Durch einen anderen Thread kam mir gerade ein Gedanke.

Was mir durch die MS verloren gegangen ist, ist die Selbstverständlichkeit des Vertrauens in die Fähigkeiten meines Körpers. Bis ich 28 war (und auch noch viele Jahre nach der Diagnose ) konnte ich alles machen was ich wollte , ich war sehr aktiv und führte ein abwechslungsreiches Leben.

Erst im Nachgang wird mir bewusst, wie unbeschwert mein Leben war, abgesehen von den Sorgen und Nöten des menschlichen Daseins, die auch jeder vollkommen gesunde Mensch bewältigen muss.

Kann ich deckungsgleich ALLES unterschreiben… :frowning:
Habe den gleichen Werdegang

Aber solange die Erinnerung an die guten Zeiten noch aktiv ist werde ich an meiner Gesundung arbeiten.

LG
Uwe

Hallo Amy,

Ich bekam meine Diagnose erst mit 48. Bis dahin hatte ich sehr viel erlebt und ich war auch immer aktiv. Mein Job war anspruchsvoll, sehr interessant und mit vielen Reisen verbunden. Das wäre aber in dem selben Jahr in der Form beendet gewesen, wegen Umstrukturierungen teilweise Entlassungen etc.

Meine Unbeschwertheit hatte ich definitiv verloren. Aber seit meine volle EMR unbefristet ausgesprochen wurde und ich glücklicherweise fast keine finanziellen Einbußen habe, merke ich das sie zurück kommt. Zwar langsam und auch anders als früher, aber wir werden ja auch immer älter.

Einerseits stimme ich Dir zu, andererseits hat mir die Betrachtung von Zabiga auch einen Denkanstoß gegeben. Ich denke ich gewinne seit einigen Jahren wieder an Leichtigkeit. Allerdings ist die Leichtigkeit von heute als von damals während der Schulzeit und des Studiums gehörte ich zu einer sog. goldenen Generation, alle Türen standen uns offen… das Leben schrieb eine andere Geschichte… diese Unbeschwertheit habe ich ua. wegen der MS verloren. Ich habe über Jahre dafür gekämpft eine Art Burgfrieden mit meiner MS zu schließen, an meiner Persönlichkeit zu arbeiten… Ja ich habe MS, ich habe div. Einschränkungen, aber das ist ein Teil von mir. Ich bestehe auch noch aus anderen Fähigkeiten und Facetten.

Daraus habe ich ua. meine heutige Leichtigkeit gewonnen. Aber sie ist so anders als die frühere…
Ich habe mich verändert und bin stärker geworden. Mich schmeißt heute nicht mehr um, ich bin so leicht beeinflußbar wie früher. Ich habe gelernt vieles nicht mehr zu nah an mich heran zu lassen. Ich sehe viel, habe meine Meinung dazu, aber das ist meine…

Ich nehme manches nicht so ernst und kann über mich und andere lachen… ich habe den schwarzen Humor für mich entdeckt…

In der Schule hatte ich Politikleistungskurs, das Interesse ist geblieben. Wenn ich mir die politische Landschaft im In- und Ausland betrachte kann einem eigentlich himmelangst werden, aber ich überspitze vieles mit schwarzem Humor. Und doch ist es meine Meinung. Ich kann über meine MS, meine Einschränkungen Witze reißen. Früher hat mich meine Wünsch nach Perfektion daran gehindert.

Heute bin ich die Perfektion der Imperfektion ;D

Idefix

Hallo,

Ich bekam meine Diagnose mit 52 Jahren, eigentlich mitten noch einem perfekten Leben. Ich hatte einen tollen Job mit vielen Zusatzaufgaben, die ich so auch wollte und privat war ich voll eingebunden, viel Sport ( richtig Radsport).

Plötzlich war alles vorbei. Erst da habe ich gemerkt, wie perfekt mein Leben eigentlich war. Und was ich alles erreicht und erlebt habe.
Damals hatte ich noch so viele Flausen m kopf, beruflich und privat.
Heute kann ich mit einem Lächeln drauf zurück schauen und bin (meistens) stolz auf mich, wie ich jetzt alles packe.
die Unbeschwertheit von einst ist aber weg. Alles muss geplant und organisiert werden. Irgendwie klappt dann vieles.

Jetzt habe ich ein Dreirad und damit wieder ein wenig meiner alten Lebensqualität gewonnen.
Es ist nicht immer einfach, alles so zu akzeptieren wie es halt ist.
Hier hilft mir meist meine frühere Arbeit: sich auf seine Stärken zu konzentrieren und SMARTE Ziele zu finden.

