noch schlechter geht als mir, lässt sich fast immer sagen. Ein Trost ist das nicht.”

Ich sag mir halt so soll ich es sehen, weil es so ist. (wieder dieser Druck /Zwang.

Geistig bin ich sehr herausgefordert, ich mag prinzipiell auch meine Einsame Zeit, weil ich auch sonst keine wirkliche Kraft/Energie auf andere Menschen habe. Gerade am WE brauch ich meine Ruhe um wieder Energie zu tanken.
Nur so schaffe ich die Tätigkeiten unter der Woche.

Ach und was ich vergaß, zum Berieseln:

Ich lese eh viel und danke,werd ich mir auch vornehmen! :slight_smile:

Ist dies nicht auch berieseln? Ist es nicht auch ablenken?
Aber OK, es ist ein “Weg zum Ziel” welcher bekanntlich zum Glücksemfinden führt.

Danke, für die Zeilen und ich denke, dass ich wohl doch undankbar klang! Das sollte es nicht sein,sondern einfach mal frei herauslassen, was ich gerade fühlte! Ich habe hier von vielen Sorgen gelesen und dagegen sind meine wohl klein und nicht zu erwähnen!

Letztendlich kann ich immer noch meinen Traumberuf ausüben und da bin ich schon sehr dankbar!

Wollte niemanden verletzen!

Hallo Barocke,

welche Übersetzung von “Krieg und Frieden” würdest du empfehlen? Ich habe die von Marianne Kegel (Winkler-Dünndruckausgabe von 1956). Habe aber immer noch Lust, mir mal die von Werner Bergengruen anzuschaffen.

Die Oper von Prokofiew mag ich auch sehr!

Liebe Grüße
Renate

Hey jeder hat seine Tiefs. Ich kann eigentlich mit meiner Situation zufrieden sein und doch gibt es auch Momente, wo auch mich die Mücke an der Wand stört und ich alles mistig finde…

Das ist ganz normal ;D
Wenn mein Mann von einem Geschäftstrip nach NL wiederkommt… Ein8 Stunden Autofahrt, Ferienbeginn in NRW. Staus , nervige Autofahrer…
Glaubst Du der steht mit einem Blumenstrauß und einem strahlenden Lächeln im Gesicht vor mir?
Eine kurze Umarmung, Abendessen, eine Runde Grummeln, sich ne Runde verziehen, …

Am nächsten Tag ist er wieder normal, da ausgeschlafen…

Liebe Grüße
Idefix

Hallo, liebe Idefix, nun war ich gestern sehr im Zweifel, ob so eine Art der Kommunikation für mich in Frage kommt und ich überhaupt die richtigen Worte finde!

Heute Nacht lag ich lange wach und dachte über alles nach, was ich hier so las und mich tief berührte.

Und ich komme auch zu dem Schluss, dass man, wie du es sinngemäß schreibst, das Lachen nicht verlieren sollte und sogar mehr auf die Dinge achten sollte, die man ohne die MS gar nicht erlebt hätte und die doch oft auch positiv und aufbauend sind!

Die schlimmen Erscheinungen dieser Krankheit kennen wir wahrlich und jeder muss lernen, für sich den besten Weg zu finden!

Aber ich fände großartig, auch Glücksmomente zu teilen und dann still in sich zu lächeln oder auch mitzufühlen, was ein anderer als Glück empfindet. Bei dir ist es die Literatur, bei mir die Anekdoten aus meinem Lehrerdasein!

Wenn ich morgens in die Schule komme, steht an meinem Schwerbehindertenparkplatz schon eine riesige Kindertraube bereit, um mich in Empfang zu nehmen. Manchmal habe ich nicht einmal genug Taschen und Beutel mit, damit auch jeder etwas tragen darf. Da packe ich dann sogar Bücher und Hefte aus, damit es keine Tränen gibt!!!

Wenn dann noch so ein Zwerg von fürsorglichem Erstklässler, mit meinem Stöckchen abzieht, da er eher ein modisches Beiwerk darin sieht, ich, ein Kind links und ein Kind rechts, in die Schule geleitet werde, dann spüre ich ein Glück in mir, dass ich doch wahrscheinlich ohne diese Krankheit nie hätte spüren dürfen!

Oder wenn ein Junge aus einer 4.Klasse, in der Pause leise an meinen Lehrertisch kommt und mir von seinem Opa erzählt, der doch einen Rollstuhl hätte und ihn nicht bräuchte. Danach mit seiner Idee rausrückt, ihn fragen zu wollen, ob er ihn mir mitbringen dürfe, da läuft mir das Herz über und ich kann fiese Schmerzen einfach vergessen.

Ja, jeder kranke Mensch kennt sicher diese winzigen Glücksmomente und warum sollen wir sie nicht auch hier teilen!

Und es kann doch sein, dass so ein Geschichtchen auch jemand anderen für eine kleine Zeit, mit glücklich macht! Geschichten, die wir gerade wegen der Erkrankung, erzählen können und die Gesunde doch nie ansatzweise erleben dürfen!

Bringt das nicht auch Lebensfreude und Lebensmut zurück? Mir tat das jetzt gut und ich danke euch, dass ich in diesem Moment so denke!!!

Hey du :slight_smile:

Du hast ja keinen verletzt, wie kommst darauf?

Und wenn es so bei dir gelandet ist, du hast keinen verletzt! :slight_smile:

Alles gut und happy :wink:

Dann bin ich froh, denn irgendwie hörtest du dich nach meinen Zeilen anders an! Dabei bin ich dankbar, dass du dieses Thema, das sicherlich viele betrifft, so offen ansprichst! Liebe Grüße und eine gute Woche! Ich mutiere bei Wärme zur Kellerassel und verharre am kühlen Ort, bis der Spuk vorbei ist!