LG von mir

“Heute bin ich die Perfektion der Imperfektion”

Trifft es :wink:

Man muß eben eine günstige Perspektive wählen…

Das gelingt nicht immer aber immer öfter ;D

Schönen Sonntag… natürliches D3 tanken

Idefix :)))

Geh raus, genieß die Sonne, trink nen Kaffee oder Tee. Führ einen Gedankentausch durch, läche und schau was da komme :)))

https://www.amazon.de/gedankentausch/s?ie=UTF8&page=1&rh=i%3Aaps%2Ck%3Agedankentausch

Die Autorin ist echt nett, macht demnächst mal wieder ne Lesung bei uns. Wir gehen später Esel gucken. In einem Park bei uns hab’s ein Junges… voll süüüüüüüüüüüß

Idefix

Bis jetzt im Garten gearbeitet :slight_smile:

Bis jetzt im Garten gearbeitet :slight_smile: und “Der Verlust der Unbeschwertheit”

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Das ist aber Jammern auf hohem Niveau… :frowning:

LG
Uwe

Wir haben gerade das Eselchen besucht, ich war die ganze Zeit damit beschäftigt nich zu stolpern bei all den Eltern mit Kinderwägen und Co. Da kam ich mir voll alt vor…

Das war auch jämmerlich…

So will ich nichtig Breslau rumeiern… üben üben angesagt und das morgens… uäääää da mach ich doch noch zzzzzz…

Sonst funktioniert Show Must Go On net

https://youtu.be/t99KH0TR-J4

Idefix

Moin
Soviel verloren.
Unbeschwertheit. War einmal.
Wenige Gute Momente.
Das Leben ist jetzt meist Sch…e.
Bin nach meiner REHA weiter ambulant bei einer Psychologin.
Krankheits- Bewältigung.
Fange grad erst an. Sehen ob Hilfe eintritt.
Sie hat ein Buch geschrieben, das ich in meiner REHA-Klinik zu lesen bekam:

Und plötzlich aus der Spur
von Harlich H. Stavemann und Angela Luppen

Kann ich nur empfehlen, ohne Werbung zu machen.

Schönen Tag
Vossibär

Danke für eure Beiträge.

Nach inzwischen 23 Jahren MS habe ich weitgehend meinen Frieden mit dieser Erkrankung gemacht und versuche das beste aus der Situation zu machen.

Ich kämpfe nicht gegen die MS , ich lebe mit ihr…

Mein sich schleichend verschlechternder sekundär progredienter Verlauf lässt mir Zeit mich immer wieder “anzupassen”, z.b. um geeignete Hilfsmittel auszubrobieren und sie mir zuzulegen.

In die Vergangenheit blicke ich eher selten, sondern lebe im “Jetzt” dieser Thread ist daher eher unüblich für mich.

Aber ich habe mitunter auch so meine Momente… die dürfen da sein und das Gefühl des Verlustes kann ich bearbeiten/bewältigen.

Hmm gegen die MS kämpfen ist ein sinnloser Kampf. Hast ja keine Chance.

Für sich zu kämpfen ist ja was anderes.

Aaaber:
Bis dahin wo du bist muss mans erst schaffen :wink:

Dh, mein Spitzname bei Bekannten ist Kampfhamster.

Das heißt nicht, daß ich die ganze Zeit gegen die MS als solche Kämpfe aber ich mache mich schlau, was ich für den Erhalt meiner Fähigeiten…
Mein Psychologe sagte zu mir, Ihre MS setzt Ihnen immer wieder Grenzen, sie akzeptieren sie … zunächst, dann fangen Sie wieder an, sie wegzuschubsen…
man brauch immer wieder Kraft um sich zu rappeln, aber ich finde es lohnt sich.

Ein altes Sprichwort besagt wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.

Ich kämpfe nicht ständig, dazu hab ich auch nicht die Kraft aber alles nur akzeptieren kann und will ich nicht, denn sonst würde es mich schon lange nicht mehr geben…

Idefix

So sehe ich es auch, bzgl. wer nicht kämpft hat schon verloren.

Den Kampf für sich sehe ich seperat vom Kampf ggn die MS.
Der Kampf ggn die MS sind für mich eher unzählige Versuche sie los zu werden.

Ok ist aber nur allea Interpretationssache.

“Ok ist aber nur allea Interpretationssache.”

bzw. eine Frage der Wortwahl oder inneren Haltung…

:wink:

Was ganz anderes…

Hast du Geschwister Idefix?